Irgendwann wurde es am Horizont etwas heller und Theres beschloß, dass wir in ein geschützes Seitental fahren und dort unser Lager aufschlagen.
Ich kannte vom Yukon, dass man Hunde nachts festbindet. Nur hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, wie das geht, wenn man keine Bäume hat. Die anderen drei haben sich darüber auch keine Gedanken gemacht. Nun sollten wir es lernen. Wir setzen eine night line.
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Das ist ein größeres Brett mit zwei Nylonseilen dran, diese Seile sind mit Drahtseilen verbunden. An denen wiederum kürzere Drahtseile mit Karabinern sind, an denen die Hunde festgemacht werden. Also erst vier ca 1 m tiefe Löcher in den Schnee buddeln, um die Bretter zu versenken, dann die Hunde vom Schlitten ableinen, das Geschirr abnehmen und den Hund an der night line festmachen. Der Schnee wurde tiefer und tiefer, meine Arme länger und länger. Man nimmt also son Hund am Geschirr, zieht ihn hoch so dass er nur noch auf den Hinterpfoten laufen kann und stolpert dann durch den Schnee (nicht zuvergessen der Anzug, der einen unbeweglich macht).
Niklas, der Praktikant, baute in der Zeit das Guidezelt auf und fing an Schnee zu schmelzen für Hunde- und Menschenfutter.
Nun durften wir unsere Zelte aufbauen, Löcher im Eingang graben, damit man dort stehen und sich ausziehen kann.
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Und last but not least fehlte noch das Klo. Also nochn Loch graben und nochn Wind- und Sichtschutz bauen.
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Als wir dann mit allem fertig waren, wurden die Hunde gefüttert und dann quetschten wir uns ins Guidezelt und futterten auch. Zwei meiner Kollegen, meinten sie müßten Diät machen. Fand ich gut, da konnte ich etwas mehr essen. Ich hatte zwar keinen Hunger, so wie ich es von hier kenne, aber schon das Gefühl ich bräuchte mal was. Auch morgens und mittags hatte ich nie son Hunger- oder Appetitgefühl. Nur das Gefühl ich muss was essen, weil man ja nie weiss wann es wieder was gibt und wie das Wetter wird.
Nun kam der Klogang mit Klopapier und den Streichölzern. Mit Anzug gings nicht, also ab ins Zelt, aus dem Anzug quälen und in Unterwäsche mit diesen Stiefelbrocken zum Klo rennen (wird ja sonst zu frisch bei - 12°C), Klopapier abfackeln und gleich in den Schlafsack einmummeln.
Wir haben übrigens vier Stunden gebraucht, um das Lager aufzubauen, Essen gab es um 23:30 Uhr.
Nachts wurde ich wach und war froh, dass ich unser Zelt mit einer Schneemauer umbaut hatte. Es stürmte und schneite wie blöd.
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