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Zitat von qbz
Wer als Jugendlicher Hochleistungssport betreibt, dem bleibt neben der Schule mit Ziel Abitur (sollte, sofern die Voraussetzungen für das Abi vorhanden sind, auch Ziel bleiben, trotz der Sportpriorität) und dem Sport eigentlich überhaupt keine Freizeit mehr für jugendtypische Aktivitäten u. Kontakte ausserhalb des Sports. Der grosse Verzicht führt oft später zum überaus heftigen Nachholen der versäumten jugendtypischen Aktivitäten mit entsprechenden Problemen. Definitionsgemäss bilden von den jugendlichen Hochleistungssportlern später nur ganz wenige die Spitze und die meisten die Breite, denen man nun mit diesen typischen moralischen Druckargumenten eine altersgemässe Entwicklung verwehrt. Der Hochleistungssport für Jugendliche hat in bestimmten Merkmalen durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit Charakteristiken von Sekten, der totalen Unterordnung unter 1 Ziel, einer Gruppe, 1 Trainer / Guru. Die spätere Ablösung daraus für diejenigen Meisten, welche nach der Spitze ankommen, verläuft entsprechend kompliziert. Das sollte man vielleicht auch bedenken beim Stellen obiger Forderungen als Trainer und Eltern, wenn die Kinder über Jahre Hochleistungssport ausüben. Soll man ein sowieso schon sehr hochleistungsbereites Kind / Jugendliche (mehr wie andere) noch unter Druck in anderen Lebensbereichen (Essen, Schlaf, andere Interessen als Sport) setzen, regeln?
Die Trainer machen das in meinen Augen letztlich für sich selbst, für ihre Anerkennung, zu ihrer Freude, für ihre soziale Einbindung, für ihren Verdienst etc. Man würde Eltern auch nie empfehlen, zu ihren Kindern zu sagen: Überlege mal, worauf ich alles verzichten muss, weil ich Dich grossziehe und in Dich "investiere". (und wer Kinder aus "Investitionsgründen" zeugt, sollte es im Interesse des Kindes besser bleiben lassen ;-) ).
Mit dieser Einstellung möchte ich mich nicht prinzipiell gegen Hochleistungssport bei Jugendlichen (oder ähnliches bei Künstlern wie Geigensolistin) aussprechen.
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das ist mir alles zu negativ. erstens kann ich dir versichern, das auch leistungsorientierte nachwuchstriathleten auf allen daddelkonsolen zu hause sind, sich wie alle anderen jugendlichen in den aktuellen charts auskennen usw usf. so viel zu jugendtypischen aktivitäten.
zweitens unterschlägst du die positiven aspekte, die der sport mit sich bringt. teamfähigkeit, willensstärke, ausdauer, konzentrationsfähigkeit, leistungsbereitschaft...sind nur die, die mir auf anhieb einfallen. zweitens ist es unter jugendlichen durchaus ein statussymbol, wenn man sagen kann, das man leistungsmäßig triathlon betreibt. die jugendlichen haben in der großen mehrzahl geiles material, fahren in lukrative trainingslager und haben im spitzenbereich die möglichkeit sich für fantastische wettkampfreisen zu qualifizieren. das sind alles sachen, um die sie alle "normalen" jugendlichen beneiden.
bei uns wird seit gut 15 jahren nachwuchsleistungssport betreiben, mir ist nicht ein einziger fall bekannt, wo es anschließend zum sozialen absturz eines ehemaligen atheten kam. im gegenteil..lehrer, ärzte, molekularbiologen...alles vetreten nach dem sport.....