Die Kritik an den Zuständen bezüglich der Menschenrechte in Bahrain halte ich für berechtigt. Dabei lege ich die mitteleuropäische Definition der Menschenrechte zugrunde.
Ob man den Sportlern aus dem Bahrain-Team einen Vorwurf machen kann, ist eine andere Frage. Ich bin da noch unentschieden. Hauptsächlich aus zwei Gründen:
Die allermeisten Menschen kümmern sich einen feuchten Kehricht um die Menschenrechte in Bahrain. Oder um Verletzungen der Menschenrechte durch Saudi Arabien, Ägypten, China, die USA und so weiter. Hier genehmigen wir uns rein wirtschaftliche Interessen, von Lippenbekenntnissen einmal abgesehen. Können wir von den Sportlern ein mit persönlichen Opfern verbundenes Engagement einfordern, und gleichzeitig selbst völlig tatenlos bleiben? Wasser predigen und Wein saufen?
Kann ein Sportteam einen kleinen Beitrag leisten, die bestehenden schlimmen Verhältnisse in Bahrain zu verbessern? Dass es nach außen hin das Image des Königshauses aufhellen kann, ist klar. Kann es aber auch nach innen wirken, indem es in Bahrain Denkmuster aus dem Mittelalter aufzubrechen mithilft, und sei es nur ein ganz kleines bisschen? Transportieren diese Sportler westliche Werte nach Bahrain?
Unentschieden: Arne
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