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Alt 14.07.2014, 15:09   #138
massi
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Registriert seit: 19.10.2006
Ort: Basel
Beiträge: 1.086
Als wir am Schwimmausstieg von den Helfern aus dem Wasser gehievt wurden, war der Ofen erstmal aus. Wir waren derart durchgefroren, dass uns unsere Beine einfach nicht mehr gehorchen wollten. Nach 2-3 min konnten wir immerhin gehen und begannen die 3.6 km in Richtung St. Moritz zu watscheln.
Kurz darauf konnten wir wieder leicht traben und trafen am Wegesrand auf ein Team aus Frankreich, dem es ebenso erging wie uns. Wir machten uns gegenseitig über einander lustig, lachten viel und hatten bald wieder ein bisschen wärmer.
Das war gut so, denn mittlerweile waren wir in St Moritz angekommen wo wir noch einmal ausgiebig verpflegten und dann durften wieder für 1250m in den See, was wir auch irgendwie hinter uns brachten.
Nach einem kurzen Lauf (treffender: Spaziergang) von 1.5 km sind wir am Lej da Staz angekommen, wo noch mal 550m zu Schwimmen waren. Dieser See ist Teil eines grösseren Sumpfgebietes und deswegen eine grauenhaft trübe Pfütze ABER er hat herrliche 19°C Wassertemperatur. Wellness pur!
Hier passierten wir nebenbei auch locker den letzten Cut-off und waren nun auf dem weg zum Ziel.
Die drittletzte Etappe war ein Lauf über 8 km zurück zum Silvaplanersee. Mittlerweile hat es zu Regnen begonnen, was wir aber nur am Rand bemerken da wir ohnehin seit Stunden tropfnass sind. Ausserdem ist der Regen wärmer als die meisten Seen. Nach etwa der Hälfte passierten wir noch mal den Verpflegungsposten in St. Moritz, bevor es noch ein letztes Mal zu steigen begann und wir die olympische Skisprungschanze von 1928 passierten. Die letzten 2 km dieser Etappe gehen wieder steil begab und taten einfach nur noch weh. Für die 8 km benötigen wir 70min und überholen dabei 3 Teams.
Am See angekommen hiess es dann noch mal 400m Schwimmen. 9°C. Schmerzen. Hölle!
Wieder wurden wir von freundlichen Helfern aus dem See gezogen und hatten nun noch 3 km ins Ziel zu laufen. Ein kurzer Blick auf die Uhr und Panik macht sich breit. Bis zum offiziellen Kontrollschluss (9:15) haben wir noch 17min. Nein! Nicht jetzt! Nicht so!
Wir mobilisieren alles was wir noch haben und treffen nach 9:14:03 im Ziel ein. Am Ziel stehen ca. 15 Leute im Regen rum, es gibt einen Händedruck vom Race-Director und ein Getränk nach Wahl. Wir greifen zum Bier und verziehen uns ins Hotel. Wir sind total fertig, einfach nur happy es überhaupt geschafft zu haben und wollen nur noch eine heisse Dusche sowie trockene Klamotten.
Später am Abend sehen wir dass der Zielschluss auf 10:00 ausgedehnt wurde, das ist uns aber dann auch egal.
Später am Abend findet dann noch die Siegerehrung mit Grill, Salatbuffet und Partyband statt. Leider sind wir physisch und psychisch nicht mehr in der Lage daran teil zu nehmen. Wir applaudieren kurz den Siegern und fallen um 20:00 bewusstlos in Bett.

Mit unseren 9:14 werden wir bei den Männern 33. von 39 Finisherteams. (Overall 43 von 53)

Fazit
Ein unglaublich schönes aber unglaublich hartes Rennen. Total bodenständig und familiär, ohne Medaille, Finisher-Shirt, „Stimmungsnester“ und anderem Firlefanz. Einfach Sport mit freundlichen Leuten in herrlicher Umgebung.
Ob wir uns das je wieder antun, wissen wir noch nicht…

Geändert von massi (14.07.2014 um 15:24 Uhr).
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