Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das sind sehr interessante Gedanken, aber Feuerbach nimmt den Homo Sapiens IMO etwas zu wichtig. Es entspricht dem Wissensstand seiner Zeit. Heute würde man sich mit dem Gedanken eines "ersten Bewusstseins" schwerer tun, und es sicher nicht beim Homo Sapiens sehen.
Davon abgesehen, hat sicher nicht erst das Auftauchen des Homo Spaiens auf der Bühne der Weltgeschichte dem Universum einen "Sinn" gegeben, sofern dieses Wort irgend eine Bedeutung hat (was ich bezweifle). Mit anderen Worten: Das Universum verharrte sicherlich nicht in einem Zustand der Sinnlosigkeit, bis schließlich der Mensch auftauchte und es daraus befreite. Darwin hat gezeigt, dass der Mensch weder der Grund noch das Ziel des Universums sein kann.
Solcherlei anthropozentrischer Größenwahn ist jedoch sehr häufig in der Philosophie und Theologie, wobei nur letztere es geschafft hat, ihn als Demut zu verkaufen.
Grüße,
Arne
|
Natürlich sollte man auch die Ideen Feuerbachs in der Kultur seiner Zeit sehen und auf dem Hintergrund Darwins.
Ich postete es, weil er dazu anregt, Religion nicht einfach zu verneinen, sondern zu versuchen, sie kritisch zu verstehen, in ihrer Bedeutung für die Menschwerdung und auch als Ergänzung zur vernunftbasierten Kritik von Kant. ;-) ,
Feuerbach meinte mit der Religion und 1. (menschlichem) Bewusstsein die Abgrenzung zu Tieren dergestalt: (keine Sinngebung für das Universum, die Evolution!)
"Der Unterschied zwischen Tier und Mensch ist das Bewusstsein, nicht im Sinne des Selbstgefühls, sondern die Fähigkeit,
sich selbst im Verhältnis zur Gattung zu sehen. Das Tier hat nur ein inneres Wesen, der Mensch hingegen ein inneres und ein äußeres. Das innere Leben des Menschen ist das Leben im Verhältnis zu seiner Gattung."
Zusammengefasst sind die Ideen aus "Das Wesen des Christentums" natürlich :-) bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Wes...ums_(Feuerbach