Ich würde mich nie als Experte für irgendeine spezielle Ernährungsform ansehen, schließlich bin ich ein alter "Allesfresser". Zwei Punkte sind mir aber in dieser Diskussion aufgefallen, zu denen ich gerne was sagen würde - auch, weil ich selbst damit Erfahrung gesammelt habe:
1) Völlig zu Recht haben einige darauf hingewiesen, dass simples Kalorienzählen bezüglich Aufnahme und Verbrauch nicht viel bringt, weil jeder Körper anders ist. Das ändert aber nichts daran, dass eben jeder einzelne sehr wohl ein Gleichgewicht erreichen kann, eben ein individuelles. Faustformeln helfen also wirklich nichts. Wer aber für sich selbst (z.B. durch ein bisschen Herumprobieren) herausfinden kann, wie viel sein Körper bei bestimmter Belastung braucht und vor allem auch was, dem hilft das dann schon und er kann diese Erfahrungswerte auch für die Gewichtskontrolle nützen.
2) Besonders Aufpassen muss man bei der Bewertung von einzelnen Abwiege-Ergebnissen. Ich selbst schaffe es problemlos, an harten Trainingstagen auf Gewichtsunterschiede von bis zu 3 kg zu kommen (bei ca. 80 kg Körpergewicht). Diese Schwankungen haben überhaupt nichts mit der Kalorienbilanz zu tun, sondern sind vor allem ein Ergebnis des Flüssigkeits-Haushalts. Daher halte ich es auch nicht für sinnvoll, sich immer wieder (ev. sogar mehrmals am Tag) abzuwiegen und dann in Panik zu verfallen. Die erste Empfehlung ist, wenn man sich schon täglich wiegt, das regelmäßig zur selben Tageszeit und im selben körperlichen Zustand (z.B. nach dem Frühstück und vor dem Klogehen) zu tun. Am besten ist es meiner Meinung nach aber, sich überhaupt nur einmal pro Woche zu wiegen, und sich damit auch geistig ein bisschen von der Gewichtsfrage zu lösen. Und um langfristige Entwicklungen zu erkennen, die dann wirklich etwas mit der Kalorienbilanz zu tun haben, reicht das völlig.
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