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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - BB86 Lager tauschen?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.04.2014, 13:57   #11
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.618
Zitat:
Zitat von Eddy Murcks Beitrag anzeigen
Hmmmm... ich fahre ja immer noch brav meine Räder mit BSA Lager. Die kann ich selbst und so oft ich will tauschen. Wenn ich mir jetzt ein neues Rad kaufe muss ich aber diese PressDingens Teile akzeptieren...oder?????

Gibt es einen "moderenen" Innenlager Standard, der einigermaßen schrauberfreundlich ist bzw. wie oft lässt sich so ein eingepresstes Lager überhaupt wechseln? Irgendwann hält das doch nicht mehr im Rahmen oder? Mein Trainingsrad ist ein Canyon Ultimate von 2006. Hab da schon bestimmt 5mal das Lager gewechselt. Kann ich das mit einem eingepressten Lager auch machen?
Generell ist die Schrauberei bei Pressfit oder BB30 nur anders, nicht besser oder schlechter als ein Gewindelager mit BSA oder ITA.
Zwecks Leichtbau kommt man halt schwerlich darum herum, geschraubte Lagerschalen wegzulassen und die Lager direkt in einen einlaminierten Lagersitz zu pressen.
So unproblematisch das sein kann, wenns werksseitig ordentlich gemacht wird, so aufgeschmissen ist man aber auch, wenn gepfuscht wurde. Stichwort 'Knarzen' oder auch übermässiger Lagerverschleiss, weil sie zB. aufgrund mieser Passungen nicht fluchten.
Prinzipiell wäre nämlich ein normales Rillenkugellager, wie es da verbaut wird, völlig ungeeignet für diesen Verwendungszweck.
Das funktioniert eigentlich nur (wie bei Nabenlagern auch), weil die Belastungen diejenige, für die diese Lager konzipiert sind (hohe, damit meine ich zigtausend, Umdrehungszahlen pro Minute und nur radiale Kräfte) sehr deutlich unterschreiten.
Sind die Lager aber nicht fluchtend und werden sie nicht nur radial belastet, geht die Halbwertszeit brutal in den Keller.
Wenn man klassischen Maschinenbau betrachtet, wo solche Lager eingesetzt werden, und schaut, welche Betriebsstundenzahl die problemlos leisten und dann mit zB. Tret-Lagern am Fahrrad vergleicht, kommt einem selbst im Idealfall das Grausen.

Hochwertige, teure Lagersätze wie von Chris King oder Reset machen daher nix anderes, als zunächst mal diese werksseitigen Toleranzen und Ungenauigkeiten des Rahmens möglichst zu egalisieren.
Leider hat es sich in unserer Wegwerfgesellschaft nur etabliert, lieber 4x die (Billig-)Lager zu wechseln und das Risiko einzugehen, dass die in nem ungeeigneten Moment wieder verrecken, statt sich einmal was Hochwertiges zu leisten, was dann wirklich lange hält.
Nur: selbst das nutzt nix, wenn man das nötige Einbauwerkzeug nicht hat. Mit nem Schraubstock einpressen oder mit einer Gewindestange einziehen ist der sicherste Weg, auch den besten Lagern möglichst bald wieder den Garaus zu machen.
Um sich das passende Werkzeug dann aber zu leisten, muss man wirklich nen Fetisch haben. Betriebswirtschaftlich gesehen lohnt sich das nämlich nicht und für zuhause erst recht nicht.
Das ist eine echte Zwickmühle, nem Kunden unmöglich zu vermitteln und neben dem Pfusch, der von den Rahmenherstellern kommt, einer der ganz miesen Negativpunkte der Branche.
Nur gut, dass sich die meisten dessen gar nicht bewusst sind...


(Letztlich ist das aber nur die Spitze vom Eisberg. Schau sich mal einer Hinterbaulagerungen von MTBs an. Ein Maschinenbauer, der ein Gerät mit so ner Qualität, Standzeit und Wartungsintensivität abliefert, kann einpacken, noch ehe er richtig bekonnen hat...)
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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