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Zitat von dickermichel
DAS stört mich persönlich enorm, was den Sport betrifft.
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Das kann ich auch nur gut nachvollziehen.
Ich denke, in dem was der Captain schreibt, steckt viel wahres drin.
Ein Kumpel von mir ist Moutainbiker und der kann sich so ausbelasten, bis er vom Rad fällt. Wär für mich ausgeschlossen, da ich, bzw. mein Hirn, vorher sagt "STOP- es reicht".
Ich dachte immer, solch eine "Fähigkeit" hat man, oder hat man nicht. Mittlerweile denke ich, dass eine solche Fähigkeit schon damit zusammenhängt, ob man in frühen Jahren schon derart an seine Grenzen gehen musste. Bei Ihm war das der Fall.
Ich kann zwar unheimlich konsequent sein, was mein Training betrifft, sprich es ist mir egal, obs draußen -10 Grad hat, regnet oder schneit. Ich bin heuer im Winter auch schon mal um zwei Uhr früh zu einer Radeinheit aufgebrochen (ob schlau war, sei dahingestellt), da es sich sonst nicht ausgegangen wäre. Jedoch diese Härte zu sich selbst, sich so richtig reinzuhauen und alles aus sich raus zu holen, sei es nun im Training oder Wettkampf, fehlt mir.
Im Training hilft mir hier der Wattmesser am Rad doch sehr um dem etwas beizukommen. Wenn ich einen FTP Test absolviere, dann lass ich einen Kumpel hinten im Windschatten fahren, damit ich mich so richtig ausbelasten kann. Im Training sagt mir dann der Wattmesser, was ich bei Intervallen drauf habe und dies ziehe ich dann durch. Da kann ich mich richtig pushen, um die Werte zu erreichen. Wenn ich nur nach Gefühl gehen würde, würde ich zu luschig trainieren. Das nötige Gefühl, wann man wirklich mal nen schlechten Tag hat und eine Einheit mal lieber sein lässt, braucht man natürlich, eh logisch.
Bei langen Läufen, wo es gegen Ende hin schon schmerzhaft wird, such ich mir immer wieder selbst Ausreden, um kurz stehenzubleiben. Sprich ich drück den letzten Tropfen aus der Blase, damit ein kurzer Stopp drinnen ist. Mit dem hab ich konsequent aufgehört. Klar, piss ich mir nicht in die Hosen, aber wenns nicht wirklich sein muss sag ich mir "Alter, wenn du jetzt stehen bleibst, dann wanderst du auch im Rennen, also durchziehen!".
Im Rennen kann ich mich auf kürzeren Distanz mittlerweile sehr gut pushen, indem ich mich einfach durch Gegner motiviere.
Auf der Langdistanz überleg ich mir schon im Vorhinein motivierende Sprüche oder Gedankengänge, welche ich dann rauskrame, wenns richtig hart wird. Was das ist, muss jeder für sich beantworten. Bei mir persönlich funktioniert folgendes ziemlich gut: Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann hab ich sicherlich die ein oder andere Trainingseinheit absolviert, und habe Frau und Kind zu Hause gelassen. Wenns dann hart wird, werf ich mir das dann vor und sag mir "Wenn du jetzt nicht durchziehst, war das alles umsonst".
Ich hab auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, zu einem Mentaltrainer zu gehen, da war/ist mir jedoch ums Geld zu schade, das werf ich lieber meinem Sohn in die Spardose.
Naja, da waren in meinem Geschreibsel zwar keine wirklichen Tipps drinnen, jedoch kann ich dich beruhigen, du bist nicht allein :-) Und der Nik ist ja scheinbar auch so ein Kandidat.