[dickermichel]

Heute hatte ich tagsüber leider keine Zeit, also gibt's eine Gute Nacht-Mail für die rosa Kerlchen, damit sie morgen früh was zu verarbeiten haben.
Wenn bis morgen Abend nix kommt, stelle ich die ganzen Mails mal auf FB - ein bißchen Spaß muss sein!


"Liebe Telekom, Du werte Mutti aller deutschen Telefongesellschaften,

jetzt suchen unsere Handys schon seit neun Tagen vergeblich ihre Netzmama, doch immer wieder die gleiche Antwort: „Kein Netz.“
Und während mein Handy stumm vor sich hinweint, ich ebenfalls vergeblich auf ein Lebenszeichen von Dir warte, und deshalb auf Deiner Website schaue, ob es noch andere Kontaktmöglichkeiten mit Dir gibt, sehe ich zufällig Deinen Claim auf Deiner Website:

„Erleben, was verbindet."

Hm.
Du musst wissen, ich habe selbst über fünfundzwanzig Jahre in Reklame gemacht, witzigerweise 1992/1993 auch für Dich und Dein damals ganz neues D1, lustig, wie die Kreise sich schließen, gell?
Doch zurück zum Claim, der mich ein wenig ratlos die buschigen Augenbrauen zusammenkneifen lässt, weil ich nicht so ganz verstehe, was Du mir damit sagen willst.
Irgendwie so was wie: „Wenn ich verbunden bin, dann erlebe ich das auch“?
Eine Art „Telefonieren mit ECHT Gefühl“? Also wie bei den Kondomen?

Da muss ich jetzt allerdings schon mal darauf hinweisen, dass mir das in den über 20 Jahren mit Dir noch nie passiert ist, also dass ich beim Handy-Telefonieren so ein „echtes Gefühl“ gehabt hätte, schade, … gut, das mag an meinen Verbindungen gelegen haben, wahrscheinlich habe ich die falschen gewählt, bei meinen bisherigen habe ich noch nicht so wirklich erlebt, was mich da verbindet.
Wahrscheinlich hatte Dein Werbetexter den phantastischen Film „Kentucky Fried Movie“ gesehen und speziell diese Szene mit dem „Feel around“-Kino:
https://www.youtube.com/watch?v=mypS7VfwZLI

Wie gesagt, SO WAS habe ich noch nie erlebt, aber vielleicht forscht Du ja gerade mit all Deinen Experten und Wissenschaftlern, Technikern und weiteren Beamten an einer derart grandiosen Erfindung, was ja wirklich eine Revolution des Telefonierens wäre, und hast deshalb leider keine Zeit, Dich um einen neuen Platz für unseren Sendemast zu kümmern.
Ja, ich sage „unser“ Sendemast, denn erst wo er weg ist, wissen Tausende von Menschen, was ihnen fehlt:
ihr ganz persönlicher Mast, mit dem sie was erleben können, wenn sie sich mit ihm verbinden oder so ...

Bevor ich dazu aber noch auf weitere lustige Gedanken komme, gehe ich lieber ins Bett und träume von funktionierenden Verbindungen und intensiven Erlebnissen.

Dein Michael

PS: Was hältst Du eigentlich davon, wenn wir unser leider doch sehr einseitiges Tete-à-tete woanders hin verlegen? Ich bin mir sicher, es wollen noch mehr Menschen daran teilhaben, wie Du mit den Widrigkeiten des buchstäblich niederen Lebens der Grundstückssuche für unseren Mast kämpfst, wo Du doch parallel dazu an der Zukunft des Telefonierens werkelst.
Du musst Dein Licht gar nicht unter den Scheffel stellen!"