Doch ist er. Die Werte, die er im Training ermittelt hat sind einfach zu hoch gewesen. Ich bin zB letztens 180km mit 280W NP gefahren, käme aber bei Gott nie auf die Idee, das auch im WK anzuvisieren. Vielleicht 250W. Aber das ist die Erfahrung.
Die 230 Watt- Werte waren Erfahrungswerte aus dem Training, wo er über eine lange Zeit diese Durchschnittswerte erzielt hat.
Zum einen spielt da die Schwimmbelastung eine große Rolle, zum anderen ist er die 180 im Training ja bei kühleren Bedingungen gefahren.
Wer ist eigtl auf die Idee gekommen, die LD-Leistung innerhalb einer 180km Trainingseinheit zu ermitteln.
Ich nicht
, es gibt da nur die Möglichkeit das in einem gewissen Rahmen zu gestalten, ausgehend von der FTP. Ob das dann 220 oder 230 Watt sind entscheidet teilweise die Tagesform, Topographie, Renneinteilung/Taktik, etc.
Ich kenne da ganz ehrlich auch keine Studien, die das wissenschaftlich belegen. Ist auch eher schwierig, sowas sinnvoll zu untersuchen. Vielleicht wie der TDL in den Marathonplänen? Das ist halt meine persönliche Erfahrung, nämlich dass es nicht schadet, bei ausreichenden Grundlagenkilometern auch mal über längere Strecke ordentlich hinzuhalten. Aber klar, das sollte nicht zu Lasten der harten IVs gehen und auch nicht zu Lasten der lockeren Kilometer. Ideal finde ich diese Einheiten allerdings im hügeligen Gelände, quasi als Fahrtspiel. Das ist ja dann im Grunde ein längeres Intervalltraining: Die Berge hoch knapp unterhalb der Schwelle, bergab rollen lassen und im Flachen mal locker mal Aero voll drauf. Da kommen dann, je nach Dauer MD, bzw. LD Watt raus
Das ist dann aber ein klares Intervalltraining, es ging mir darum, dass man dauerhaft und mit nur geringen Schwankungen über einen langen Zeitraum sich in einem Bereich klar oberhalb von Bereich 2 und unterhalb von Bereich 4 bewegt. Also weder locker noch hart.
Ja das stimmt schon, dass die Wattmessung den Prozess beschleunigen kann. Nur sollte man dann in der Trainings- und Wettkampfsteuerung auch absolut sattelfest sein und nicht einfach irgendwelche Glaubenssätze nachtrainieren. Da ist immer noch das aus der Erfahrung gewonnene Gefühl der bessere Begleiter. Überhaupt bin ich kein Freund von: So gehts und anders gehts in die Hose. Nur weil etwas für die Breite Masse ganz gut funktioniert, muss es nicht auch für den einzelnen gelten.
Absolut korrekt, aber man sollte sich bei seinen ersten Versuchen zuerst vielleicht an Standards halten, die bei vielen Leuten schon sehr gut funktionieren. Wenn die absolut nicht funktionieren kann man dann noch imemr versuchen einen Sonderweg einzuschlagen. Wobei das dann auch kein komplett anderes Training ist, sondern nur eine andere Gewichtung der Inhalte darstellt.
Sense macht das schon richtig: Er hört (liest), nimmt auf und verarbeitet das für sich, so dass es für ihn passt. Ich weiß schon: Als Trainer muss man dazu den Kopf schütteln, mir geht das auch als Vater und Lehrer oft so. Mittlerweile ist mir aber klar geworden, dass Erfahrungen sammeln ein Grundbedürfnis von starken Jungs ist, die wollen sich mal den Schädel anrennen, die sind stolz auf ihre Beulen und Narben und das macht sie stärker, als sie ein Trainer/Lehrer/Vater je machen kann. Genau diese Erfahrungen, dieses Spüren der Selbstwirksamkeit ist ein hoher Faktor für Lebensglück, viel mehr als jede angeleitete und vorgekaute sub9 bei der ersten LD.
Wie Du schon richtig sagtest, jeder ist anders. Und das gilt auch für diesen Bereich: es gibt welche, die wollen sich den Schädel einrennen, es gibt aber auch welche, die lieber zusammen mit einem Trainer arbeiten, der mit ihnen herausfindet was am besten funktioniert und die Kompetenz hat aus den Ergebnissen entsprechende Rückschlüsse zu ziehen. Sich den Kopf einzurennen weil man bewusst auf Wissen von Außenstehenden verzichtet hat kann auch sehr frustrierend sein. Einen jungen Athleten bewusst mit dem Kopf vor die Wand rennen zu lassen nur damit er "stärker" wird halte ich nicht als zielführend. Zumindest nicht, wenn es sich dann auch noch um einen Saisonhöhepunkt handelt.
Hilfe zur Selbstfindung und Sammeln von Erfahrungen ist sinnvoll. Aber wenn er es wirklich nicht anders will hat man als Trainer sowieso keine Chance es zu verhindern.
Gruß,
Loretta
Nik