Die Aussicht natürlich stets grandios, man muss also nicht unbedingt bis in die Dolomiten fahren.
Wäre München nicht im Weg, wären die 200km da runter ein Klacks, und die glorreiche Kesselbergstrasse hatte ich ja bereits ausreichend erwähnt.
Hier ist eines der erwähnten, schattigen Plätzchen am Rand der Piste.
Ich hab da immer alles in ne kurze Pause reingepackt: Absteigen (wenn ich nicht eh grad geschoben hab, weils genauso schnell/langsam ging, aber wesentlich kräfteschonender war), ausruhen, trinken, fotografieren, ...
Pinkeln war nicht, Sonntag glaub ich, ein Mal unterwegs. Sieht nach ner ziemlich optimalen Flüssigkeitsversorgung aus.
Nach der 'Mittags'rast (war schon nach 15Uhr) auf der Falkenhütte (100 Trash-Höhenmeter extra, die es nachm Futtern wieder runterging...) gings dann auf meinen persönlichen Waterloo-Trip.
Das Maps 3D kann nicht zwischen Radfahren und MTBen differenzieren, daher hatte ich die Strecke auf 'Zu Fuss' geklickt.
Die gut 20km aussenrum fahren hatte ich keine Böcke, zu verlockend waren die 6,7km Direttisima, 155Aufstiegsmeter zu 768Abfahrtsmetern.
Und von der Ferne aus sah der Trail ja auch relativ harmlos aus.
Immerhin war er über weite Strecken schattig...
Ein paar Schneefelder, grober Schotter, Stufen.
Letztere und das Geröll sind es, die einem den Zahn ziehen.
Rucksack aufm Rücken, das Rad in der Hand kniehohe (oder -tiefe) Stufen rauf (oder runter);- das geht tierisch in die Oberschenkel und auf die Knie.
Wenn dann eh schon die Luft draussen ist, kann das dicke Ende kaum weit sein. Einmal nicht richtig hingeschaut und schwupp, rollt ein Stein weg, man tritt ins Leere oder glitscht weg.
Ich war echt um jeden Meter froh, den ich fahren konnte, aber auch hier merkte ich den Schwund der Kräfte und der Konzentration deutlich. Wo ich morgens fröhlich ohne Nachdenken drübergebügelt wär, taten sich nun unfahrbar erscheinende Streckenabschnitte auf. Bullshitbingo eben.
Und irgendwie will man sich ja nicht nur drauf verlassen, Glück zu haben, sondern die Geschichte ein bisschen unter Kontrolle zu halten.
Im Tal bin ich dann gepflegt in den Viehtrieb geraten. Alles voller Kühe aufm Heimweg in den Stall. Tausende! Unglaublich...
Über den Abend brauch ich nix mehr verlieren: sehr üppige Völlerei, auf der Suche nachm 'Touristenlager' noch ein paar Stiegen zuviel hochgekrabbelt und ins Bett gefallen.
Die Nacht war angenehmer als der Papierform nach zu erwarten gewesen wäre, aber so früh vorbei wie auf der Hütte. Um Sechs standen die ersten auf;- idiotisch mithin, denn Frühstück gabs erst ab Sieben.
Da waren wir dann bei den ersten dabei, Zähne hab ich aufm Rad geputzt, und die ersten Kilometer wars dann auch fast noch ziemlich frisch.
