flachy, du machst mich sprachlos! Unglaublich, der Hannes Wader Text passt ja wie Arsch auf Eimer!
Unf entführt mich nebenbei noch in meine Adoleszenz, die einem ostdeutschen Partisanenchef wie dir sicherlich gut gefällt: Es begab sich nämlich, dass ich damals in mehreren "linken" Vereinigungen herum sprang. Über die AGJPNW (Arbeitsgemeinschaft Junge Presse Nordrhein-Westfalen, ein linker Jugendpresseverband in scharfer Abgrenzung zu den "rechten" JPNW und ... ähm, vergessen wie der andere hieß) kam ich in Kontakt mit vielen politisch interessierten jungen Menschen. Bei den Wahlen in diesem Jugendpresseverband war stets die erste Frage an die Kandidaten: "Welcher politischen Jugendorgansiation gehörst du an?" Es tummelten sich haufenweise Jungdemokraten dort, die ich als radikal erlebte, aber auch ziemlich cool fand. Darüber hinaus viele Jusos, die ich irgendwie pussyhaft fand. Ich selbst war kein Mitglied, hampelte aber eine Weile in den Kreisen der SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) herum, nicht etwa, weil ich ein Arbeiterkind war oder besonders viel Ahnung vom Marxismus-Leninismus gehabt hätte, sondern weil mein erster Freund, ein genauso beknackter Pseudo-Linker wie ich, die gut fand.
Ich erinnere mich an ein Konzert von Hannes Wader beim "Festival der Jugend", einem von der SDAJ damals alle zwei Jahre organisierten Festival, bei dem auch ziemlich bekannte Musiker auftraten.
Meine Güte, wie weit ist das alles weg. Zeitlich, aber auch innerlich. Was war ich ein wütendes, unreflektiert brennendes Mädchen...
Danke jedenfalls für diesen Gedankenausflug in meine Vergangenheit.
Viele Grüße
J.
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