gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
2026: Mehr Dampf
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Tabak, Asbest, Dieselabgase und Wurst - krebserregend
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30.10.2015, 18:22   #45
HollyX
Szenekenner
 
Benutzerbild von HollyX
 
Registriert seit: 09.01.2011
Ort: Paderborn
Beiträge: 777
Moin,

ein paar Anm.

Was in dem WHO-Bericht ziemlich durcheinander geht, ist die Verwechslung mit "Sicherheit bzgl. eines Effekts" und "Stärke des Effekts" (d.h. wie sehr steigt *im Schnitt* das Risiko?

Die Einstufung von Worscht in Kategorie 1 sagt lediglich, dass die Kommission (aus welchen Gründen auch immer) der subjektiven Meinung ist, dass es einen Effekt gibt und sich da eben sicher ist. Solche "narrativen Reviews" sind in der Forschung verpönt. Das hier 800 Studien zugrunde liegen, macht die Sache nicht besser, sondern eher schlechter (wie soll man sich ein Urteil bilden, bei so einer Masse an Studien, die sich i.d.R. in ihren Ergebnissen unterscheiden?)

Was sinnvoller wäre: eine richtige quantitative Meta-Analyse, die die Ergebnisse nach objektiven, statistischen Kriterien zusammenfasst/mittelt und auch ermöglicht, "Moderatoren" zu identifizieren (d.h. Bedingungen, dir vertärkend/senkend auf das Risiko wirken).
http://www.bmj.com/rapid-response/20...-meta-analysis

Außerdem wüsste ich gern mal, was das so für Studien waren. Epidemiologische Studien (d.h., keine randomisierten Experimente) stehen und fallen mit den einbezogenen Kontrollvariablen, die Scheinbeziehungen und Alternativerklärungen vermindern sollen. Ohne die zu kennen, sind es einfach nur Zusammenhänge.

Was die Stärke des Effekts anbelangt, kann sich jeder selbst ne Meinung bilden. Ich finde, eine Risikoerhöhung von 18% (gegen einem sehr niedrigen Ausgangsrisiko) nicht sehr eindrucksvoll. Im Spiegel.de steht heute ein Beispiel:

"Laut Robert Koch-Institut hat eine 45-jährige Frau in Deutschland durchschnittlich ein Risiko von 0,3 Prozent, in den folgenden zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken. Bei einem 65-jährigen Mann beträgt es 2,4 Prozent - das gilt für den Durchschnittsbürger in diesem Alter.

Sprechen wir beiden ein 36 Prozent höheres Risiko zu, weil sie pro Tag 100 Gramm mehr Wurstwaren essen als ihre Altersgenossen im Durchschnitt. Dann hat die 45-Jährige ein Risiko von 0,4 Prozent, der 65-Jährige eines von 3,3 Prozent, in den kommenden zehn Jahren Darmkrebs zu entwickeln."

http://www.spiegel.de/gesundheit/ern...a-1059645.html

Außerdem ballert man sich ja nicht täglich soviel Wurst/verarbeitetes Fleisch in den Hals....Aber das ist meine subjektive Meinung

Grüße
Holger

Geändert von HollyX (30.10.2015 um 18:29 Uhr).
HollyX ist offline   Mit Zitat antworten