Moin,
Zitat:
Zitat von noam
Ich will mir einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die für die goldene Ananas ihre Gesundheit durch unpassende Medikation riskieren.
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wir erleben es bei jedem Wettkampf, dass auf Teufel komm raus gelutscht wird, wenn nicht genügend/keine Kampfrichter auf der Strecke sind. Bei einem großen Volkstriathlon hier in der Gegend gehört es schon zur Folklore, dass ein Viertel jeder Startgruppe schon mal los schwimmt, wenn sie meinen, dass es losgehen sollte, weil sie aus jahrelanger Erfahrung wissen, dass das keine Konsequenzen haben wird. usw, usw, usw.
Nur wenn es dann um Doping geht, werden dass dann alles faire Sportler?... Besonders, weil im Amateurbereich so viel kontrolliert wird!...
"Nach Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Prof. Alessandro Donati aus dem Jahr 2007 dopen sich weltweit 500.000 Menschen mit EPO. Gemäß der Untersuchungen Donatis übersteigt die jährlich produzierte Menge an EPO den tatsächlichen therapeutischen Bedarf um das Fünf- bis Sechsfache."
Das ist mit ein paar hundert Radprofis nicht zu erklären.
Zitat:
Zitat von noam
Achja, irgendwie ist es doch komisch, dass es bei den Spielen immer nur so wenig Dopingfälle gibt oder? Ich meine grundsätzlich kann man doch sicherlich davon ausgehen, dass zumindest in den Sportarten in denen Geld verdient werden kann (Fußball natürlich ausgenommen), die Weltspitze bis zur Hutschnur voll sein wird. Olympia führt einem da alle 4 Jahre deutlich vor Augen wie unnütz eigentlich WK Kontrollen sind
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An diesem Allgeminplatz habe ich mittlerweile Zweifel.
Heutzutage wird (fast) jeder so schlau sein, das Doping vor einem großen Wettkampf abzusetzen, so dass es bei ein WK-Kontrolle nicht mehr nachweisbar ist. Das wurde in diesem Fall ja auch mehrfach als Argument dafür genannt, dass ESS möglicherweise doch nicht absichtlich gedopt hat ("So blöd mit einem der am leichtesten nachweisbaren Mittel bei Olympia zu dopen kann doch niemand sein.").
Damit haben wir es bei den ganzen Mitteln, die nur im WK verboten sind, nicht mehr mit Doping zu tun.
Es bleiben die ganzen Stoffe und Methoden, die immer verboten sind. Um damit nicht erwischt zu werden, muss ein Doper und sein(e) "Betreuer" in allen Details besser darüber Bescheid wissen, als die ganze Labore, die sich jahrelang mit nichts anderem beschäftigen. Das glaube ich ich nicht.
Der Wissensvorsprung der Doper kommt immer dann zustande, wenn eine Methode/ein Medikament so neu "am Markt" ist, dass sie noch gar nicht verboten ist, bzw. noch nicht lang genug verboten ist, dass ensprechende Testverfahren entwickelt wurden.
Beim Epo hat diese Phase zwischen dem Verbot 1990 und einem anerkannten Testverfahren 2000 sehr (zu) lange gedauert. Das hat zu den sattsam bekannten Auswüchsen im Radsport geführt, die meiner Meinung nach zu einem großen Teil für unsere heutige Sicht der Dinge ("Die sind alle voll") verantwortlich sind.
Daraus, dass es in diesem einen Fall zehn Jahre vom Verbot bis zur Nachweismethode gedauert hat, zu schließen, dass dies immer so ist, halte ich für falsch.
Natürlich werden da viele mit allen möglichen Mitteln und Methoden versuchen, Ihre Leistungen zu steigern. Nur ist das entweder noch legal, oder es wird nicht mehr lange dauern, bis man auch diesen "neuen Stoff" nachweisen kann.
Viele Grüße,
Christian