Zitat:
Zitat von Nordhein
Ich behaupte nicht, dass der Radfahrer unschuldig an der Situation ist, meine aber dennoch, der Autofahrer hätte umsichtiger sein können. Aus Sicht des Radfahrers handelt es sich eben nicht um eine normale Verkehssituation, sondern um Wettkampf. Oder soll ich jetzt tatsächlich glauben, dass die Mehrzahl der Zeitfahrer stets brems-und reaktionsbereit in jede Kreuzung oder Kurve bügelt. Dann würden wir ja alle ständig aufrecht fahren. Mein Erleben ist ein anderes. Ich zähle mich als mehrfacher Familienvater zu den eher vorsichtigen Fahrern. Im Training riskiere ich nichts und rechne immer mit Fehlern anderer Verkehsteilnehmer. Im Wettkampf aber bremse ich nicht an jeder Kreuzung und schaue, ob von rechts jemand kommt. Und wenn ich mich so umsehe, verhalten sich die Protagonisten um mich herum im Wettkampf sehr ähnlich.
Noch mal zum Video. Der Autofahrer fährt sicher nicht verkehswidrig in den Verlauf der Straße, allerdings hat er doch sicher vorher den Motorradfahrer und den vorausfahrenden Radfahrer gesehen. Die sind ja kurz vor dem Unfall ebenfalls durch die Kurve gefahren. Ein vorausschauender Fahrer hätte ggf. vorher auf der Bremse gestanden und hätte sich vergewissert, dass nichts mehr nachkommt.
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Wie schon angemerkt, stand das Fahrzeug beim Zusammenstoß, der Fahrer war wohl entweder bremsbereit oder ist aus anderen Gründen langsam um die Ecke gefahren. wenn der ungebremst um die Ecke gefahren wäre, hätte der Radfahrer wohl auch keine Möglichkeit gehabt, sein Rad halbwegs runterzubremsen.
Dem Autofahrer kann man aus meiner Sicht kaum einen Vorwurf machen. Woher soll er wissen, dass da ein Radrennen stattfindet, deren Teilnehmer sich nicht an die Verkehrsegeln halten? Schau mal in die Straße rein, aus der der Autofahrer kam. Da steht kein Hinweisschild, kein Ordner, nichts. Und ob er aus der Perspektive vorher sehen konnte, dass die Radfahrer und der Motorradfahrer zusammengehören und da ein Rennen läuft, wage ich zu bezweifeln.
Sicherer wäre es gewesen, wenn
1. ein Streckenposten an der Ecke gestanden hätte und/oder
2. ein deutliches Hinweisschild auf ein Radrennen aufgestellt worden wäre
3. an einem solch unübersichtlichen Punkt die Streckenführung bspw. mit Pylonen in der Fahrbahnmitte auf die rechte Fahrbahnseite beschränkt worden wäre.
Aus meiner Sicht eine sehr unglückliche Streckensicherung und natürlich ein Fehlverhalten des Teilnehmers. Der Streckenposten wäre aus meiner Sicht unbedingt nötig, weil die Straße sehr eng ist. Ein größeres Fahrzeug hätte vielleicht vor der Kurve soweit ausgeholt, dass es auf die Gegenfahrbahn gekommen wäre und auch die regelgerecht fahrenden Teilnehmer gefährdet hätte.
M.