Zitat:
Zitat von Joerg aus Hattingen
Kann man auch nicht verstehen. Gestern im Fernsehen (Plasberg): Einer der Angeklagten, die diesen Anschlag im Zug vor ein paar Jahren verüben wollten und dessen Zünder durch Zufall nicht funktiionerte, hat vor Gericht ausgesagt, als er zur Uni ging, habe es ihn maßlos verwirrt, dass ihn unverschleierte Frauen ansprachen und beim Fußball spielen habe man von ihm erwartet, kurze Hosen zu tragen.
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Das Ganze scheint mir psychologisch schon viel, viel komplexer zu sein. Ich würde das obige als schlichte, oberflächliche Schutzbehauptung werten, um nicht den Hass und die Entmenschlichung der Opfer vor Gericht zu offenbaren.
Bis ein vorher scheinbar ganz normaler Mensch zum bewussten, politisch motivierten Mörder / Attentäter von so vielen Menschen wird, verläuft oft ein psychischer Prozess in einer für sich abgeschirmten, konspirativen Gruppe / Sekte / Organisation mit "Ausbildung", "Training" und "Indoktrinierung einer Lehre", wie z.B. bei den Nazis in der SS. Die dschihadistischen Selbstmordattentäter kommen z.T. aus "Trainingszentren".
Sehr interessante Gedanken und Literatur zu dieser Frage nennt der weltbekannte norwegische Schrifststeller Knausgard, der sich damit beschäftigte, wie Anders Breivik in Norwegen psychisch überhaupt zum Massenkiller werden konnte.
http://www.spiegel.de/panorama/justi...-a-845101.html