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Vollständige Version anzeigen : Klimawandel: Und alle schauen zu dabei


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Siebenschwein
06.08.2024, 14:02
Das ist mir schon klar. Allerdings führt das wiederum zu deutlich höheren Investitionskosten. Das wiederum macht die Rechnung für die Investorenseite immer häufiger unattraktiv.

Ich kenne nur einzelne Betreiber. Auf die schnelle habe ich diese Übersicht gefunden:

https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681

Das wirkt nun nicht ermutigend.

Ich finde eher solche Pauschalaussagen abtörnend. Die Rechnung kannst Du nur für einen konkreten Standort und mit den detailierten Winddaten machen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei. Selbst eine mittlere Windgeschwindigkeit nützt Dir nichts, weil das nichts über die Verteilung aussagt.
Die Rechnung der NZZ will ich nicht beurteilen, den Ton halte ich aber für tendenziös. Vor allem sollte man sich bewusst sein, warum die NZZ das macht: man will den Bau von WKA in der Schweiz verhindern, indem man die Sinnhaftigkeit in Frage stellt. Ansonsten ist denen der deutsche Energiemarkt nämlich komplett wumpe.

Genussläufer
06.08.2024, 14:13
Ich finde eher solche Pauschalaussagen abtörnend. Die Rechnung kannst Du nur für einen konkreten Standort und mit den detailierten Winddaten machen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.

Ich dachte, dass ich dies hier auch unmissverständlich ausgedrückt hatte:

Man muss auch die Bedingen sehen. Da muss man sich in der Tat die Bedingungen anschauen. Rein absolut gilt für alle, dass ein Windrad einfach "Sch..." aussieht. Für die einen kann es dennoch Sinn machen. Ich will mir den "Sch..." aber auch ordentlich vergüten lassen.

Sorry, wenn das Interpretationsspielraum war. Ich meinte damit explizit, dass man sich den Einzelfall anschauen muss. Mal übertrieben ausgedrückt, auf dem Feldberg oder dem Watzmann würde die Windausbeute sicher gut sein. Tendenziell sind die Chancen gute Standorte zu finden deutlich schlechter.

Die Rechnung der NZZ will ich nicht beurteilen, den Ton halte ich aber für tendenziös. Vor allem sollte man sich bewusst sein, warum die NZZ das macht: man will den Bau von WKA in der Schweiz verhindern, indem man die Sinnhaftigkeit in Frage stellt. Ansonsten ist denen der deutsche Energiemarkt nämlich komplett wumpe.

Der Ton mag tendenziös sein. Dass denen der deutsche Energiemarkt komplett wumpe ist, finde ich eher positiv. Da sollte der Bias nicht so heftig sein.

TriVet
06.08.2024, 14:19
Der hat mir aber gefallen. Cooler Return :Blumen:

Gern. Du weißt, ja, blindes Huhn...;)

Wann ist bald? Was machen wir bis dahin?

Bis dahin verabschieden wir uns vermutlich von der Idee des "Stein der Weisen" und setzen u.a. zB auf Schwarmintelligenz und individuelle Lösunges statt einfach Strom aus der Steckdose.
Phantasie der Visionäre (H. Schmidt ist abgedroschen), Ingenieure und Nerds ist gefragt.
Und es gibt doch überall Lösungsvorschläge, man muss sie halt umsetzen (wollen).
Vieles davon war hier schon Thema. Stichwort Überschussstrom (mich schaudert immer noch bei drei Konsonanten). Was ich im Kleinen mit meiner PV mache Batterie, Auto) und hoffentlcih in Zukunft noch mehr (WP), sollte auch bei den Großen gehen, Arne hatte zB die Kühlhäuser erwähnt, die bei billigem Strom ihre Aggregate volle Lotte laufen lassen und bei teurem Strom ja erstmal Puffer haben.
Da war noch keine Rede von Hausspeichern incl. Autos, die Netzdienlcih bereit stehen.
Usw und so fort...:Huhu:

Genussläufer
06.08.2024, 14:25
Was ich im Kleinen mit meiner PV mache Batterie, Auto) und hoffentlcih in Zukunft noch mehr (WP), sollte auch bei den Großen gehen, Arne hatte zB die Kühlhäuser erwähnt, die bei billigem Strom ihre Aggregate volle Lotte laufen lassen und bei teurem Strom ja erstmal Puffer haben.
Da war noch keine Rede von Hausspeichern incl. Autos, die Netzdienlcih bereit stehen.
Usw und so fort...:Huhu:

Das sind auch super Möglichkeiten, die asap genutzt werden sollten. Das hätte nebenbei auch einen Nutzen zwischen Daumen und Zeigefinger.

Neben den kurzfristigen Lösungen bedarf es auch der saisonalen. Und hier sind wir bis dato nicht ausreichend weitergekommen. Zumindest sehe ich keine greibare Lösung, die ansatzweise im Rahmen der Zielvorgaben umgesetzt sein könnte.

Siebenschwein
06.08.2024, 14:36
...

... Dass denen der deutsche Energiemarkt komplett wumpe ist, finde ich eher positiv. Da sollte der Bias nicht so heftig sein.

Nein, der Bias ist ja gegen Wind, nicht gegen den deutschen Windmarkt. Da aber D von der CH aus gesehen meist als positives Beispiel für die Umsetzung der Windkraft dargetellt wird, muss man eben, um das zu entkräften, einen angeblichen Mythos zerstören.
Die früher bürgerlich-liberal orientierte NZZ driftet aber immer stärker ins rechtskonservative Lager ab. Schade, denn einen schweizer Klon der "Welt" braucht keiner.

Genussläufer
06.08.2024, 14:42
Die früher bürgerlich-liberal orientierte NZZ driftet aber immer stärker ins rechtskonservative Lager ab. Schade, denn einen schweizer Klon der "Welt" braucht keiner.

Die NZZ ist doch schon immer ein wenig das Zentralorgan des Kanton übergreifenden Kapitalismus neutraler Prägung :Cheese:

Genau dafür liebe ich diese Zeitung.

Estampie
06.08.2024, 14:43
Was ich im Kleinen mit meiner PV mache Batterie, Auto) und hoffentlcih in Zukunft noch mehr (WP), sollte auch bei den Großen gehen

Ja, wir sind ja schon dran (https://www.lichtenau.de/de/aktuelles/meldungen/11-Mio-Euro-Foerderung-Schlafender-Riese.php), es dauert natürlich noch einen Moment, aber ist auf dem Weg. Auch hier ist allen klar, dass der Wind nicht immer gleich weht.

twsued
06.08.2024, 14:58
Was ich im Kleinen mit meiner PV mache Batterie, Auto) und hoffentlcih in Zukunft noch mehr (WP),


Wie gross ist Deine Anlagen

Wie lange hast Du sie?

Ich habe 8,2Kwh Erzeugung, 5,1Kwh Speicher.
Ist der Speicher voll, wird Warmwasser gemacht, Wasser auf Temperatur geht der restliche Strom ins Auto.
Im Winter ist bei mir kaum Strom für Warmwasser über, Nix fürs Auto.

Ich kann mir nicht erklären, woher immer diese Aussagen, aller billige Wärme durch Photovoltaik herkommen.

Grüße

Helmut S
06.08.2024, 15:43
- Sinkt der CO2 Ausstoß global, wenn wir unseren reduzieren?


Hier implizierst du, dass wir unseren CO2 Ausstoß nur reduzieren sollen, wenn es auch für den globalen Ausstoß was bringt. Nein, er wird nicht sinken.

Das ist aber am Ende doch eine die Killerfrage für jede Debatte über Klimaschutzmaßnahmen. An der Stelle klappen wir das Buch zu, machen unser Ding und weiter wie bisher. Das kann es doch auch nicht sein, oder?

Die Gretchenfrage nach der Verpflichtung der Reduktion unseres CO2 Ausstoßes in D ist jedoch m.E. keine Frage der Effektivität bzgl. des globalen Problems. Es geht um Freiheitsrechte, Gerechtigkeit, um nachfolgende Generationen und um Umweltethik. Ob das am Ende was bringt auf der Ausstoßebene ist nach meinem Kenntnisstand kein Kriterium.

Mei, und die Fragen ...


- Was kostet uns das nominal?
- Welche Auswirkungen hat das auf die Wettbewerbssituation?
- Sind die Ziel überhaupt realisierbar?


... lass sie mich anders formulieren:

Welche Chancen biete uns das?
Wie kann ich unsere Wettbewerb Situation dadurch stärken?
Was benötige ich, dass die Ziele (tbd) realisierbar sind?

Das sind die richtigen Fragen aus meiner Sicht. Konstruktiv. Nach vorne gewandt.

Das die Sonne in der Nacht nicht scheint und der Wind nicht immer weht ist der hervorragende Blick auf das Offensichtliche. Das sind keine ernstzunehmenden Fragen. Die konstruktiven Fragen sind:

Welche Aufgaben ergeben sich daraus und was benötige ich um sie zu lösen? Hier finden die Ingenieure/Experten bestimmt Antworten.

Die wirklich kritische Frage ist: Wie kann ich "das neue Wirtschaften" (nennen wir es mal so) vor dem Hintergrund der Freizügigkeit in der EU und des globalen Wettbewerbs gestalten? Das ist die eigentlich schwere Frage. Alle anderen Fragen sind vergleichsweise leicht und werden sich lösen lassen. Diese zentrale Frage aber ist in der Tat ein dickes Brett. Evtl. ist es gar nicht zu bohren.


:Blumen:

keko#
06.08.2024, 16:41
Hier implizierst du, dass wir unseren CO2 Ausstoß nur reduzieren sollen, wenn es auch für den globalen Ausstoß was bringt. Nein, er wird nicht sinken.

Das ist aber am Ende doch eine die Killerfrage für jede Debatte über Klimaschutzmaßnahmen. An der Stelle klappen wir das Buch zu, machen unser Ding und weiter wie bisher. Das kann es doch auch nicht sein, oder?
...


Es ist nicht die Killerfrage, es ist die alles entscheidende Frage. Natürlich müssen du und ich unseren Miniminiminimbeitrage leisten, aber die alles entscheidende Frage ist eben die globale Frage.
Entscheider, die an schönen Orten in die Sonne blinzelnd sagen, dass man immerhin ein Minimum erreicht habe? Sich die Karawane dann weiter bewegt zum nächsten schönen Ort im nächsten Jahr mit den gleichen Textbausteinen?
Mal unter uns, kommst du dich nicht ein wenig auf den Arm genommen vor?

:Blumen:

Nepumuk
06.08.2024, 16:49
Es ist nicht die Killerfrage, es ist die alles entscheidende Frage. Natürlich müssen du und ich unseren Miniminiminimbeitrage leisten, aber die alles entscheidende Frage ist eben die globale Frage.
Entscheider, die an schönen Orten in die Sonne blinzelnd sagen, dass man immerhin ein Minimum erreicht habe? Sich die Karawane dann weiter bewegt zum nächsten schönen Ort im nächsten Jahr mit den gleichen Textbausteinen?
Mal unter uns, kommst du dich nicht ein wenig auf den Arm genommen vor?

:Blumen:

Du kommst dir nur deshalb immer so auf den Arm genommen vor, weil die Klimaschutz immer als etwas Negatives begreifst.

Wir müssen die Energiewende natürlich so gestalten, das sich daraus für uns ein wirtschaftlicher und technologischer Vorteil gibt, ganz unabhängig vom Klimaziel. Die Energieversorgung vom Import teurer und endlicher fossiler Energien unabhängig zu machen, wird uns einen riesigen wirtschaftlichen Vorteil bringen. Dann spielt es zunächst auch keine Rolle, ob der Rest der Welt jetzt sofort mitzieht oder nicht.

keko#
06.08.2024, 17:13
Du kommst dir nur deshalb immer so auf den Arm genommen vor, weil die Klimaschutz immer als etwas Negatives begreifst.

....

Keine Ahnung wie alt du bist, aber ich war vor über 40 Jahren schon im Bund Naturschutz Bayern akitv. Ich habe einfach keine Gedult mehr. Kürzlich erklärte mir ein junger Mensch, vielleicht Anfang 20, den Klimwandel. Was soll denn der Käse mit dieser ewigen Erklärerei?
Es ist gut, dass du bei den Grünen aktiv bist, aber du solltest deinen Vorsitzenden auf den Füssen stehen.

Auf den Arm genommen komme ich mir erst seit Corona vor. Es hat doch gezeigt, was international über Grenzen hinweg in kurzer Zeit möglich ist.

Nepumuk
06.08.2024, 18:23
Keine Ahnung wie alt du bist,

M50


Ich habe einfach keine Gedult mehr. Kürzlich erklärte mir ein junger Mensch, vielleicht Anfang 20, den Klimwandel. Was soll denn der Käse mit dieser ewigen Erklärerei?

Echt? Das was du hier so schreibst, liest sich aber ganz anders.


Es ist gut, dass du bei den Grünen aktiv bist, aber du solltest deinen Vorsitzenden auf den Füssen stehen.
Na klar, das hat er und sie bestimmt nötig. Das ist doch albern. Die Grünen sind sicher nicht das Problem.


Auf den Arm genommen komme ich mir erst seit Corona vor. Es hat doch gezeigt, was international über Grenzen hinweg in kurzer Zeit möglich ist.
Na klar. Und die hysterischen Reaktionen auf die Maßnahmen sind dir entgangen, oder? Schon vergessen, wie sich Leute hier und anderswo wegen eines kleinen Piksers und ein bisschen Papier vor der Nase aufgeführt haben?
Und das möchtest du jetzt nochmal machen um das Klima zu retten? Na dann viel Erfolg. :Blumen:

Helmut S
06.08.2024, 19:12
Es ist nicht die Killerfrage, es ist die alles entscheidende Frage.

Es ist die alles entscheidende Frage, wenn es darum geht, den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen. Es ist die alles entscheidende Frage, wenn es um Effektivität geht.

Es ist jedoch irrelevant bezüglich der Frage ob wir in D etwas tun sollen oder nicht. Diese Frage ist eine rein ethische Frage. Ob unser GG (hier wird von Verantwortung gesprochen) oder das BVerfG Urteil (hier wird von Freiheitsrechten gesprochen) zum KSG - es gibt keinerlei Effektivitätsargumente. Verantwortung und Freiheit sind ethische Kategorien, keine Effektivkatekorien.

:Blumen:

Schwarzfahrer
06.08.2024, 19:33
Es ist jedoch irrelevant bezüglich der Frage ob wir in D etwas tun sollen oder nicht. Diese Frage ist eine rein ethische Frage. Ob unser GG (hier wird von Verantwortung gesprochen) oder das BVerfG Urteil (hier wird von Freiheitsrechten gesprochen) zum KSG - es gibt keinerlei Effektivitätsargumente. Verantwortung und Freiheit sind ethische Kategorien, keine Effektivkatekorien.Das klingt nach dem schönen Spruch, was Deutsch sein bedeutet: eine Sache um ihrer Selbst zu tun - ein Kernsatz der Gesinnungsethik. Ich kann das auch für Entscheidungen, die sich allein auf die eigene Person auswirken, gut nachvollziehen; meine Entscheidungen/Handlungen müssen den eigenen moralischen-ethischen Maßstäben entsprechen, damit ich in den Spiegel schauen kann.

Als nicht gebürtiger Deutscher ist mir allerdings für alles, was direkte Auswirkung auf andere hat, die Verantwortungsethik mit Blick auf die Wirkung des Handelns deutlich näher und nachvollziehbarer. Und deshalb sollte m.M.n. für Politiker und politisches Handeln Dein erster Absatz gelten:
Es ist die alles entscheidende Frage, wenn es darum geht, den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen. Es ist die alles entscheidende Frage, wenn es um Effektivität geht.

Klugschnacker
06.08.2024, 20:18
Als nicht gebürtiger Deutscher ist mir allerdings für alles, was direkte Auswirkung auf andere hat, die Verantwortungsethik mit Blick auf die Wirkung des Handelns deutlich näher und nachvollziehbarer.

Sind denn alle nicht gebürtigen Deutschen so verantwortungsbewusst gegenüber Umwelt und Mitmenschen wie Du?
:confused:

Schwarzfahrer
06.08.2024, 20:40
Sind denn alle nicht gebürtigen Deutschen so verantwortungsbewusst gegenüber Umwelt und Mitmenschen wie Du?
:confused:Nein, ich meinte damit einfach (nicht ganz ernst, ich habe immerhin zwei deutsche Urgroßmütter :Cheese:), daß mir möglicherweise ein Gen, die Veranlagung oder die Sozialisierung für die Gesinnungsethik fehlt, nach der man eine Sache um ihrer Selbst willen macht. Es ist keine Aussage über andere nicht-Deutsche, als mir selbst.
Ich kann ja auch einfach sagen, ich halte wenig davon, weil es ein hohes Risiko birgt, unüberlegt mehr Schaden als Nutzen zu erzeugen, oder der Blick fest auf ein Fernziel gerichtet läßt viele Stolperfallen vor den Füßen übersehen.

Genussläufer
06.08.2024, 21:29
Es ist jedoch irrelevant bezüglich der Frage ob wir in D etwas tun sollen oder nicht. Diese Frage ist eine rein ethische Frage. Ob unser GG (hier wird von Verantwortung gesprochen) oder das BVerfG Urteil (hier wird von Freiheitsrechten gesprochen) zum KSG - es gibt keinerlei Effektivitätsargumente. Verantwortung und Freiheit sind ethische Kategorien, keine Effektivkatekorien.

:Blumen:

Das sehe ich völlig anders. Selbst wenn es ein ethisches Thema ist, ob ich in Deutschland etwas tue oder nicht, stellt sich die Frage, ob mein tun einen Sinn hat und etwas bewirkt. Das gilt insbesondere dann, wenn ich als Land einen hohen Preis dafür zahle. Dann sollte es nachweislich wirken. Ansonsten müsste man umgekehrt die Ethikkarte ziehen.

Bleierpel
06.08.2024, 22:19
Ich kann das ein Stück weit verstehen.

Aber das Argument "bei uns ist es wirklich zu schön für hässliche Windräder" geht nicht, wenn man gleichzeitig Strom haben möchte. Man kann ja schlecht anderen Gemeinden sagen, "schaut mal, bei Euch ist die Gegend sowieso bereits verschandelt, da sind das alte Baggerloch, die Mülldeponie und die Autobahn, da können wir doch einen Windpark hinstellen; den Strom leitet Ihr dann zu uns".
:Blumen:

Wieso? Kann Bayern als Bundesland doch auch ;)

Klugschnacker
06.08.2024, 22:19
Das Bundesverfassungsgericht geht vom 1.5 bzw. 2.0° Ziel aus.

Aus diesem Ziel wird ein CO2-Restbudget für Deutschland abgeleitet, das wir noch verbrauchen dürfen. Dieses CO2-Budget ist zwischen den Generationen gerecht aufzuteilen.

Es geht also um konkrete Emissionsziele.

Helmuts Hinweis zielt auf die innere Begründung dieses Urteils. Es regelt die gerechte Verteilung der Reduktionslast zwischen den Generationen. Dadurch sichert es Handlungsspielräume und damit Freiheitsrechte für die kommende Generation. Freiheit ist eine ethische Kategorie.

Klugschnacker
06.08.2024, 22:23
Wieso? Kann Bayern als Bundesland doch auch ;)

Das ist ja auch ein Unding, da sind wir einer Meinung. :Blumen:

Decke Pitter
07.08.2024, 00:01
Muss mich einschalten. Habe das vor Monaten schon mal gemacht. Ich arbeite als Genehmigungs- und Umweltplaner im Bereich Netzausbau Höchstspannung. Früher für ein Erdkabel, jetzt für einen Ersatzneubau Freileitung im Norden von München.

Die Politik hat es inzwischen begriffen. Angefangen in den Kommunen über die Landratsämter bis hin zu den Regierungen wie Oberbayern, Oberfranken etc. Da ist Unterstützung bzw. Mitarbeit vorhanden.. Aus der Bevölkerung/von Bürgerinitiativen kommt nach wie vor erheblicher Widerstand. Außerdem ist der Natur- und Artenschutz ein großes Thema.

Decke Pitter
07.08.2024, 00:07
Widerstand kommt nicht aus dem Bundesland Bayern, also aus der Politik. Ich denke, das sollte hier mal gesagt werden.

Die Verweigerungshaltung der Bayern in Sachen Ausbau Netz und der Regenerativen in den vergangenen zwei Jahrzehnte ist heute ein Problem. Jetzt geht es allen (Habeck und den Bayern/Politik) nicht schnell genug.

Klugschnacker
07.08.2024, 06:35
Die Verweigerungshaltung der Bayern in Sachen Ausbau Netz und der Regenerativen in den vergangenen zwei Jahrzehnte ist heute ein Problem. Jetzt geht es allen (Habeck und den Bayern/Politik) nicht schnell genug.

Ja, so schnell geht das.

Die Grünen kamen 1983 erstmals in den Bundestag. Man hielt sie überwiegend für Spinner, die vor allem von Wirtschaft keine Ahnung hätten.

Als sie einen Fahrradständer vor dem Bonner Bundestag forderten, wurde das als systemkritische Provokation gedeutet, über die sogar in den Tagesthemen berichtet wurde.

Vom Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert bis zum Jahr 1990 hat die Menschheit ordentlich CO2 in die Atmosphäre gepustet. Seit 1990 hat sie diese Menge verdoppelt, also in nur 30 Jahren.

Der Klimawandel ist da. Dass wir das 1.5°C-Ziel und das 2.0°C-Ziel reissen werden, ist mittlerweile eine physikalische Tatsache. Dass wir dabei Kipppunkte überschreiten werden, die nicht rückgängig zu machen sind, hat heute eine Wahrscheinlichkeit von 50%.

Die Grünen sind natürlich das Allerletzte.

Helmut S
07.08.2024, 08:30
Das sehe ich völlig anders. Selbst wenn es ein ethisches Thema ist, ob ich in Deutschland etwas tue oder nicht, stellt sich die Frage, ob mein tun einen Sinn hat und etwas bewirkt. Das gilt insbesondere dann, wenn ich als Land einen hohen Preis dafür zahle. Dann sollte es nachweislich wirken. Ansonsten müsste man umgekehrt die Ethikkarte ziehen.

Ich denke, wir sprechen vom Gleichen. Lass es mich mal anders aufdröseln:

Es könnte sich ja grundsätzlich jemand die Frage stellen, warum wir uns überhaupt um Artensterben, Klimawandel, Ressourcenausbeutung usw. kümmern sollten? Sollten wir die Dinge nicht besser einfach laufen lassen? Wieso wären wir denn plötzlich verpflichtet unseren Lebensraum zu schützen und wem gegenüber eigentlich? Was kümmern uns Inselstaaten, Gletscher, andere Länder usw. Du wirst lachen, ich kenne Leute, die diese Frage mit "laufen lassen" beantworten.

Ich meine man kann diese Frage auf drei Ebenen bzw. aus Sicht von drei Rollen betrachten:

a) als Mensch
b) als Staatsbürger
c) als Individuum

Die Frage a) ist eine sehr schwere Frage und von hart philosophischer Natur. Die würde ich hier gerne unbesprochen lassen, wenn ich sie für mich auch mit "Ja, als Mensch habe ich eine Verpflichtung zum Klimaschutz" beantwortet habe.

Zu b) Als Staatsbürger gilt für uns das Grundgesetz. Das ist insofern eine argumentative Schwierigkeit im Kontext des Klimaschutzes, weil das GG von seiner Auslegung her überwiegen nicht utilitaristisch ist.

Im Gegenteil: Das GG stellt mit den Grundrechten und der Menschenwürde auf den Nutzen für den Einzelnen ab und nicht auf den maximalen Nutzen für die Gesellschaft. Bei der Menschenwürde kann es keine Ausnahme geben, bei den Grundrechten schon, allerdings nur unter sehr strengen Voraussetzungen (siehe die Zeit der Pandemie).

Im Bereich der Staatsziele sieht das anders aus: Hier stellt das GG tatsächlich auf das Gemeinwohl im utilitaristischen Sinne ab. §20a GG verpflichtet den Staat zum Schutz der Lebensgrundlagen der Menschen, der künftigen Generationen, und der Tiere. Er muss dieser Verpflichtung nachkommen, in dem er geltende Gesetze beachtet, entsprechende Gesetze vollzieht und neues Recht dementsprechend spricht.

Da du als Staatsbürger an Recht und Gesetz gebunden bist, ergibt sich daraus auch für dich indirekt die Pflicht zum Klimaschutz (als Teil der zu schützenden Lebensgrundlage).

Hier ist die Antwort also einfach und klar ja: Als Staatsbürger bist du zum Klimaschutz verpflichtet. Diese Verpflichtung leitet sich nicht aus der Effektivität von Maßnahmen ab, sondern aus ethischen Kategorien, die im GG verankert sind und davon, dass der Staat verpflichtet ist an der Stelle was zu unternehmen. Über konkrete Handlungen/Maßnahmen spricht man hier nicht. Diese werden erst operational durch Gesetze und Verordnungen.

Zu c) Mitwirkungspflichten zum Klimaschutz über den rechtlichen Rahmen hinaus als Individuum - dass ist m.E. ebenfalls eine sehr schwere Frage und die soll meiner Bescheidenen Meinung nach wirklich jeder für sich selbst beantworten. Hierunter fallen z.B. Konsumentscheidungen, Reisen, Mitarbeit in Organisationen, Spenden usw. Ich habe sie für mich im Sinne der Frage a) beantwortet.

Jetzt und wirklich erst jetzt, sind wir an dem Punkt angekommen, an dem man u.a. Fragen kann: "Was konkret muss getan werden?"

Hier bin ich bei dir: Es gibt viele Aspekte, die in der Umsetzung beachtet werden müssen. Darunter sind auch (mancher wird sagen vor allem auch) wirtschaftliche Aspekte und Aspekte des Wohlstandes. Sicherlich auch die Frage: Wie Effektiv ist die Maßnahme ganz konkret?

Dummerweise wird es so sein, dass wir keine Maßnahmen hier in D finden werden, die das globale Problem löst. Hier bin ich auch bei dir und z.B. auch bei #keko. Das ist ein Dilemma.

Das ändert aber nichts an der vorher herausgearbeitete Verpflichtung zum Klimaschutz. Deswegen können wir auch nicht sagen: Ok, wir haben keine effektive Maßnahme zur Lösung des globalen Problems gefunden, also machen wir nichts.

Wir werden uns also mit der bestmöglichen Lösung für unser Land zufrieden geben müssen. Gefunden ist die m.E. noch nicht.

:Blumen:

Decke Pitter
07.08.2024, 08:32
Arne, wir sprechen die selbe Sprache und ich bewundere dein Durchhaltevermögen, hier gegen die Stänkerer und Klimaleugner an zu argumentieren.

Die Grünen alleine setzen sich konsequent seit Jahrzehnten für Umweltschutz ein. Gut, als Regierungspartei mussten/müssen sie Kröten schlucken. Und ja, das „Heizungsgesetz“ war ungeschickt kommuniziert. Egal was die Grünen voran treiben, es kommt Widerstand aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es gibt Beschleunigungsmaßnahmen im Kontext Ausbau Übertragungsnetz. Wer es nachlesen möchte: Paragraf 43 m EnWG. Diese sind allerdings befristet.

Für andere Parteien wie SPD und CDU war/ist der Umwelt-/ Klimaschutz nur interessant, wenn sich damit Stimmen fangen lassen.

Der FDP geht das Gesamtthema am Arsch vorbei. AFD ist noch destruktiver, sofern das überhaupt noch möglich ist.

Kurz zu Bayern / BaWü: Das Geschrei ist immer noch groß, wenn es um die Projekte SuedOstLink und SuedLink geht. Es wird angeführt, dass eine dezentrale Energieversorgung so viel besser wäre. Auch für diese Option braucht es Freileitungen und/oder Erdkabel für den Transport von Höchst-/Hochspannung. Wenn ich lese, das geht auch über Photovoltaik auf Dächern denke ich mir: Dream on, baby.

TriVet
07.08.2024, 08:45
FYI bez. der Windräder:
Windenergieanlagen in Deutschland 2022 (Übersichtskarte)
Diese Karte zeigt die rund 30.000 Windkraftanlagen Deutschlands mit Altersstruktur und Verteilung. (https://www.windindustrie-in-deutschland.de/publikationen/branchenreport-wid/windenergieanlagen-in-deutschland-2022-uebersichtskarte)

Estampie
07.08.2024, 09:14
FYI bez. der Windräder

Ganz so krass hätte ich mir das Nord-Süd Gefälle allerdings nicht vorgestellt!

Aber in den letzten zwei jahren ist ja viel passiert.

tandem65
07.08.2024, 09:16
Und ja, das „Heizungsgesetz“ war ungeschickt kommuniziert..

Selbst das halte ich für eine nicht ganz zutreffende Formulierung. Das Heizungsgesetz wurde aus wahltaktischen Gründen in der Öffentlichkeit mit wissentlichen Falschaussagen von der Opposition im ganzen zerredet statt es in realen Kritikpunkten zu verbessern.

Egal was die Grünen voran treiben, es kommt Widerstand aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Auch hier fehlt mir dir Formulierung aus wahltaktischen Gründen, siehe z.B. Atomausstieg. Oder das Verbrennerverbot das ja gar nicht existiert. Es werden lediglich bestimmte Kraftstoffe verboten. Grillverbot jetzt in Hessen aktuell.:Lachanfall:

tandem65
07.08.2024, 09:17
Ganz so krass hätte ich mir das Nord-Süd Gefälle allerdings nicht vorgestellt!

Aber in den letzten zwei jahren ist ja viel passiert.

Ja stimmt, Ich denke Bayern hat 10 WKA in Betrieb genommen.:Cheese:

Genussläufer
07.08.2024, 09:24
Ganz so krass hätte ich mir das Nord-Süd Gefälle allerdings nicht vorgestellt!

Aber in den letzten zwei jahren ist ja viel passiert.

Angenommen, Du würdest investieren wollen. Wo würdest Du bauen? Wahrscheinlich da, wo die Ausbeute am größten ist. Also suchst Du Regionen, mit stabilen und/oder besseren Windbedingungen. Die Windkarte zeigt Dir, wo diese zu finden sind. Tendenziell eben weniger im Süden.

Siebenschwein
07.08.2024, 09:37
Angenommen, Du würdest investieren wollen. Wo würdest Du bauen? Wahrscheinlich da, wo die Ausbeute am größten ist. Also suchst Du Regionen, mit stabilen und/oder besseren Windbedingungen. Die Windkarte zeigt Dir, wo diese zu finden sind. Tendenziell eben weniger im Süden.

Es sei denn, die guten Standorte würden auch im Norden langsam rar. Dann konkurriert der schlechtere Standort im Süden wieder gegen den schlechteren Standort im Norden.
Für die Energiewende brauchen wir massiv mehr Installationen. Natürlich kan man mit Repowering noch einiges rausholen.
Daher werden die mittelguten Standorte am Ende auch gebraucht. Die Turbinen werden ja auch immer billiger (OK, korrekterweise spielt total cost of Ownership oder levelized ost of energy die Hauptrolle), von daher wird das sowieso kommen an diesen Standorten.

tandem65
07.08.2024, 09:37
Angenommen, Du würdest investieren wollen. Wo würdest Du bauen? Wahrscheinlich da, wo die Ausbeute am größten ist. Also suchst Du Regionen, mit stabilen und/oder besseren Windbedingungen. Die Windkarte zeigt Dir, wo diese zu finden sind. Tendenziell eben weniger im Süden.

Meinst Du nicht daß Du es Dir da zu einfach machst?
Sind denn ansonsten alle Rahmenbedingungen gleich?
Warum gibt es denn dann überhaupt eine einzige WKA in Bayern?

Klugschnacker
07.08.2024, 09:42
Angenommen, Du würdest investieren wollen. Wo würdest Du bauen? Wahrscheinlich da, wo die Ausbeute am größten ist. Also suchst Du Regionen, mit stabilen und/oder besseren Windbedingungen. Die Windkarte zeigt Dir, wo diese zu finden sind. Tendenziell eben weniger im Süden.

Falls Du in Bahnverbindungen investieren würdest: Würdest Du in den Städten und Ballungsgebieten investieren oder auf dem Land?

Im freien Markt, wo die Nachfrage das Angebot bestimmt, hat man in den Städten die Bahn, die U-Bahn, Straßenbahnen, Taxis, Car-Sharing, außerdem stolpert man alle drei Meter über einen kleinen Elektro-Mietroller. Auf dem Land hat man einen alten Linienbus 2x am Tag.

Es ist eben eine Illusion, dass man alles über den freien Markt regeln kann. Bei der Infrastruktur ist aus meiner Sicht auch der Staat gefordert. Leider fehlt unserem Staat die Kraft, das Nötige zu tun.

Genussläufer
07.08.2024, 09:44
Ich denke, wir sprechen vom Gleichen. Lass es mich mal anders aufdröseln:


Das habe ich mir gedacht und hast Du mit Deinen Erklärungen bestätigt.

Das ändert aber nichts an der vorher herausgearbeitete Verpflichtung zum Klimaschutz. Deswegen können wir auch nicht sagen: Ok, wir haben keine effektive Maßnahme zur Lösung des globalen Problems gefunden, also machen wir nichts.

Wir haben immerhin den CO2 Ausstoß um ca. 40% in den letzten 34 Jahren verringert. Das ist etwas mehr als nichts. Es ist aber genauso klar, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange sein kann.

Genussläufer
07.08.2024, 09:48
Meinst Du nicht daß Du es Dir da zu einfach machst?
Sind denn ansonsten alle Rahmenbedingungen gleich?
Warum gibt es denn dann überhaupt eine einzige WKA in Bayern?

Natürlich ist das nicht die einzigste Komponente im Spiel. Es ist aber die wichtigste. Wichtige andere Themen sind natürlich auch Zulassungsverfahren, Wartezeit, etc. Und ja, da schneidet Bayern wahrscheinlich nicht gut ab.

Wenn ich aber jetzt selbst überlege, einen Park zu bauen, schaue ich als erstes, wo das von den Bedingungen sinnvoll ist. In zweiter Linie kommt dann mein bürokratisches Umsetzungsrisiko.

Konkret: ja, das war sehr vereinfachend. Es ist aber die wichtigste Komponente.

Estampie
07.08.2024, 09:56
Angenommen, Du würdest investieren wollen. Wo würdest Du bauen?

Es ist etwas komplexer als Windmühle kaufen --> am Strom verdienen. IMHO.

Hier zum Beispiel wurde nicht nur aus der Investorensicht heraus geplant, sondern auch aus komunalpolitischer Sicht. Die traditionelle Möbelindustrie in OWL liegt schon länger am Boden, der Mittelstand wirft nur noch wenig ab....

Es verdienen direkt und auch indirekt erstaunlich viele Menschen hier in der Gegend an der Windkraft. Nicht nur an der produzierten Energie, sondern an Aufbau, Wartung (das ist ein großes Thema), Strassenbau.... bis runter zum Metzger, der eigentlich eher zur rustikalen Kantine mutiert ist. Das ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor geworden.

In eher strukturschwachen Gebieten wie dem Hallertau müsste man das mit bedenken. Und für mich ist die Möglichkeit eine dezentrale Energieversorgung bereitzustellen auch ein Faktor. Ich habe zum Beispiel deutlich mehr in Photovoltaik investiert, als ich finanziell wieder daraus zurückgewinnen kann. Halte es aber trotzdem für eine gute Investition.

Genussläufer
07.08.2024, 10:02
Es ist etwas komplexer als Windmühle kaufen --> am Strom verdienen. IMHO.

Hier zum Beispiel wurde nicht nur aus der Investorensicht heraus geplant, sondern auch aus komunalpolitischer Sicht. Die traditionelle Möbelindustrie in OWL liegt schon länger am Boden, der Mittelstand wirft nur noch wenig ab....

Es verdienen direkt und auch indirekt erstaunlich viele Menschen hier in der Gegend an der Windkraft. Nicht nur an der produzierten Energie, sondern an Aufbau, Wartung (das ist ein großes Thema), Strassenbau.... bis runter zum Metzger, der eigentlich eher zur rustikalen Kantine mutiert ist. Das ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor geworden.


Dann wirst Du einen Abschlag in Kauf nehmen. Aber auch hier würdest Du überlegen, ob das Ding etwas abwirft. Ich bin mir nicht sicher, würde aber von der Hypothese ausgehen, dass der deutlich größere Teil der produzierten Windenergie aus Investorenanlagen kommt.


In eher strukturschwachen Gebieten wie dem Hallertau müsste man das mit bedenken. Und für mich ist die Möglichkeit eine dezentrale Energieversorgung bereitzustellen auch ein Faktor. Ich habe zum Beispiel deutlich mehr in Photovoltaik investiert, als ich finanziell wieder daraus zurückgewinnen kann. Halte es aber trotzdem für eine gute Investition.

Wenn in der Hallertau gute Bedingungen sind, kann das auch passen. Vielleicht wäre ein Solarpark hier sinnvoller und ergiebiger. Das muss man individuell schauen. Ich habe nur geschrieben, dass es grundsätzlich nördlicher lohnenswerter ist.

tandem65
07.08.2024, 10:29
Konkret: ja, das war sehr vereinfachend. Es ist aber die wichtigste Komponente.

Nochmal die Frage warum steht dan überhaupt eine einzigste WKA in Bayern?
Ob es die wichtigste Komponente ist ist jetzt von Dir nur geraten. Weil es eben noch ganz andere Kriterien gibt als die von Dir genannten.
Das ist durchaus eine wichtige Komponente es gibt aber andere sicherlich ebenbürtige Komponenten. Ich bin für Strompreiszonen. Dann rechnen sich auch WKA in Bayern noch besser. :Huhu:

Adept
07.08.2024, 10:49
Falls Du in Bahnverbindungen investieren würdest: Würdest Du in den Städten und Ballungsgebieten investieren oder auf dem Land?

Im freien Markt, wo die Nachfrage das Angebot bestimmt, hat man in den Städten die Bahn, die U-Bahn, Straßenbahnen, Taxis, Car-Sharing, außerdem stolpert man alle drei Meter über einen kleinen Elektro-Mietroller. Auf dem Land hat man einen alten Linienbus 2x am Tag.

Es ist eben eine Illusion, dass man alles über den freien Markt regeln kann. Bei der Infrastruktur ist aus meiner Sicht auch der Staat gefordert. Leider fehlt unserem Staat die Kraft, das Nötige zu tun.

Da gebe ich dir vollkommen recht.

Mobilität sollte durch den Staat geregelt werden, nicht durch den freien Markt. Es ist für mich ein existenzielles Bedürfnis.

Man sieht gerade bei der Bahn, wohin reine/kurzfristige Gewinnorientierung führen kann. Alles marode, Verbindungen werden abgeschafft, zu viel Verkehr auf dem Netz usw. Gegenbeispiel ist die staatliche SBB.

Auch Fliegen sollte meiner Meinung nach mehr geregelt werden. Die Tickets sind viel zu billig. Da könnte der Staat durchaus steuernd eingreifen, in Richtung Klimaschutz. :Blumen:

sabine-g
07.08.2024, 10:58
Auch Fliegen sollte meiner Meinung nach mehr geregelt werden. Die Tickets sind viel zu billig.

Ich sage es schon länger, der billigste Flug sollte mindestens das doppelte des teuersten Bahntickets kosten.
Außerdem sollte das Inland-Fliegen verboten werden, ebenso innerhalb der EU Flüge mit ähnlich geringen Entfernungen, wie wir sie in Deutschland haben.
Selbst Flüge von Hamburg nach München müssen nicht sein.
Ein Flug von HH nach München um am dortigen Flughafen einen kurzen Talk zu machen, kann man auch durch gegenseitiges Entgegenkommen z.B. in FFM ersetzen oder durch einen Video Call.
Man muss es nur wollen.

Genussläufer
07.08.2024, 11:00
Nochmal die Frage warum steht dan überhaupt eine einzigste WKA in Bayern?
Ob es die wichtigste Komponente ist ist jetzt von Dir nur geraten. Weil es eben noch ganz andere Kriterien gibt als die von Dir genannten.


Naja, ich hatte ein paar Anlagen kalkuliert. Natürlich habe ich nur anekdotische Erfahrungen. Aber vor ein paar Infos über Windkarten konnte ich mich leider nicht schützen.

Aber ja, ich habe das nicht für einen höheren Zweck gemacht. Es waren reine Vergleichsbetrachtungen in Bezug auf Return on Invest.

Wenn es da hakt, fällt der zweite Schritt weg.

Siebenschwein
07.08.2024, 11:07
Ich sage es schon länger, der billigste Flug sollte mindestens das doppelte des teuersten Bahntickets kosten....

Das ist in Zeiten von 9€-Tickets keine hohe Hürde...
Ich fände eine signifikante, lenkungswirksame Besteuerung von Kerosin inklusive einer jährlichen Erhöhung um 10% sehr sinnvoll. Leider scheitert man in dieser Disziplin schon, bevor man überhaupt angetreten ist.

sabine-g
07.08.2024, 11:08
Das ist in Zeiten von 9€-Tickets keine hohe Hürde...

ICE Verbindungen gibts aber nicht zu diesem Kurs.

Siebenschwein
07.08.2024, 11:24
ICE Verbindungen gibts aber nicht zu diesem Kurs.

Stimmt natürlilch.
Ich finde aber auch die Variante, alle Flugverbindungen zu verbieten, für die es eine Zugverbindung mit unter vier Stunden Fahrzeit gibt, recht sinvvoll. Da muss man nicht aller halben Jahre Sonderpreise vergleichen.
Andererseits kann man argumentieren, dass bei der Zuverlässigkeit der DB vier Stunden Fahrzeit realistisch schon fast 3h laut Fahrplan sind...

Anyway - ich glaube, wir sind uns einig.

Wobei die Variante Kerosinsteuer eben auch auf längeren Strecken eine Wirkung erzielen würde. Von daher wäre das immer noch meine Präferenz.

TriVet
07.08.2024, 11:27
Ich waere sogar für beides, Kerosin etc. Massiv teurer UND Verbot wie oben...

keko#
07.08.2024, 11:38
Ich sage es schon länger, der billigste Flug sollte mindestens das doppelte des teuersten Bahntickets kosten.
Außerdem sollte das Inland-Fliegen verboten werden, ebenso innerhalb der EU Flüge mit ähnlich geringen Entfernungen, wie wir sie in Deutschland haben.
Selbst Flüge von Hamburg nach München müssen nicht sein.
Ein Flug von HH nach München um am dortigen Flughafen einen kurzen Talk zu machen, kann man auch durch gegenseitiges Entgegenkommen z.B. in FFM ersetzen oder durch einen Video Call.
Man muss es nur wollen.

Wie siehst du das mit Urlaubsflügen in andere Länder? Geschäftsreisende fliegen oft mehrmals die Woche und da ist der Zeitfaktor relevant. Deshalb fliegen sie gar mit Privatmaschinen und nicht Linie. Sollte diese weitern im Privatflieger jetten dürfen?

keko#
07.08.2024, 11:44
....

Na klar. Und die hysterischen Reaktionen auf die Maßnahmen sind dir entgangen, oder? Schon vergessen, wie sich Leute hier und anderswo wegen eines kleinen Piksers und ein bisschen Papier vor der Nase aufgeführt haben?
Und das möchtest du jetzt nochmal machen um das Klima zu retten? Na dann viel Erfolg. :Blumen:

Das waren Extreme. Ebenso wie Mitmenschen, die mir sagten, ab jetzt wäre es halt normal sich mehrmals im Jahr impfen zu lassen oder immer eine Maske zu tragen. Oder andere, die meinen, wir sollten nur noch Fahrrad fahren.
Es geht darum, die Transformation für die Masse der Menschen zu gestalten. Das ist wahrlich eine sehr schwierige Aufgaben.

sabine-g
07.08.2024, 11:45
Wie siehst du das mit Urlaubsflügen in andere Länder?

Ein Flug nach Malle, um mal ein beliebtes Urlaubsziel zu nennen, ist für 50€ zu haben.
Meine Meinung: Das ist einfach viel zu billig und sollte eine Art "Luxusgut" bleiben.
Also irgendwas, was dazu führen muss, dass man sich diesen Urlaub leisten können muss oder will.
Also nicht ins Reisebüro rennen und das Pauschalangebot für 150€ für das verlängerte Wochenende zu Pfingsten buchen.
Ich war 1997 das erste Mal auf Malle und hab da richtig Kohle gelassen für den Flug.

keko#
07.08.2024, 11:57
Ein Flug nach Malle, um mal ein beliebtes Urlaubsziel zu nennen, ist für 50€ zu haben.
Meine Meinung: Das ist einfach viel zu billig und sollte eine Art "Luxusgut" bleiben.
Also irgendwas, was dazu führen muss, dass man sich diesen Urlaub leisten können muss oder will.
Also nicht ins Reisebüro rennen und das Pauschalangebot für 150€ für das verlängerte Wochenende zu Pfingsten buchen.
Ich war 1997 das erste Mal auf Malle und hab da richtig Kohle gelassen für den Flug.

Ich denke, das wird sowieso wieder so werden, dass Reisen zum Luxus wird. Seit 2020 haben sich die Preise hier im Süden von Frankreich für Essen und Wohnung deutlich gesteigert. Essen ca. 30% bei sowieso schon hohem Niveau. Ein Bier kostet 8-9€. Pizza unter 20€ ist ein Schnäppchen.
So werden allmählich mehr und mehr Menschen durch das Raster fallen. Ich trinke dann halt nur ab und zu ein Bier oder wir verpflegen selbst. Aber gut möglich, dass so etwas dann für die Generation meiner Kinder kaum mehr möglich sein wird.

Rausche
07.08.2024, 12:56
Wir bezahlen für einen 9 Tage Malleurlaub mit 2 Kindern fast 5000€ und wir haben letztes Jahr gebucht, also nicht spontan.
Sowas können wir uns maximal alle 2 Jahre leisten bzw. geht der Trend eher auf gar nicht mehr. "Alles ist viel zu günstig" kann ich da eher nicht nachvollziehen. Ohne Kinder außerhalb der Ferien sieht's wahrscheinlich anders aus aber davon haben Familien halt nichts. Meine Erfahrung als Durchschnittsverdiener.

Roini
07.08.2024, 12:59
Aber gut möglich, dass so etwas dann für die Generation meiner Kinder kaum mehr möglich sein wird.

Ich würde jetzt mal behaupten, dass ich in einer damals typischen "gute Mittelklasse Familie" aufgewachsen bin.
Vater Architekt, Mutter Hausfrau, zwei Geschwister.
Ich war mit 21 zum ersten Mal in einem Flugzeug gesessen
Mit 17 habe ich zum ersten Mal Urlaub außerhalb von Deutschland/Östereich gemacht (Ungarn Plattensee).
Urlaubsziele (im Normalfall einmal selten auch zweimal im Jahr) waren das Allgäu, der Bayrische Wald oder der Schwarzwald. Immer Ferienwohnung oder Pension, nie Hotel.

Wieso denkt heutzutage eigentlich jeder, dass es selbstverständlich ist mehrmals im Jahr in Urlaub zu gehen und davon mindestens eine Flugreise dabei sein muss?

Siebenschwein
07.08.2024, 13:11
Ich würde jetzt mal behaupten, dass ich in einer damals typischen "gute Mittelklasse Familie" aufgewachsen bin.
Vater Architekt, Mutter Hausfrau, zwei Geschwister.
Ich war mit 21 zum ersten Mal in einem Flugzeug gesessen
Mit 17 habe ich zum ersten Mal Urlaub außerhalb von Deutschland/Östereich gemacht (Ungarn Plattensee).
Urlaubsziele (im Normalfall einmal selten auch zweimal im Jahr) waren das Allgäu, der Bayrische Wald oder der Schwarzwald. Immer Ferienwohnung oder Pension, nie Hotel.

Wieso denkt heutzutage eigentlich jeder, dass es selbstverständlich ist mehrmals im Jahr in Urlaub zu gehen und davon mindestens eine Flugreise dabei sein muss?

Von mir aus sollen die Leute für ihren Jahresurlaub zwei oder drei Wochen in den Süden fliegen. Ich wäre schon froh, wenn der Wahnsinn mit den Wochenendtrips nach Barcelona/Valencia/London oder wohin auch immer aufhören würde. Und dass zusätzlich zum Jahresurlaub auch nochmal im Frühjahr und Herbst jeweils ne Woche nach Süden gejettet wird, ist definitiv nicht nachhaltig.
Ja, und auch ich fliege dienstlich teilweise sinnlos durch die Gegend - aber ich hab es schon deutlich minimiert. Man muss es nur wollen.

Adept
07.08.2024, 13:12
Ich würde jetzt mal behaupten, dass ich in einer damals typischen "gute Mittelklasse Familie" aufgewachsen bin.
Vater Architekt, Mutter Hausfrau, zwei Geschwister.
Ich war mit 21 zum ersten Mal in einem Flugzeug gesessen
Mit 17 habe ich zum ersten Mal Urlaub außerhalb von Deutschland/Östereich gemacht (Ungarn Plattensee).
Urlaubsziele (im Normalfall einmal selten auch zweimal im Jahr) waren das Allgäu, der Bayrische Wald oder der Schwarzwald. Immer Ferienwohnung oder Pension, nie Hotel.

Wieso denkt heutzutage eigentlich jeder, dass es selbstverständlich ist mehrmals im Jahr in Urlaub zu gehen und davon mindestens eine Flugreise dabei sein muss?

Naja, die Mobilität hat sich aber auch weiterentwickelt.

Mein Ur-Opa ist in seinem Leben noch nie geflogen und wird es auch nicht mehr, Gott hab ihn selig. Aber das ist auch 100 Jahre her.

Mittlerweile ist es normal übers WE einen Städte-Trip per Avion zu machen.

Daher kommt ua. der hohe CO2 Ausstoß.

Nepumuk
07.08.2024, 13:24
Wir bezahlen für einen 9 Tage Malleurlaub mit 2 Kindern fast 5000€ und wir haben letztes Jahr gebucht, also nicht spontan.
Sowas können wir uns maximal alle 2 Jahre leisten bzw. geht der Trend eher auf gar nicht mehr.

Alles oder gar nichts? Eine günstigere Urlaubswahl ist keine Option? 5000 € scheint mir extrem viel für 9 Tage Urlaub.

keko#
07.08.2024, 13:31
Ich würde jetzt mal behaupten, dass ich in einer damals typischen "gute Mittelklasse Familie" aufgewachsen bin.
Vater Architekt, Mutter Hausfrau, zwei Geschwister.
Ich war mit 21 zum ersten Mal in einem Flugzeug gesessen
Mit 17 habe ich zum ersten Mal Urlaub außerhalb von Deutschland/Östereich gemacht (Ungarn Plattensee).
Urlaubsziele (im Normalfall einmal selten auch zweimal im Jahr) waren das Allgäu, der Bayrische Wald oder der Schwarzwald. Immer Ferienwohnung oder Pension, nie Hotel.
...


Ich beglückwünsche dich zu deiner tollen Vita, von so etwas konnte ich nur träumen. Entsprechend schaue ich auch genau hin, wenn mir jemand von Einschränkungen erzählt oder es ging mir zu gut.

(no offense natürlich :Blumen:)

TriVet
07.08.2024, 13:44
Der Überfluss ist doch uberall, bei mir auf dem Dorf konnte/kann man das gut an der Zahl der Fahrzeuge festmachen, war in den Siebzigerjahren noch ein Auto/Familie die Regel, ging es über den Zweitwagen/Familie zum Auto/familienmitglied, inzwischen sind die Liebhaberautos (Cabrio, Oldie, Wohnmobil…) dazugekommen

Und dann haben wir noch nicht vom Wohnen gesprochen…

Nicht falsch verstehen, alles Nice to have.
Aber halt nicht nötig.

TriVet
07.08.2024, 13:46
Alles oder gar nichts? Eine günstigere Urlaubswahl ist keine Option? 5000 € scheint mir extrem viel für 9 Tage Urlaub.

Zumindest sind 550€/tag nicht nix…

Roini
07.08.2024, 13:48
Es geht doch überhaupt nicht um deine oder meine Vita.
Nimm dich mal nicht zu wichtig :Blumen:

Es geht mir einfach darum, dass es immer noch genügend Alternativen für schöne Urlaube gibt wenn die Flüge endlich mal wieder das kosten was sie wert sind.

Mein erster Flug nach London hat mich knapp 900 DM gekostet. Da habe ich mir auch zweimal überlegt ob es mir das jetzt wert ist oder nicht.

Für 29,99 quer durch Europa zu fliegen kann doch nur mit massiven Subventionen oder Steuererleichterungen funktionieren.

Rausche
07.08.2024, 13:58
Alles oder gar nichts? Eine günstigere Urlaubswahl ist keine Option? 5000 € scheint mir extrem viel für 9 Tage Urlaub.

Ist nicht besonderes, hat sogar nur 3 Sterne und wir haben zu 4. Ein Zimmer. Von alles oder nichts kann da wohl eher nicht die Rede sein. In die Türkei wollten wir nicht, da wäre es ein wenig günstiger gewesen. Italien, Griechenland, Kroatien waren teurer. Die Erfahrung machen bei uns alle im Freundeskreis, also wohl auch kein Einzelfall. Vllt sind wir aber auch nur zu doof.

Nepumuk
07.08.2024, 14:15
Ist nicht besonderes, hat sogar nur 3 Sterne und wir haben zu 4. Ein Zimmer. Von alles oder nichts kann da wohl eher nicht die Rede sein. In die Türkei wollten wir nicht, da wäre es ein wenig günstiger gewesen. Italien, Griechenland, Kroatien waren teurer. Die Erfahrung machen bei uns alle im Freundeskreis, also wohl auch kein Einzelfall. Vllt sind wir aber auch nur zu doof.

Zumindest scheint ihr ein Faible für teure HotelPauschalreise zu haben. Wie wäre es z.B. mit einer Ferienwohnung in Südtirol? Ich denke, da kommst du locker mit der Hälfte hin - für 14 Tage.

qbz
07.08.2024, 15:10
Beim Fliegen hat weltweit die Corona Pandemie zu einem sehr starken Rückgang geführt. Erst jetzt liegt die weltweite Flugmenge wieder knapp unter den Zahlen wie vor der Pandemie.

keko#
07.08.2024, 19:46
Es geht doch überhaupt nicht um deine oder meine Vita.
Nimm dich mal nicht zu wichtig :Blumen:

Es geht mir einfach darum, dass es immer noch genügend Alternativen für schöne Urlaube gibt wenn die Flüge endlich mal wieder das kosten was sie wert sind.

Mein erster Flug nach London hat mich knapp 900 DM gekostet. Da habe ich mir auch zweimal überlegt ob es mir das jetzt wert ist oder nicht.

Für 29,99 quer durch Europa zu fliegen kann doch nur mit massiven Subventionen oder Steuererleichterungen funktionieren.

Wenn man nur über den Preis geht, juckt das oben niemand und unten fallen Reisende sukzessive raus. Der eine früher, der andere später.
Entsprechend sollte man mindestens ein zweites Instrument zum Steuern anlegen, was z.B Vielflieger treffen würde.
Falls es dir nur um die 29,99 etc. geht, die kann man von mir aus ab heute Abend um 20.00 Uhr streichen.

:Blumen:

Trimichi
08.08.2024, 08:26
Sind fiese Dummen wirklich in der Überzahl? Wie Captain Peng weis, von wegen " attakier' mich nicht denn ich bin in der Überzahl" ?
https://youtu.be/i1OvdkBZQmA?si=mrJfP9uD2I4ZYZC6

Also, das bringt einfach nichts mehr wegen der Dummen. Und Intellektuelle wie keko# sind keine Revoluzzer.

- Deutschland: Widerstand -

merz
12.08.2024, 18:25
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html

m.

Roini
12.08.2024, 18:55
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html

m.

Ich habe diese Partei tatsächlich mal gewählt.

Die können sich doch eigentlich selbst nicht mehr ernst nehmen...

Klugschnacker
12.08.2024, 19:51
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html

m.

Gibt es in den Innenstädten die Anwohner-Parkausweise dann auch umsonst? Oder ist das Gratis-Parken nur für Leute, die selbst lieber im Grünen wohnen und zum Shoppen die Städte verstopfen?

merz
12.08.2024, 20:21
Entschuldige bitte, die Menschen werden in die Speckgürtel und ins Grüne verdrängt WEIL ES NICHT GENUG PARKPLÄTZE innerstädtisch gibt, es handelt sich um Freiheitseinschränkung und bedauerliches Marktversagen grossen Ausmasses, hier muss von der Politik gegengesteuert werden

m.

deralexxx
12.08.2024, 20:25
Gibt es in den Innenstädten die Anwohner-Parkausweise dann auch umsonst? Oder ist das Gratis-Parken nur für Leute, die selbst lieber im Grünen wohnen und zum Shoppen die Städte verstopfen?


Ich stell dann zweit- und Drittwagen auf einen kostenlosen Parkplatz. Wo dann Kunden parken sollen ist mir egal. Haha.

merz
12.08.2024, 20:28
Hier nochmal die Beschlusslage, um mal mit twitter zu sprechen : der letzte Punkt wird Sie überraschen (das kannste Dir nich ausdenken)


https://www.fdp.de/sites/default/files/2024-08/2024_08_12_praesidium_fahrplan-zukunft-eine-politik-fuer-das-auto_entwurf.pdf

m.

qbz
12.08.2024, 20:54
Riesige Waldbrände nordöstlich von Athen (Juni u. Juli verzeichneten Hitzerekorde in Griechenland): (https://www.spiegel.de/panorama/griechenland-waldbrand-bedroht-athen-eu-hilfe-unterwegs-a-3912f36b-b527-45a8-a860-6325dbfc243c)

https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/719db315-53da-4ae3-8dc7-1a7c0c76e24f_w960_r1.778_fpx68.65_fpy52.99.webp

Feanor
12.08.2024, 21:24
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html

m.

Als ich das heute zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich wirklich an Satire, bzw. dass da einer den FDP Server gehackt hat.
Kann man sich wirklich nicht besser ausdenken...:Lachanfall:

Bleierpel
12.08.2024, 22:30
Als ich das heute zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich wirklich an Satire, bzw. dass da einer den FDP Server gehackt hat.
Kann man sich wirklich nicht besser ausdenken...:Lachanfall:

Wie einfach es doch ist, sich selber abzuschaffen ;)

sybenwurz
12.08.2024, 23:21
Wie einfach es doch ist, sich selber abzuschaffen ;)

Sicher, dass keine Motoristen in Scharen auf derlei Pläne, wie realistisch oder nicht sie auch sein mögen, abfahren?
Für die 5%-Hürde dürfts reichen, was sie auf diese Weise ködern.

TriVet
12.08.2024, 23:40
Ich vermute er meinte die Menschheit insgesamt und nicht die idioten der fdp…

Siebenschwein
13.08.2024, 08:56
Ich vermute er meinte die Menschheit insgesamt und nicht die idioten der fdp…

"Idioten" der FDP? Schön wär´s...

"Das Wort leitet sich von altgriechisch ἰδιώτης idiotes ab, das in etwa „Privatperson“ bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen dies möglich war. (Wikipedia)

TriVet
13.08.2024, 11:34
"Idioten" der FDP? Schön wär´s...

"Das Wort leitet sich von altgriechisch ἰδιώτης idiotes ab, das in etwa „Privatperson“ bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen dies möglich war. (Wikipedia)

Die Etymologie ist das eine, der alltägliche ductus das andere:
https://de.m.wikipedia: Idiot (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Idiot)

Siebenschwein
13.08.2024, 12:47
Die Etymologie ist das eine, der alltägliche ductus das andere:
https://de.m.wikipedia: Idiot (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Idiot)

Klar doch, ich wollte ja nur "Herr Lehrer, ich weiss was" sagen...

keko#
13.08.2024, 13:44
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html

m.

Naja, man kann sich darüber lustig machen, aber um autofreie Städte attraktiv zu gestalten, gehört mehr dazu, als Autos zu vertreiben. Anonsten hat man Städte, die eben nicht attraktiv sind.
Und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich sagen, dass der gemeine autofreie-Stadt-Befürworter den Bioladen und das China-Restaurant ums Ecke haben will und nicht den Dönerladen oder das Nagelstudio.

:Blumen:

keko#
13.08.2024, 13:56
Riesige Waldbrände nordöstlich von Athen (Juni u. Juli verzeichneten Hitzerekorde in Griechenland): (https://www.spiegel.de/panorama/griechenland-waldbrand-bedroht-athen-eu-hilfe-unterwegs-a-3912f36b-b527-45a8-a860-6325dbfc243c)

...

Es mag Zufall sein, aber hier am Golf von St. Tropez, dort also, wo ich schon etliche Sommer verbracht habe, ist das Wasser unglaublich warm. Das habe ich noch nie erlebt. Auch erscheint es mir sehr salzig, da selbst ich kaum noch untergehe. Schon in der zweiten Woche haben wir Temparturen von stetig deutlich über 30 Grad. Um die Mittagszeit kann man kaum noch rausgehen. Mutter Natur zeigt mir eindrucksvoll, wer der Stärkere ist und die Karten in der Hand hat.

Als interessierter Beobachter des bunten Treibens stelle ich aber kein Umdenken fest: die Autos werden jedes Jahr dicker und zahlreicher, nur haben sie eben gelgentlich einen blauen Streifen irgendwo oder ein e-irgendwas Schriftzug stehen. In modernen Villen sind ganztägig die Fenster geschlossen, wohl haben sie leistungsstarke Klimaanlagen installiert.
Schwitzen tun die Einheimischen in ihren alten Peugeot, Citroen oder Renault, die überall umhersausen und nicht selten ordentlich stinken. In meiner Einfältigkeit hatte ich den Gedanken, ob es nicht sinnvoller wäre, diesen Fahrern einen kleinen Stromer zu ermöglichen.

Genussläufer
13.08.2024, 14:03
Gibt es in den Innenstädten die Anwohner-Parkausweise dann auch umsonst? Oder ist das Gratis-Parken nur für Leute, die selbst lieber im Grünen wohnen und zum Shoppen die Städte verstopfen?

Diese Frage muss man natürlich auch stellen. Es wäre auch interessant zu wissen, ob das überhaupt machbar ist und den Adressaten wirklich einen Vorteil bringt.

Wenn man in etwas größere deutsche Innenstädte schaut, ist das völlig unrealistisch. Und wenn man mit einer Flatrate in der Stadt parken kann, wird man zwar kaum Kosten haben, aber auch keinen Parkplatz. Diese werden dann permanent besetzt sein. Das wiederum wird auch zum Problem für die von Dir ins Spiel gebrachten Anwohner. Wie sind die (FDP) nur auf diese Schnapsidee gekommen?

Wenn sich der Liberalismus nahezu vollumfänglich aufs Auto und im engeren Sinne auf Parkplätze fokussiert, kann man ihn auch in den Skat drücken. Wie groß muss die Not sein, dass man sich auf solche einen Unsinn fokussiert?

Schwarzfahrer
13.08.2024, 14:29
Naja, man kann sich darüber lustig machen, aber um autofreie Städte attraktiv zu gestalten, gehört mehr dazu, als Autos zu vertreiben. Anonsten hat man Städte, die eben nicht attraktiv sind.
Und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich sagen, dass der gemeine autofreie-Stadt-Befürworter den Bioladen und das China-Restaurant ums Ecke haben will und nicht den Dönerladen oder das Nagelstudio.

:Blumen:
Natürlich hast Du Recht. Aber was die FDP hier abläßt, klingt nach einem ideologischen Pro-Auto-Konter gegen ideologische Anti-Auto-Kampagnen. Ich halte allerdings wenig davon, Extremes mit einem anderen Extrem zu kontern.

Es ist z. B. sicher sinnvoll, möglichst überall grüne Wellen in den Ampelschaltungen zu realisieren, statt das Autofahren mit sequentiellen roten Ampeln zu vermiesen. Kostenloses Parken für alle oder "weniger Fahrradstraßen" ist aber genauso illusorisch und sinnfrei, wie komplett autofreie Städte. Es muß einfach eine sinnvolle Balance gefunden werden, wo alle Mobilitätsformen und -bedürfnisse ihren Platz finden, nicht durch Ausschluß oder Bekämpfen des jeweils Anderen, sondern eher durch Trennung und Optimierung der jeweiligen Verkehrsflüsse und Bedingungen, so daß jede Form möglichst von anderen unbeeinträchtigt laufen kann. Aber sowas ist wohl nicht ausreichend polarisierend, um als Wahlkampfthema herzuhalten. Helfen wird es wohl der FDP kaum, ihre früheren Anhänger sind wegen ganz anderen Sachen enttäuscht.

Nogi87
13.08.2024, 14:30
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

keko#
13.08.2024, 14:46
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

Das Problem ist halt, dass Innenstädte von den Büroleuten und den Shoppern lebt. Finden diese die Stadt unnattraktiv, kommt ein anderes Publikum und ein Kreislauf entsteht.
In Städten wie Tübingen ist auch am WE und abends viel los. Also im Prinzip ist das schon möglich.

Klugschnacker
13.08.2024, 15:47
Selbst wenn in den Innenstädten alle Parkplätze grundsätzlich gratis wären: Dann würde man trotzdem kaum einen Parkplatz bekommen. Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum.

In Deutschland hat sich die Zahl der zugelassenen Autos seit unserer Kindheit verdoppelt. Keine Stadt kann mit diesem Wachstum Schritt halten und immer bereitere Straßen und größere Parkplätze anbieten.

Dass man heute Schwierigkeiten hat, im Zentrum großer Städte einen Parkplatz zu bekommen, liegt nicht an einer grünen Anti-Auto-Kampagne. Das sind Fake-News.

Ganz im Gegenteil: Es liegt daran, dass die Autos in den letzten Jahrzehnten immer zahlreicher geworden sind. Den Autos wurde stadtplanerisch so lange Vorrang eingeräumt, bis sie sich nun gegenseitig alles verstopfen. Es ist eine Unverschämtheit, diese Situation nun den Grünen anzulasten.

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.

Genussläufer
13.08.2024, 15:54
Selbst wenn in den Innenstädten alle Parkplätze grundsätzlich gratis wären: Dann würde man trotzdem kaum einen Parkplatz bekommen. Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum.


Volle Zustimmung.

Ganz im Gegenteil: Es liegt daran, dass die Autos in den letzten Jahrzehnten immer zahlreicher geworden sind. Den Autos wurde stadtplanerisch so lange Vorrang eingeräumt, bis sie sich nun gegenseitig alles verstopfen. Es ist eine Unverschämtheit, diese Situation nun den Grünen anzulasten.

Natürlich liegt das an der deutlich erhöhten Anzahl an Autos und auch an deren Größe. Das Problem siehst Du in vielen Parkhäusern. Wer sollte das den Grünen anlasten? Dafür können sie nun wahrlich nichts :Blumen:

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.

Das ist von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Es gibt einige Städte, wo Radfahren nicht vergnügungsteuerpflichtig ist. Aber auch das liegt - wie von Dir auch aufgezeigt - in der Regel an der Bevorzugung des Autos.

Klugschnacker
13.08.2024, 16:07
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.

Ist das so? Haben autofreie Fußgängerzonen keine Umsätze? Ich dachte bisher, dass auf autofreien Einkaufsstraßen, wie zum Beispiel der Zeil in Frankfurt, der Rubel rollt.

Ohne einen Beleg liefern zu können, hänge ich der Überzeugung an, dass die Zukunft in kleineren Mini-Fußgängerzonen liegt, von denen sich mehrere über eine große Stadt verteilen. Jedes Stadtviertel hat künftig sein eigenes kleines Zentrum, mit Plätzen, Cafés, Fachgeschäften und Supermärkten. Man nutzt sie zu Fuß oder per Fahrrad.

Schwarzfahrer
13.08.2024, 16:21
Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum. Stimmt. Darum ist kostenloses Parken keine Lösung, höchstens ein hilfloser Versuch, Wählerstimmen über "Geld" einzufangen. Als ob die Parkkosten den Ausschlag geben würden bei den Gesamtkosten eines Autos.
In Deutschland hat sich die Zahl der zugelassenen Autos seit unserer Kindheit verdoppelt. Keine Stadt kann mit diesem Wachstum Schritt halten und immer bereitere Straßen und größere Parkplätze anbieten. Natürlich nicht, wobei die Verdopplung der Autos noch nicht zwingend doppelte Fahrmenge bedeutet (viele stehen als Zweitwagen rum), aber es ist ein Faktor.
Dass man heute Schwierigkeiten hat, im Zentrum großer Städte einen Parkplatz zu bekommen, liegt nicht an einer grünen Anti-Auto-Kampagne. Das sind Fake-News. In den 90-ern konnte ich in Heidelberg oder Mannheim fußläufig zur Fußgängerzone sogar am Samstag oft einen freien Parkplatz an der Straße finden. Daß viele Straßen inzwischen für die Anwohner reserviert sind, finde ich gut. Allerdings hat Heidelberg zeitweise tatsächlich gezielt rote Wellen eingesetzt, um Autofahrer abzuschrecken - das war ideologische Anti-Auto-Aktion. Das gibt es eben auch.
Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.Weitgehend richtig, solang es bei "wer kann" bleibt, und nicht Radfahren für alle und zu jeder Zeit als die bessere Wahl dargestellt wird. Ob das die "meisten Fälle" sind, würde ich allerdings bezweifeln; was für mich häufig passt, ist für viele andere nicht zumutbar oder nicht leistbar.
Ist das so? Haben autofreie Fußgängerzonen keine Umsätze? Ich dachte bisher, dass auf autofreien Einkaufsstraßen, wie zum Beispiel der Zeil in Frankfurt, der Rubel rollt.Das Ganze funktioniert, solange auch Autofahrer einfach und zügig in ausreichende Nähe der autofreien Zonen kommen können. Das meinte ich mit sauberen Trennung und Optimierung der Verkehrsflüsse.
Ohne einen Beleg liefern zu können, hänge ich der Überzeugung an, dass die Zukunft in kleineren Mini-Fußgängerzonen liegt, von denen sich mehrere über eine große Stadt verteilen. Jedes Stadtviertel hat künftig sein eigenes kleines Zentrum, mit Plätzen, Cafés, Fachgeschäften und Supermärkten. Man nutzt sie zu Fuß oder per Fahrrad.Das kann für Großstädte eine Lösung sein. Trotzdem müssen die Leute auch ihre eigenen Wohnungen wie auch die sonstige Infrastruktur gut mit dem Auto annähern können, und ihre Autos irgendwo abstellen können - ebneso, wie es andere mit dem Rad oder mit dem ÖPNV können sollen. Das ist wohl die Kunst und Herausforderung für Stadtplaner.

Siebenschwein
13.08.2024, 16:28
[QUOTE=Klugschnacker;1754096...

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.[/QUOTE]

Naja, Du siehst es aus der Perspektive des Stadtbewohners. Der kann problemlos in den meisten Städten ins Tram oder aufs Rad steigen und ist in zehn Minuten in der Innenstadt.
Nehmen wir nun den typischen Agglobewohner: meist hat der keine so gute Anbindung - der nimmt halt das Auto, wenn er abends nach der drölfzehnten Schlagernacht, die genau für ihn von den Stadtmarketingleuten organisiert wurde, wieder heimfahren will.
Natürlich wäre P&R ein eine Option, aber solange Parkhäuser existieren, fährt man halt im Kreis, bis irgendwann ein feier Platz angezeigt wird.
Ich sage nicht, dass die eine Perspektive richtig und die andere falsch ist. Der Standort ist entscheidend.
Was man auch nicht vergessen darf: vor dreissig Jahren wurde der Untergang der Innenstädte postuliert, weil auf er grünen Wiese immer mehr Einkaufszentren entstanden, die die Kaufkraft abzogen. Dann kam das Stadtmarketing und erfand für jedes Wochenede im Jahr das passende Event, um auch dem letzten Bewohner der Agglomeration wenigstens zweimal im Jahr ein zielgruppenrelevantes Ereignis zu bieten. Ausserdem wurden Parkhäuser gebaut, "Kneipenmeilen" eröffnet, verkaufsoffene Sonntage geplant... you name it. Finanziell ging die Rechnung auf. Inwieweit die Einwohner die Entwicklung positiv beurteilen, ist eine andere Frage. Andererseits - wenn man es nicht gemacht hätte, sähen viele deutsche Inennstädte jetzt vielleicht so aus wie Duisburg... Das will ja auch keiner.
Du siehst, es ist nicht immer so einfach. Schlussendlich verdienen zu viele Leute an der 24/7 Party in den Innenstädten.

TriVet
13.08.2024, 16:32
Google erschlägt euch mit Studien etc., dass das Gegenteil der Fall ist; ohne Autos mehr (!) Umsatz.
Exemplarisch der hier:
https://www.klimareporter.de/verkehr/einzelhandel-im-irrtum-das-auto-bringt-nicht-den-umsatz

Wie sagte es der Vorsitzende des staedtebundes oder Gemeindeverband:
Das sind seitens der fdp Forderungen von vorgestern…

Bunde
13.08.2024, 16:38
Es ist z. B. sicher sinnvoll, möglichst überall grüne Wellen in den Ampelschaltungen zu realisieren, statt das Autofahren mit sequentiellen roten Ampeln zu vermiesen.

Allerdings hat Heidelberg zeitweise tatsächlich gezielt rote Wellen eingesetzt, um Autofahrer abzuschrecken - das war ideologische Anti-Auto-Aktion. Das gibt es eben auch.

Grüne Welle ist klasse! Gabs in meinem Heimatort (Kleinstadt mit einer großen Durchgangsstraße) sogar schon in den 80ern. Doof natürlich, wenn die grüne Welle auf die erlaubten 50km/h berechnet ist, aber alle mindestens 60, wenn nicht 70km/h fahren. Dann hat sich die grüne Welle rasch wieder erledigt und alle meckern wieder über Anti-Auto-Aktionen...

Schwarzfahrer
13.08.2024, 16:58
Doof natürlich, wenn die grüne Welle auf die erlaubten 50km/h berechnet ist, aber alle mindestens 60, wenn nicht 70km/h fahren. Dann hat sich die grüne Welle rasch wieder erledigt und alle meckern wieder über Anti-Auto-Aktionen...Das kenne ich auch, aber ich meinte was anderes. In Heidelberg war das mal auch so kommunizierte Verkehrspolitik: Autofahren soll ineffektiv und langsam gemacht werden, damit die Leute auf ÖPNV umsteigen (was zwar auch nicht effektiv war, aber zumindest "moralisch richtig"). Da wurde auch mal aus zwei Spuren nur eine gemacht, damit die Leute entnervt wegen Stau nicht mehr Auto fahren - sie wurden aber eher nur aggressiver. Heute hat Heidelberg in der Hinsicht zurückgerudert, aber so mancher Straßenverlauf würde immer noch von besser abgestimmten Ampeln/Ampelphasen profitieren.

Klugschnacker
13.08.2024, 17:11
Das Ganze [die Fußgängerzonen] funktioniert, solange auch Autofahrer einfach und zügig in ausreichende Nähe der autofreien Zonen kommen können. Das meinte ich mit sauberen Trennung und Optimierung der Verkehrsflüsse.

Wer geht denn bei Dir in Mannheim in der Fußgängerzone einkaufen? Ohne mich da näher auszukennen, würde ich vermuten, es sind die Mannheimer. Ein Teil kommt vielleicht auch aus dem Umland mit einer Entfernung von vielleicht 15 Kilometern vom Zentrum. Fast allen diesen Personen stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, meistens sogar mehrere verschiedene.

Woraus leitest Du das Recht dieser Menschen ab, vor der Haustür der Stadtbewohner billigen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, nebst einer "einfachen und zügigen" Anfahrt?

Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.

dr_big
13.08.2024, 17:14
Ich empfehle dieses GCN Video über die Bevorzugung des Autos: https://www.youtube.com/watch?v=-_4GZnGl55c

Schwarzfahrer
13.08.2024, 17:26
Wer geht denn bei Dir in Mannheim in der Fußgängerzone einkaufen? Ohne mich da näher auszukennen, würde ich vermuten, es sind die Mannheimer. Ein Teil kommt vielleicht auch aus dem Umland mit einer Entfernung von vielleicht 15 Kilometern vom Zentrum. Fast allen diesen Personen stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, meistens sogar mehrere verschiedene. Das Umland bzw. Einzugsgebiet ist deutlich weiter definiert, ich bin mit ca. 18 km noch recht nahe, und kann allein gut mit dem Rad hin; mit Familie klappt das nicht mehr immer, je nach Transportbedarf auch mir nicht. Mit ÖPNV dauert es für mich deutlich länger, als mit dem Rad (3 - 5 Mal Umsteigen); natürlich gibt es Leute, die günstig wohnen, die kommen auch mit ÖPNV.
Woraus leitest Du das Recht dieser Menschen ab, vor der Haustür der Stadtbewohner billigen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, nebst einer "einfachen und zügigen" Anfahrt?Es geht nicht um "das Recht", und ich schrieb nichts vom billigem Parkplatz. Mir geht es um ein sinnvolles Verkehrsangebot, um sowohl Kunden als auch Geschäften gerecht zu werden; die Hauptfunktion von Mobilität muß zügig, direkt, effektiv sein. Auf dem Land ist vieles nicht mehr zu bekommen. Z.B. Hat Mannheim inzwischen den einzigen Sportladen mit nennenswert umfangreichem Qualitätssortiment in der Region zwischen Darmstadt und Karlsruhe (auch Heidelberg hat nur noch einen überschaubaren Sportladen, andere Orte höchstens einzelne Spezialisten).
Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.Natürlich kommen die Innenstadbewohner auch auf die Idee, an den Tegernsee zu fahren. Die wollen in ihrer Freizeit auch mal raus. Und ich will ja auch nicht zwingend kostenlose Parkplätze - wo es knapp ist mit Parkplätzen, ist sicherlich eine Regulierung sinnvoll und ein Obulus angebracht. Ob es dann sinnvoll und angemessen ist, (wie kürzlich in Reutte gesehen), daß die Parkplätze nur ganze Tagesgebühren haben, ohne Zeitstaffelung, obwohl ich z.b. nur für 2 h ins Schwimmbad gehe, kann man natürlich diskutieren (allerdings ist die Parkgebühr immer noch niedriger, als der Schwimmbadeintritt oder die Busfahrkarte).

tandem65
13.08.2024, 21:34
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner

Da hast Du sicher Belege für die beiden Behauptungen.
Amazon ist in Amerika nicht erfolgreich weil die Infrastruktur der Städte auf Autos ausgelegt ist und auch daß eine Autofreie Innenstadt nicht mit erfolgreichen lokalen Einzelhändlern zusammen geht.

keko#
14.08.2024, 13:00
...

Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.

Du möchtest aber vermutlich auf einer gut ausgebauten Autobahn zum Tegernsee kommen und nicht auf einer einspurigen Landstraße.

In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.

Genussläufer
14.08.2024, 14:07
In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.

Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:

Schwarzfahrer
14.08.2024, 15:00
Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:Ich habe 10 Jahre in Stuttgart gewohnt (zugegeben bis vor 35 Jahren). Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21). Übrigens, was ist "Ortsrand Stuttgart"? Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).

keko#
14.08.2024, 15:24
Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:

Ja, mein Beileid, ist aber normal. Da hatten wir Protestler gar nicht so unrecht, als wir gegen das Konzept von S21 auf die Straße gingen ;) Manchmal frage ich mich wirklich, was mit Deutschland los ist, wenn Baustellen ewig nicht fertig werden und preislich ständig nach oben korrigiert werden. Zu viel Bürokratie, zu kompliziert konzipiert?

Genussläufer
14.08.2024, 15:26
Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).

Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.

Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21).

Das ist auch schwer. Es ist allerdings deutlich aufs Auto fokussiert. Und hier ist die Grenze des Machbaren (eigentlich des Erträglichen) längst überschritten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen ;)

Schwarzfahrer
14.08.2024, 16:11
Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.Also ja, ab Autobahnabfahrt, inklusive der Fahrt durch die Stuttgarter Dörferlandschaft (Kornwestheim, Zuffenhausen, Feuerbach, ...).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen ;)Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt. Ich habe zum Schluß in der Innenstadt gewohnt, Auto war nur für Fahrten aus der Stadt raus am Wochenende nötig, innen ging alles mit Rad und S-Bahn - soweit schön (die Fahrt ins Grüne dauerte aber immer ewig lang).

Davor war ich in Feuerbach bzw. Botnang; was nicht im Dorf vorhanden war, wie z.B. die Uni in Vaihingen, war nur per Fahrrad oder Auto in sinnvoller Zeit erreichbar (Anfangs gab es nicht mal die S-Bahn da raus, und Fahrad war je einfach-Strecke 250 hm; ich war damals noch kein Triathlet. hatte aber Spaß daran - wie nur wenige andere). Meine Mutter kam ohne Auto nie in ihre Arbeit (Schillerhöhe). Inzwischen ist wohl der Einzugsbereich für Pendler wegen der hohen Mieten in Stuttgart erweitert, was die Zahl der Autos erhöht. Das ist bei der Topologie tödlich. Bin froh, dort weg zu sein, der Verkehr war eines der Hauptgründe, aus der Großstadt rauszuziehen.

Genussläufer
14.08.2024, 16:22
Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt.

Das bestätigt m.E. Arnes These, dass einfach zu viel ums Auto herum geplant und umgesetzt wurde.

Die Situation jetzt sieht überspitzt so aus, dass sich einerseits der Ausbau dese ÖPNV vielerorts nicht lohnt, weil ihn viel zu wenige nutzen würden. Auf der anderen Seite setzen alle aufs Auto, weil es kein vernünftiges ÖPNV Angebot gibt. Irgendwie muss dieses Dilemma doch aufgelöst werden können.

PattiRamone
14.08.2024, 16:44
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

Ich war am Wochenende in Paris.

Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.

Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.

Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.

Genussläufer
14.08.2024, 17:10
Ich war am Wochenende in Paris.

Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.


Die Radinfrastruktur ist wirklich ein Traum. Der Verkehr war wegen Olympia weniger als normal. Meine Frau war richtig begeistert wegen der super Radmöglichkeiten. Das hatte (ihre Aussage) schon fast Kopenhagen oder Amsterdam Format.

Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.

Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.


Das trifft für Paris zu und kann sicher auch auf viele deutsche Großstädte angewendet werden. Ob es auch auf jede 100k Einwohner"klitsche" passt, sollte man hinterfragen. Das kann sich individuell deutlich unterscheiden. Nimm mal unsere Klitsche hier vor Ort. Erfurt hat ca. 200k Einwohner. Da ist im Zentrum einiges vom Auto befreit. Erfurt lebt aber auch vom Umland. Und Thüringen ist ein typisches Flächenland. Ein komplettes Aussperren von Autos würde hier wahrscheinlich nicht funktionieren. Im Umfeld gibt es ein paar kleinere Städte von ca. 30k bis 50k Einwohnern. Da würde ein Autoverbot sehr sicher dem Einzelhandel schaden.

Klugschnacker
14.08.2024, 19:08
Ein komplettes Aussperren von Autos ... Autoverbot ...

Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?

Ich frage sicherheitshalber mal nach, denn sonst schlüpft hier womöglich die These in unsere Debatte, die Grünen würden so etwas fordern. Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).

Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.

qbz
14.08.2024, 19:48
Anekdote zum Thema Auto, FDP und Formel I: Gerade fährt der 2 1/2 jährige Nachbarsjunge mit Sturzhelm auf einem motorisierten Kinder-Squad, dessen Motor ihm sein Vater mit einem Zugseil startet - riesiger Lärm wie ein Rasenmäher - auf der Gartenwiese nebenan auf und ab.

Schwarzfahrer
14.08.2024, 21:10
Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).Es war keine Behauptung, sondern ein Erklärungsversuch. Es gibt seitens der Grünen schon mal extreme Anti-Auto-Ideen, wie es sich in Heidelberg vor ein paar Jahren manifestiert hat. Wenn aber jemand auf Dummheit mit Dummheit reagiert, ist nicht der erste Dumme schuld; jeder ist nur selbst an seiner eigenen Dummheit schuld. Also meine ich auf keinen Fall, die Grünen seien schuld (schon gar nicht sind alle Grünen schuld an Dummheiten einzelner). Das kannst Du mir nicht unterschieben.
Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.

Genussläufer
14.08.2024, 21:26
Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?


Meines Erachtens ging es hier um Innenstädte. Und dabei ging es um ein echtes Verbot. Keine Ahnung, ob das jemand gefordert hat. Ich hatte das als Gedankenexperiment verstanden.

Btw. ist nicht alles, was die Grünen fordern (unabhängig davon ob das bei dem Thema zuträfe) nicht per se Unsinn. Natürlich haben auch die Grünen gute und sinnvolle Vorschläge.

Genussläufer
14.08.2024, 21:28
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.

Was würdest Du in einer Stadt als fair bezeichnen? Also was wären die Kriterien und wie würdest Du diese ausfüllen, dass sie aus Deiner Sicht fair wären?

Meik
14.08.2024, 21:39
Es war keine Behauptung, sondern ein Erklärungsversuch. Es gibt seitens der Grünen schon mal extreme Anti-Auto-Ideen,

Für manche ist ein Radweg schon "Anti-Auto" ;)

Diese extrem einseitige Fokussierung auf ausschließlich das Auto, das zudem auch noch immer größer und schwerer wird hat keine Zukunft. Der Platz in den Städten ist begrenzt, in den meisten Städten ist das System Auto eh schon völlig am Limit oder drüber, aber Alternativen ignoriert man.

Interessanterweise zeigen viele Städte dass es gerade mit sehr viel weniger Auto viel lebendigere Städte gibt. Bei dem Parkplatzmangel, Staus, Ampeln usw. fährt doch keiner für "mal eben schnell einkaufen" in eine Innenstadt, das ist ein Märchen. Wer in der Stadt einkauft wohnt entweder da oder sucht neben dem Einkaufen auch eine Aufenthaltsqualität. Und gerade letztere leidet immens mit viel Verkehr. Viele Städte wenn man mal das deutsche Scheuklappendenken ablegt zeigen wie es geht, man braucht nur nebenan in die Niederlande zu gucken. Deutlich besser funktionierender ÖPNV, Park&Ride, viel Platz für Fahrräder - und die Innenstädte sind nicht tot, ganz im Gegenteil.

Schwarzfahrer
14.08.2024, 22:02
Was würdest Du in einer Stadt als fair bezeichnen? Also was wären die Kriterien und wie würdest Du diese ausfüllen, dass sie aus Deiner Sicht fair wären?Über das wie müßte ich vermutlich länger nachdenken, es war erst mal grundsätzlich gedacht, daß z.B. ein klassischer Autofahrer andere Ansichten zu Fairness hat, als ein Triathlet, für den Radfahren Grundbedürfnis ist, und ein motorisch eingeschränkter Rentner wieder andere Prioritäten sehen wird. Und viele verstehen möglicherweise unter Fairness, daß ihre Prioritäten höher bewertet werden als die von vermeintlich "selteneren" Bedürfnissen.

Erste, nicht vollständige Gedanken zu möglichen Kriterien: fair ist, wenn jedem mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten auch Mobilitätslösungen zur Verfügung stehen, die so weit wie möglich ihre Bedürfnisse befriedigen (funktionale Sicht: Bedürfnis ist, dorthin zu kommen, wo man was zu erledigen hat, und das möglichst zügig und entspannt). Idealerweise das meiste mit ÖPNV (wir Reden von Städten), aber für Verbindungen, die mit ÖPNV nicht oder schlecht versorgt sind/sein können, auch gute Autoverbindungen; sichere Radwege sind essenziell, aber die werden nie auch nur für 50 % aller Bewohner und für alle ihre Wege die erste Wahl sein können. Sichere Fußwege sind ebenso wesentlich. Möglichst gute Trennung der unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereiche, (Fußgängerzonen, breite Gehwege, Radschnellwege/Fahrradstraßen, Umgehungsstraßen), Reduzierung der Geschwindigkeiten, wo Trennung nicht möglich ist. u.v.a.m.

Klugschnacker
14.08.2024, 22:16
In deutschen Großstädten entfallen 40% aller Autofahrten auf Strecken von weniger als 5 Kilometern.

Die Zahlen zeigen aus meiner Sicht, dass hier ein großes Potential für das Fahrrad liegt, denn es ist auf Kurzstrecken das schnellste Verkehrsmittel. Das geht aber nicht mit den elenden Radwegen auf dem Bürgersteig. Sondern es müssen sichere und zumutbare Radspuren geschaffen werden. Zusammen mit der großen Beliebtheit der E-Bikes kann man da bestimmt etwas machen.

Zum Finanziellen: In Freiburg werden 22% aller Wege mit den Fahrrad zurückgelegt. 1% der Ausgaben der Stadt für den Personenverkehr entfallen auf die Rad-Infrastruktur. Das bedeutet: Radfahren ist für Kommunen billig – was zu begrüßen ist. Dennoch sollten die Radfahrer bei der Verteilung öffentlicher Gelder fair berücksichtigt werden.

Allerdings nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land. Wo ein gut ausgebauter Radweg neben der Landstraße liegt, wird er auch genutzt. Es ist eine ganz andere Sache, ob man auf einer stark befahrenen Landstraße 5 km radelt, oder auf einem guten Radweg. Nicht jeder auf dem Land besitzt ein Auto.

Genussläufer
14.08.2024, 22:50
Allerdings nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land. Wo ein gut ausgebauter Radweg neben der Landstraße liegt, wird er auch genutzt. Es ist eine ganz andere Sache, ob man auf einer stark befahrenen Landstraße 5 km radelt, oder auf einem guten Radweg. Nicht jeder auf dem Land besitzt ein Auto.

Auf dem Land sehe ich nicht unbedingt den Wettbewerb. Da hat man in der Regel den zusätzlichen Raum für einen Radweg. Klar, es gibt auch einige andere Situationen. Wenn ich mir aber viele exzellent ausgebaute Radwege anschaue, sind die häufig verwaist. Sie werden genutzt, aber bei weitem nicht in dem Maße wie die Straße daneben. Aber come on. Wahrscheinlich ist es dennoch lohnenswert.

Interessanter ist die Frage in der Stadt. Hier ist der Platz in der Regel deutlich schwieriger zu erweitern. Und hier ist in den meisten Fällen, der Flächenbedarf je Autoinsasse deutlich über dem des Radfahrers oder Fussgängers.

PattiRamone
15.08.2024, 07:25
Auf dem Land sehe ich nicht unbedingt den Wettbewerb. Da hat man in der Regel den zusätzlichen Raum für einen Radweg. Klar, es gibt auch einige andere Situationen. Wenn ich mir aber viele exzellent ausgebaute Radwege anschaue, sind die häufig verwaist. Sie werden genutzt, aber bei weitem nicht in dem Maße wie die Straße daneben. Aber come on. Wahrscheinlich ist es dennoch lohnenswert.

Interessanter ist die Frage in der Stadt. Hier ist der Platz in der Regel deutlich schwieriger zu erweitern. Und hier ist in den meisten Fällen, der Flächenbedarf je Autoinsasse deutlich über dem des Radfahrers oder Fussgängers.

Ich kann nur für unsere (ländliche) Region sprechen... auch hier gibt es einige gut ausgebaute Radwege, ABER das Radnetz ist ein Flickenteppich.
Was bringen die 3 km perfekter Radweg, wenn ich mich in "Lebensgefahr" begeben muss, um dort hinzukommen?
Oft endet so ein toller Radweg dann auch an der Grenze zur nächsten Gemeinde und führt als Schlagloch- oder Schotterpiste weiter... oder endet halt einfach im Acker.

Für mich sieht das oft nach Symbolpolitik aus. "Guck mal, wir haben doch da einen tollen Radweg gebaut. Jetzt sei mal zufrieden".

Nogi87
15.08.2024, 07:45
Ich kann nur für unsere (ländliche) Region sprechen... auch hier gibt es einige gut ausgebaute Radwege, ABER das Radnetz ist ein Flickenteppich.
Was bringen die 3 km perfekter Radweg, wenn ich mich in "Lebensgefahr" begeben muss, um dort hinzukommen?
Oft endet so ein toller Radweg dann auch an der Grenze zur nächsten Gemeinde und führt als Schlagloch- oder Schotterpiste weiter... oder endet halt einfach im Acker.

Für mich sieht das oft nach Symbolpolitik aus. "Guck mal, wir haben doch da einen tollen Radweg gebaut. Jetzt sei mal zufrieden".


Bei uns im Kreis Ludwigsburg wurde jetzt der neue tolle Jubiläumsradweg der um den ganzen Kreis führt eingeweiht. Bin ihn mit dem Gravel Bike gefahren und musste mich mehrmals 15% Steigungen auf Schotter hochquälen. Ansonsten führt er durch gefühlt alle Weinberge des Kreises. Insgesamt 158km und 2.000 Höhenmeter.
Wurde auch groß angekündigt und gefeiert, tolle Bilder vom Landrat. Viel Spaß allen anderen ohne E-Bike, ich fahre diesen Radweg auf jeden Fall nie wieder.

qbz
15.08.2024, 07:59
Für das Bundesland Brandenburg hat der ADFC mit ehrenamtlichen Mitarbeitern in regionalen Gruppen ein komplettes Radnetz konkret ausgearbeitet und allen Entscheidungsträgern vorgelegt, mit 145 Routen, insgesamt ca. 7000km. Die Umsetzung würde jährlich ca. 200 Millionen in 15 Jahren kosten. Bisher existieren ca. 2000km.

https://brandenburg.adfc.de/radnetz-brandenburg

(In der Praxis fahren im Alltag in meiner Gemeinde die allermeisten Leute selbst in der Freizeit mit dem Auto die 2-4km zur Badewiese am See im Sommer über einen Feldweg, erst recht die 10km zur nächsten Stadt trotz eines guten Radweges.)

Schwarzfahrer
15.08.2024, 09:06
Wenn ich mir aber viele exzellent ausgebaute Radwege anschaue, sind die häufig verwaist. Sie werden genutzt, aber bei weitem nicht in dem Maße wie die Straße daneben. Aber come on. Wahrscheinlich ist es dennoch lohnenswert.Ich schätze das liegt auch daran, daß nun mal nur ein kleiner Teil der Wege wirklich eine hohe Akzeptanz fürs Fahrrad haben, und Fahrrad für viele eher ein Freizeitmobil als ein Alltagsmobil ist. Schöne Radwege außerorts sind vor allem für Sportler wie wir oder für Tourenradler und Ausflügler attraktiv. Zum Arzt, Therapie oder Behördentermin im Nachbarort mögen nun mal viele nicht verschwitzt ankommen, Einkäufe auf dem Fahrrad sind wegen Volumen und Gewicht begrenzt, Auto ist außerorts schneller, es könnte auf dem Rückweg regnen - es gibt viele Gründe (nicht alle für mich nachvollziehbar, aber für viele andere schwerer wiegend), nicht Rad zu fahren.
Interessanter ist die Frage in der Stadt. Hier ist der Platz in der Regel deutlich schwieriger zu erweitern. Und hier ist in den meisten Fällen, der Flächenbedarf je Autoinsasse deutlich über dem des Radfahrers oder Fussgängers.Aber hier ist auch die Wahrscheinlichkeit am höchsten, daß Leute für den Alltagsverkehr aufs Fahrrad umsteigen - also hier ist der Nutzen von guten Fahrradwegen am höchsten.
Ich kann nur für unsere (ländliche) Region sprechen... auch hier gibt es einige gut ausgebaute Radwege, ABER das Radnetz ist ein Flickenteppich....
Für mich sieht das oft nach Symbolpolitik aus. "Guck mal, wir haben doch da einen tollen Radweg gebaut. Jetzt sei mal zufrieden".Ja, so waren die ersten Innenstadt-Radwege in Stuttgart in den 80-ern auch schon: 300 m Symbolweg, mit Ende an der 4-Spurigen Durchgangsstraße. Und allzuoft werden Radwege von Leuten geplant, sie selber im Alltag gar nicht Rad fahren, und die Wege nur nach dem Kriterium planen, "nicht den Autofahrern im Weg sein; Radler sind irgendwie auch wie Fußgänger zu betrachten".
Bei uns im Kreis Ludwigsburg wurde jetzt der neue tolle Jubiläumsradweg der um den ganzen Kreis führt eingeweiht. Bin ihn mit dem Gravel Bike gefahren und musste mich mehrmals 15% Steigungen auf Schotter hochquälen. Ansonsten führt er durch gefühlt alle Weinberge des Kreises. Insgesamt 158km und 2.000 Höhenmeter. Ich glaube, mit solchen Projekten will man eher Touristen ansprechen, als die Anwohner zum Radeln animieren. Also wieder eher der Aspekt, Fahrrad ist nur "Freizeitbeschäftigung".

Meik
15.08.2024, 09:12
Und allzuoft werden Radwege von Leuten geplant, sie selber im Alltag gar nicht Rad fahren, und die Wege nur nach dem Kriterium planen, "nicht den Autofahrern im Weg sein;

Bingo, du hast das Problem erkannt. Das ist aber doch kein Argument weiter mit Scheuklappen einseitig auf das Auto zu setzen sondern man muss endlich vernünftige Alternativen schaffen. Es ist nunmal so, gibt es Alternativen werden sie auch genutzt, nicht nur von Touristen.

TriVet
15.08.2024, 10:33
Dieses Thema Radwege, -Nutzung etc wäre evtl auch einen eigenen Faden wert, finde ich…:Blumen:

Klugschnacker
15.08.2024, 11:13
Ich schätze das liegt auch daran, daß nun mal nur ein kleiner Teil der Wege wirklich eine hohe Akzeptanz fürs Fahrrad haben, und Fahrrad für viele eher ein Freizeitmobil als ein Alltagsmobil ist. Schöne Radwege außerorts sind vor allem für Sportler wie wir oder für Tourenradler und Ausflügler attraktiv. Zum Arzt, Therapie oder Behördentermin im Nachbarort mögen nun mal viele nicht verschwitzt ankommen, Einkäufe auf dem Fahrrad sind wegen Volumen und Gewicht begrenzt, Auto ist außerorts schneller, es könnte auf dem Rückweg regnen - es gibt viele Gründe (nicht alle für mich nachvollziehbar, aber für viele andere schwerer wiegend), nicht Rad zu fahren.

Die Nutzung des Fahrrads im Alltag ist eben auch eine kulturelle Entwicklung, die etwas Zeit braucht. Nennen wie es eine "Rad-Kultur":

Die Radwege werden besser, die Räder werden besser, man hat für den Herbst eine geeignete Jacke im Schrank, vor Supermärkten gibt es überdachte Abstellmöglichkeiten, Bahnhöfe haben eine Fahrradwerkstatt, und so weiter.

An diesem Punkt sind wir noch nicht. Aber nicht zuletzt durch die E-Bikes tut sich etwas. Das Auto wird weiterhin seine Berechtigung haben. Aber zumindest in großen Städten wäre es schön, wenn es in Zukunft weniger Autos hätte als heute.

Schwarzfahrer
15.08.2024, 11:18
Bingo, du hast das Problem erkannt. Das ist aber doch kein Argument weiter mit Scheuklappen einseitig auf das Auto zu setzen sondern man muss endlich vernünftige Alternativen schaffen. Natürlich ist das kein Argument, nur eine Erklärung für das, wie es ist. Das zu verändern ist schwer, wenn nicht zufällig die Entscheider auch Radfahrer sind. Wir haben gerade einen super Neubau für die Firma bekommen - die Anliegen von Radfahrern (Umkleiden, Stellplätze) wurden zwar mal in einem Chat gesammelt, aber alle Entscheidungen wurden gefällt, ohne daß je ein Radfahrer in der Runde gesessen wäre; nur ein Betriebsrat (selber kein Radler) hat zumindest unseren Input mitgenommen - aber keine Ahung, wie er das rübergebracht hat. Entsprechend dysfunktional ist alles, was herauskam.
Es ist nunmal so, gibt es Alternativen werden sie auch genutzt, nicht nur von Touristen.Natürlich, wenn auch lokal und regional sicher sehr unterschiedlich. Die Radwege bei uns in der Region sind sehr gut genutzt, aber auf vielen Strecken treffe ich auf dem Arbeitsweg trotzdem nur alle km ein-zwei Radler, im Winter noch weniger. In der Gegend von Murnau, wo ich vor Jahren eine Zeit lang war, sah es extrem viel leerer aus, auch auf den Radwegen waren fast nur Rennradler/Sportler unterwegs. Das hat dann natürlich auch Auswirkung auf lokalpolitische Priorisierungen.

Und zur Nutzung: in Ortsrandlagen werden schöne Radwege auch sehr gerne und intensiv von Joggern, Nordic Walkern und Hundebesitzern genutzt, was dem funktionalen Zweck eines Radwegs auch nicht immer zuträglich ist...

Genussläufer
15.08.2024, 11:22
Und zur Nutzung: in Ortsrandlagen werden schöne Radwege auch sehr gerne und intensiv von Joggern, Nordic Walkern und Hundebesitzern genutzt, was dem funktionalen Zweck eines Radwegs auch nicht immer zuträglich ist...

Wir haben hier bei uns ein phantastisches Fernwege Radnetz. Und trotzdem steigen bei mehr als 5km mehr als 95% ins Auto und nutzen nicht das Rad. Für unsere Familie ist das in der Freizeit ein Paradies. In der Stadt machen wir ausser dem Großeinkauf am Wochenende alles mit dem Rad oder zu Fuß.

Genussläufer
15.08.2024, 11:23
Die Nutzung des Fahrrads im Alltag ist eben auch eine kulturelle Entwicklung, die etwas Zeit braucht. Nennen wie es eine "Rad-Kultur":

Die Radwege werden besser, die Räder werden besser, man hat für den Herbst eine geeignete Jacke im Schrank, vor Supermärkten gibt es überdachte Abstellmöglichkeiten, Bahnhöfe haben eine Fahrradwerkstatt, und so weiter.

An diesem Punkt sind wir noch nicht. Aber nicht zuletzt durch die E-Bikes tut sich etwas. Das Auto wird weiterhin seine Berechtigung haben. Aber zumindest in großen Städten wäre es schön, wenn es in Zukunft weniger Autos hätte als heute.

Volle Zustimmung :Blumen:

Schwarzfahrer
15.08.2024, 11:27
An diesem Punkt sind wir noch nicht. Aber nicht zuletzt durch die E-Bikes tut sich etwas. Das Auto wird weiterhin seine Berechtigung haben. Aber zumindest in großen Städten wäre es schön, wenn es in Zukunft weniger Autos hätte als heute.Ja, die Hoffnung kann ich teilen; ich würde es nicht allein an der Anzahl Autos festmachen, sondern noch mehr an dem Anteil im Verkehr, also weniger Wege mit dem Auto. Neben der Entwicklung von ÖPNV und Radinfrastruktur ist dafür aber m.M.n. noch unbedingt auch eine "Dezentralisierung" der Infrastruktur nötig: die Wege zum Einkaufen, Behörden, Ärzte, Therapeuten, Dienstleistern etc. müssen kürzer werden; die Trennung von reinem Wohngebiet und Zentren mit solchen Dienstleistungen sollte einem "Durchwachsen" weichen. Ob das durch politische Entscheidungen oder Randbedingungen (z.B. Baurecht) gelenkt werden kann, weiß ich nicht, aber ohne einen solchen Trend werden die Wege für viele einfach zu lang bleiben, um vom Auto wegzukommen. Mehr als 5 km sind für viele schon "zu weit" fürs Radfahren; ich bin immer wieder baff, wie gesunde, auch junge Leute total beeindruckt sind, daß mein behinderter Sohn die 11 km zur Arbeit mehrmals in der Woche mit dem Fahrrad macht - "das könnte ich nie".

Genussläufer
15.08.2024, 14:10
Ja, die Hoffnung kann ich teilen; ich würde es nicht allein an der Anzahl Autos festmachen, sondern noch mehr an dem Anteil im Verkehr, also weniger Wege mit dem Auto. Neben der Entwicklung von ÖPNV und Radinfrastruktur ist dafür aber m.M.n. noch unbedingt auch eine "Dezentralisierung" der Infrastruktur nötig: die Wege zum Einkaufen, Behörden, Ärzte, Therapeuten, Dienstleistern etc. müssen kürzer werden; die Trennung von reinem Wohngebiet und Zentren mit solchen Dienstleistungen sollte einem "Durchwachsen" weichen.

Das ist auch genau das Gegenteil von Städten, die im letzten und vorletzten Jahrhundert geplant wurden. Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, wer denn in so einem Wohngebiet einen Laden aufmachen würde? Lohnt sich das überhaupt? Meine Hypothese wäre, dass die Menschen trotzdem in Einkaufszentren fahren würden. Was soll der Anreiz sein, einen Laden zu eröffnen, ökonomisches Risiko einzugehen und wenig Upside zu haben? An diese idyllische Konzept glaube ich nicht. Es fehlt der Romantikfaktor, die Aussicht auf Gewinn ;)

Schwarzfahrer
15.08.2024, 15:08
DAuf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, wer denn in so einem Wohngebiet einen Laden aufmachen würde? Lohnt sich das überhaupt? Meine Hypothese wäre, dass die Menschen trotzdem in Einkaufszentren fahren würden. Was soll der Anreiz sein, einen Laden zu eröffnen, ökonomisches Risiko einzugehen und wenig Upside zu haben? An diese idyllische Konzept glaube ich nicht. Es fehlt der Romantikfaktor, die Aussicht auf Gewinn ;)
In den 80-ern habe ich noch solche "durchwachsene Wohngegenden in Stuttgart, aber auch hier bei uns noch in den 90-ern erlebt. Vieles hat geschlossen gegen den Wunsch der Anwohner, nur weil die Anfahrt mit Sattelschlepper nicht gut ging, oder weil eine Arztpraxis im Zentrum lukrativer sein soll. Ich sehe da vieles als Ergebnis von falschen Anreizen.

Es geht nicht nur um Läden. Die großen Supermärkte ersetzt das natürlich nicht. Aber ein gewisser Anteil von Material für den Alltag kann sehr wohl überleben, denke ich. Bei uns wäre die Gemeinde sogar bereit gewesen, einen Lebensmittelmarkt in der Ortsmitte finanziell zu unterstützen, nur damit die Wege kürzer werden. Immerhin wurde am Ende auf dem Grundstück ein Banken/Ärzte-Zentrum errichtet, damit die Leute nicht in den Nachbarort müssen. So mancher dürfte auch gerne ein wenig mehr bezahlen, wenn er nicht Auto fahren muß und schnell nebenbei an seine Ware kommt. Ich denke auch an Ärzte, Therapeuten, Kindergärten, Handwerker - manches davon darf heute oft gar nicht in Wohngebieten (im Neubaubereich) angesiedelt werden - damit fördert man geradezu den Autoverkehr. Andererseits gibt es auch schon dezentrale Bürgerbüros für viele Verwaltungsangelegenheiten - das ist die richtige Richtung.

Andag007
15.08.2024, 15:15
(In der Praxis fahren im Alltag in meiner Gemeinde die allermeisten Leute selbst in der Freizeit mit dem Auto die 2-4km zur Badewiese am See im Sommer über einen Feldweg, erst recht die 10km zur nächsten Stadt trotz eines guten Radweges.)

Ich finde das teilweise absolut nachvollziehbar. Mit 2 Kindern inkl SUB und den restlichen Badeutensilien würde ich auch das Auto nehmen

sabine-g
15.08.2024, 15:46
Nicht die ersten aber vielleicht die ersten richtig visuellen Ereignisse, die der Klimawandel verantwortet.
Wir entziehen uns selbst unseren Lebensraum.
Wie lange dauert es noch bis die erste Stadt in Europa kapitulieren muss?


Vielerorts auf der Welt werden die Strände immer kleiner – auch in Spanien. Erste Küstenorte treffen drastische Maßnahmen

Josep hat Tränen in den Augen, als er von der Promenade auf den Strand in Platja d'Aro blickt. "Als Kind habe ich hier gespielt und gebadet, der Strand war damals doppelt so breit", erzählt der 48 Jahre alte Lehrer und Biker. Die Zeitung "La Vanguardia" schrieb kürzlich, dass die heute im Schnitt gut 50 Meter breite Platja Gran, der "große Strand", in den 1980er-Jahren dreimal so breit gewesen sei.

Die Einschätzungen differieren, amtliche Zahlen gibt es nicht – aber in einem sind sich in dem auch bei Ausländern beliebten Badeort an der Costa Brava in Katalonien alle einig: Der Strand wird seit Jahrzehnten "kleiner, kleiner und noch mal kleiner", wie sich der langjährige Gaststättenbetreiber Aldo ausdrückt.
(https://www.geo.de/natur/oekologie/strandsterben-an-spaniens-kuesten--renaturierung-koennte-helfen-34976084.html?utm_source=pocket-newtab-de-de)

qbz
15.08.2024, 15:53
Ich finde das teilweise absolut nachvollziehbar. Mit 2 Kindern inkl SUB und den restlichen Badeutensilien würde ich auch das Auto nehmen

Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.

keko#
15.08.2024, 18:47
Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.

Das sind längst vergangene Tage. So wie Roth von vor 40 Jahren. Als der Veranstalter, Detlkef Kühnel und seine Frau, im Zielbereich Wurstbrote und Bluna verteilte.
Du solltest auf Bildungsurlaub gehen, so wie ich. Nicht irgendwo in Ostdeutschland oder verlassen in Norwegen, Sondern dort, wo massenweise Boote stehen, die 100-150L pro Stunde schlucken. Selbst Franzosen, einst belächelt für ihre Autowahl, greifen zu großen SUV aus Deutschland. Schicke BMW, Audi und Mercedes. Modelle, die ich gar nicht kenne. Auf der einen Seite freut mich das, denn es sichert irgendwo meinen schäbigen Arbeitsplatz. Auf der anderen Seite ist das natürlich der falsche Weg.
Das mit den Radwegen und Rädern, was ich hier lese, ist ganz nett. Greift aber zu langsam. Zudem hat DE einen Anteil von 2% am weltweiten C02. Selbst wenn DE aufhören würde zu exisitieren, wäre der Einfluss wohl nichtig.
Viel radikaler und schneller müsste man eingreifen und vor allem: international und ganz weit oben ansetzen und nicht unten bei dir und mir, bei Hinz und Kunz.

:Blumen:

Andag007
15.08.2024, 19:47
Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.

Oder gleich mit der Pferdekutsche los ziehen. 😅

Im Ernst: wer ständig nur in den Rückspiegel schaut verliert den Blick nach vorne. 😉

qbz
15.08.2024, 19:48
Das sind längst vergangene Tage. .....

Das stimmt. Meine Erinnerungen an die 50ziger Jahre verdeutlichen nur wie stark der Individualverkehr, sprich Autoverkehr und die Masse der kurzlebigen Freizeitkonsumprodukte seither zugenommen haben, um mal bei dem Thema zu bleiben, weshalb ich mich heute wundere, wie fast alle mit dem Auto zur Seebadewiese bei uns fahren, auf einem einspurigen Feldweg.

Der Wald, Entlisberg in Zürich-Wollishofen, wo wir als Kinder oft gespielt haben, und Teile der Allmend wurde später der Autobahn "geopfert", weil eine Mehrheit einen Tunnel knapp abgelehnt hat aus Kostengründen. Und der Wahn geht weiter, in Berlin baut man sogar heute noch weiter Autobahnen in der Stadt.

In unserer Verwandtschaft besass damals fast niemand ein Auto. Ich habe es als Kind nicht als Mangel empfunden, auch wenn man über das Tragen der Sachen nach einem sonnigen, erschöpfenden Badetag auf dem Nachhauseweg an den Anstiegen jedes Mal gestöhnt hat.

"Das mit den Radwegen und Rädern, was ich hier lese, ist ganz nett. Greift aber zu langsam. Zudem hat DE einen Anteil von 2% am weltweiten C02. Selbst wenn DE aufhören würde zu exisitieren, wäre der Einfluss wohl nichtig.
Viel radikaler und schneller müsste man eingreifen und vor allem: international und ganz weit oben ansetzen und nicht unten bei dir und mir, bei Hinz und Kunz."

Das sehe ich ähnlich. Wir kennen ja die Statistiken über die einkommens- und vermögensabhängigen CO2-Emissionen. Aber ich würde mich schon freuen, wenn auch im nassen Herbst der Landkreis die Radwege hier vom Laub befreien würde. :Blumen:

qbz
15.08.2024, 20:43
Oder gleich mit der Pferdekutsche los ziehen. ��

Im Ernst: wer ständig nur in den Rückspiegel schaut verliert den Blick nach vorne. ��

Lohnt sich nicht, für 15min Wiesenfeldweg die Pferde einzuspannen. :) .

Und was siehst Du beim Blick nach vorne inbezug auf den Verkehr in Deutschland? "Bis zum Jahr 2045 muss Deutschland laut Klimaschutzgesetz treibhausgasneutral werden, was für den Verkehrssektor voraussichtlich die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Null bedeutet." (Umweltbundesamt).

Der Rückbau des motorisierten Individualverkehrs zugunsten eines Ausbaus eines komfortablen, preiswerten öffentlichen Verkehrs würde sehr deutlich CO2-Emissionen einsparen, sagen mir die Erfahrungen aus dem Rückspiegel.

Meik
15.08.2024, 21:55
In einem Flächenland wie D wird Individualverkehr immer eine sehr große Rolle spielen. Man kann nicht "jede Milchkanne" sinnvoll per ÖPNV anbinden.

Individualverkehr heißt aber nicht zwingend 1 Person in einem 2t SUV mit 300PS. Mittlerweile schon gaga wie groß, schwer und leistungsstark der durchschnittliche Neuwagen ist, und im Schnitt 1,x Personen im Auto. Auf die Parkfläche eines SUV kriegst du 3 PKWs in Smartgröße, 5-6 motorisierte Zweiräder oder auch locker 10 Fahrräder.

Komischerweise funktionieren andere Lösungen wenn sie vernünftig angeboten werden. Man muss manchmal einfach nur die deutschen (Auto-)Scheuklappen ablegen.

Mehr Autobahnen sind aber durchaus keine schlechte Lösung wenn man damit aber im Gesamtkonzept konsequent Verkehr aus der Stadt rausbekommt. Die Autos die auf der Autobahn fahren sind ja nicht plötzlich da, die sind ja vorher woanders hergefahren. Städte bräuchten viel mehr Umgehungsstraßen - und dann aber in Verbindung mit konsequentem Rückbau innerorts dass da dann nur noch der Anliegerverkehr reinfährt und man aus dem Rest mehr Radwege und Grünflächen schafft.

Nogi87
16.08.2024, 07:17
Städte bräuchten viel mehr Umgehungsstraßen - und dann aber in Verbindung mit konsequentem Rückbau innerorts dass da dann nur noch der Anliegerverkehr reinfährt und man aus dem Rest mehr Radwege und Grünflächen schafft.

Das schaffst du aber heutzutage leider nicht mehr. In meinem Wohnort führt die B10 Richtung Stuttgart mitten durch die Stadt. Pläne für eine Umgehungsstraße liegen seit zig Jahren auf dem Tisch, aber ständig wird wieder ein neues Insekt gefunden das da lebt und dann wird geklagt und dann dauert es wieder ein Jahr in dem nichts passiert.
Bei der Stadt in der ich arbeite genau so. Ich bin seit 5 Jahren da und es gibt viele Projekte die ich jedes Jahr wieder neu in den Haushaltsplan schreiben muss, weil einfach nicht damit gestartet werden kann. Egal was man bauen will, irgendjemand klagt und nix geht voran. Egal ob Straße, Radweg, Schule oder Kita.

welfe
16.08.2024, 07:59
Leider nutzen alle schönen Lösungen nichts, wenn sie keiner will. Dann müsste man kontrollieren und zahlen lassen, aber das will auch keiner. Ich wohne in der Innenstadt und bin ausschließlich zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Es gibt Fahrradstraßen, die werden von Autofahrern als Abkürzung genutzt. Es wird gegen die Eimbahnstraße gefahren, weil man nicht „außen rum“ fahren will - die Polizei kommt entgegen, sagt ein paar Worte und lässt weiter (gegen die Einbahnstraße) fahren. Wir haben wenig Radwege, die dienen als kostenlose Parkplätze (ist ja Abzocke, woanders zahlen zu müssen). In der City ist Tempo 30, an das hält sich niemand, nicht mal die Polizei. Warum auch, wenn ein Blitzer aufgestellt wird, wird kurz vorher abgebremst - dann mit aufheulendem Motor weitergefahren. Daneben hängt das Werbeplakat einer bekannten Kanzlei: „Geblitzt? Wir pauken Sie raus!“
Und nein, 90% der Autofahrer sind keine älteren Leute, die zum Arzt oder Einkaufen wollen. Es sind junge Leute, die sich auf einen Kaffee mit Freunden verabredet haben oder abends einfach nur Runden drehen mit ihren aufgemotzten SUV. DAS Geld haben sie. Und ja, es fahren Busse, eine Straßenbahn und der Bahnhof liegt zentral. Aber die hiesige Bevölkerung ist mit dem Auto am Arxx aufgewachsen und ich sehe nur wenige, die daran etwas ändern wollen.
Nur als Beispiel: ich habe einen Schulweg von 1,8km. Ich bin an einer großen Schule (900 Schüler und 85 Lehrer) bekannt wie ein bunter Hund, weil ich nicht mit dem Auto komme. Finde ich traurig.

Nogi87
16.08.2024, 08:11
Nur als Beispiel: ich habe einen Schulweg von 1,8km. Ich bin an einer großen Schule (900 Schüler und 85 Lehrer) bekannt wie ein bunter Hund, weil ich nicht mit dem Auto komme. Finde ich traurig.

Es ist ja auch eine große Story in den Medien dass Christian Streich mit dem Fahrrad zum Trainingsgelände von Freiburg fährt. Sagt eigentlich schon alles aus.

Schwarzfahrer
16.08.2024, 08:51
Ich bin an einer großen Schule (900 Schüler und 85 Lehrer) bekannt wie ein bunter Hund, weil ich nicht mit dem Auto komme. Finde ich traurig.Ist aber leider die Realität. Ich gelte auch als so ein Sonderling, der zu jeder Jahreszeit mit dem Rad kommt.
Wir sind inzwischen ca. 1000 Leute auf das neue Gebäude, von denen geschätzt ca. 60 % gleichzeitig da sein dürften; mit dem Rad kommen keine 10 % (ich habe immer wieder die Räder gezählt, kaum jemals 50 Räder, auch bei schönstem Wetter; bei Regen eh noch weniger). Und die, die ich kenne, wohnen meist über 10 km weg, es sind nicht die, die in der Nähe wohnen. Das Parkhaus ist dafür meist recht gut gefüllt. Das Jobrad-Angebot nenutzen auch nur die, die ein n+1 Fahrrad brauchen, keiner steigt deshalb aufs Rad um.

Ich fürchte, nur wenige Menschen bekommt man als Erwachsenen zum Umsteigen; nur wer es als Kind schon als normal erlebt hat, mit dem Rad unterwegs zu sein, macht es von sich aus. Immerhin kann ich mich rühmen, einen Kollegen dazu gebracht zu haben. Er hat vor 10 Jahren, als er neu bei uns war, bezweifelt, daß ein Rad jemals mehr als 200 € Wert sein kann, es kann doch keinen Unterschied geben; und Fahrradfahren über 1 - 2 km ist eh Quälerei. Ich habe ihn überzeugt, mal ein höherwertiges Rad zu probieren - und er war begeistert, welchen Unterschied es macht; hat sich eins gekauft, und fährt seither mit dem Rad zur Arbeit.

Trimichi
16.08.2024, 14:57
Leider nutzen alle schönen Lösungen nichts, wenn sie keiner will. Dann müsste man kontrollieren und zahlen lassen, aber das will auch keiner. Ich wohne in der Innenstadt und bin ausschließlich zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Es gibt Fahrradstraßen, die werden von Autofahrern als Abkürzung genutzt. Es wird gegen die Eimbahnstraße gefahren, weil man nicht „außen rum“ fahren will - die Polizei kommt entgegen, sagt ein paar Worte und lässt weiter (gegen die Einbahnstraße) fahren. Wir haben wenig Radwege, die dienen als kostenlose Parkplätze (ist ja Abzocke, woanders zahlen zu müssen). In der City ist Tempo 30, an das hält sich niemand, nicht mal die Polizei. Warum auch, wenn ein Blitzer aufgestellt wird, wird kurz vorher abgebremst - dann mit aufheulendem Motor weitergefahren. Daneben hängt das Werbeplakat einer bekannten Kanzlei: „Geblitzt? Wir pauken Sie raus!“
Und nein, 90% der Autofahrer sind keine älteren Leute, die zum Arzt oder Einkaufen wollen. Es sind junge Leute, die sich auf einen Kaffee mit Freunden verabredet haben oder abends einfach nur Runden drehen mit ihren aufgemotzten SUV. DAS Geld haben sie. Und ja, es fahren Busse, eine Straßenbahn und der Bahnhof liegt zentral. Aber die hiesige Bevölkerung ist mit dem Auto am Arxx aufgewachsen und ich sehe nur wenige, die daran etwas ändern wollen.
Nur als Beispiel: ich habe einen Schulweg von 1,8km. Ich bin an einer großen Schule (900 Schüler und 85 Lehrer) bekannt wie ein bunter Hund, weil ich nicht mit dem Auto komme. Finde ich traurig.

Tjo. In der Bonzenstrasse hier bin ich das weiße Schaf. Sagen wir 25 EFH davon vllt. 10 im Villensize. Dann gibt's noch 1x 10 RH und 1x6 MFH. Sagen wir 40 Häuser a 4 Personen. Von allen hier in der Straße sind genau drei Oeko. Ein alteingesessenes Oekopaerchen und ich. D.h. zu Fuss, Rad, Bus und Bahn unterwegs. Meine neue Nachbarin z.B. hat es heute Vormittag mit ihrem 300 PS Touareg bereits 3 x in die Stadt circa 1,3 Km und zurück geschafft. Den hat sie ja extra für diese kurzen Distanzen. Aber auch bei den anderen Bonzen hier ist Hopfen und Malz verloren. Jeder, z.B. in einem 5 Personenhaushalt, braucht sein Auto?

Rechne ich das hochkommen auf 160 Leute circa 130 bis 140 Autos. Und das entspricht genau dem, was hier jmd jüngst gepostet hatte, dass in einem Fueunfsitzer mit Kofferraum im Schnitt 1,3 Personen sitzen.

So gesehen besteht eine Überkapazität von 1,3 zu 3,7 = 300 % (Kofferraum einbezogen). Rechnen wir das 'raus bräuchte es nur circa 30 statt 130 Autos. D.h. das von den 130 Autos circa 100 Autos Null Zweck erfüllen.

Aber das sind ja nur die Autos. Die, die nachkommen, labern was von Sustainability, kann man auch studieren. Das aber ein Erz gefördert werden muss unter Tage, verschifft, und verhüttet werden muss und sich das auch noch rechnen soll, null Ahnung die Generation Digital. Also ob man mit dem Smartphone, besser iPhone, Alexa, Alexandra und DEM COMPUTER und damit der virtuellen Realität die Welt retten könnte.

Null Ahnung mehr von Erdkunde, Geographie, Biologie, Chemie, Anorganik, Kernchemie, aber MINT und schlau Daherreden - Tjo.

Das Resultat ist, dass auch die nächste Generation zur Orientierungslosigkeit und zu schwarzen Schafen erzogen werden. Gute Lehrer gibt es, das ja, vllt 2 von 85, oder 3 von 160.

Bauen wir die Mauer wieder auf! Den antikapitalistischen Schutzwall im Dienste des Natur- und Umweltschutzes! ;)

LG u.

Peace

keko#
16.08.2024, 15:41
Das stimmt. Meine Erinnerungen an die 50ziger Jahre verdeutlichen nur wie stark der Individualverkehr, sprich Autoverkehr und die Masse der kurzlebigen Freizeitkonsumprodukte seither zugenommen haben, um mal bei dem Thema zu bleiben, weshalb ich mich heute wundere, wie fast alle mit dem Auto zur Seebadewiese bei uns fahren, auf einem einspurigen Feldweg.

....:

Im vergangenen Monat traf ich alte Kameraden: Deutsche Triathlonmeister, Duathlonmeister, mehrfache Hawaiifinisher, 9h-Finisher mit Rahmenschaltung. Der Sohn eines Kameraden wurde im letzten Jahr Triathlonweltmeister bei den Junioren.
In alten Kisten fuhren wir zu irgendwelchen Rennen und stürzten uns mit 80km/h auf klapprigen Rädern die Berge hinunter. Schliefen schon mal im gleichen Bett, hatten nie Geld. Gewannen mal 50 DM, mal 100, mal Blumentöpfe.

Die guten, schönen, alten Zeiten!

Aber waren sie das? Nein, sie waren es nicht!

Ich möchte ein modernes und sicheres Rennrad benutzen, in meinem eigenen Bett schlafen und in meinem Auto mit Spotify connected sein. Wer in der Vergangenheit lebt, wird bald gnadenlos abgehängt. Der Zeitpfeil zeigt immer nach vorne.
Räder und Radwege sind ganz nett. Darin liegt aber nicht die Lösung.

:Blumen:

Trimichi
16.08.2024, 16:42
Wer in der Vergangenheit lebt, wird bald gnadenlos abgehängt. Der Zeitpfeil zeigt immer nach vorne.
Räder und Radwege sind ganz nett. Darin liegt aber nicht die Lösung.

:Blumen:

Richtig. Sondern nämlich in der Atombombe. :Cheese:

Meik
16.08.2024, 17:40
Wer in der Vergangenheit lebt, wird bald gnadenlos abgehängt.

Stimmt, selber schuld wer jetzt noch auf dicke Karren mit Verbrennungsmotor setzt. :Cheese:

Klugschnacker
16.08.2024, 18:16
Ich möchte ein modernes und sicheres Rennrad benutzen, in meinem eigenen Bett schlafen und in meinem Auto mit Spotify connected sein. Wer in der Vergangenheit lebt, wird bald gnadenlos abgehängt. Der Zeitpfeil zeigt immer nach vorne.

Gewiss geht uns Wohlstand über alles. Ich lebe ebenfalls bequem. Den Preis unseres Wohlstands zahlen Menschen, die uns zu 100% am Gesäß vorbei gehen.

Meik
16.08.2024, 18:52
Hier und da ist es aber auch eine Frage das gerade in D unglaublich stark verwurzelte Scheuklappendenken und an altem festhalten wirklich Wohlstand bedeutet.

Ist eine Stadt die am Verkehr, Lärm und Abgasen erstickt Wohlstand oder wäre die Lebensqualität anders nicht weitaus höher? Ist 2km mit dem Auto, Parkplatz suchen usw. wirklich bequemer und mehr Wohlstand als mal 15min an der frischen Luft laufen oder mit dem Rad fahren?

Haben wir immer so gemacht, Alternativen werden gar nicht erst probiert, da ist das große Problem. Verkehr ist da ein Beispiel. Wie viele wehren sich gegen Modernisierung im Wohnungsbau. Aber was ein gut gedämmtes Gebäude auch im Sommer an Zugewinn Wohnqualität ist werden die Leute wohl nie merken. Hauptsache das größere Auto als der Nachbar, die tollere Urlaubsreise mit der man angeben kann, ... viele Kleinigkeiten. Ich habe mich seit Jahren daran gewöhnt mit dem Einkaufstrolley den knappen Kilometer zum Supermarkt zu gehen und schnell gemerkt dass das eigentlich viel bequemer ist als mit dem Auto. Wenn man die Alternative ernsthaft probiert hat merkt man an vielen Stellen dass "ham wa immer so jemacht" oft gar nicht bequem ist nur weil man sich gegen jede Veränderung sträubt.

Viele Städte haben aufgrund massiver Verkehrsprobleme die Wende auf die harte Tour angegangen. Massive Erhöhung von Parkgebühren, nur noch kleine Autos in die Stadt, Citymaut, Sperrungen, Beschränkungen der Zulassungszahlen und vieles mehr. Je weniger Verkehr desto voller wurden die Städte und so überhaupt nicht die Logik "keine Autos = tote Städte".

keko#
16.08.2024, 18:53
Gewiss geht uns Wohlstand über alles. Ich lebe ebenfalls bequem. Den Preis unseres Wohlstands zahlen Menschen, die uns zu 100% am Gesäß vorbei gehen.

Das ist so (am Gesäß geht mir aber niemand vorbei), aber d.h. doch nicht, dass sie es nicht tun, wenn es mir schlechter geht. Diese Umkehrung lese ich hier und da heraus. Die Umkehrung würde vielleicht in einem Minikosmos funktionieren.
Aus einer wirtschaftlich komfortablen Situation habe wir doch die nötigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Trimichi
16.08.2024, 19:06
Das ist so (am Gesäß geht mir aber niemand vorbei), aber d.h. doch nicht, dass sie es nicht tun, wenn es mir schlechter geht. Diese Umkehrung lese ich hier und da heraus. Die Umkehrung würde vielleicht in einem Minikosmos funktionieren.
Aus einer wirtschaftlich komfortablen Situation habe wir doch die nötigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Vllt daemmerst ja dann dem Herrn Lehrer, wenn er in Rente ist, und man in Stuttgart wie in Madrid diese Woche 51°C misst. So ein Shice Geheuchel. Natürlich geht dir das komplett vorbei, sonst würdest du anders leben, eben nicht dein Kackego auf dem Leiden der anderen aufbauen. Das wird auch nix mehr mit dem Klima, solange solche Idioten wie du dafür bezahlt werden, Doppelmoral zu lehren. Was machen eigentlich mal deine Enkel? In 30 Jahren? Hast du dann soviel zusammen gerafft , dass die wegen stinkender Luft und Hitze unterirdisch mit Filteranlagen und AC leben? Schon mal darüber nach gedacht wo die dann spielen? Ich vergaß, mit deinem Computer. Das mit dem Minikosmos mag vllt funktionieren, nur brauchen wir Atombomben, oder neue Langstreckenwaffen in DE, um uns gegen die Millionen von Klimaflüchtlingen zu verteidigen? Ja glaubst du die verhungern und verdursten einfach kampflos? So nach dem Motto, ach naja, ist's halt heiß. Oder vllt richtens ja auch die Affenpoken. Was heißt denn ueberhaupt schlecht gehen? Wo bleiben die Gestaltungsmöglichkeiten wenn es so heiß ist dass du es Mittags nicht mehr draussen aushältst? Und du hast Ausschlag? Lieber SUV fahren als Impfdosen spenden. Riesenarschlöcher seid ihr! Und dann der ganze Dreck und der Gestank (Abgase). Meinst nicht eine Vollbremsung wäre besser als ein weiter so. Auch negative Acceleration bedeutet noch ein Vorwärts aus dem Zeitpfeil. Wirtschaftswachstum ungleich Pfeil der Zeit (Zeitpfeil). Wie doof kann einer sein? Mei oh mei. Glaubst die Dinosaurier haben sich entwickelt, weil es grad soviel Geld gab und Prospertiaet an der Börse? Oder die Blauwale? Oder die Giraffe? Oder auch die Lemuren?

Mir ist das wurst. Ich muss es nicht mit meinem Gewissen ausmachen, dass andere verrecken und ausgebeutet werden müssen nur damit ich als toller Hecht in Erscheinung treten kann. Mit dieser ganzen Schosse, hatte und habe ich nichts zu tun. Diesen Vertrag habe ich nicht unterzeichnet.

Also denk mal an mich in 10 Jahren wennde in Speckgürtel 50°C hast. Und was dann in Regionen Afrikas los ist, wo's sowieso schon seit Jahren nicht mehr regnet , möchtest du auch nicht wissen.

Schwarzmagier seid ihr - denn was du meinem Geringsten antust, das tust du mir an. Andere nennen das Karma. Aber Atheismus schützt ja bekanntlich vor allem: ihr Kapitalistenschweine, ihr! Und von Triathlon null Ahnung! ;) Idioten seid ihr!

deralexxx
16.08.2024, 20:08
Gewiss geht uns Wohlstand über alles. Ich lebe ebenfalls bequem. Den Preis unseres Wohlstands zahlen Menschen, die uns zu 100% am Gesäß vorbei gehen.

Und da frage ich mich ob es denn okay ist, für den Wandel zu sein, dass wir uns als Gesellschaft ändern, ohne dass man für sich selbst zurück in die Höhle geht, alle Hobbies aufhört um in einer Diskussion nicht sofort "aber du machst doch auch xxx" zu bekommen?

Ich denke schon

sybenwurz
16.08.2024, 20:27
Ich möchte ein modernes und sicheres Rennrad benutzen, ...
Hast du dein damaliges Rennrad zu der Zeit als unmodern oder unsicher beurteilt (und gehofft, dass die nächsten 20Jahre bloss schnell rumgehn, weils dann sicher die totalen Highendgeräte gäb) und wie denkst du, würdest du es heute betrachten, wenn es mit Alufelgen, Seitenzugbremsen und 8fach, am Unterrohr gerührt, heute immer noch Stand der Technik wäre?
Würdest du was vermissen? Ich denke nicht.
Und ich bin mir sicher, auch weil ich diese Situation relativ oft durchdenke, dass ich keine Beanstandungen hätte, wenn wir unseren aktuellen Lebensstandard mal für n paar Jahre einfrieren würden.
Ich würde sogar so weit gehn zu behaupten, dass ein wenig Rückschritt nicht schaden würde und wäre herzliche gespannt auf das Experiment, speziell der Generation, die vollständig von von Anette Bayern Infiltrierten aufgezogen wurde und schon ausm Kinderwagen raus die Eltern nur mit Smartphone vorm Kopp kennt, das Internet mal zu kappen...:Cheese:

Klugschnacker
16.08.2024, 20:33
Aus einer wirtschaftlich komfortablen Situation habe wir doch die nötigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Je reicher der Bürger, desto höher seine Emissionen. Das ist die Realität. Dazu gehört auch mein Hawaiiflug.

Unser Wohlstand und sein fortwährendes Wachstum ist der Kern des Problems. Wir leben nicht nur bei den Treibhausgasen, sondern insgesamt über dem, was die Erde dauerhaft vertragen kann.

Bleierpel
16.08.2024, 23:10
Je reicher der Bürger, desto höher seine Emissionen. Das ist die Realität. Dazu gehört auch mein Hawaiiflug.

Unser Wohlstand und sein fortwährendes Wachstum ist der Kern des Problems. Wir leben nicht nur bei den Treibhausgasen, sondern insgesamt über dem, was die Erde dauerhaft vertragen kann.

So… und wenn „wir“ jetzt alle zusammen das Heft des Handelns in die Hand nehmen, unsere „Tugenden“ Innovation, Ingenieursdenken, machen, entwickeln etc. in die Hand nehmen und endlich, endlich aufhören zu lamentieren, handeln, machen tun in den Vordergrund stellen….. Was, wer soll uns aufhalten, das Erfolgsmodell weiter zu schreiben?

sybenwurz
17.08.2024, 08:21
So… und wenn „wir“ jetzt alle zusammen das Heft des Handelns in die Hand nehmen, unsere „Tugenden“ Innovation, Ingenieursdenken, machen, entwickeln etc. in die Hand nehmen und endlich, endlich aufhören zu lamentieren, handeln, machen tun in den Vordergrund stellen….. Was, wer soll uns aufhalten, das Erfolgsmodell weiter zu schreiben?

Du hast vergessen, 'vom Osten generierte Fakenews zu glauben', 'rechtsnationales, völkisches Gedankengut zu verbreiten' oder 'generell gegen alle Änderungen zu sein, weil sie angeblich von den Grünen kommen, in Wahrheit aber schon in Zeiten von 16Jahren CDU/CSU-Regierung begründet liegen' usw. zu erwähnen...:Cheese:

twsued
17.08.2024, 13:37
Erneuerbare werden immer teurer


https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/erneuerbare-energien-die-regierung-zieht-den-stecker-102975814

StefanW.
17.08.2024, 13:45
Das wird auch nix mehr mit dem Klima, solange solche Idioten wie du dafür bezahlt werden, Doppelmoral zu lehren.
Schade, dass solche Beleidigungen hier akzeptiert werden.

Meik
17.08.2024, 14:55
Erneuerbare werden immer teurer


https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/erneuerbare-energien-die-regierung-zieht-den-stecker-102975814

Typisch irreführende Überschrift. :-((

Altanlagen die über kurz oder lang aus der Förderung fallen kosten uns zur Zeit noch gut Geld. Die Förderung ist aber immer weiter gesunken, aktuelle Anlagen kosten schon lange kein Geld mehr weil die Einspeisevergütung die meiste Zeit unter den Börsenstrompreisen liegt - und vor allem mit Blick auf die Zukunft im Gegensatz zu anderen Energien nicht steigt.

In dem Förder- und Subventionswirrwar versteht leider keiner mehr was uns welcher Strom wirklich kostet. Über Steuern, Abgaben, Subventionen, Strompreis usw.. ist das völlig verschleiert. Hoch subventionierte konventionelle Energien sind nicht billig nur weil die Subventionen "dezent" von unserem Finanzminister unter den Teppich gekehrt werden. :-((

Klugschnacker
17.08.2024, 16:30
Erneuerbare werden immer teurer

Wofür soll das ein Argument sein?

Klugschnacker
17.08.2024, 16:33
Zu den Kosten der Energieerzeugung:

https://cdn.statcdn.com/Infographic/images/normal/26886.jpeg

Andag007
17.08.2024, 19:09
Zu den Kosten der Energieerzeugung:

https://cdn.statcdn.com/Infographic/images/normal/26886.jpeg

Schon etwas älter. 😉

TriVet
17.08.2024, 23:11
Schon etwas älter. 😉

So what?!
Glaubst du etwa das Verhältnis wird sich zu Ungunsten der erneuerbaren Energie verschoben haben?!😂

Eat this:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2024_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbar e_Energien.pdf

Andag007
18.08.2024, 00:10
So what?!
Glaubst du etwa das Verhältnis wird sich zu Ungunsten der erneuerbaren Energie verschoben haben?!😂

Eat this:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2024_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbar e_Energien.pdf

Na zum Glück, gibt es hier solche Schlaumeier wie dich. Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Ist es eigentlich auch im richtigen Leben Dein Stil, Gesprächspartner auszulachen? Good luck! Brauchst nicht mehr antworten. Ich lese es ohnehin nicht. 😂

StefanW.
18.08.2024, 05:19
Na zum Glück, gibt es hier solche Schlaumeier wie dich. Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Ist es eigentlich auch im richtigen Leben Dein Stil, Gesprächspartner auszulachen? Good luck! Brauchst nicht mehr antworten. Ich lese es ohnehin nicht. 😂

Die Frage war doch absolut berechtigt.
Siehst Du eine Verschiebung zu Ungunsten der EE oder warum kam Dein Hinweis auf nicht mehr taufrische Zahlen?

twsued
18.08.2024, 08:54
Wofür soll das ein Argument sein?

Das soll kein Argument sein.

Es sollte einfach nur die Wahrheit erklärt werden

Trimichi
18.08.2024, 09:33
Schade, dass solche Beleidigungen hier akzeptiert werden.

Erstens bin ich Franke. Du auch? Was du als Beleidigung auffasst, ist vllt nur eine Frage der Mentalität? Und des Modi der Kommunikation? Zweitens. Drittens: hattest du auch schon zu 3athlon-Zeiten unsachlich auf persönlicher Ebene reingegraetscht. Nichts dazu gelernt? Was ist denn dann passiert? Nachdem Dauerbashing und Permamobbing dort gegen einen User? Und heute? Genau dasselbe? Ausgestreckte Hand abgehackt, den eigenen Badscher zur Schau gestellt, und zugleich noch versucht, den User erneut lächerlich zu machen und zu diskreditieren? Einfach abreagieren? Und das Mobbingopfer schlägt erneut zurück?!

Meine Wortwahl mag simpel sein. Ändert aber nichts am Idiotismus der Doppelmoral auch in Bezug auf das Curriculum. Wurden nach dem WW2 im Zuge des WW Arbeiter gebraucht (2 von 20 gingen nach der GS aufs Gymnasium) später Sacharbeiter, die die Schulen hervorzubringen hatten, genoss meine Generation den Humanismus als Prämisse (10 von 20 gingen aufs Gymnasium), heute sind es Computerspezialisten (fast schon alle aben Abitur mit 1,0???).

Arbeite viel, dann kannst du dir viel leisten? Das System schert sich einen Dreck um das Individuum, es hat nur Interesse daran sich selbst aufrecht zu erhalten. So funktioniert das. Man nennt das auch Sozialisation. Erst lernen wir laufen, um dann still zu sitzen, später lernen wir lesen und schreiben, um dann stumm zu bleiben. Abschließend haben wir Abitur, sind aber an Profit und damit an der Ausbeutung interessiert. Obwohl wir es ja besser wissen, gibt es kein Entrinnen. Oder doch?

Wie war das doch damals? Nachdem ich mich um ein Miteinander auf Bahn 5 bemüht hatte? Und nachdem du reingraetschte, was voll daneben war?

Mickey Mouse bleibt Mickey Mouse. :Blumen:

Btw. was hat es euch gebracht?

Das habt ihr jetzt davon!

Klugschnacker
18.08.2024, 09:37
Ich kann durchaus verstehen, dass Deine Wortwahl teilweise als beleidigend aufgefasst wird, Michael. Da könntest Du schon noch etwas zum Guten beitragen.
:Blumen:

Trimichi
18.08.2024, 10:41
Ich kann durchaus verstehen, dass Deine Wortwahl teilweise als beleidigend aufgefasst wird, Michael. Da könntest Du schon noch etwas zum Guten beitragen.
:Blumen:

Wie willst du dich gegen den Mob verteidigen? Die zweite Wange hinhalten? Ich weiß nicht, warum man es mir gegenüber einfach nicht einmal gut sein lässt und man mich wie einen Aussetzigen behandelt, schneidet, ignoriert, diskriminiert, bashed usw., das war vllt vor 15 Jahren noch vertret- und nachvollziehbar - und mir einfach keine zweite Chance gibt.

Dich, Arne, natürlich ausgeschlossen. Und natürlich auch Jörn. Hatte das ja schon öfters hier im Forum angeschnitten, dass es soziologisch interessant ist, dass Gruppen stehts Opfer brauchen um als Ganzes funktionieren zu können. Ist ja auch verfilmt worden: the fall guy.

Dann bleibt's halt beim Labeling, so wie man auch Andreas Niedrig bis heute als Drecksjunkie überall wahrnimmt? Einmal Junkie - immer Junkie? Also immer voll drauf auf mich diesen Dreckstypen? Wo ist der Unterschied? Ok, ich bin halt 2h langsamer als der Hr. Niedrig über 226k. Und? Was ändert das menschlich? Der eine hat Heroin besiegt, der andere Schizophrenie.

Und daher auch die Credits bei dir? Wir kennen uns ja auch im echten Leben. Und im Gegensatz zu diesem Baumgartner bist mit du eben kein Abzocker. Sondern authentisch, ein cooler Typ und vor allem fair. Moecht nicht wissen wie viele User_innen hier im Forum diesem Geldsack da huldigen. Bzw. vertraglichen Verstrickungen unterliegen. Dagegen richten sich meine Beleidigungen! Einen Menschen an Erfolg (Profitum) und / oder am Status festzumachen als Triathlet, und nicht am Spass und an der Freude an unserer Sportart.

Solange noch ein paar Wenige das Fähnchen hochhalten und jede*r*s willkommen ist Triathlet*in zu sein bin ich gerne bereit noch etwas zum Guten beizutragen.

Wer ist den hier eigentlich im off-topic aktiver Triathlet*in? Ich selbst gehe zu Fuss, nutze das Fahrrad usw. und kann dem Admin daher 2 volle Flugstunden zur Verfügung stellen von meinem CO2-Budget. Letztes Jahr auch schon. 226k zurücklegen als Sportler*in, aber zum Einkaufen mitm Auto? Mehr Gaga geht nicht, imho. Also jmd radelt 180,2 Kilometer aus Spass natuerlich, um dann 3 Kilometer zum Einkaufen oder zur Schule mit dem Auto zu fahren? Wer ist hier eigentlich bekloppt, wenn ich das mal so fragen darf?

Und war es nicht schon immer so, dass nur die Besten nach Hawaii flogen?

Ist natürlich dein Forum lieber Arne, sicher gerne entschuldige ich mich auch bei keko#. Und bedanke mich bei dir mal wieder gegen diese geilen Heissporne von Geldsäcken habe treten dürfen. Man sagt sich halt mal die Meinung, in der Oberpfalz wird auch noch gerauft, trinkt ein Bier und entschuldigt sich. Nur dann muss es halt imho irgendwann mal gut sein.

Vllt birgt ja das Forum Potenzial für weitere 10-25 Jahre? Jedenfalls fahr ich keko# mit meinem Alu-RR von CUBE auch noch in 10 Jahren in Sack und Asche trotz seines Carbon-RR von S-Works für 13,5 T EUR. Ein Guter kanns mit jedem! Mein Gott, hat keko# wegen Materialvorteilen eben 30 Sekunden Vorsprung zum See? Lohnt sich das? Für sowas die Umwelt zu ruinieren?

Lb. Gr. und nix für ungut: du kannst 4h Flugzeit auf mein Co2-Konto buchen. So sage ich als Franke Danke dafür, mich protegiert zu haben hier.

P.S.: was ist denn mit den anderen? Den Admin kritisieren wegen Hawaii aber selbst rauspusten? Warum nicht mal 1-2 Jahre nach neuen Wegen suchen und dabei was abgeben? Bei 16000+ User*innen ist der Individuelle Beitrag gar nicht mal so gross.

Sorry für off-topic. Launche das Forum einfach neu, brauchst es ja nicht einfach Löschen so wie vergleichsweise dieses erbärmliche Weichei seinerzeit.:Blumen:

dr_big
18.08.2024, 10:57
Ich weiß nicht, warum man es mir gegenüber einfach nicht einmal gut sein lässt und man mich wie einen Aussetzigen behandelt, schneidet, ignoriert, diskriminiert, bashed usw., das war vllt vor 15 Jahren noch vertret- und nachvollziehbar - und mir einfach keine zweite Chance gibt.
:

Ganz einfach, weil du zu viel Unsinn schreibst. Trink weniger Schlenkerla, weil des tut ka Gut net.

Trimichi
18.08.2024, 11:25
Ganz einfach, weil du zu viel Unsinn schreibst. Trink weniger Schlenkerla, weil des tut ka Gut net.

Trash In - Trash Out. Ja, ist ok. Ändert doch nichts. Ich benehme mich, und irgendwann wenn's argumentativ nicht mehr anders geht erfolgt der persönliche Angriff - weil: "der war doch mal in der Psychiatrie", so was bleibt eben hängen.

Let's allivate this?

Wie Lance Armstrong in seinen aktiven und besten Zeiten lasse auch ich nicht nach und bekämpfe jede und jeden der mich stigmatisiert. Wollen wir das mal mit LGBT hochheizen? Keine verbale Aggression gegen LGBTpK (psychisch Kranke)? Gewaltlose Kommunikation. Nichts darf man sagen auch gegen Behinderte? Mollart, Gustl, unschuldig in der Psychiatrie, auch so ein Thema. Und der Michl, jahrelang Opfer, einfach nur weil es immer Opfer braucht?

Es sei denn, man reicht sich die Hände. Aber das ist hier ja nicht der Fall. Kommt nur her und drescht auf mich ein! Jetzt bin ich also Alkoholiker? Nice. Und daher schreib ich dann Unsinn, wie z.B. dem Europa-Commander der USAF die Hand geschüttelt zu haben. Ich habe das Recht mich zu verteidigen. Wer sich mit dem anlegt ist am Schluss selbst Schuld? Steht ja auch im Gutachten, er spinnt. Er habe Kontakte zu hochrangigen us_Militaers. Und jetzt behauptet er auch noch, dass sich der Chef der KriPo / Nuernberg erschossen hat. ..

Wohl bekommts!



Schon gut - ;)

keko#
19.08.2024, 10:13
Hast du dein damaliges Rennrad zu der Zeit als unmodern oder unsicher beurteilt (und gehofft, dass die nächsten 20Jahre bloss schnell rumgehn, weils dann sicher die totalen Highendgeräte gäb) und wie denkst du, würdest du es heute betrachten, wenn es mit Alufelgen, Seitenzugbremsen und 8fach, am Unterrohr gerührt, heute immer noch Stand der Technik wäre?
Würdest du was vermissen? Ich denke nicht....

Ganz zu Anfang der Triathlonzeit waren die Unterschiede zu den Allerbesten nicht sehr groß. Aber weniger abgerissene Speichen, eine exakte Schaltung und weniger Platten haben sich wohl alle gewünscht und würde ich mir heute auch noch wünschen. Ich gehöre noch zu der Fraktion, dass ein Rad zu meiner Leistung passen muss. Ein Rad für 5000€ wäre für mich in meinen Augen Quark.
Am Triathlon sieht man die Entwicklung der letzten 40 Jahre doch sehr schön. So etwas ist auch letztendlich gar nicht aufzuahlten. Ich könnte andere Beispiele nennen, wo man das ebenso erkennt.
Das Gefälle ist heute weltweit sehr groß. Wenn jemand wegen dem Klimwandel nicht in ein Flugzeug steigt, warten zig andere. Und Tickets wollen letztendlich verkauft werden, so funktioniert unsere System, in dem wir leben.
Fahrradfahren und Radwege sind eine gute Sache, ich unterstütze das. Das gehöhrt für mich aber eher in die Rubrik Unser-Dorf-soll-schöner-werden ;-)

:Blumen:

Genussläufer
19.08.2024, 10:41
Wenn jemand wegen dem Klimwandel nicht in ein Flugzeug steigt, warten zig andere. Und Tickets wollen letztendlich verkauft werden, so funktioniert unsere System, in dem wir leben.


Das ist kurzfristig so. Mittelfristig wird die Fluglinie sparen, Personal entlassen und Maschinen stilllegen oder nicht neu beschaffen. Es findet sich mittelfristig ein neues Angebots- und Nachfragegleichgewicht.

Das unterscheidet sich drastisch von Bodenschätzen. Die haben auch einen Wert. Aber ansonsten hast Du nur die Extraktionskosten. Letztendlich muss der Eigentümer der Bodenschätze dann noch entscheiden, ob er heute oder in Zukunft damit mehr Geld verdienen kann.

keko#
19.08.2024, 10:51
Das ist kurzfristig so. Mittelfristig wird die Fluglinie sparen, Personal entlassen und Maschinen stilllegen oder nicht neu beschaffen. Es findet sich mittelfristig ein neues Angebots- und Nachfragegleichgewicht.

....

Ja, das verstehe ich, kann durchaus so sein.

Was macht dann das entlassene Personal? In Spanien z.B. ist Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Und letztendlich nützte es nichts, wenn man die Bekämpfung des Klimwandels am Flugverkehr festmacht. Auch andere Aktivitäten müssten auf den Prüstand kommen. Sonst fährt der, der vorher geflogen ist, mit dem Auto nach Spanien.

Genussläufer
19.08.2024, 11:21
Ja, das verstehe ich, kann durchaus so sein.

Was macht dann das entlassene Personal? In Spanien z.B. ist Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Und letztendlich nützte es nichts, wenn man die Bekämpfung des Klimwandels am Flugverkehr festmacht. Auch andere Aktivitäten müssten auf den Prüstand kommen. Sonst fährt der, der vorher geflogen ist, mit dem Auto nach Spanien.

Die finden alle ein Arbeit im "Grüne Energien Sektor". War eine rhetorische Frage. Oder ;)

Nepumuk
19.08.2024, 11:27
Was macht dann das entlassene Personal?

Etwas anderes. Lufthansa und Fraport waren vor der Pandemie Top-Arbeitgeber hier in der Region. Während der Pandemie wurden dann viele Leute frei gesetzt und die kommen jetzt auch nicht mehr zurück. Beide Unternehmen haben große Schwierigkeiten, wieder Personal zu gewinnen. Die Leuten kommen nicht einfach zurück, es scheint genug Alternativen zu geben.

TriVet
19.08.2024, 11:30
Wenn jemand wegen dem Klimwandel nicht in ein Flugzeug steigt, warten zig andere. Und Tickets wollen letztendlich verkauft werden, so funktioniert unsere System, in dem wir leben.

Genau.:o
Etwas offtopic, anyway:
Für mich gehört das in die Kategorie Ausrede (no offense!).
Drastisches, gleichwohl hinkendes Beispiel: zB der Soldat oder meinetwegen Gangster (ja, ich kenne Brecht) eines Erschießungskommandos: Wenn er es nicht macht, dann macht es ein anderer. Wird es dadurch richtig?

Genussläufer
19.08.2024, 11:37
Etwas anderes. Lufthansa und Fraport waren vor der Pandemie Top-Arbeitgeber hier in der Region. Während der Pandemie wurden dann viele Leute frei gesetzt und die kommen jetzt auch nicht mehr zurück. Beide Unternehmen haben große Schwierigkeiten, wieder Personal zu gewinnen. Die Leuten kommen nicht einfach zurück, es scheint genug Alternativen zu geben.

Keine Sorge. Das ändert sich wieder. In anderen Bereichen werden die Zeiten auch nicht besser. Und in Spanien wirst Du in den Touristen Regionen bereits heute keine unbegrenzt aufnehmenden Sektoren haben.

Da haben sich industrieschwache Regionen dem Tourismus verschrieben und sich darauf fokussiert. Da muss immer mal wieder gegengesteuert werden, weil es dort immer wieder Entwicklungen in unschöne Richtungen gibt. Aber unterem Strich geht des den Menschen dort deutlich besser als vor dem Tourismus.

keko#
19.08.2024, 11:45
Die finden alle ein Arbeit im "Grüne Energien Sektor". War eine rhetorische Frage. Oder ;)

Nein, war nicht rhetorisch.
Ganze Regionen in Spanien sind direkt vom Tourismus abhängig. Man kann zwar über den Preis runterregeln, dass Hinz und Kunz nicht mehr nach Spanien kommt, aber du brauchst auch Masse.

keko#
19.08.2024, 11:47
Genau.:o
Etwas offtopic, anyway:
Für mich gehört das in die Kategorie Ausrede (no offense!).
Drastisches, gleichwohl hinkendes Beispiel: zB der Soldat oder meinetwegen Gangster (ja, ich kenne Brecht) eines Erschießungskommandos: Wenn er es nicht macht, dann macht es ein anderer. Wird es dadurch richtig?

In ein Flugzeutg zu steigen hat ür mich eine andere Dimension, als einen fremden Menschen zu erschießen. Auf ersteres freue ich mich, über letzteres würde ich vielleicht nie hinweg kommen.

:Blumen:

Genussläufer
19.08.2024, 11:48
Nein, war nicht rhetorisch.
Ganze Regionen in Spanien sind direkt vom Tourismus abhängig. Man kann zwar über den Preis runterregeln, dass Hinz und Kunz nicht mehr nach Spanien kommt, aber du brauchst auch Masse.

Das funktioniert nur in sehr begrenztem Umfang. Klar läuft Luxus fast immer. Ferrari, LVMH, etc. Da ist aber nur für wenige Anbieter Platz und entsprechend für wenige Menschen Arbeit.

TriVet
19.08.2024, 11:58
In ein Flugzeutg zu steigen...


Und ein fröhliches "die anderen machen es doch auch!" reicht?
Oder kommt noch ein übliches "ich allein kann eh nichts machen" dazu?
Darf's vielleicht noch ein kleines "sowieso zu spät" dazu sein?

keko#
19.08.2024, 12:06
Und ein fröhliches "die anderen machen es doch auch!" reicht?
Oder kommt noch ein übliches "ich allein kann eh nichts machen" dazu?
Darf's vielleicht noch ein kleines "sowieso zu spät" dazu sein?

Bei mir ist es eher ein im Laufe der Jahrzehnte entstandenes Ich-will-bessere-Konzepte-als-ein-IchHansWurstverzichteeinfachmal.

;)

TriVet
19.08.2024, 12:09
Bei mir ist es eher ein im Laufe der Jahrzehnte entstandenes Ich-will-bessere-Konzepte-als-ein-IchHansWurstverzichteeinfachmal.

:Blumen:
Da bin ich bei Dir.
Trotzdem sollte jeder nach Möglichkeit "sein Scherflein beitragen".

keko#
19.08.2024, 12:21
:Blumen:
Da bin ich bei Dir.
Trotzdem sollte jeder nach Möglichkeit "sein Scherflein beitragen".

Ich mache das definitiv. Habe nach Möglickeiten investiert, fahre kaum Auto, esse wenig Fleisch, trage Sachen ab usw. Wenn ich mal in den Urlaub fahre oder fliege, also meine letzte "Sünde", dann habe ich nicht mal ansatzweise ein schlechtes Gewissen.

:Blumen:

Nepumuk
19.08.2024, 12:38
Keine Sorge. Das ändert sich wieder. In anderen Bereichen werden die Zeiten auch nicht besser. Und in Spanien wirst Du in den Touristen Regionen bereits heute keine unbegrenzt aufnehmenden Sektoren haben.

Da haben sich industrieschwache Regionen dem Tourismus verschrieben und sich darauf fokussiert. Da muss immer mal wieder gegengesteuert werden, weil es dort immer wieder Entwicklungen in unschöne Richtungen gibt. Aber unterem Strich geht des den Menschen dort deutlich besser als vor dem Tourismus.

Das stimmt schon in Teilen. Allerdings werden nun ja auch ganze Tourismusregionen vom Klimawandel vernichtet. Der Mittelmeerregion geht im Sommer das Wasser aus, Skigebieten geht der Schnee aus. Andere Regionen werden profitieren. Im Endeffekt taugt das Argument, man könne wegen der Arbeitsplätze leider keinen Klimaschutz machen, taugt halt nicht viel.

Trimichi
19.08.2024, 12:42
Nein, war nicht rhetorisch.
Ganze Regionen in Spanien sind direkt vom Tourismus abhängig. Man kann zwar über den Preis runterregeln, dass Hinz und Kunz nicht mehr nach Spanien kommt, aber du brauchst auch Masse.

1984 waren wir 31 Schueler in der 4.Klasse Grundschule. Damals gab's auch noch 1x pro Woche Schwimmunterricht verpflichtend für alle. Einer, der heute Virologe ist in der Forschung, flog damals auf Malle. Für alle 30 anderen unvorstellbar. Und heute? Hybris? Oder eskaliert die Hybris bereits?

Im Geschichtsunterricht der 7. Klasse Gymnasium hatte wir, nach dem "Römischen Reich" in der 6. Klasse, sowie der gr. Antike, den WW 2 zum Thema. Der Lehrer meinte, dass ein Land nach der Weltherrschaft strebte. Kandidaten waren : D, F , E und RU bzw USA und JPN nach Pearl Habour. Der Lehrer droeselte das weiter auf, schmiss JPN und F raus, und zum Schluss bleiben DE und USA übrig. 1945 im Mai die "Stunde Null" In dieser Zeit vor Kriegsende stieg die Flugzeugproduktion (1944) auf ein Maximum, das Manhatten-Projekt wäre geglückt? Man hätte NY vaporisieren können? Otto Hahn spaltete bereits 1938 das erste Uran-Atom. Hitler hätte die Atombombe eingesetzt. Via U_Boote als Relais über den Atlantik? Das war 1987. 1989 wurde der kalte Krieg für beendet erklärt.

Und heute? Läuft es wohl auf den klimatisch bevorzugten Norden gegen den klimatisch benachteiligten Süden hinaus? BRICS ist auch so eine Sache.

Im Prinzip ist es eine einfache Rechnung. Geld als Steuerungsmittel reicht nicht mehr aus. Deswegen gibt es Konflikte und Kriege. Wenn mit einem begrenzten Atomkrieg (die NATO-Simulation ist mir bekannt), ich erfinde mal Zahlen, 30% der Menschheit vernichtet werden und in der Folge nochmalig 20% an den Folgen auf der mittelfristigen Zeitachse, überleben 50%. Machen wir so weiter ist die Überlebenschance geringer auf der langen Zeitachse, da 90% auf der Strecke bleiben. So gesehen würde ein begrenzter Atomkrieg, vllt 3 Milliarden Menschenleben retten im Vergleich zum "blinden Aktionismus" des weiter so im Rahmen der Hybris.

Was sollte man tun? Wer möchte eine Entscheidung verantworten? Diese Simulationen existieren. Also wird gar nichts passieren, bis es dann zu spät ist, und eben mit 90 statt mit 50 Prozent Verlusten Berechnungen durchgefuehrt werden. Hinzu kommt mit jedem Jahr eine Verschlechterung der Gesamtsituation.

De facto kann man sich ja mal so fragen was der Sinn ist hinter den aktuellen Kriegen. Niemand gibt nach von den vier Konfliktparteien. Nun schaltet sich Belarus dazu (Al-Dajzerra, heute nacht), und Lukaschenko labert was von Atomwaffen. Kissinger (R.I.P.) war bekanntlich dafür, und das Web und die Grauenbewegungen sind quasi das Anti-Chessboard? Nur was nützt es denn, wenn alle gegen Atomkrieg sind, und auf der anderen Seite nur wieder jede und jeder an sich selbst denkt? Nichts.

Es wird nicht besser. Sehen wir jeden Tag in den Nachrichten. Lieber ein Ende mit Schrecken (begrenzter Atomkrieg) mit Heilung auf der mittelfristigen Zeitachse, als nichts tun und weiter so, mit höheren Schäden und einer Heilung das Planeten, die vllt nicht Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte dauert und von daher nichts mehr überleben kann? Außer vllt in der Tiefsee. Irgendwelche Mikroorganismen an Vulkanschloeten, die Schwefel verstoffwechseln.

Was wissen wir wirklich? Das 1,5°C Ziel haben wir bereits heuer gerissen? Die Menschen werden immer aggressiver? Niemand will verblödet werden? Kennt jemand die Studien mit Ratten im Labyrinth bei schwindenden Ressourcen? Deswegen noch mehr Ueberwachung?

Weil du immer forderst, es müsse was von oben geschehen. Und nicht Hinz und Kunz gegaegelt werden. Was ich geschrieben habe ist nur eine Möglichkeit mit der ich mich beim Katastrophenschutz beschäftige, denn ich muss nach A-schlag raus und die Verstahlten zum Kärcher fahren, oder im Biohazard - Anzug bei aggressivem Virusausbruch den Leuten essen liefern. Natürlich sammle ich auch das Fahrrad auf und notfalls wische ich dir den Hintern.

Was soll denn von oben passieren? Nix für ungut und Lb Gr. um die Klimakatastrophe abzuwenden? Außer begrenzter Atomkrieg oder globaler Kommunismus fällt mir nichts ein. Gibt's eben keine Ferraris mehr, und auf seinen eWartburg muss man halt a) 18 Jahre warten und b) mit anderen teilen. Wegfall des Privateigentums? Oder Deckelung des Privateigentums? Das käme eine Rationierung gleich? Und die gibt es nur genau dann, wenn der Katastrophenfall eingetreten ist?

Rede mal bitte Klartext und nicht immer nur um den "heißen Brei" herum.

keko#
19.08.2024, 13:06
...

Im Prinzip ist es eine einfache Rechnung. Geld als Steuerungsmittel reicht nicht mehr aus. Deswegen gibt es Konflikte und Kriege. Wenn mit einem begrenzten Atomkrieg (die NATO-Simulation ist mir bekannt), ich erfinde mal Zahlen, 30% der Menschheit vernichtet werden und in der Folge nochmalig 20% an den Folgen auf der mittelfristigen Zeitachse, überleben 50%. Machen wir so weiter ist die Überlebenschance geringer auf der langen Zeitachse, da 90% auf der Strecke bleiben. So gesehen würde ein begrenzter Atomkrieg, vllt 3 Milliarden Menschenleben retten im Vergleich zum "blinden Aktionismus" des weiter so im Rahmen der Hybris.

....

Weil du immer forderst, es müsse was von oben geschehen. Und nicht Hinz und Kunz gegaegelt werden. Was ich geschrieben habe ist nur eine Möglichkeit mit der ich mich beim Katastrophenschutz beschäftige, denn ich muss nach A-schlag raus und die Verstahlten zum Kärcher fahren, oder im Biohazard - Anzug bei aggressivem Virusausbruch den Leuten essen liefern. Natürlich sammle ich auch das Fahrrad auf und notfalls wische ich dir den Hintern.

Was soll denn von oben passieren? Nix für ungut und Lb Gr. um die Klimakatastrophe abzuwenden? Außer begrenzter Atomkrieg oder globaler Kommunismus fällt mir nichts ein. Gibt's eben keine Ferraris mehr, und auf seinen eWartburg muss man halt a) 18 Jahre warten und b) mit anderen teilen. Wegfall des Privateigentums? Oder Deckelung des Privateigentums? Das käme eine Rationierung gleich? Und die gibt es nur genau dann, wenn der Katastrophenfall eingetreten ist?

Rede mal bitte Klartext und nicht immer nur um den "heißen Brei" herum.

Atomkrieg wäre eine Möglichkeit zur radikalen Reduzierung der Menschheit. Oder eine verherrende weltweite Krankheit.

Man darf aber nicht vergessen, dass der Natur dies alles egal ist. Ein Atomkrieg oder eine weltweite Klimakatastrophe, so dass das Bewohnen für uns Menschen unmöglich ist? Die Natur interessiert sich für das eine so wenig wie für das andere. Letztendlich geht es also nicht darum, das Klima zu retten, sondern uns.

Wäre der Natur dies nicht egal, könnte man ja einen Sinn vermuten und wir müssten im Reli-Thread weiterdiskutieren, ob sich vielleicht doch eine höhere Instanz über uns ärgert ;-)

Klugschnacker
19.08.2024, 14:10
Was bringt der Verzicht auf eine Flugreise für die Umwelt?

Wenn Lieschen Müller oder Max Mustermann künftig auf Flugreisen verzichten: Was bringt das dem Umwelt- und Klimaschutz?

Die kurze Antwort lautet: Praktisch gar nichts.

Denn das Geld, das Lieschen und Max durch den Verzicht auf die Flugreise sparen, geben sie an anderer Stelle aus. Eine neue Gartenliege wird angeschafft, der neue Fernseher wird etwas größer, ein zweites E-Bike ergänzt den Fuhrpark der Familie, oder gleich ein zweites Auto. Die CO2-Emissionen und der Verbrauch an natürlichen Ressourcen verlagert sich vom Flugzeug zu den Herstellern von Konsumgütern. Unterm Strich ist der erzielte Umweltschutz praktisch Null.

Selbst wenn Lieschen mit dem gesparten Geld der Flugreise keine Konsumgüter anschafft, sondern es komplett beim Friseur versenkt: Dann ist das Geld jetzt beim Friseur, der damit nach Mallorca fliegt oder es für Konsumgüter ausgibt. Der Friseur verursacht nun die Emissionen, die Lieschen einzusparen gedachte.

Was ist, wenn Max und Lieschen statt mit dem Flugzeug mit der Bahn in den Urlaub fahren? Dann ist das Geld bei der Bahn und schließlich bei deren Mitarbeitern. Die machen es wie der Friseur und kaufen sich allerlei schöne Dinge – oder fliegen nach Mallorca. Die Emissionen und der Verbrauch von Ressourcen verlagern sich von Max und Lieschen auf andere Personen, aber sie bleiben ungefähr gleich.

Wenn Max das gesparte Geld einfach bei der Bank lässt? Dann wirtschaftet die Bank mit diesem Geld. Wo sie es verleiht, erzwingt sie ein Wachstum, und der Verbrauch von Ressourcen nimmt weiter zu.

Kurz: Solange das Geld der Flugreise im Wirtschaftskreislauf bleibt, verursacht es Emissionen und verbraucht natürliche Ressourcen.

----

Wir haben es hier also mit einem strukturellen Problem zu tun, das auf der Ebene des Einzelnen nicht gelöst werden kann. Es kommt nicht darauf an, ob wir in den Urlaub fliegen oder nicht. Sondern in welchem Maße wir unsere gesamte Wirtschaft klimaneutral und ressourcenschonend entwickeln.

MattF
19.08.2024, 14:27
Kurz: Solange das Geld der Flugreise im Wirtschaftskreislauf bleibt, verursacht es Emissionen und verbraucht natürliche Ressourcen.



Hatte vor kurzem ja schon mal eine Lösung hier rein gestellt: Klimazertifikate kaufen und vernichten. Wobei evtl. könnte man sein Geld auch einfach so verbrennen. :cool:

Siebenschwein
19.08.2024, 14:37
[B]...

Denn das Geld, das Lieschen und Max durch den Verzicht auf die Flugreise sparen, geben sie an anderer Stelle aus.
----

Wir haben es hier also mit einem strukturellen Problem zu tun, das auf der Ebene des Einzelnen nicht gelöst werden kann. Es kommt nicht darauf an, ob wir in den Urlaub fliegen oder nicht. Sondern in welchem Maße wir unsere gesamte Wirtschaft klimaneutral und ressourcenschonend entwickeln.

Dein Gedankengang scheint nur auf den ersten Blick richtig - nämlich qualitativ. Quantitativ ist das falsch, denn wenn Lieschen und Max 1000Euro NICHT für eine Flug nach Malle ausgeben, sondern zum Friseur bringen, erwirtschaften sie zwar 1000€ Umsatz, aber nicht 1000€ Gewinn bei der Friseuse. Die kann also nicht einfach mit dem Geld nach Malle fliegen.
Du hast also schon eine gewisse Lenkungswirkung bei Deinen Konsumentscheidungen.

Siebenschwein
19.08.2024, 14:38
Hatte vor kurzem ja schon mal eine Lösung hier rein gestellt: Klimazertifikate kaufen und vernichten. Wobei evtl. könnte man sein Geld auch einfach so verbrennen. :cool:

Du kannst auch Kohlebriketts kaufen und in Deinem Garten vergraben.

Klugschnacker
19.08.2024, 14:48
Dein Gedankengang scheint nur auf den ersten Blick richtig - nämlich qualitativ. Quantitativ ist das falsch, denn wenn Lieschen und Max 1000Euro NICHT für eine Flug nach Malle ausgeben, sondern zum Friseur bringen, erwirtschaften sie zwar 1000€ Umsatz, aber nicht 1000€ Gewinn bei der Friseuse. Die kann also nicht einfach mit dem Geld nach Malle fliegen.
Du hast also schon eine gewisse Lenkungswirkung bei Deinen Konsumentscheidungen.

Du irrst Dich. :Blumen:

Denn es geht nicht nur um den Gewinn des Friseurs, den er selbst wieder ausgeben kann. Zahlt er beispielsweise eine Miete für seinen Salon, wandert Geld zum Vermieter. Doch der Vermieter gibt seine Einkünfte wieder aus. Er kauft ein Auto und baut einen zweiten Salon. Dabei verbraucht er Ressourcen und emittiert CO2.

Was in Form von Steuern an den Staat geht, wird anschließend vom Staat wieder ausgegeben. Er baut Straßen und verursacht dabei CO2-Emissionen. Er zahlt die Einkommen seiner Beamten, die damit ihren Konsum finanzieren. Und so weiter.

Entscheidend ist das insgesamt im Wirtschaftskreislauf befindliche Geld. Es kommt nicht darauf an, wer es ausgibt.

Siebenschwein
19.08.2024, 15:03
Du irrst Dich. :Blumen:

...

Entscheidend ist das insgesamt im Wirtschaftskreislauf befindliche Geld. Es kommt nicht darauf an, wer es ausgibt.

Sorry - da gehe ich nicht mit.
Erstens vernachlässigst Du den Zeitfaktor. Wenn es also mehrere "Stufen" braucht, bis dann doch jemand anstelle von Lieschen und Max den Flug nach Malle bucht, hab ich das System schon ausgebremst.
Zweitens, wenn nur die Gesamtmenge des Geldes entscheidend wäre für das Wirtschaftswachstum, gäbe es keine Rezession oder Konjunktur, es wäre jedes Jahr konstant das gleiche Wachstum.
Und drittens weigere ich mich, zu glauben, ich könnte nichts bewirken. Aber das ist nur für meine eigene geistige Gesundheit wichtig. :Blumen:

Genussläufer
19.08.2024, 15:17
Im Endeffekt taugt das Argument, man könne wegen der Arbeitsplätze leider keinen Klimaschutz machen, taugt halt nicht viel.

Darum ging es mir nicht. Ich habe konkret auf die Frage geantwortet, was mit den Mitarbeitern passiert und welche Optionen sie dort haben.

Andere Regionen werden profitieren. Allerdings werden nun ja auch ganze Tourismusregionen vom Klimawandel vernichtet. Der Mittelmeerregion geht im Sommer das Wasser aus, Skigebieten geht der Schnee aus.

Genau wie das eine Beschreibung dessen ist, was passiert. Die Mittelmeerregion könnte wahrscheinlich wirklich einer der großen Verlierer auf dem Spielfeld werden.

MattF
19.08.2024, 15:25
Zweitens, wenn nur die Gesamtmenge des Geldes entscheidend wäre für das Wirtschaftswachstum, gäbe es keine Rezession oder Konjunktur, es wäre jedes Jahr konstant das gleiche Wachstum.


Das hängt allerdings damit zusammen, dass die Geldmenge steigen kann, indem die Banken einfach Geld schöpfen und neues Geld entsteht, wenn sich der Frisör einen Kredit besorgt, um z.b. nen neuen Laden aufzumachen. Und das macht er nur wenn er viele Kunden hat, also viel Geld in seinem Laden schon ausgegeben wird.


Gerade die CO2 Zertifikate zeigen ja, dass es letztlich egal ist wer die verbraucht. Es werden genau so viel verbraucht wie da sind. Diese Zertifikate sind sinnvoll um auf kapitalistischen Wege die Emmisionen zur reduzieren, sie bedeuten aber auch, dass der Einzelne keinen Einfluss darauf hat, wie viel CO2 emmitiert wird. Was er spart verbraucht ein Anderer.

Der Oberknaller sind ja die Rückzahlung für eingespartes CO2 was ich mir als E-Auto Fahrer auszahlen lassen kann. Damit haben dann Andere mein gespartes CO2 gekauft und emmitieren es. Wenn ich mit meinem E Auto den Klimawandel eindämmen will, darf ich mir dieses Geld nicht auszahlen lassen!

qbz
19.08.2024, 15:36
Entscheidend ist das insgesamt im Wirtschaftskreislauf befindliche Geld. Es kommt nicht darauf an, wer es ausgibt.

Wenn Du Deine Annahme empirisch prüfst: Zwischen 2000 bis heute hat sich die Geldmenge M1 an Euro an Bargeld und Sichteinlagen der Nicht-Banken ca. verfünffacht. Welche Auswirkungen hat die Verfünffachung auf den Konsum und die CO2-Emissionen in der Zeit? https://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge#Geldmengen_der_Europ%C3%A4ischen_Zentral bank

Erweist sich nicht das wirtschaftliche Wachstum (BIP) besser als sehr grober Gradmesser für die CO2-Emissionen? Diese fielen während der Corona-Zeit parallel zum Wachstumsrückgang um 7 Prozent, die Geldmenge M1 hat sich in der Zeit aber deutlich erhöht?

Helmut S
19.08.2024, 15:39
... Wenn Max das gesparte Geld einfach bei der Bank lässt? Dann wirtschaftet die Bank mit diesem Geld. Wo sie es verleiht, erzwingt sie ein Wachstum, und der Verbrauch von Ressourcen nimmt weiter zu. ...

Naja. Es ist ja nicht so, dass Banken nur das Geld verleihen, dass sie von den Sparern kriegen. Im Gegenteil: Bankkredite funktionieren im Wesentlichen über Giralgeldschöpfung oder Refinanzierungsmechanismen. Zu Letzteren könnte man dann auch die Spareinlagen zählen, wenn man denn möchte. Dann muss man das nicht verengen auf Interbankenmarkt, Kapitalmärkte oder Zentralbankkredite.

Letztlich - bezogen auf die Effektivität der Maßnahmen gegen den Klimawandel (z.B. Urlaubsreise oder nicht) - ist die Frage ja nicht nur nach einem Umbau unserer (BRD) Volkswirtschaft, sondern dem Umbau der globalen Wirtschaft, denn wirtschaften ist längst global, ebenso wie das Klimaproblem (und im übrigen auch die Finanz- und Kreditwirtschaft). An der Stelle geht es halt nur gemeinsam mit den anderen Staaten.

Wie ich vor ein paar Tagen mal schrieb, bin ich jedoch der Meinung, dass es andere Gründe als die Effektivität der Maßnahmen gibt, warum wir als Staat Klimaschutz betreiben und als Einzelner schonend mit unseren Ressourcen umgehen sollten.

:Blumen:

Klugschnacker
19.08.2024, 15:39
Erstens vernachlässigst Du den Zeitfaktor. Wenn es also mehrere "Stufen" braucht, bis dann doch jemand anstelle von Lieschen und Max den Flug nach Malle bucht, hab ich das System schon ausgebremst.

Naja. Wenn Lieschen weiß, dass sie im Sommer nicht nach Mallorca fliegt, kauft sie sich bereits Monate vorher von dem Budget eine neue Waschmaschine und drei Paar neue Laufschuhe. Oder danach, wer weiß. Ich sehe da keinen zwangsläufigen Verzögerungseffekt.

Zweitens, wenn nur die Gesamtmenge des Geldes entscheidend wäre für das Wirtschaftswachstum, gäbe es keine Rezession oder Konjunktur, es wäre jedes Jahr konstant das gleiche Wachstum.

Habe ich nicht behauptet.

Sondern: Die Gesamtmenge des verfügbaren Geldes in unserer Wirtschaft in einem bestimmten Jahr ist maßgeblich für die Emissionen und den Verbrauch an Ressourcen. Verzichtet man beispielsweise auf Flüge, bleibt das eingesparte Geld im System erhalten und wird an anderer Stelle ausgegeben. Die Emissionen entstehen dann nicht am Flugzeug, sondern an anderer Stelle.

Klugschnacker
19.08.2024, 15:55
Naja. Es ist ja nicht so, dass Banken nur das Geld verleihen, dass sie von den Sparern kriegen.

Gewiss.

Das gesparte Geld vom nicht angetretenen Mallorca-Flug wird ausgegeben oder bleibt bei der Bank.

Wenn es ausgegeben wird, führt es an anderer Stelle zu Emissionen und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Wenn es bei der Bank bleibt, ebenfalls, denn mit diesem Geld werden Häuser und Fabriken gebaut. Sicher kann man Fälle konstruieren, wo das nur sehr indirekt der Fall ist. Mir geht es nicht um Details, sondern um das große Bild.

Siebenschwein
19.08.2024, 15:55
Naja. Wenn Lieschen weiß, dass sie im Sommer nicht nach Mallorca fliegt, kauft sie sich bereits Monate vorher von dem Budget eine neue Waschmaschine und drei Paar neue Laufschuhe. Oder danach, wer weiß. Ich sehe da keinen zwangsläufigen Verzögerungseffekt.

...

Aber vielleicht ist sie ja auch smart genug und entscheidet, statt das drei-Euro-KZ-Schweinefleisch vom Discounter zu kaufen, nur noch ein Viertel der Menge, aber vom lokalen Bioschlachter zu nehmen. Der gibt das Geld dann erstmal seinem Lieferanten, der den Gewinn wiederum in eine Biogasanlage zur Reduktion der Gülle investiert. Der Biogasanlagenhersteller investiert in die Entwicklung einer noch besseren Technologie, die noch geringere Methanemissionen aus der Gülle ermöglicht.
Natürlich kann Lieschen Müller das nicht alles direkt steuern - aber es macht schon einen Unterschied, ob ich den Tank beim Auto fülle oder mein Fahrrad reparieren lasse.
Wir sind nicht nur Schafe.

Trimichi
19.08.2024, 16:09
Genau wie das eine Beschreibung dessen ist, was passiert. Die Mittelmeerregion könnte wahrscheinlich wirklich einer der großen Verlierer auf dem Spielfeld werden.

Und dann? Soweit ich weiß waren die Trinkwasserspeicher in Spanien schon vor Jahren im Sommer auf unter 20% runter im Sommer Spanien, Süditalien, der halbe Balkan, Griechenland, Zypern, Türkei, Ungarn - circa 200 Millionen Betroffene. Grosse Verlierer. Und? Löst das das Problem? Wer bezahlt das?

ZF/ drei Lösungen:

A) begrenzter Atomkrieg
B) Krankheiten / Virus
C) Geldmenge drosseln

(D - ein grosses oder auch kleines Wunder geschieht ;-) )

Am wahrscheinlichsten halte ich B. Vernünftig wäre C. Aber eher geht ein Kamel durch ein Nadeloehr, als dass diese Reichenkasten auf ihr Geld verzichten. Ist ja erstmal noch ganz egal. Der Ami ist ja noch da in Europa. Und passt auf uns auf.

Aber: Geld wird nicht mehr ausreichen als Steuerungsmechanismus. Sagt der VV von AUDI. Welche Steuerungsmechanismus meinte er stattdessen? Ließ er offen.

Sind wir doch mal ehrlich. In der BWL gibt es genau eine Grundgleichung:
AV + UV = Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit. Und da bin ich voll bei Arne, hier in dieser Gleichung den Hebel anzusetzen. AV und UV ist da, nur ist das diese Vermögen vom Geld abgekoppelt. Man sieht das auch sehr schön an der Börse. Btw. Gold und Petrodoller - war mal als Konterung/Gegengewicht von Währung. Die Aelteren unter uns erinnern sich sicher an Kohle und Zigaretten. Oder auch an Tulpen. Völlig gaga!!!

Der Wert des Geld hat sich wie die Grafik zeigt von 1987 - 2023 im dt. Leitindex von 1987 mit 1000 Punkten auf 16000+ Punkte 2023 fast Versiebzehnfacht.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/199158/umfrage/jaehrliche-entwicklung-des-dax-seit-1987/

Sicher, rechnen wir den Faktor Psychologie raus an der Boerse mit 50% , bleibt noch eine Verachtfachung.


Dem Ami hat aber keine Lust mehr Weltpolizist zu sein, zudem geht das Geld aus. Hier:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1975/umfrage/staatsverschuldung-der-usa/

Wir alle wissen: es gibt nichts Schlimmeres als die Inflation. Und die kann man bekanntlich dadurch bekämpfen, indem man einfach Geld generiert OHNE Gegenwert in der Realwelt. Nur deswegen ist uns die ganze Sache nicht um die Ohren geflogen? Wegen des virtuellen Geldes.

Wie lange geht das noch so gut?

Klugschnacker
19.08.2024, 16:11
Aber vielleicht ist sie ja auch smart genug und entscheidet, statt das drei-Euro-KZ-Schweinefleisch vom Discounter zu kaufen, nur noch ein Viertel der Menge, aber vom lokalen Bioschlachter zu nehmen. Der gibt das Geld dann erstmal seinem Lieferanten, der den Gewinn wiederum in eine Biogasanlage zur Reduktion der Gülle investiert. Der Biogasanlagenhersteller investiert in die Entwicklung einer noch besseren Technologie, die noch geringere Methanemissionen aus der Gülle ermöglicht.

Ja, mit einer Portion Wunschdenken kann man solche Lieferketten erfinden. Die Realität des Konsums sieht anders aus.

keko#
19.08.2024, 16:20
...
Letztlich - bezogen auf die Effektivität der Maßnahmen gegen den Klimawandel (z.B. Urlaubsreise oder nicht) - ist die Frage ja nicht nur nach einem Umbau unserer (BRD) Volkswirtschaft, sondern dem Umbau der globalen Wirtschaft, denn wirtschaften ist längst global, ebenso wie das Klimaproblem (und im übrigen auch die Finanz- und Kreditwirtschaft). An der Stelle geht es halt nur gemeinsam mit den anderen Staaten.

...

Das aus meiner Sicht gelungene, fiktive Beispiel von Klugschnacker lässt sich auch auf einen internationalen Boden ausweiten. Und man sieht ja auch: ist DE nicht mehr attraktiv, ziehen die Unternehmen, die können, um. Die Schlote rauchen dann einfach woanders.

:Blumen:

Genussläufer
19.08.2024, 16:22
Gewiss.

Das gesparte Geld vom nicht angetretenen Mallorca-Flug wird ausgegeben oder bleibt bei der Bank.

Wenn es ausgegeben wird, führt es an anderer Stelle zu Emissionen und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Wenn es bei der Bank bleibt, ebenfalls, denn mit diesem Geld werden Häuser und Fabriken gebaut. Sicher kann man Fälle konstruieren, wo das nur sehr indirekt der Fall ist. Mir geht es nicht um Details, sondern um das große Bild.

Natürlich ist das so. Das würde sich dann ändern, wenn emissionärmere Güter oder Dienstleistungen attraktiver werden oder sich das Nachfrageverhalten verändert. Daher ist es auch so wichtig, dass emissionsarme Produkte bzw. emissionsarme Energiebereitsstellung sich rechnen. Das kann man nicht vorgeben. So funktioniert unser Wirtschaftssystem (zum Glück) nicht.

Btw ist es ja nicht so, dass jede zusätzliche BIP Einheit den gleichen CO2 Verbrauch in sich trägt. Das war vielleicht bis Mitte der 80er im letzten Jahrhundert der Fall. Seitdem wird Wachstum mit deutlich weniger Emissionen erkauft. Sicher immer noch zuviel, aber die Kurve geht degressiv nach unten.

Jimmi
19.08.2024, 16:24
Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

MattF
19.08.2024, 16:34
Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

Wieso sollten Kinder schlauer sein, als deren Eltern? Bzw. vielleicht ist der Bengel auch Kind einer Ökofamilie und das ist seine Rebellion, gegen die Eltern :Cheese:

Ich finde es im übrigen auch schwierig, den Kids Heute vorzuhalten, dass sie genau das machen was wir oder einige von uns damals auch gemacht haben.

Ich hatte mit 18 ein Auto, allerdings hab ich es recht schnell kaum noch benutzt. Man muss den Kids auch die Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zu machen.

Und s.o. wenn die nicht fahren oder fliegen, machen es Andere :Huhu:

svenio
19.08.2024, 16:34
Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi


Sie haben es nicht anders gelernt. Unsere Generation ist diejenige, die quasi seit dem Mauerfall maßlos Ressourcen verbraucht, hemmungslos wirtschaftet und die Umweltverschmutzung dahin gebracht hat. wo sie heute ist. Hier braucht man nicht auf die "Alten" oder "Jungen" zu zeigen, es waren Du und ich, die für den Status Quo gesorgt haben.

Siebenschwein
19.08.2024, 16:38
Ja, mit einer Portion Wunschdenken kann man solche Lieferketten erfinden. Die Realität des Konsums sieht anders aus.

Sei es wie es sei - ich weigere mich, zu glauben, es mache für das Klima keinen Unterschied, ob ich auf die Malediven jette oder für das Geld eine Solaranlage aufs Dach setze.
Gerade bei Luxusgütern habe ich eine Auswahlmöglichkeit.

Genussläufer
19.08.2024, 16:39
Unsere Generation ist diejenige, die quasi seit dem Mauerfall maßlos Ressourcen verbraucht, hemmungslos wirtschaftet und die Umweltverschmutzung dahin gebracht hat. wo sie heute ist. Hier braucht man nicht auf die "Alten" oder "Jungen" zu zeigen, es waren Du und ich, die für den Status Quo gesorgt haben.

Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

keko#
19.08.2024, 16:47
Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

Zum Glück mache ich schon viele Jahre im Sommer Bildungsurlaub. Dort, wo 18jährige Heranwachsende in bunten Lambos auf dem Boulevard Kreise fahren. Dort, wo 16jährige Mädchen zu ihrem Geburstag teure Clubs mieten und Männer in meinem Alter den Sonntag damit verbringen, ihre vollklimatisierte 28m-Yacht zu waschen.
Das öffnet die Augen mehr als Urlaube im verlassenen Island oder irgendo an einem See in Norwegen ;-)

Klugschnacker
19.08.2024, 16:54
Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

Deine Zahlen sind irreführend, wenn man sich nicht auskennt. Sie lesen sich, als hätten die Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 30 Jahren um 46% abgenommen.

Das Gegenteil ist der Fall.

Die Hälfte des Kohlendioxids, welches die Menschheit seit der Industrialisierung in die Atmosphäre geblasen hat, haben wir seit dem Fall der Berliner Mauer emittiert – wider besseren Wissens. Ähnliche Rechnungen kannst Du mit fast allen anderen Ressourcen machen.

Reduziert haben wir beim CO2 gar nichts. Sondern die Menge an CO2, die sich in der Atmosphäre befindet, nahm ausnahmslos in jedem Jahr zu. Stoppen können wir diese Zunahme an Treibhausgasen in der Atmosphäre nur durch Netto-Nullemissionen. Natürlich bläst auch Deutschland heute noch mehr CO2 in die Atmosphäre als fast alle Länder der Welt.

Genussläufer
19.08.2024, 16:57
Deine Zahlen sind irreführend, wenn man sich nicht auskennt. Sie lesen sich, als hätten die Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 30 Jahren um 46% abgenommen.

Das Gegenteil ist der Fall.


Sorry, das ist Unsinn. Es ging darum, was "unsere Generation seit dem Mauerfall" fabriziert hat. Was ich geschrieben habe, ist genau das, was diese Generation in Deutschland gemacht hat.

Was Du schreibst ist die Begründung dafür, dass unilaterale Lösungen nicht funktionieren bzw. die Bestätigung des CO2 Paradoxon. Da kannst Du Dir meiner Zustimmung Gewiss sein :Cheese:

Trimichi
19.08.2024, 17:03
Zum Glück mache ich schon viele Jahre im Sommer Bildungsurlaub. Dort, wo 18jährige Heranwachsende in bunten Lambos auf dem Boulevard Kreise fahren. Dort, wo 16jährige Mädchen zu ihrem Geburstag teure Clubs mieten und Männer in meinem Alter den Sonntag damit verbringen, ihre vollklimatisierte 28m-Yacht zu waschen.
Das öffnet die Augen mehr als Urlaube im verlassenen Island oder irgendo an einem See in Norwegen ;-)

Tjo. Und ich gehe mit Biolatschen für 6,50 EUR in den Wald. Setz' mich irgendwo an eine Quelle gibt frisches Quellwasser also oder mach' mir vllt ein Bier auf. Oder trinke einen Whisky an der Bar der Waldgaststätte. Voegel pfeifen, das Baechlein gluckert, Hase, Fuchs, Reh sagen guten Tag. Gleich vor der Haustüre. Am Rückweg tappe ich mit Yute-Tuete am Supermarkt vorbei und weiß wie gut ich es habe. Kerzenschein zu Hause, eine gut sortierte Bibliothek. Also: chill' mal! Dein Tipp. Lb Gr. Michael

svenio
19.08.2024, 17:27
Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

Danke, dass Du das ansprichst. Das sind tatsächlich umweltpolitische Errungenschaften.

Wiewohl die Reduktion des Treibhausgases zu großen Teilen auf die Außerbetriebnahme von alten DDR Industrieanlagen zurückzuführen ist. Der Rest wurde über ordnungspolitische Regelungen wie das BIMSCHG erreicht. Gleiches gilt für die Wiederbelebung der Flüsse (nicht nur der ostdeutschen Flüsse, auch bspw. der Rhein wurde viel sauberer). Auch das wurde durch das Setzen von Grenzwerten für die Einleitung von Abwassern erreicht.

Deine Beispiele sind gute Argumente für die Anwendung von Verboten.

Genussläufer
19.08.2024, 17:44
Danke, dass Du das ansprichst. Das sind tatsächlich umweltpolitische Errungenschaften.

Wiewohl die Reduktion des Treibhausgases zu großen Teilen auf die Außerbetriebnahme von alten DDR Industrieanlagen zurückzuführen ist. Der Rest wurde über ordnungspolitische Regelungen wie das BIMSCHG erreicht. Gleiches gilt für die Wiederbelebung der Flüsse (nicht nur der ostdeutschen Flüsse, auch bspw. der Rhein wurde viel sauberer). Auch das wurde durch das Setzen von Grenzwerten für die Einleitung von Abwassern erreicht.


Danke für die Info bzgl. Rhein & co. Das habe ich selbst nicht so vor Augen. Ich kenne die Saale und die Elbe aus Kindertagen und finde die Entwicklung großartig.

Ich würde nicht abstreiten wollen, dass das BIMSCHG einen großen Effekt hatte. Der mit Abstand größten ist aber Deinem ersten Punkt - dem Abbau der alten DDR Industrieanlagen - zuzuschreiben. Was danach passiert ist, war vielmehr dem dezentralen Charakter des Kapitalismus zuzuschreiben. Es wurden genau keine Vorgaben gemacht, was und wo zu produzieren sei. Das war lange sogar ein riesiges Problem, weil keine solide Infrastruktur und existente Lieferketten vorhanden waren.

Deine Beispiele sind gute Argumente für die Anwendung von Verboten.

Jein. In Bezug auf Chemikalien, etc. stimme ich Dir zu. Der Unterschied zum CO2 Ersatz waren relativ leicht umsetzbare Alternativen, die relativ schnell umsetzbar waren. In Bezug auf die Emissionen von CO2 sieht die Welt aber ganz anders aus.

Meik
19.08.2024, 17:53
Der Unterschied zum CO2 Ersatz waren relativ leicht umsetzbare Alternativen, die relativ schnell umsetzbar waren. In Bezug auf die Emissionen von CO2 sieht die Welt aber ganz anders aus.

Möglichkeiten gibt es zu Genüge, man muss es nur wollen und machen. ;)

Bleierpel
19.08.2024, 19:58
Leider größtenteils hinter Paywall...

In China brechen die Verbrennerverkäufe ein...
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autoindustrie-vw-mercedes-und-co-straucheln-am-absatzmarkt-in-china/100059165.html?utm_term=organisch&utm_campaign=standard&utm_medium=sm&utm_content=ne&utm_source=Facebook&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR0UxOpRMt_x7MZBPP-mzVRyMvFnvGzW2FZpT7m5B5L3Y4yW_0rsfiAsPDM_aem_Su-jID3Xo74tjn0ZBLTwwQ

Und in Brüssel pusht die FDP den Verbrennen als Lobby der OEM...
Fassungslos!! China sagt uns schon jetzt, was Sache ist!!!

deralexxx
19.08.2024, 20:31
https://www.spiegel.de/auto/dienstwagen-und-dieselsteuer-staat-subventioniert-co-ausstoss-mit-35-8-milliarden-euro-pro-jahr-a-c68334bf-d132-4dee-bf21-a0b47028121e

Wir könnten ja was fuer das Klima tun in dem Subventionen abschaffen. Die Höhe hat mich dann aber doch überrascht, selbst wenn sie um Faktor 2 zu gross wäre, phew.

Genussläufer
19.08.2024, 20:32
Möglichkeiten gibt es zu Genüge, man muss es nur wollen und machen. ;)

Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben. Noch schwieriger wird das Problem, wenn wir - sollten die Schritte nicht vernünftig abgestimmt sind - unser finanzielles Pulver und damit unseren Einfluss verschießen.

Und wie Du sehr gut weißt, gibt es noch! keine Lösungen für langfristige Speicher. Weiterhin kann ich den Unsinn nicht verstehen, dass wir immer noch von niedrigen Kosten ausgehen. Die Kosten werden höher und damit verlieren wir - solange globale Abstimmung stattfindet - unsere Wettbewerbsfähigkeit und erreichen dabei nicht mal etwas. Ich habe verstanden, dass es hier im Faden den einen oder anderer gibt, dem die Wirksamkeit der Maßnahmen egal sind. Ich teile das nicht.

dr_big
19.08.2024, 20:42
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben.

Meinst du das unilaterale Aussitzen und Nichtstun in Deutschland? Das wird allerdings zum Problem wenn uns bald der Rest der Welt überholt.

Genussläufer
19.08.2024, 20:52
Meinst du das unilaterale Aussitzen und Nichtstun in Deutschland? Das wird allerdings zum Problem wenn uns bald der Rest der Welt überholt.

Der Rest der Welt sucht andere Lösungen. Die Amerikaner, Chinesen, Inder, etc. gehen andere Wege. Nur wir suchen unbedingt nach Wegen, die die mit die teuersten auf dem Planeten sind.

Nogi87
20.08.2024, 07:50
https://www.spiegel.de/auto/dienstwagen-und-dieselsteuer-staat-subventioniert-co-ausstoss-mit-35-8-milliarden-euro-pro-jahr-a-c68334bf-d132-4dee-bf21-a0b47028121e

Wir könnten ja was fuer das Klima tun in dem Subventionen abschaffen. Die Höhe hat mich dann aber doch überrascht, selbst wenn sie um Faktor 2 zu gross wäre, phew.

Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.
Wir können sie gerne abschaffen und schauen was die Mietpreise in den Städten machen, wenn dann Millionen "Dorfbewohner" näher an Ihre Arbeitsstätte ziehen wollen.

TriVet
20.08.2024, 07:55
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe.

Wie ist das eigentlich mit dieser Pauschale und dem Homeoffice? Wer kontrolliert das, ob wirklich gependelt wird?
Und wieso soll das die Allgemeinheit, also der Steuerzahler bezahlen und nicht zB der Arbeitgeber?

TriVet
20.08.2024, 07:56
Der Rest der Welt sucht andere Lösungen. Die Amerikaner, Chinesen, Inder, etc. gehen andere Wege. Nur wir suchen unbedingt nach Wegen, die die mit die teuersten auf dem Planeten sind.

Welche anderen (besseren?) Wege gehen denn diese anderen?
Und warum sind die guenstiger oder gar billiger?

TriVet
20.08.2024, 08:03
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen.

Wer schnippst denn? es ist doch eher das gegenteil, alles wird zerredet, wahlweise ist es zu teuer, zerstört arbeitsplätze, ist nicht technologieoffen, bla blupp weiter so.

Genussläufer
20.08.2024, 09:23
Welche anderen (besseren?) Wege gehen denn diese anderen?
Und warum sind die guenstiger oder gar billiger?

Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Genussläufer
20.08.2024, 09:25
Wer schnippst denn? es ist doch eher das gegenteil, alles wird zerredet, wahlweise ist es zu teuer, zerstört arbeitsplätze, ist nicht technologieoffen, bla blupp weiter so.

Ich bin da sehr klar. Habeck geht da eine Wette ein und er hat keine Ahnung, was er da tut. Das sagt er sogar selbst: "Wir gehen jetzt all in. Und vielleicht klappt es ja."

Wenn ich gamblen will, gehe ich ins Kasino. Da brach ich den Robert nicht :Blumen:

Genussläufer
20.08.2024, 09:27
Und wieso soll das die Allgemeinheit, also der Steuerzahler bezahlen und nicht zB der Arbeitgeber?

Du meinst also der Arbeitnehmer? Bei der Preisfindung (Vergütung) wird das doch mit einkalkuliert ;)

keko#
20.08.2024, 09:31
Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.
Wir können sie gerne abschaffen und schauen was die Mietpreise in den Städten machen, wenn dann Millionen "Dorfbewohner" näher an Ihre Arbeitsstätte ziehen wollen.

Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

Genussläufer
20.08.2024, 09:46
Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

So ganz überholt ist das noch nicht. Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Und teilweise überwiegt letzteres.

Unabhängig davon gibt es Jobs, da wird es schwierig mit dem Homeoffice. Produktion wird gerade politisch über den Energiepreis weggemanaged. Ok, das hat Robert dann gelöst.

Bei Handwerkern, in der medizinischen Versorgung, etc. stelle ich mir Homeoffice schwierig vor.

Klugschnacker
20.08.2024, 09:56
Ich bin da sehr klar. Habeck geht da eine Wette ein und er hat keine Ahnung, was er da tut. Das sagt er sogar selbst: "Wir gehen jetzt all in. Und vielleicht klappt es ja."

Wenn ich gamblen will, gehe ich ins Kasino. Da brach ich den Robert nicht :Blumen:

Robert Habeck stimmt sich umfangreich mit den deutschen Energieversorgern, den Stadtwerken und Fachverbänden ab. Deine Darstellung, ein einzelner Politiker würde mit der zukünftigen Energieversorgung zocken, entspricht nicht den Tatsachen.

Beispiel: Das Wirtschaftsministerium legt ein umfangreiches Diskussionspapier zur Wärmeplanung vor und bittet Länder, Kommunen und Verbände, es zu kommentieren und Kritik zu üben (PDF (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/diskussionspapier-waermeplanung.pdf?__blob=publicationFile&v=4)).

Eine konstruktive Stellungnahme des Deutschen Städte- und Gemeindebundes findest Du hier (PDF (https://www.dstgb.de/themen/energie/aktuelles/kommunale-waermeplanung-stellungnahme-zum-diskussionspapier-des-bmwk/stellungnahme-zum-diskussionspapier-des-bmwk.pdf?cid=rcp)).

TriVet
20.08.2024, 10:00
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

elegant ausgewichen, aber fragen nicht beantwortet...:Huhu:

Genussläufer
20.08.2024, 10:03
Robert Habeck stimmt sich umfangreich mit den deutschen Energieversorgern, den Stadtwerken und Fachverbänden ab. Deine Darstellung, ein einzelner Politiker würde mit der zukünftigen Energieversorgung zocken, entspricht nicht den Tatsachen.


Ich habe ihn zitiert :Blumen:

Genussläufer
20.08.2024, 10:05
elegant ausgewichen, aber fragen nicht beantwortet...:Huhu:

Viele Wege führen nach Rom. Je nach geographischer Lage haben die Länder unterschiedliche Lösungen. Aber so gut wie alle diese Lösungen haben zu deutlich geringeren Energiekosten geführt im Vergleich zu unserem Weg.

Nogi87
20.08.2024, 10:06
Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

Dafür hast du dann die Möglichkeit einer Homeoffice Pauschale.
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit. Außerdem ist es bei uns auch nur in Ausnahmefällen erlaubt.

TriVet
20.08.2024, 10:14
Viele Wege

Und welchen konkreten Weg würdest du bei uns einschlagen?:Blumen:

keko#
20.08.2024, 10:14
Dafür hast du dann die Möglichkeit einer Homeoffice Pauschale.
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit. Außerdem ist es bei uns auch nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Dann kaufe dir einfach eine größere Wohnung. Hier bei uns ist eine kleine 4-Zi-Wgh. schon für 400.000 zu haben ;-)

Genussläufer
20.08.2024, 10:22
Und welchen konkreten Weg würdest du bei uns einschlagen?:Blumen:

Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist. Das würde zumindest die finanziellen Spitzen ausgleichen können. Diese sind besonders teuer.

Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt. Das würde insbesondere Einsparungen bei der Verkappung bringen.

Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich kein Physiker bin. Ich sehe aber, was sich rechnet und was nicht. Und bei letzterem spielen wir in Deutschland in der Champions League.

TriVet
20.08.2024, 10:36
Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist.

Reaktivierbar ist: Nichts.
Ich persönlich haette einen Weiter(!)betrieb auch für das kleinere Übel gehalten, aber der Zug ist abgefahren, das fängt bei der Gesetzeslage an (du bist doch i-wie im politbetrieb und weißt, wie lange das zu ändern ginge), geht über realität (brennstäbe besorgen etc) zur witschaftlichkeit, siehe diverseste kalkulationen
ergo: atom ist tot. und wird auch bei anderen sterben.

Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt.

Ich bin großer PV-Fan. Allerdings lieber auf den Dächern, Über Parkplätzen/Strassen und dergleichen als in der landwitschaftlich sinnvoller nutzbaren Pampa.
Die Netze, die dezentrale Versorgung und Angebot/Nachfrage geben schon viel mehr als man denkt, da war noch nicht die Rede von Kapazitätsmarkt oder dergleichen...:Blumen:

MattF
20.08.2024, 10:37
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Das sehe ich aus den Statistiken nicht:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/GreenDeal/_Grafik/gaspreise.html


Dann hier die Industriestrompreise:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/GreenDeal/_Grafik/strompreise.html


Aber auch für Private gilt deine Aussage nicht. Rechts am Knopf umstellen.

TriVet
20.08.2024, 10:42
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit.

Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1674811&postcount=93) sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

MattF
20.08.2024, 10:44
Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1674811&postcount=93) sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

Schön dass es Menschen mit Elefantengehirn gibt :Cheese:

tandem65
20.08.2024, 11:29
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben. Noch schwieriger wird das Problem, wenn wir - sollten die Schritte nicht vernünftig abgestimmt sind - unser finanzielles Pulver und damit unseren Einfluss verschießen.

Da mit dem Pulver verschießen bin ich bei Dir. Also doch ein Verbot von fossilen Verbrennern so bald wie möglich? Da wird gerade jede Menge Pulver verschossen und die Chinesen sind bei den Dieseln aktuell sogar vorne dran.

Und wie Du sehr gut weißt, gibt es noch! keine Lösungen für langfristige Speicher.

Naja, das ist ja so auch nicht richtig. genau dafür sollen doch h2-fähige Gaskraftwerke gebaut werden. Batteriespeicher sind gerade am kommen. Wir benötigen Leistungsfähigere Netze, Strompreiszonen und Lastabhängige Tarife um das Ein/Ausspeichern lukrativ zu machen.

Weiterhin kann ich den Unsinn nicht verstehen, dass wir immer noch von niedrigen Kosten ausgehen. Die Kosten werden höher und damit verlieren wir - solange globale Abstimmung stattfindet - unsere Wettbewerbsfähigkeit und erreichen dabei nicht mal etwas. Ich habe verstanden, dass es hier im Faden den einen oder anderer gibt, dem die Wirksamkeit der Maßnahmen egal sind. Ich teile das nicht.

Nein, da hast Du immer noch etwas falsch verstanden, es gibt hier im Faden den einen oder anderen der die Wirksamkeit anders einschätzt als Du.

tandem65
20.08.2024, 11:34
Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.


Was denn nun? Es entschädigt Dich dafür daß Du nicht unbezahlbare Mieten in der Nähe Deiner Arbeit bezahlen musst?
Müssten dann nicht die in den Städten entschädigt werden dafür daß Sie die unbezahlbaren Mieten zahlen?

tandem65
20.08.2024, 11:40
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Ja, magst Du es uns bitte erklären, inwieweit stellen die Dänen husche husche um und inwiefern gehen die von Dir genannten Amerikaner & Chinesen da anders vor. Schreib doch mal konkret was sie machen. Stelle nicht nur Behauptungen auf.

tandem65
20.08.2024, 11:42
Ich habe ihn zitiert :Blumen:

Nun, was Du machen willst ist ebenso eine Wette. Alles was wir planen sind Wetten. Insofern lass Dir etwas besseres einfallen. Du hältst Deine Wetten auch für wohl durchdacht.:Huhu:

Nogi87
20.08.2024, 12:00
Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1674811&postcount=93) sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

Ja das nennt sich umziehen. Kein Dorf mehr sondern unglaubliche 7.500 Einwohner und schon wars das mit 60 QM und Rücklagen, dafür keine 60 km Arbeitsweg mehr sondern 30.

Genussläufer
20.08.2024, 12:00
Ja, magst Du es uns bitte erklären, inwieweit stellen die Dänen husche husche um und inwiefern gehen die von Dir genannten Amerikaner & Chinesen da anders vor. Schreib doch mal konkret was sie machen. Stelle nicht nur Behauptungen auf.

Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben. That's it. Ist auch klar. Der Fokus auf Wind hat Nachteile, wenn der Wind nicht weht. Niedrige Kosten, wenns ab geht und immer die doppelte Infrastruktur oder teurer Einkauf im Rücken.

MattF
20.08.2024, 12:03
Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben.

Stimmt halt nicht.

Genussläufer
20.08.2024, 12:04
Nein, da hast Du immer noch etwas falsch verstanden, es gibt hier im Faden den einen oder anderen der die Wirksamkeit anders einschätzt als Du.

Helmut hat das anders formuliert und auch begründet :Blumen:

tandem65
20.08.2024, 12:11
Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist. Das würde zumindest die finanziellen Spitzen ausgleichen können. Diese sind besonders teuer.

Du meinst AKWs die nur in Spitzenzeiten laufen und deren Preiskalkulation auf Dauerlast ausgelegt ist wären günstiger als sie jetzt schon in Frankreich oft genug waren um aus Preisgründen abgeschaltet zu werden? Aber TriVet hat es schon geschrieben, da ist schon lange nichts mehr reaktivierbar.

Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt. Das würde insbesondere Einsparungen bei der Verkappung bringen.

Dann würde ich halt mal an Langfristspeichern, Netzen und anfangen und das alless nicht schlecht reden. Das ist nämlich ein Henne Ei Problem, hast Du keine Photovoltaik & WKA im Überfluß kommt das Argument daß sich Speicher nicht lohnen.
Photovoltaik wird ja übrigens auch schon viel weniger gefördert. Übrigens gab es dieses Jahr schon genügend Stunden in denen es keine Einspeisevergütung mehr für neue PV-Anlagen gab.

Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich kein Physiker bin.

Das ist ja jetzt eine Überraschung.

Ich sehe aber, was sich rechnet und was nicht. Und bei letzterem spielen wir in Deutschland in der Champions League.

Bei dem was Du rechnest scheinst Du mir von falschen Vorraussetzungen auszugehen.
Schon alleine bei den AKW die 4,8GW die vor 1-Jahr eventuell noch reaktivierbar oder am Netz zu halten gewesen wären. Fakten sind z.B. daß nach der Abschaltung die Kohleverstromung weiter runter gegangen ist, die Strompreise weiter gesunken sind, die Gaspreise weiter gesunken sind.

tandem65
20.08.2024, 12:55
Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben. That's it.

Geh halt mal ein paar Posts (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1754753&postcount=14473) weiter zurück da hast Du über Amerika & China geschrieben und bist auf die Nachfrage von TriVet nicht eingegangen sondern hast Dir nach wiederholter Nachfrage Dänemark rausgepickt um nicht blank da zu stehen.

Ist auch klar. Der Fokus auf Wind hat Nachteile, wenn der Wind nicht weht. Niedrige Kosten, wenns ab geht und immer die doppelte Infrastruktur oder teurer Einkauf im Rücken.

Du hast also keine Ahnung weshalb Dänemark recht hohe Strompreise hat. Auch Dänemark kauft dann bei seinen Nachbarn den günstigsten Strom also sehr häufig überschüssigen PV oder Windstrom.

tandem65
20.08.2024, 13:00
Helmut hat das anders formuliert und auch begründet :Blumen:

Was genau jetzt meinst Du hat Helmut anders formuliert?