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Zitat von KalleMalle
Das hat aber imho keineswegs dazu geführt, daß Ausländer und ethnische Minderheiten jetzt besser akzeptiert wären als in den 80ern. Lediglich der Diskussionstil darüber hat sich hin zur political correctness verschoben.
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Schwierige Frage. Seit 2001 lässt sich IMO ein bedrohlich zunehmender Antiislamismus beobachten. Für Menschen aus entsprechenden Herkunftsländern dürfte sich die Situation seither tatsächlich eher verschlechtert haben (ob damit ein Rückschritt hinter das Niveau der 80er verbunden ist wage ich nicht zu beurteilen). Abgesehen davon glaube ich (vielleicht hoffe ich auch nur) dass sich die Situation tatsächlich gebessert hat.
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Bezogen auf sexuelle Vielfalt denke ich eher, daß jetzt schlichtweg die Zeit reif genug ist um homophile Positionen öffentlich bekunden und Forderungen stellen zu können ohne großartig was zu riskieren.
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Nach eigener Beobachtung - mein Coming Out liegt etwa 20 Jahre zurück - kann ich sagen, dass sich seither erstaunlich viel verbessert hat. Dennoch fehlt mir noch der gesellschaftliche Konsenz - wie es ihn z.B. im Bezug auf Rassismus und Antisemitismus gibt, dass manche Positionen einfach indiskutabel sind und dass man den Verfechtern keine Platform bieten sollte.
Kannst du dir z.B. vorstellen, dass zu einer Talkrunde im Öffentlichrechtlichen Fernsehen zu religiöser Vielfalt jemand eingeladen wird, der regelmässig zur Judenmissionierung aufruft? Gestern bei Maischberger war der Generalsekretär einer evangelikalen Vereinigung geladen, die regelmäßig Homosexualität als Krankheit darstellt und entsprechende "Therapien" anbietet.
Zitat:
Falls meine Aussage als "gegeneinander ausspielen" verstanden worden ist, dann ist das eine Fehlinterpretation.
Den Rest - meine ich - kann man durchaus als eine der Absichten aus der Petition herauslesen.
Und mit ein bißchen gutem Willen ließe sich imho der gleiche besondere Nachholbedarf für alle im AGG genannten Benachteiligungsgründe herleiten.
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Das was aktuell und auch schon zum der Threaderstellung auf openpetition.de zu lesen ist, ist nicht die ursprüngliche Fassung der Petition. Die ursprüngliche Fassung wurde überarbeitet, weil die Petition wegen eindeutig diskriminierenden Inhalts gelöscht zu werden drohte - hast du sie mal gelesen?
In einem
älteren Post (Nr.21) hattest du aus der überarbeiteten Version zitiert um den Vorwurf der LGBT-Feindlichkeit zu widerlegen. Der von dir zitierte Abschnitt war in der ursprünglichen Version nicht vorhanden. An selber Stelle stand ursprünglich folgendes:
Zitat:
Die Arbeitsfassung in den Klauen von Lobbyisten
Die grün-rote Landesregierung lässt den neuen Bildungsplan 2015 nach dem Interesse der LSBTTIQ-Lobbyisten schreiben. Als Ziel dafür wird die „Verhinderung von Diskriminierung“ angegeben. Die Pläne schießen jedoch weit über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Der „Kampf gegen Homophobie“, in die Schule hineingetragen werden soll, fördert trotz aller Akzeptanzfloskeln ausschließende, exklusive Tendenzen und strukturelle Gewalt.
Feindbilder und Umerziehungskampagne
Die LSBTTIQ-Vertreter verfolgen eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemein bildenden Schulen. Werden LSBTTIQ-Menschen nicht in allem positiv anerkannt, wird dies von den Lobbygruppen kategorisch als „diskriminierend“ oder „homophob“ bezeichnet. Dagegen wollen sie vorgehen und leiten daraus das Anrecht einer Kampagne zur Umerziehung von Schülerinnen und Schülern ab, die im Bildungsplan 2015 mit der sexualpädagogischen Politik dieser Lobbygruppen konfrontiert werden sollen.
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Dem Autor der Petition geht es nicht darum, das richtige Maß bei der Aufklärung über Sexuelle Vielfalt zu finden. Ihm geht es darum, das Thema ganz verschwinden zu lassen. Ich weiß nicht, ob seine Einstellung zu Angehörigen anderer Minderheiten weniger feindselig ist. In der Petition zumindest instrumentalisiert er sie in seinem Kreuzzug gegen sogenante "LSBTTIQ-Lobbyisten"
Gruß Torsten