Ich denke durch dieses ganze Gerede von Talent limitiert man sich nur selbst. Für mich ist Talent viel weniger durch irgendwelche "Erbanlagen" oder die angeblich "naturgegebene" Grundschnelligkeit definiert sondern vielmehr durch die sportliche Vorgeschichte. Die meisten Leute die behaupten ohne Training oder fast ohne mal eben eine Sub-X rausgehauen zu haben verschweigen dabei dass sie mindestens in einer anderen Sportart vorher oder früher eine ganze Zeit lang fleißig waren. Ich hätte in Zettels Thread neulich z.B. auch schreiben können das ich zu Abi-Zeiten mit zwei Monaten zwanzig Wochen-km-training ne Sub 40 und ein Jahr später auch mit zwei, drei Monaten 30 Wochen-km eine tiefe 37 gerannt bin. Aber dafür spielts dann wahrscheinlich doch eine Rolle das ich ab der 4. Klasse einmal die Woche zum Leichtathletik-training war (kein Lauf-Schwerpunkt aber 100m-läufe und viele Spiele sind halt dabei) und wir in unserer Freizeit noch bis zur zehnten Klasse ^^ um unsere Wohnsiedlung fast jeden Tag Räuber und Gendarm gespielt haben bis zum Umfallen

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Für sehr kurze Strecken mag das stimmen mit dem "Talent", wenn ich auf 100m zu langsam bin werde ich auch keine gute 1'000m-Zeit hinlegen. Bei Distanzen wie LD ist man prozentual aber so weit von der Maximalleistung (der Intensität) entfernt dass das kaum noch eine Rolle spielt, da gehts wenn die Vorgeschichte nicht ganz verkehrt ist hauptsächlich darum wer wie viel trainiert (solange die Inhalte halbwegs stimmen). Pete Jacobs hat vorletztes Jahr als er im Interview auf sein Training angesprochen wurde gesagt er hat halt trainiert was man trainieren muss um auf Hawaii zu gewinnen, ich finde das sagt schon viel aus.
Sub 9 ist auf jeden Fall ein geiles Ziel! Im Gegensatz zum Ziel Hawaii-Quali auch eine fest definierte Zeit an der man sich messen kann und wo das Ergebnis nur von einem selbst und nicht von den anderen Athleten und Roll-downs und dergleichen abhängt.