Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Warum solltest Du ausgerechnet in Bahrain ein großes Jedermann-Radrennen veranstalten? Es gibt doch zahllose attraktive Orte auf der Welt. Kannst Du einen kurzen Einblick geben, was die Location in der Wüste plötzlich so attraktiv macht für Veranstalter?
Grüße,
Arne
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Frag' mal Team Challenge und die WTC, was sie so attraktiv am nahen Osten findet.
Unabhängig von der politischen Situation, insbesondere der Menschenrechtssituation, die zu recht hier kritisch thematisiert wird, ist es natürlich schon nachvollziehbar hochattraktiv, wenn einem als professionellem Veranstalter, der ein Rennen veranstalten will, im wörtlichen Sinn der rote Teppich seitens der Genehmigungsbehörden ausgerollt wird, Wettkampfstrecken ohne große ermüdende Diskussionen und Meetings kostenlos vollgesperrt werden, selbst wenn Teile davon auf einem neu gebauten Formel-!-Kurs stattfinden, der (vgl. Nürburgring) normalerweise in Europa eine horrende tagesmiete kostet, Preisgelder vom Gastgeber übernommen werden, ebenso wie eine hochprofessionelle TV-Übertragung in HD (auch hier hat Challenge Bahrein Standards gesetzt). Selbst Journalisten, die über ein solches Rennen berichten wollen, lässt Bahrain einfliegen und zahlt Kost und Logis, was zwar der Todesstoß für unabhängigen Journalismus darstellt, aber aus der Sich eines Rennveranstalters, der sein Rennen und seine Sponsoren natürlich auch professionell in den entsprechenden Medien darstellen willl, nichtsdestoweniger hochattraktiv ist.
Wie oben bereits beschrieben: ich sehe die Probleme, die sich hinter all dem Geld verbergen, aber wir sollten auch selbstkritisch genug sein, dass wir alle, der wir im nahen Osten den Großteil unseres Erdöls kaufen und auch sonst vielfältige Geschäfte mit den Dikaturen dort tätigen, uns mitschuldig machen an den Problemen dort, selbst wenn wir keinen Bahrain Endurance 13-Ausdruck auf dem Trikot spazieren tragen oder ein Triathlon-, Radrennen oder eine Handball-WM dort austragen.