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Zitat von Matthias75
Servus Thomas,
Erstmal Respekt vor deinen Leistungen und dass du solche Kilometerleistungen verkraftest. und Das spricht doch für ein gewisses Lauftalent, denn solche Umfänge muss man körperlich auch erstmal vertragen.
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Danke!´:-)! Ich habe halt schon mit 16 Jahren angefangen mit dem Laufen und mein Körper glich rein äußerlich dem eines Elitelangstreckenläufers (leider nur rein äußerlich ...). In den Jahren zuvor habe ich mich auch immer sehr viel bewegt, habe u.a mit meinem Hund oft sehr lange zügige Spaziergänge u.ä. gemacht. Das war eine gute Vorbereitung für das Lauftraining.
Ich glaube meine hohe körperliche Belastbarkeit ist nicht zuletzt eine Folge des sehr kontinuierlichen Trainings von Anfang an seit ich mit dem regelmäßigen Lauftraining angefangen habe. Es gab einfach nie längere Pausen und es gab auch nie extremere Schwankungen bezüglich Trainingsumfang bzw. -intensität beim Lauftraining. Mein Körper hatte so die Chance sich vor allem an die orthopädischen Belastungen anzupassen. Organisch hat das wahrscheinlich nicht ganz so gut hingehauen, weil ich bestimmt zu häufig zu ermüdet trainiert habe, wodurch es meinem Körper nicht möglich war die Trainingsreize optimal zu verarbeiten.
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Zitat von Matthias75
Ich weiß allerdings nicht, ob dein Trainingskonzept wirklich als Vorbild dienen kann. Du sprichst z.B. deine Sprintschwäche an. Kann diese nicht auch davon kommen, dass du nur langsam und lang trainiert hast? wenn man immer nur lang und langsam trainiert, kann man nicht erwarten, dass man kurz und schnell laufen kann. Vor allem ,wenn man wie du sehr früh mit großen Umfängen anfängt.
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Ich wollte mein Trainingskonzept nicht als Vorbild darstellen. Dazu ist es auch ziemlich ungeeignet. Man kann aber denke ich mit ein bisschen Wohlwollen vielleicht erkennen, dass man mit viel Training doch relativ viel erreichen kann und es manchmal vielleicht doch besser ist ein bisschen mehr zu trainieren, als sich damit zu beschäftigen wie kann ich aus meinem Training(spensum) noch mehr herausholen. Das kostet nämlich ja auch Zeit und Energie. Insofern entkräftet es doch ein wenig das berühmte Zeitargument ("Nicht jeder hat Zeit jeden Tag zwei Stunden zu laufen.").
Ich habe viele Jahre ziemlich leidenschaftlich sportwissenschaftliche Bücher u.ä. gelesen. Hätte ich Abitur (es hat nur zur Fachhochschulreife bzw. für die Fachhochschule gereicht), dann hätte es gut sein können, dass ich Sportwissenschafler geworden wäre. Da werden sich die Leute jetzt wundern, warum um Gottes Willen hat der Typ dann so trainiert? Was ich gelesen habe, hatte so gut wie keinen Einfluß auf meine Art zu trainieren. Das war schon immer so. In dieser Zeit habe ich aber unzählige Male gelesen, dass eben die Schnelligkeit eines Menschen zu den konditionellen Eigenschaften gehört mit den geringsten Trainierbarkeiten. Letztlich ist die Grundschnelligkeit wohl ein wichtiger vielleicht sogar mit der ausschlaggebende Begrenzer. So gesehen können also auch verhältnismäßig geringe Verbesserungen als sehr wichtig angesehen werden, aber hätte ich mich selber lehrbuchhaft aufgebaut, dann hätte ich nie so viel Spaß am Laufen gefunden und da wäre es mir womöglich nie gelungen mich vom Stoffwechsel her und rein organisch so zu entwickeln, wie ich es tat.
Die kenianischen Wunderläufer laufen auch schon mit Anfang 20 Marathon und einige davon haben zu der Zeit wohl die ewige persönliche Bestzeit erzielt. Sie dürften dann zwischen 16 und 20 auch nicht gerade umfangarm trainiert haben würde ich einfach mal denken, ohne es zu wissen. Ich war ja auch schon zu alt mit 16 für einen wirklich optimalen Aufbau sozusagen von unten nach oben bzw. von der Vielseitigkeit zur Spezialisierung.
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Zitat von Matthias75
Zudem sind deine Umfänge aus meiner Sicht für das, was zeitmäßig raus kam, doch sehr hoch. Ich würde mir die Frage stellen, ob nicht mit einem zielgerichteten Trainingsaufbau mehr drin gewesen wäre. Für Zeiten um die 2:50 im Marathon gehen gängige Trainingspläne z.B. von einem Umfang von ca. 100km aus. Ich denke, mit einem zielgerichteten Training wären schnellere Zeiten für dich möglich, auch mit geringerem Umfang.
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Meine Marathonzeiten sind relativ schwach im Vergleich zu anderen Bestleistungen (10 km ca. 34 min glatt, 20 km mal in 1:09:1x h). Die 20-km-Zeit habe ich mal in einen "Danielsrechner" eingegeben. Ich meine sie ist so viel "wert" wie ein Marathon in 2:37 h oder so. Marathons bin ich in der Regel im Herbst gelaufen nach einer auslaugenden Sommersaison (mit viel Radfahren und Laufen). In den beiden Jahren mit den oben genannten Bestleistungen bin ich keinen Marathon gelaufen. Wäre ich einen gelaufen ... aber das kann ja jeder behaupten ich weiß. Leider habe ich nach dem 20er bald wieder angefangen mit dem Radfahren und dann ging die Laufform zurück.
Ich bitte noch einmal um Nachsicht, dass ich wieder so viel von mir geschrieben habe wo es doch eigentlich um Lucys Training gehen sollte. Matthias hat sich aber glaube ich doch recht viel Mühe gemacht und auch relativ viel Zeit geommen bestimmt seinen Beitrag zu schreiben, auf den ich gerade antworte und deshalb wollte ich darauf antworten.
Gruß Thomas