Zitat:
Zitat von Mikala
Mir ist die Überlastung der Behörden sehr wohl bekannt.
Ich weiß auch mit welchen Tricks gearbeitet wird, wenn Familien vertuschen wollen, was zuhause läuft.
Ich hoffe aber, wenn die Behörden mit auf der Anklagebank sitzen, wird sich in Zukunft was ändern.
Wenn es keine Konsequenzen hat, wird sich keine Regierung in der Pflicht sehen mehr qualifiziertes Personal einzustellen.
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das gehört zur Alibifunktion, dass man im Einzelfall entweder den Jugendamtsdirektor bzw. die unmittelbar Fallveranwortlichen anklagen kann, wegen Versäumnissen bis Verstössen,und die Eltern natürlich. Der Einzelne, die Eltern und der jeweilige Dienst tragen die Verantwortung. Die Anklage, die ich übrigens richtig finde, unterstützt den Eindruck: Die Eltern haben schuld, der verantwortliche Dienst hat schuld. (mehr kann / will ein Richter nicht verhandeln als die individuelle Verantwortung)
Deswegen macht die Politik die Streichungen der Budgets bei den Heimplätzen, Pflegestellen und Hilfen zur Erziehung (bis 50 % über mehrere Jahre verteilt in Berlin z.B.) oder Personalabbau nicht rückgängig. Die Jugendämter standen in Berlin in den letzten Jahren in der Pflicht von oben, die Heimunterbringungen deutlich zu reduzieren. (Flughafen und anderes wie Bankenrettung kosten Geld.)
Die Jugendpolitiker sitzen in den Parteien bei Haushaltsverhandlungen mehr oder weniger am "Katzentisch" und müssen die auferlegten Streichungen schlucken. Wer bei den Parteien Karriere machen will, geht niemals in die Familien- / Jugendpolitk. Das ist leider meine traurige Erfahrung.