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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Flüchtlingsdrama im Mittelmeer....
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Alt 15.09.2015, 17:14   #360
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.587
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
hallo qbz,

dem kann ich vollinhaltlich nicht zustimmen. zwar mag die quantitative analyse pi mal daumen stimmen.

zuerst möchte ich den bayrischen ministerpräsidenten, horst seehofer, sinngemäß zitieren:

es wird niemand benachteiligt oder bevorteilt, um die Flüchtlingshilfe zu finanzieren (quelle: massenmedien)


Qualitativ gesehen bin ich nicht bei dir. Tut mir leid dir zu widersprechen. Die psychologische Wirkung Syrer in Neubauten unterzubringen ist zweifelhaft. ME machen hier einige einen Reibach. Seis drum. meine meinung: die unterbringung von flüchtlingen, die seit jahren gewohnt sind in lagern zu hausen, nun sogleich in wohnhäuser europäischen standards einzuquartieren halte ich für unangemessen. für das geld kann man auf vernünftige art und weise turnhallen und/oder lehrstehende fabrikgebäube um- und/oder ausrüsten.


Wie aber darf es sein, dass zum beispiel ein Fabrikarbeiter, der 30 Jahre lang Beiträge bezahlt hat, seinen "Anspruch" auf so eine Wohnung verbüßt, weil man sie an Flüchtlinge vergibt.
Mag gerecht sein. Ok. Meine Frage an dich: ist das auch fair?


die tatsache, dass wir häuser für flüchtlinge bauen (wollen), wohl wissend, dass dies auch so in die welt "hinausposaunt" wird, halte ich für ein falsches signal wegen der sogwirkung, der man nun ja versucht mit soldaten und zäunen herr zu werden.

gruss trimichi
Zuerst vielleicht noch mal zur Kanzlerin, heute auf der Pressekonferenz: "Merkel betonte aber auch, dass Asylsuchende kein Recht hätten, sich ein bestimmtes Land als Zufluchtsort auszusuchen. "Was wir nicht haben in der Europäischen Union, ist das Wahlrecht, in welchem Land man gerne sein möchte" " und weiter:
"Ein weiteres Thema solle der Aufbau von Erstaufnahmezentren an den europäischen Außengrenzen sein. In solchen Brennpunktzentren sollen Flüchtlinge mithilfe von EU-Beamten identifiziert und registriert werden und Asylanträge stellen können. Wirtschaftsflüchtlinge sollen dagegen abgeschoben werden."

Es handelte sich also, wie von mir geschrieben, um eine Ausnahmesituation infolge des Verhaltens der ungarischen Regierung.

Nun zur Unterbringung: Die Unterbringung in Wohnungen in normalen Quartieren und nicht konzentriert in Heimen bedeutet die beste Option, damit diese Menschen eine eigene, unabhängige, selbständige Existenz aufbauen können. Das sollte in meinen Augen für alle Flüchtlinge so schnell wie möglich ermöglicht werden, bei denen man von einem mehrjährigen Aufenthalt ausgehen muss aufgrund der Situation im Heimatland und des Fluchtgrundes (dazu zählen die Syrer. Übrigens hat die BRD mit der aktiven Unterstützung der syrischen Exil-Opposition und ihrer diplomatischen Anerkennung (und Aberkennung Assads) zur jetzigen Situation dort beigetragen, weswegen vielleicht da eine gewisse moralische Verpflichtung unbewusst vorhanden ist.).

Das "Massenlager" kann doch nur eine vorübergehende Notsituation sein (für die Erstaufnahme, Registirierung) und das betreute Wohnheim (konzentriert Flüchtlinge in einem, mehreren Häusern) erscheint mir auch nur befristet sinnvoll, bis der Asylantrag entschieden ist. Die Länge der Auenthaltsdauer hängt dann bekanntlich davon ab, wie lange der Fluchtgrund andauert, z.B. der Krieg oder die Verfolgungsgefahr im Heimatland. Besonders für die Familien mit Kindern sind Massenlager und auch Heime nur absolute Notlösungen! In meiner Arbeit an einer Erziehungs- und Familienberatung bekam ich mit, was es bedeutet, wenn Flüchtlingsfamilien in Lagern bzw. Heimen auf engstem Raum (die ganze Familie in einem Raum!) leben und welche Probleme sich damit in der Famiie verschärfen oder erst entstehen.

Ich kann zu Deinem Einzel-Beispiel nichts konkretes sagen, weil ich die Situation dort nicht kenne. Nur soviel Allgemeines: Den Anspruch auf Harz IV und / oder Arbeitslosengeld, d.h. auch auf die Finanzierung einer Wohnung für sich bzw. Familie behält er natürlich, und das, was er für seinen Unterhalt und die Wohnung bekommt, wird mehr sein, als die Asylbewerber erhalten.

Ein Engagement für ein Grundeinkommen oder für höhere Hartz IV Bezüge incl. Wohnung und für die angemessene, Unterbringung der Flüchtlinge schliesst sich IMHO nicht aus. Hingegen bedeutet das Ausspielen der Ärmsten untereinander nur Wasser auf die Mühlen der Neonazis.

Gruss qbz

Geändert von qbz (15.09.2015 um 19:25 Uhr).
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