Zitat:
Zitat von TriBlade
... in unserer Zeit ist es nahezu jedem Menschen möglich sich aus Informationen ein Bild davon zu machen was ich als weltweit anerkannten Kodex von Moralvorstellungen verstehe. Jeder kann begreifen das das Töten von anderen Menschen falsch ist. Es gibt unveräußerliche Menschenrechte, dieser Verantwortung muss sich dann schon jeder Mensch stellen.
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Meiner unmaßgeblichen Meinung nach gibt es eben keinen weltweit anerkannten Kodex von Moralvorstellungen. Im enger ausgelegten Islam sind die Menschen strikt in Gläubige und Ungläubige unterteilt. Für Ungläubige gelten definitiv keine Menschenrechte wie wir sie definieren. In Staaten, wo islamisches Recht gilt, wird der Verlust des Glaubens an Allah mit dem Tod bestraft (Iran, Ägypten, Afghanistan, Malaysia, Libyen, Sudan), oder hat zivilrechtliche Konsequenzen, indem Ehen annulliert werden, Erbschaften verweigert werden oder gesamte Vermögen an den Staat fallen. Andersdenkende werden mit der Fatwa, dem Tötungsbefehl, belegt, wie etwa Salman Rushdie und tausende andere.
Ich will das noch ein einem Beispiel illustrieren. Ich habe es aus einem Buch von Hamed Abdel-Samad, der ebenfalls unter einer Todes-Fatwa steht. Dort heißt es:
"... nahm die Washington Post im März 2006 einige arabische Schulbücher genauer unter die Lupe. In ihrem Artikel kommt sie zu dem Schluss, dass die Religionsschulbücher nach wie vor vom Islam als der einzig wahren Religion sprechen und das in ihnen der Dschihad gegen Ungläubige und Polytheisten als Pflicht eines gläubigen Muslims dargestellt wird. [Als eines unter vielen Beispielen] das folgende aus einem Buch für die erste Klasse:
"Ergänze folgende Sätze mit jeweils einem der beiden Worte (Islam - Hölle): Jede Religion außer ______ ist falsch. Wer kein Muslim ist, landet in der _____."
Aus einem Buch für die vierte Klasse: "Der wahr Glaube bedeutet, dass du die Ungläubigen und die Polytheisten hasst und ihnen mit Härte begegnest"
Oder: "Wer die Lehre des Propheten befolgt und die Einigkeit Allahs bezeugt, darf keine Freundschaft mit Menschen pflegen, die gegen Allah und den Propheten sind, selbst wenn sie zu den nächsten Verwandten gehören".
Für die sechste Klasse: "Die Affen sind die Juden, die Leute des Sabbat, und die Schweine sind die Christen, die ungläubigen Anhänger Jesu".
Die Elftklässler werden in die Ideologie des Islam eingeführt: "Kampf gegen Unglaube, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und diejenigen, die sie verbreiten. Das ist der Gipfel des Islam. Diese Religion ist durch den Dschihad entstanden und durch die Flagge des Dschihad aufgestiegen."
Was folgt aus alledem? Dass eben nicht alle Menschen den gleichen Zugang und den gleichen Blick auf die Menschenrechte haben, wie wir sie in den letzten 50 Jahren gewonnen haben. Was gut und was schlecht ist, kann jeder nur aus seinem kulturellen, religiösen oder weltanschaulichen Kontext heraus festlegen.