Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Könntest Du dazu ein konkretes Beispiel machen: Wann hat es so etwas in einer vergleichbaren Situation gegeben, so ausgetüftelt wie Du das einforderst? Mir scheint Du forderst da etwas unmögliches.

|
Bei Frau Merkel eigentlich nie, wobei ich auch sonst kaum eine vergleichbare Situation erlebt habe, außer vielleicht 1990. Als es um die Wiedervereinigung ging, gab es Entscheidungen, die vergleichbar schwere, weitreichende Konsequenzen hatten.
1990 sprach Kohl im Wahlkampf von blühenden Landschaften u.ä. (wie Merkel heute, von Zielen, nicht dem Weg) während Lafontaine den "Fehler" machte, über die konkreten Auswirkungen einer schnellen Wiedervereinigung zu sprechen, mit allen Nachteilen für einzelne Beteiligte.Es geht dabei nicht um "ausgetüftelt" sondern um die Aspekte von Chancen, Risiken, Gründe für Entscheidungen und konkrete Lösungsideen. Er wurde für diese Konkretheit abgestraft, die Mehrheit mochte wohl lieber einfach glauben, statt verstehen. Und es kam sehr Vieles, wie er es vorhergesagt hatte, mit allen Folgen, die vor allem die (inzwischen nicht mehr ganz) neuen Bundesländer bis heute belasten.
Es mag andere politische Gründe gegeben haben, die Wiedervereinigung nicht länger zu verzögern, es geht nicht um richtig oder falsch. Aber ich traue es jemandem, der die Probleme und möglicheLösungen offen anspricht, immer eher zu, daß er bessere Entscheidungen fällt und damit die Entwicklung günstiger beeinflußt.