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Zitat von Noiram
Schön dass Du wieder da bist Pantone!
Ich gebe zwar hier auch nur noch Stippvisiten, da ich schon ewig keinen
richtigen Sport mehr machen kann, aber Du hast mir gefehlt!
Ein Grund mal wieder öfter reinzuschauen.
Alles Liebe!
Marion
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Zitat von Franco13
Das geht ja noch, bei meinen Kindern gab es im Kindergarten eine Bären und eine Hasen Gruppe. Da war der Stress direkt vorprogrammiert, besonders mit den 'starken' Jungs, die geweint haben, wenn sie in die Hasengruppe gesteckt wurden.
Ach ja - schön wieder von dir zu hören 
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Man glaubt ja gar nicht, was die kleine Jungenseele so alles belasten kann, herrlich
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Zitat von holger801
Es ist immer wieder schön Eure Geschichten zu lesen. Erst recht, wenn man jetzt so lange nichts mehr gehört hat.
Ich muss dringend mit meiner Frau reden, dass wir uns auch einen Spaßvogel zulegen 
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Achte drauf, dass du einen Spaßvogel bestellst, der nachts auch SCHLÄFT

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5-km-Erfahrungsspektrum 2013
Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass das Kind im letzten Jahr 40 Runden beim Sponsorenlauf abgerissen hat. Irgendwas zwischen 18 und 20 Kilometern waren das. Heute frage ich mich, wie wir das zulasse konnten, aber zu unserer Entschuldigung kann ich anführen, dass uns das Ganze völlig unvorbereitet getroffen hatte.
Danach hatten wir dann wenig Argumente, das Kind nicht bei 5-Kilometer-Läufen mitzunehmen:
Barbarossalauf
Juli 2013. Die Außentemperatur beträgt 32 Grad. Das Kind will unbedingt mitlaufen. Nach langer Debatte lasse ich mich breit schlagen und willige ein, dass er mit mir joggen darf. "Aber", ermahne ich ihn, " ich bestimme das Tempo!" Er willigt ein und wir laufen zwei Runden mit je 2,5 km Länge. Mit uns Hunderte andere, die an so einem heißen Tag auch nichts Besseres zu tun haben, als sich durch eine Kleinstadt zu schleppen. Viele Gartenschläuche sind zu improvisierten Duschen auf der Laufstrecke umfunktioniert und der Dicke und ich haben einen Heidenspaß. Ich übernehme die Versorgungsstellen und reiche Eiswürfel und Wasser an. Im Ziel sind wir zufrieden und fit.
Öko-Run
Juli 2013. Meine Mann möchte 5 flotte Kilometer laufen und wir fahren im herrlich kühlen Auto nach Wächtersbach. Der Dicke will auf keinen Fall den Schülerlauf, nein, die 5 Kilometer will er. Auf jeden Fall. "Vergiss es," sage ich, "wir haben mittlerweile 36 Grad und da genügt so ein Schülerlauf jawohl vollkommen." Das Kind ist verstockt und meint: "Dann laufe ich eben allein." Das will ich noch viel weniger und fülle zähneknirschend zwei Anmeldeformulare aus.
Kaum ist das erledigt, diskutieren wir schon wieder. Er ist wild entschlossen, heute unbedingt das Tempo machen zu wollen. "Die Strecke ist heute ganz anders," versuche ich ihm zu erklären, "Es geht durch Felder. Da ist es heiß und da wird es auch keine Duschen geben." Irgendwann entscheide ich, dass jetzt genug diskutiert ist. Wir stehen mit vielleicht drei Dutzend anderen Laufwilligen an der Startlinie. Vom ersten Moment an mahne ich, nicht so schnell zu laufen. Nichts zu machen. Ich laber mir einen ab von wegen lieber gleichmäßiges Tempo und so. Zuhören tut mir keiner. An der ersten Wasserwanne wird sich tüchtig mit dem Schwamm abgeschrubbt. Irgendwann und das ziemlich schnell, sind wir Letzte. Ich sage das und ernte augenblicklich einen kapitalen Schreianfall. Ein kleiner blonder Junge steht brüllend vor mir: "Du beleidigst mich!".
Ungefähr nach der Hälfte der Strecke stehe ich mit einem weinenden Kind am Wegesrand. Läufer, die nach uns auf die 10-km-Strecke gegangen sind, überholen uns und die meisten Augen sagen klipp und klar: "Rabenmutter!" Ich biete an, eine ausgiebige Pause zu machen: abgelehnt. Ich biete an, einen Streckenposten um einen Shuttle zu bitten: abgelehnt. Ich biete an, das Kind Huckepack (!) zu nehmen: abgelehnt. Und so wandern und joggen wir immer im Wechsel und ich ärgere mich über mich selbst, warum ich mir das alles antue.
Irgendwann geht´s zurück in die Zivilisation. Beim Anblick der ersten Häuser mit Leuten und Duschen davor, ereilt den jungen Läufer die zweite Luft. Als wäre nie was gewesen läuft er strahlend an fremden Menschen vorbei. Noch ein Stück und noch ein Stück und dann geht´s schon ins Ziel und der Dicke sprintet los. Als mein Mann mich in Empfang nimmt, rolle ich nur mit den Augen. Als der Papa das Kind fragt, wie´s denn so war, meint das Kind: "Gut. Zwischendurch habe ich mal geweint, weil da war ich Letzter und das bin ich ja nicht gewohnt."
Als ich vom Duschen zurück komme, meint mein Mann, Leute am Nebentisch hätten sich über das arme Kind am Wegesrand unterhalten, das so bitterlich geweint habe. Man, bin ich sauer.
Zu allem Überfluss bin ich mit 38 Minuten irgendwas auch noch 3. Frau. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten, aber ich bin zu höflich, die Trophäe nicht in Empfang zu nehmen. Getrieben von starken Rachegelüsten würde ich das Kind gern sofort für den Öko-Run 2014 anmelden.
Silvester
Ohne besondere Vorkommnisse verläuft der 5,6-km-Silvesterlauf in Kiel. Die Kleinfamilie joggt zur Abwechselung mal gemeinsam. Ich zügele den Junior und treibe meinen Mann an. Eigentlich bin ich für so ausgleichende Aufgaben vom Typ her völlig ungeeignet, aber am letzten Tag des Jahres will ich mit niemandem Ärger und irgendwie bekommen wir eine für alle zufriedenstellende Geschwindigkeit hin.
Das letzte Stück darf der Nachwuchs sprinten und mein Mann und ich können beim besten Willen den Anschluss nicht halten. Im Ziel meint mein Mann nur: "Dass das irgendwann so kommt, war mir klar, aber ich hatte schon gehofft dass das nicht so früh ist."