Eigentlich eine Geschichte zum Kopfschütteln, andererseits eine, an der sich exemplarisch die Sinnhaftigkeit nationaler Sportförderprogramme diskutieren lässt:
Der Fall:
Der nicht für Olympia qualifizierte deutsche Bob-Pilot Manuel Machata hat dem Russen Legkow seine Kufen geliehen, mit denen dieser wiederum in Sotschi Gold für Russland geholt hat.
Für diese Aktion wird Machata nun vom (deutschen) nationalen Bob- uind Rodelverband für 1 Jahr gesperrt.
Die Problematik:
durch die Stärkung eines direkten internationalen Konkurrenten der nominierten deutschen Bob-Fahrer in Sotschi (die so von Machata sicher beabsichtigt war, denn innerhalb der deutschen Bob-Piloten gibt es bekannte Rivalitäten) hat Machata letztlich den deutschen Bobsport geschwächt und da Fördergelder fast ausschließlich anhand von erzielten Medaillen vergeben werden unter dem Strich auch sich selbst, auf jeden Fall aber der Stellung seines Sports innerhalb des DOSB geschadet.
Was haltet ihr von der Sperre? Spontan würde ich sie auch als absurd einstufen, denn eigentlich sollte man im 21. Jahrhundert dieses rein nationalstaatlich Denken (letztlich leben wir ja in einer globalisierten Gesellschaft und außerdem formal in der EU) zunehmend überwinden.
Andererseits müsste man, wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, die komplette Förderung des Bob-und Rodelsports in Deutschland einstellen, denn wozu fließen hier jährlich rund 8 Millionen an sportförderung in diese randsportarten, wenn nicht für Medaillen bei großereignissen. Mit Steigerung der Volksgesundheit, Leistungsport als Vorbild für gensundheitsorientierten Breitensport hat gerade der Bob-und Rodelsport zweifellos so ziemlich von allen denkbaren Sportarten am wenigsten zu tun.