Montag lockeres Rollen 12 km zur Arbeit. Zurück sollte locker 25 k werden, aber nach der Hälfte fings an zuschütten und zu stürmen. Da wurds eher zu Aquacycling.
Kurz vor der Haustür schien wieder die Sonne.
Dienstag 28 k vor der Arbeit locker rollen im Regen.
Nachmittags gings die 20 k zum Kronsberg an den Nordhügel.
Radschuhe gegen Laufschuhe getauscht, bisschen einlaufen, kurz ABC und dann standen 2 x 10 Nordhügelstürmung auf dem Plan. Sind knapp über 120 m Länge mit ca 16 hm.
Eventuell zu steil für einen ordentlichen Hügellauf. Aber mein Rodelberg, der deutlich flacher ist, hat ne Grasoberfläche, wo man nicht ordentlich laufen kann, wenn man nicht grad für Trailläufe trainiert und unebenen Untergrund braucht.
Hier ist so kleiner Schotter, mit den TrailRocs sehr gut zu laufen.
Der erste Satz war gefühlt OK. Zeiten zwischen 46 und 50 sec/Wiederholung.
In der 5 minütigen Trabpause war ich doch recht unzufrieden mit meinem dieseligen Laufen.
Im 2. Satz kramte ich dann Bilder von Kilian hervor, wie er gemsengleich durch die Bergwelt springt.
Und siehe da: kürzere Schritte, höhere Schrittfrequenz, höherer Kniehub und mehr Armeinsatz bescherten Zeiten zwischen 40 und 45 sec.
Bei der letzten Wiederholung hatte ich echt Probleme auf die Kuppe zu kommen, die Beine versagten fast.
Auslaufen, Schuhwechsel, RoccoRiegel.
Die Fahrt nach hause erwähn ich lieber nicht. 17 km im Schneckentempo. OK, war auch Gegenwind, aber ich war soooo platt.
Komischerweise war es echt voll auf dieser Kuppe. Dauernd schlappten irgendwelche Leutz da vorbei mit ihren Hunden, die aber ausnahmslos gut erzogen waren.
Einmal kam mir nen älterer Herr entgegen als ich runter lief. Als ich wieder hoch lief, stand er da oben und fragte wie oft ich das mache: Ich sach 2 x 10, da haut der mir auf die Schulter "Prima, Mädchen".
Keine Ahnung warum man fast 50 jährige Frauen Mädchen nennt, aber war sicher nett gemeint.
Mittwoch 20 k locker zur Arbeit gerollert und knappe 50 k wieder zurück. Hochfrequentes Treten ging gut. Mit Kraft irgendwas hoch drücken ging nicht. Einmal weil keine Kraft da war und 2. weil das Knie zickt. Macht mich doch etwas nervös, weil ich ja mal langsam mit KA anfangen wollte bzw sollte.
Donnerstag lief ich die 15 k nach hause (5:22 min/km). Leicht und locker, obwohl die Pappeln grad ihr Zeug absondern und meine Augen und die Nase zum Dauerlaufen brachte. Wie immer kam die kleine EB ab dem Pferdeturm, sind so 5,5 k. Über einen Puls im oberen GA1-Bereich kam ich aufgrund der Atemnot nicht hinaus.
Freitag ging es dann endlich wieder in den Deister. Zu meiner Überraschung konnte ich Steigungen rauf laufen, die ich bisher nicht laufen konnte. Dafür gings auf den ST runter recht stokelig und verkrampft. Kleiner Zwischenstopp mit Kaffee und Trockenlegen bei Tanya, dann gings weiter zum Bhf, 10 min Zugfahrt und dann vom nächsten Bhf nach hause. Insgesamt 28 km, davon auf den ersten 20 km 700 hm.
Samstag gabs nur ein lockeres Läufchen mit meiner Ren(n)tnern. 14,6 km in 5:37 min /km.
Sonntag morgen kam endlich mal wieder das RR in die frische Luft. 3,5 Std gings in die Hildesheimer Hubbel. Eigentlich kann auf der Runde rein orientierungstechnisch nix passieren, nur war ich leicht genervt von den Motorradspacken und mir fiel ein, dass es parallel zu der Strasse einen asphaltierten Feldweg gab. Gesucht, gefunden, nur hörte der Asphalt irgendwann auf und ich irrte etwas durch die Felder, nur um dann doch Schotterwege zu fahren. Der Wind war auch wieder mein Freund. Auf dem Rückweg kam er schön von vorne. War aber gut, so war ich mal gezwungen längere Strecke in Unterlenkerhaltung zu fahren. Der Test wurde von Schulter und Nacken bestanden.
Montag ging es dann endlich auf die langersehnte 7 Summit-Runde. Durch Zufall hab ich davon mal gelesen und bei gpsies den Track gefunden. Das ist ne geführte MTB-Runde zum 125 jährigen Bestehen des DAV gewesen und führt über die 7 höchsten Gipfel in der Umgebung Hannovers. Inzwischen findet die Veranstaltung jedes Jahr statt. Immerhin kriegt man da auf 100 km 2100 hm zusammen. Wenn man Deister-Jojo spielt, schafft man mehr, aber dafür sieht man auch mal was anderes als den Kammweg. Die Runde ist eigentlich keine Runde, sondern fängt in Empelde am Bhf an und hört in Völksen am Bhf auf. Aber die An- und Abfahrt kann man auch auf dem Rad machen, sind dann von uns aus ca 40 km mehr. Das Wetter sollte stimmen, der Track war auf dem eTrex, die Beine waren gut und was viel wichtiger ist: die Schultern und der Nacken schmerzten nicht oder zeigten irgendwelche Reaktionen nach dem sonntäglichen Ausflug. Nur Paul, unser mittlerweile ältester Karnickelbock, schwächelte seit Sonntag abend, so dass ein TA-Termin für Montagnachmittag anstand.
Also 7 Std für 140 km auf der Strecke sollte für mich nicht machbar sein. Großartig Hügel hatte ich ja noch nicht in den Beinen und länger als 3,5 Stunden war ich auch nicht oft gefahren.
Aber erstmal los mit meinem einzigen Nicht-Titanen, dem Major Jake.
Benther Berg hab ich mir geschenkt. Gehrdener Berg ist ja eher zum Einrollen. Dann kam der Deister mit dem Anstieg zum Kammweg. An den steilen Stellen eierte ich mit 4 kmh hoch. Ja, so langsam kann man "fahren". Das war immerhin die Stelle, wo ich vor ein paar Wochen beim Laufen noch gehen mußte. Kurzer Ritt über den Kammweg und schon gings in die gefürchteten Schlammfelder am Westhang des Deisters. Leichte Steigungen waren nicht fahrbar. Immerhin blieben die Schuhe beim Schieben nicht im Modder stecken und bergab war auch eher rutschen und glibbern als kontrolliert fahren.
P1000170_k.JPG
Der Wald tat sich auf und mittlerweile schien auch die Sonne. Der Süntel gab sich in voller Pracht, in einiger Entfernung konnte man auch den Ith ausmachen.
Der Hubbel in der entfernten Mitte ist der Ith. Vorne links die Ausläufer des Kleinen Deisters.
P1000172_k.JPG
Und das nächste Zwischenziel, der Süntel
P1000173.JPG
Aber erstmal durch den Kurort Bad Münder. Meine private Schlammpackung hatte ich schon. Nun galt es nur noch heile durch Horden autofahrender Rentner durch zu kommen. Die Hürde war geschafft, nu gings schön stetig und nicht sehr steil hoch zum Süntelturm.
P1000174_k.JPG
Und wieder runter. Ehe ich mich versah und beinah über den Lenker abgestiegen war, steckte ich wieder im Modder fest, diesmal mit ordentlich Steinen drin, was bergab zu einer etwas unruhigen Angelegenheit wurde. Den Süntel verliess ich dann Richtung Süden und dachte, ich könnt jetzt mal auf der Strasse ordentlich Gas geben, um den 20er Schnitt wieder zu kriegen. Pustekuchen. Wind aus Südost und leichte Wellen machten jegliche Versuche zunichte. Meine Beine waren schon leicht taub, also lieber locker rollen und sich die Beine erholen lassen. Zwischendurch kam ich an einem Schild vorbei Hannover 50 km aufm Radweg, aber da wars mir noch zu früh schon den Heimweg anzutreten. Ausserdem wollte ich einen Hubbel noch mitnehmen. Rechts reckte sich der Ith so verführerisch hoch. Ich dachte an den netten Lauf auf dem Kammweg letztes Jahr mit Tanya und schwupps befand ich mich im Aufstieg.
Auf der Strecke des Ithberglaufes ist ma hier schon fast oben. Ich hatte da mal grad die Hälfte
P1000175_k.JPG
Herrlich diese Buchenwälder, keiner unterwegs. Ich bog links ab auf die Strasse nach Lauenstein, schöne Serpentinen runter. Durch Lauenstein und Hemmendorf durch. Zwischendurch bog der Track nach rechts ab auf den südlichsten Hügel auf der Originaltour. Ich fuhr ein Stück B1 und kam dann in Osterwald wieder auf den Track. Ich fühlte mich frisch genug um den kleinen Deister zu fahren und nicht die Strasse außen rum zu nehmen.
Mittlerweile war es richtig warm und der Schweiss tropfte. Der Kleine Deister, den ich nur von der Strasse aus kenne, hat sogar einige Höhenmeter. Ist nicht steil, aber wenn man schon ein bisschen platt ist, reicht das schon. Und wenn dann noch Modder dazu kommt sowieso. Als der Track die Strasse, die durch den Kleinen Deister führt, kreuzte, entschied ich mich hier die Tour zu beenden und nicht über Völksen an der B214, sondern über die Feldwege nach hause zu rollern. Tw. hatte ich strammen Wind von Vorne, da konnte ich nochmal Unterlenker fahren. 118 km in etwas über 6 Std. Für meinen jetzigen Trainingszustand war es wohl die richtige Entscheidung den vorletzten Hubbel auszulassen. Den kenn ich nämlich vom Laufen mit Tanya, der hätte mir sicher den Zahn gezogen.
War ne richtig nette Runde, wenn ich auch bergauf noch viel Arbeit vor mir hab. Die Runde ist jedenfalls mal was, wenn man länger als 5 Stunden fahren will und den Deister nicht mehr sehen kann.
Und wenn man es sich richtig geben will, kann man ja auch die Tour mit der Kill 50-Strecke verbinden, da kommt man dann auf über 200 km mit 4000 hm. Mal guggen, ob ich das noch vor der Pyrenäen-Traverse schaffe.
Heute ist mal wieder ein Besuch beim Osteopathen angesagt und 48 Stunden sportfrei. Brauch ich auch.