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Alt 23.08.2015, 22:33   #47
formliquide
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Benutzerbild von formliquide
 
Registriert seit: 19.09.2014
Beiträge: 543
Wettkampfbericht TriIslands Pt.1

So, mit einer Woche Verspätung nun mein Rennbericht vom RedBull Tri Islands. Zu den örtlichen Gegebenheiten und zur Veranstaltung allgemein will ich nichts wiederholen, das ist im entsprechenden Thread und im tollen Rennbericht von Janjazz bereits hervorragend gemacht worden. Nur soviel an dieser Stelle: Nochmal ein dickes Lob an die Veranstalter und das gesamte Orga-Team! Eine Veranstaltung mit einer solchen Logistik bei der Premiere derart fehlerfrei über die Bühne zu bringen ist ne echte Leistung. Die wirklich minimalen Kritikpunkte, die es geben könnte werden bei einer Wiederholung – auf die ich sehr hoffe – leicht zu beheben sein! Vielen Dank für den coolen Wettkampf!

Beim Transfer nach Amrum habe ich darüber hinaus 2 nette Triathleten unseres lokalen Vereins kennengelernt, war sehr nette Gesellschaft und ich werde mich im Herbst dort anmelden denke ich. So verging die Zeit bis zum „Gänsemarsch“ Richtung Start wie im Flug. Am Start angekommen fand ich mich relativ weit vorne linkerhand wieder, was zunächst gar nicht schlecht gewesen wäre – mein Ziel war, mich leicht links vom Hauptfeld freizuschwimmen und dann gleichmäßig draufzuhalten. Leider mußten wir vor dem eigentlichen Schwimmstart noch 150m durch den Sand und ca. 100m durch knöchel-bis knietiefes Wasser rennen. Da ich dabei leider erheblich langsamer bin als die meisten Anderen, fand ich mich doch mitten im Gewühl wieder. Da aber hier erheblich mehr Platz war als in einem See und die Teilnehmer nach meiner Einschätzung im Durchschnitt wesentlich professioneller agierten als bei den bisher von mir absolvierten Sprints kam es zu keinerlei Kabbeleien. Zumindest in meiner Umgebung verhielten sich alle sehr sportlich und ich habe mich nach Kräften bemüht, ebenfalls niemanden zu behindern. Großes Kompliment! Dennoch mußte ich die ersten geschätzt 400m in Wasserballkraul/ 2er-Zug zurücklegen, was meiner Schwimmzeit nicht zugutegekommen sein dürfte. Danach stieg ich langsam um auf 3er und hielt in Richtung Ausstieg drauf. Nach ca. 1.200m (Halber Weg Schwimmstrecke) war uns eine Sandbank versprochen worden, welche auch auftauchte und die Möglichkeit zur Orientierung bot. Hier passierte mir der einzige, aber wesentliche Fehler des ganzen Wettkampfs. Ich stand kurz auf, um Übersicht zu bekommen und musste zu meinem Erschrecken feststellen, daß das ganze Hauptfeld ein paar hundert Meter links von mir und gefühlt leicht vor mir schwamm, während ich zusammen mit 2,3 anderen Athleten weit am rechten Rand der Schwimmstrecke zu liegen schien. Während ich mir noch überlegt habe, wie das hat passieren können – da ich doch links halten wollte – hatte ich zur Aufholjagd angesetzt und mit etwas überhöhter Geschwindigkeit stark links gezogen. Hätte ich mir mal 5 Sekunden genommen um durchzuatmen und nachzudenken. Wie ich später an den GPS-Daten gesehen habe, war ich einer der wenigen, die nicht so stark abgetrieben worden waren – ich wäre zwar nicht Ideallinie geschwommen, aber weit näher dran als die Mehrzahl.

So bin ich den anderen hinterhergesetzt, das Feld hatte sich bereits stark auseinandergezogen, und ich war fälschlicherweise froh, als ich wieder mitten unter den anderen ankam. Ab hier war die Strömung zu spüren, die Wellen änderten schnell und häufig Richtung und Höhe. Das angewiesene Ziel war jetzt deutlicher zu erkennen, aber in diesem Moment rief mich schon einer der DLRG-Ordner von den Surfboards aus an und meinte: „Da rüber müssen Sie. Nicht gleich nach Sylt, sie wollen erst Fahrrad fahren. Da zu den roten Bällen, da müssen Sie hin!“ Ich war völlig konsterniert – auf dem GPS habe ich schließlich gesehen, daß ich im Endeffekt durch die Fehleinschätzung auf der Sandbank eine Art liegendes Fragezeichen geschwommen bin, zunächst gerade aufs Ziel zu und dann einen ordentlichen Bogen Richtung Sylt. Er war so nett, mich ein kurzes Stück zu begleiten, so daß ich mich voll auf Durchziehen konzentrieren konnte und nicht lange überlegen musste wohin nun nochmal. An Land bin ich schließlich nicht weit unterhalb der späteren Startzone für die Landungsboote gekommen, für einen schnellen Ausstieg war dank der Aufholjagden kein Sprit mehr vorhanden. Ich habe mich maßlos geärgert als ich aus dem Wasser kam, die Uhr zeigte WK-Zeit 1:05, gerechnet hatte ich mit 0:50 auf Optimalweg (für lt. GPS 3,7km unter den Bedingungen eigentlich gar nicht übel , aber die klatschenden und brüllenden Zuschauer ließen mich den Ärger schnell hinunterschlucken, hoch zur Wechselzone also!
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