Zitat:
Zitat von ThomasG
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Der Mensch neigt aber meiner Erfahrung nach dazu die Dinge nach außen etwas einseitig zu beschreiben und je größer das vermeintliche Publikum ist, umso eher und ausgeprägter erfolgt das häufig. Das habe ich auch schon relativ oft gemacht. Man passt sich da an die Umgebung an, wenn man das Gefühl hat das Umfeld gibt sich in der Regel dazu passend. So ein Leben kostet viel Kraft und solange man auf der anderen Seite entsprechend entlohnt wird, geht es oft lange gut, mag die "Entlohnung" von außen betrachtet auch noch so bescheiden wirken oder auch tatsächlich objektiv betrachtet sein. Anerkennung ist für Menschen ja oft eine ganz wichtige Antriebsfeder. Wie anstrengend so ein Leben ist oder sein kann und auslaugend, gesteht man sich oft erst dann ein, wenn die Sache kippt und man immer weniger Lohn dafür bekommt. Und es kippt bei den meisten irgendwann, weil eben in der Regel nur Menschen sich darauf einlassen, die entsprechend hart gegen sich selbst sind. Man braucht Muße im Leben, um sich über sein eigenes Leben wirklich Gedanken machen zu können. Beim Sporttreiben kann man zwar wunderbar über sich nachdenken, aber man ist in einem Modus, der die Gedanken in eine entsprechende Richtung lenkt. Beim Laufen fällt man sofort um, wenn man den Willen sozusagen abschaltet. Also muss man dafür sorgen, dass da immer was da ist. Ähnlich ist es bei der Arbeit oder, wenn man sich um familliäre Angelegenheiten kümmert.
Gruß Thomas
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Moin Tom,
stimmt alles, Deine Argumentationskette ist schlüssig und was wäre ein Athletenleben ohne tägliche Überwindung und darauffolgende Genugtuung?
Bei uns hier im Frühsportforum ist es der Stolz auf das Erreichte und ich find's Klasse, dass sich hier eine "virtuelle" Gemeinschaft gegenseitig motiviert, in den Rhythmus rein zu kommen oder dabei zu bleiben.
Und meist ist es nach meinen Empfinden auch so, dass aktive Sportler neben dem Sporthobby sich auch in der Gesellschaft aktiv engagieren.
Erst gestern war ich mit beiden Kids und dem Fußballklub zur Weihnachtsfeier und sprach u.a. mit einer anderen Mama, wie traurig es ist, dass viele andere Eltern ihren Kids einen TV&Playstation in's Zimmer stellen, die Vereine - egal ob Judo, Schwimmen oder Fußball (das sind zumindest die Vereine, in denen ich mich hier engagiere, anderen Interessengruppen - egal ob Sport oder Kultur wird es nicht besser gehen) immer weniger Kinderzulauf haben, weil die Eltern trotz finanzieller Zuschüsse der Gemeinde/Sponsoren einfach keinen Bock auf Ehrenamt oder zumindest aktiver Betreuung ihrer Kinder durch Vereine haben, denn das bedeutet ja dennoch Aufwand (Transport zum Training und Veranstaltungen usw.).
Da ist bei mir mittlerweile kein Verständnis mehr da und ich bekomme hier dann auch keinen Beliebtheitspreis, wenn ich die Typen offen mit "Assi" anspreche.
Es tut weh zu sehen, wie Talente der Kids vergammeln, weil die Welt deren Eltern sich nur um ihren eigenen, beschränkten TV-Nikotin-Alkohol-Horizont dreht - und dies ist leider in meinem aktuellen geographischen Lebensumfeld nicht die Ausnahme sondern die Regel.
Und hier schließt sich für mich der Kreis, denn ich bin mir sicher, die meisten Aktiven hier würden auch Ballett machen, gäbe es das Internet oder Foren wie das TSF nicht um sich Wertschätzung von Gleichgesinnten zu holen - wir tun es, weil wir es geil finden!
Ich wünsche eine sportliche Woche, haut rein!