gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainiere für Deinen Traum.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - OP Bandscheibenvorfall L5/S1? kraftgemindert und Taubheitsgefühl links
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.02.2015, 08:56   #10
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.163
Moin Alex,

du hast als Leidensgenosse mein ganzes Mitgefühl!

Ich hatte an selber Stelle vor nun fünf Jahren einen fetten BSV mit ähnlich lautendem Befund. Ich hatte damals gar nicht so akute Schmerzen, aber dauerhafte Probleme, so dass dann irgendwann nach Monaten der BSV diagnostiziert wurde, von dem die Ärzte sagten, dass er "imposant" sei und sich sehr wunderten, dass ich nicht mehr Probleme hatte. Ich hatte z.B. keine Taubheitsgefühle und keinen ausgeprägten Kraftverlust, die aufsteigenden, sensitiven Störungen (Taubheit bis zu beiden Knien) wurden dann in dieser Zeit der ebenfalls diagnostizierten MS zugeordnet.
Ich hatte damals an diese Spritzen unter CT Kontrolle direkt an die BS gedacht, aber nach der MS Diagnose war klar, dass ich mit dem Sport in der bisherigen Form eh erst mal Pause mache und habe mich gegen OP und gegen die Injektionen entschieden und für eine konservative Behandlung.

Mein Orthopäde sagte damals schon, dass ich die Lauferei in der bisherigen Form aber auf Dauer abhaken sollte. Der Rücken sei ein großer Schwachpunkt und werde das auch bleiben.
Ich habe ca. ein Jahr lang Physiotherapie gemacht (mit der Drecks-MS hat man auf einmal keine Probleme mehr, Krankengymnastik-Rezepte zu bekommen) und dann noch ein weiteres Jahr relativ konsequent meine Übungen gemacht. Ich war dann wieder scheinbar dauerhaft beschwerdenfrei und habe mich entschieden, wieder mit dem ernsthafteren Laufen zu befassen. Das ging auch erst mal alles gut, ich bin viel und mit - für meine Verhältnisse - sehr guten Ergebnissen gelaufen, erst 10 km, dann HM, dann auch wieder M.

Als ich mich gerade mit dem Gedanken trug, wieder LD Triathlon zu machen, kam vor genau einem Jahr der Hammer und ich bekam von einem auf den anderen Tag die unfassbarsten Rückenschmerzen, die man sich vorstellen kann. Ursache war eine Osteochondrose, der komplette Wirbelkörper war völlig entzündet. Ich bekam hochdosiert Opiate zur Schmerzbehandlung und war trotzdem nicht ganz schmerzfrei. Es folge eine lang Cortison-Behandlung und absolutes Sportverbot, auch keine Physio oder so was. Der Orthopäde sagte, dass er genau das alles habe vermeiden wollen als er mir sagte, ich solle mit dem Laufen als Leistungssport aufhören.

Es hat Wochen gedauert, bis ich wieder fit war, ich konnte dann wieder schwimmen und tue das seit dem auch wieder intensiv. Laufverbot gilt weiterhin.
Dieser Tage soll ein neues MRT gemacht werden, um zu sehen, ob der Knochen sich erholt hat.

Ich habe mich mal schlauerweise mal wieder nicht an die Weisungen des Orthopäden gehalten und habe, obwohl er mir noch im Dezember eindeutig davon abriet, einen Yoga Kurs bei uns in der Klinik angefangen. Vorgestern habe ich zum dritten Mal mitgemacht, habe seit dem starke Schmerzen, die heute Nacht immer krasser wurden, so dass ich jetzt wieder im Stufenbett liege und mich kaum alleine anziehen kann.

Mein Orthopäde denkt mittlerweile auch an eine OP, um die Reizung durch die ausgetretene BS zu reduzieren. Bei mir hat sich da wenig zurück gebildet, obwohl es fünf Jahre her ist. Ich zögere trotzdem noch, da eh klar ist, dass Laufen nicht mehr geht.

Ich an deiner Stelle würde vermutlich in mich hinein horchen, ob ich dem Arzt wirklich vertraue und mich dann an seine Empfehlung halten, zumal wenn er ja offensichtlich niemand ist, der vorschnell zu OPs rät.
Meine Tendenz wäre immer eher gegen eine OP, aber wenn mein Orthopäde mir dazu rät, werde ich es machen lassen, weil er bisher immer Recht hatte und ich ihm vertraue.

Ob und wie es anders gelaufen wäre, wenn ich mich damals für eine OP entschieden hätte, weiß ich nicht. Es gab aber auch keine wirkliche OP Indikation und ich hatte mehrfach gelesen, dass häufig der Zustand ohne OP am Ende derselbe ist wie mit OP, dass es nur länger dauert. Bei mir ist das so nicht eingetreten, weil sich die BS wie gesagt, kaum oder gar nicht zurück gebildet hat, bzw. geschrumpft/ausgetrocknet ist. Jedenfalls sieht man auf dem letzten MRT, dass sie noch genauso beschissen in den Spinalkanal lappt wie zuvor.

Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht. Sei vor allem in Zukunft vorsichtig mit dem Sport. Es gibt sicher Leute, die wieder wie früher Sport machen können, ich weiß aber eben aus eigener Erfahrung, dass es auch anders sein kann.
Für mich war der BSV vor fünf Jahren der Abschied vom Triathlon und vom Laufen, was ich bis heute nicht leicht finde.

Gruß aus dem Stufenbett
Judith
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten