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captain hook
11.05.2021, 14:53
Der Wahlkampf anderer Parteien gegen B90/Grüne wird noch sehr, sehr schmutzig werden.

Die wollen ja auch ihre Besitzstände waren.

Je schmutziger die Tricks, desto größer die Angst.

El Stupido
11.05.2021, 14:56
Die wollen ja auch ihre Besitzstände waren.

Je schmutziger die Tricks, desto größer die Angst.

Ja, das stimmt wohl.
Die Zeiten, dass die Direktmandate zum überwiegenden Teil unter CDU/CSU und SPD aufgeteilt wurden und man als Kandidat*in einer anderen Partei nahezu chancenlos war sind rum.
Und auch wenn man auf der Landesliste einer der genannten Parteien muss man schon weit genug oben stehen um sich seiner Sache sicher zu sein.
Die Angst um Verlust von Sitzen und Mehrheitsverhältnissen muss echt groß sein.

Schwarzfahrer
11.05.2021, 15:06
Wenn die Bildzeitung im Rahmen ihrer "Recherchearbeit" mal direkt beim Ersteller der Grafiken nachgefragt hätte, dann hätte man diese wichtige Zusatzinfo auch gleich noch mitliefern können und dann wäre der angebliche Aufreger nicht einmal einen Text mit dicken Buchstaben in der Überschrift wert gewesen.
Wenn Journalisten generell erst mal gründlich recherchieren, bevor sie eine Aufreger-Schlagzeile bringen, wären die Zeitungen langweilig - das wissen die Jungs doch auch, und lassen es erst mal bewußt bleiben :Cheese: .
Bei Schlagzeilen geht es um momentane Auflage bzw. Klicks. Man kann nachher alles richtigstellen, das liest eh keiner und man hat sich die Aufmerksamkeit trotzdem gesichert. Wenn man das als Leser weiß, kann man sich aber die eigene Aufregung aufsparen, bis klarer ist, ob und was wirklich dahinter steht.

captain hook
11.05.2021, 15:44
Wenn Journalisten generell erst mal gründlich recherchieren, bevor sie eine Aufreger-Schlagzeile bringen, wären die Zeitungen langweilig - das wissen die Jungs doch auch, und lassen es erst mal bewußt bleiben :Cheese: .
Bei Schlagzeilen geht es um momentane Auflage bzw. Klicks. Man kann nachher alles richtigstellen, das liest eh keiner und man hat sich die Aufmerksamkeit trotzdem gesichert. Wenn man das als Leser weiß, kann man sich aber die eigene Aufregung aufsparen, bis klarer ist, ob und was wirklich dahinter steht.

Grundsätzlich geht es bei Nachrichten und Schlagzeilen um Geschwindigkeit. Du musst sie haben bevor sie jemand anders hat. Manchmal haut man dann auch mal was raus, wo die Validierung oder Details noch offen sind.

merz
11.05.2021, 18:30
Ich mach jetzt mal whataboutism und Filterpressetheorie :) - während also die Bildzeitung Greta implizit des Antisemitismus bezichtigt und keinen Experten für Agitprop hat, wird die Tandler/Maskensache nicht gebracht (vermute ich, habe kein Bild+ Abo, muss so suchen)

Zur Erinnerung - in einem Maskendeal im Frühjahr 2020, der mglw. auch Jens Spahn involvierte, scheint nach Recherchen der SZ bei Andrea Tandler für Projektmanagement und Logistikorga mehr als 35.000.000 Euro hängengeblieben zu sein.

Sie ist keine Politikerin trotzdem lief das über die Unionskontaktschienen, interessant

https://www.fr.de/politik/cdu-csu-masken-skandal-maskenaffaere-tandler-hohlmeier-spahn-soeder-90527965.html

m.

Schwarzfahrer
11.05.2021, 21:05
Wenn Journalisten generell erst mal gründlich recherchieren, bevor sie eine Aufreger-Schlagzeile bringen, wären die Zeitungen langweilig - das wissen die Jungs doch auch, und lassen es erst mal bewußt bleiben :Cheese: .
Bei Schlagzeilen geht es um momentane Auflage bzw. Klicks. Man kann nachher alles richtigstellen, das liest eh keiner und man hat sich die Aufmerksamkeit trotzdem gesichert. Wenn man das als Leser weiß, kann man sich aber die eigene Aufregung aufsparen, bis klarer ist, ob und was wirklich dahinter steht.
Als ob sie gezielt meinen Text unterfüttern wollten, gleich ein aktuelles Beispiel:
Der „Tagesspiegel“ entschuldigt sich für „handwerkliche Fehler“ (https://www.welt.de/kultur/medien/article231053961/Recherche-zu-allesdichtmachen-Tagesspiegel-entschuldigt-sich.html)
Haltlose Beschuldigungen, die schöne Schlagzeilen bzw. Klicks brachten, kann man als "handwerkliche Fehler" abtun. Elegant, oder?

keko#
11.05.2021, 22:35
Die Dinge, die ich genannt habe, spielen sich auf unterschiedlichen Zeitskalen ab. Das Tempolimit kann man z.B. sofort praktisch ohne Kosten umsetzen, andere Dinge dauern länger.....
...
Warum man diese Weg nicht weiter gehen sollte, erschließt sich mir nicht.

Ich stimme dir grundsätzlich ja zu.
Wir haben in BaWü seit Jahren einen grünen Ministerpräsidenten und in Stuttgart gab es zeitglich einen grünen OB. Ich habe damals Kretschmann bei seiner ersten Kandidatur gewählt in der Hoffung, dass sich etwas ändert. Er ist aber sehr zahm geblieben.
Ich denke zwar, dass auch eine Bundeskanzlerin Baerbock von der Realität recht schnell eingeholt wird. Allerdings hat es der Klimawandel ja bis in die obersten EU-Behörden geschafft, wird also mehr oder weniger sowieso umgesetzt werden.
Schaumama... die nächsten Jahre werden wohl sehr spannend bleiben :)

tandem65
12.05.2021, 07:56
Ich stimme dir grundsätzlich ja zu.
Wir haben in BaWü seit Jahren einen grünen Ministerpräsidenten und in Stuttgart gab es zeitglich einen grünen OB. Ich habe damals Kretschmann bei seiner ersten Kandidatur gewählt in der Hoffung, dass sich etwas ändert. Er ist aber sehr zahm geblieben.
Ich denke zwar, dass auch eine Bundeskanzlerin Baerbock von der Realität recht schnell eingeholt wird. Allerdings hat es der Klimawandel ja bis in die obersten EU-Behörden geschafft, wird also mehr oder weniger sowieso umgesetzt werden.
Schaumama... die nächsten Jahre werden wohl sehr spannend bleiben :)

Wir haben in Darmstadt seit 10 Jahren einen grünen OB und die Früchte der Arbeit werden in den letzten 2-3 Jahren für alle sichtbar.
Natürlich gibt es hier auch Projekte die nicht allen grünen Wählern schmecken.
Vielleicht würdest auch eher Du von der Realität eingeholt als Frau Baerbock. Ich denke IHR ist klar daß sie im Falle des Falle ein Wahl gewonnen hat und keine Revolution.;)

Nepumuk
12.05.2021, 08:04
Ich stimme dir grundsätzlich ja zu.
Wir haben in BaWü seit Jahren einen grünen Ministerpräsidenten und in Stuttgart gab es zeitglich einen grünen OB. Ich habe damals Kretschmann bei seiner ersten Kandidatur gewählt in der Hoffung, dass sich etwas ändert. Er ist aber sehr zahm geblieben.
Ich denke zwar, dass auch eine Bundeskanzlerin Baerbock von der Realität recht schnell eingeholt wird. Allerdings hat es der Klimawandel ja bis in die obersten EU-Behörden geschafft, wird also mehr oder weniger sowieso umgesetzt werden.
Schaumama... die nächsten Jahre werden wohl sehr spannend bleiben :)

Das ganze Gerede von eine angeblichen "Öko-Diktatur" und dem Verbot von allem ist ja auch ausgemachter Blödsinn. Die Mehrheit der Grünen stehen in der Mitte der Gesellschaft, wollen einen Wandel zu mehr Umwelt- und Klimaschutz und zu mehr sozialer Gerechtigkeit und mehr Vielfalt, aber sicher keine Revolution.
Und ja, das wird lange dauern, wir reden hier von einem Generationsprojekt ähnlich dem Wiederaufbau nach dem Krieg oder der Wiedervereinigung. Es braucht Geduld und viel kleine Schritt, die sich zu einem großen Ganzen zusammen fügen muss.

Matthias75
12.05.2021, 08:25
Das ganze Gerede von eine angeblichen "Öko-Diktatur" und dem Verbot von allem ist ja auch ausgemachter Blödsinn.

Mag sein, dass ich mich täusche, aber aktuell habe ich das Gefühl, dass für einige der etablierten Parteien der Wahlkampf aktuell mehr darin besteht, Angst vor den Grünen zu schüren, also mit eigenen Inhalten zu überzeugen.

M.

keko#
12.05.2021, 08:29
Wir haben in Darmstadt seit 10 Jahren einen grünen OB und die Früchte der Arbeit werden in den letzten 2-3 Jahren für alle sichtbar.
Natürlich gibt es hier auch Projekte die nicht allen grünen Wählern schmecken.
Vielleicht würdest auch eher Du von der Realität eingeholt als Frau Baerbock. Ich denke IHR ist klar daß sie im Falle des Falle ein Wahl gewonnen hat und keine Revolution.;)

In Stuttgart hat man schon lange begonnen, dass man Tempolimits von 60 auf 50 und 40 gesetzt hat. Dazu Fahrstreifen in Radwege umgewandelt oder für Schnellbusse. Man kann mitttlerweile verschiedene Verkehrsmittel auswählen. Ich habe junge Arbeitskollegen, die investieren ihr Geld nicht in die Finanzierung eines Autos, sondern sparen in einen ETF. Ich sehe hier nebenan täglich junge Väter, die bringen ihre Kinder mit dem Fahrrad in den Kiga. Da ist schon ein Prozess am Laufen.
Es wird aber nicht ohne Probleme geben. Daimler hat gerade eben verkündet, dass der Arbeitsplatzabbau nicht über die normale Fluktation (Rente, Abfindungen) zu machen sein wird. Und die Leute haben dort gute Gehälter. Wo die neuen gutbezahlten Stellen herkommen, konnte mir bisher noch niemand sagen. "Jobs" wird es mit Sicherheit neue geben. Egal, wer das Rennen im September macht, da wartet einige Arbeit :)

tridinski
12.05.2021, 08:54
Eine Technologie wie den Verbrennungsmotor, dessen Zeit abgelaufen ist, künstlich am Leben zu erhalten kann ja auch keine Lösung sein. Neue gutbezahlte Arbeitsplätze entstehen offensichtlich nicht unmittelbar an der selben Stelle, also der Getriebeingenieur oder Getriebemechaniker wird nicht 1:1 weitermachen können, weil E-Autos nunmal kein Getriebe haben. Und zudem das Auto generell einen überbewerteten Platz in unserer Gesellschaft hatte. Vielleicht können einige von ihnen aber Getriebe für Windturbinen bauen? IT-Kenntnisse haben sie sicherlich, über die Schiene kann der Sprung woandersrein schon klappen. (Im Finanzbereich haben wir viele Quereinsteieger, die werden dann nicht gleich Derivatehändler, aber ein Projektmanager aus anderem Fachbereich hat auch schnell erstes Spezialwissen Finance drauf).

Das ist aber der ganz normale Prozess der Entwicklung, war bei den vorhergehenden industriellen Revolutionen auch nicht anders:
https://diconnex.com/wp-content/uploads/sites/4/2021/03/zeitstrahl-industrielle-revolution-1024x576.jpg

Die Arbeitsplätze verschieben sich halt. Die Politik muss diesen Prozess gestalten, es geht nicht darum in aufzuhalten. "Trump digs coal" oder bei uns "Andi hat Benzin im Blut" verzögert den Wandel und macht ihn letztlich schwieriger, auch wenn es kurzfristig ein paar Stimmen bringen wird: Vom Bergmann, vom Getriebeingenieur, etc.

Neue gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen aber gerade jetzt in den Sektoren der Säule ganz rechts (Bild oben). Der Dienstleistungssektor (Bild unten) hat bei der sozialen Sicherheit, gute Bezahlung etc. sicher Nachholbedarf.
https://www.lernhelfer.de/sites/default/files/lexicon/image/BWS-POL-0363-01.jpg

Diesen Wandel aktiv zu gestalten traue ich jedenfalls eher denen zu, die ihn schon vor mehreren Jahrzehnten erkannt haben und vorantreiben als denen, die sich an überkommene Besitzstände klammern und gleichzeitig auch nicht in der ersten Reihe stehen was den sozialen Ausgleich angeht.

tandem65
12.05.2021, 09:06
Es wird aber nicht ohne Probleme gehen.

Noch eine Wiederholung. (https://www.youtube.com/watch?v=Uq5BgaKhObc)
Hat das irgendjemand behauptet?
Ist denn in der Vergangenheit irgendetwas ohne Probleme gegangen?
Das sind so seichte Prophezeihungen.

Daimler hat gerade eben verkündet, dass der Arbeitsplatzabbau nicht über die normale Fluktation (Rente, Abfindungen) zu machen sein wird. Und die Leute haben dort gute Gehälter. Wo die neuen gutbezahlten Stellen herkommen, konnte mir bisher noch niemand sagen.

Ob Frühverrentung & Abfindungen noch normale Fluktuation sind könnte man jetzt auch schon diskutieren. Es ist wohl einvernehmlicher Arbeitsplatzabbau.
Auch hier die Frage an Dich wann konnte Dir schon mal exakt die Zukunft vorhergesagt werden.
Die seichten Gags können wir uns hier eventuell sparen aber ich bin auf Eure Kreativität gespannt. ;)

abc1971
12.05.2021, 09:12
Als Bewohner des Rhein-Erft-Kreises habe ich eine etwas andere Sicht auf grüne Politik. Der Hambacher Forst und der sterbende Ort Kerpen Manheim liegt auf einer meiner Standard-Radrunden. Es war eine Landesregierung mit grüner Beteiligung, welche die politischen Entscheidungen hierfür mitgetragen hat: https://www.welt.de/regionales/nrw/article182016678/Hambacher-Forst-Die-Scheinheiligkeit-der-Gruenen.html

Schon die Erschließung von Garzweiler 2 wurde von einer grünen Umweltministerin mitgetragen.

Nepumuk
12.05.2021, 09:13
Mag sein, dass ich mich täusche, aber aktuell habe ich das Gefühl, dass für einige der etablierten Parteien der Wahlkampf aktuell mehr darin besteht, Angst vor den Grünen zu schüren, also mit eigenen Inhalten zu überzeugen.

M.

Das täuscht leider nicht. Wenn du dir die Laune ganz verderben willst, dann wirf mal einen Blick nach Social Media, was da unter jedem grünen Posting ab geht. :Kotz:

Nepumuk
12.05.2021, 09:23
Als Bewohner des Rhein-Erft-Kreises habe ich eine etwas andere Sicht auf grüne Politik. Der Hambacher Forst und der sterbende Ort Kerpen Manheim liegt auf einer meiner Standard-Radrunden. Es war eine Landesregierung mit grüner Beteiligung, welche die politischen Entscheidungen hierfür mitgetragen hat: https://www.welt.de/regionales/nrw/article182016678/Hambacher-Forst-Die-Scheinheiligkeit-der-Gruenen.html

Schon die Erschließung von Garzweiler 2 wurde von einer grünen Umweltministerin mitgetragen.

Und was heißt das jetzt konkret für dich?

Ich bin immer wieder erstaunt, dass gerade von den Grünen Wunder erwartet werden, egal ob bei Garzweiler, A49 oder bei anderen Projekten. Solche Projekt laufen jahrzehntelang und können nicht mal eben kurz von einem grünen Minister gestoppt werden. So funktioniert Politik einfach nicht. Politik ist auch immer Kompromiss, auch wenn einem dieser manchmal nicht schmeckt. Dass das dann derart von der politisch anders orientierten Presse ausgeschlachtet wird, ist ja auch nicht neu.

abc1971
12.05.2021, 09:27
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.
Mich holt kein Regierungsprogramm der "großen" Parteien ab.

Die Union hat meines Erachtens "Strafe" für das Versagen in der Pandemiebewältigung verdient. Inkompetenz, Lügen und Betrug reihen sich auf Bundesebene aneinander und das Duo Laschet/Laumann schließen sich auf Landesebene nahtlos daran an - unwählbar.

Einer grünen Bundeskanzlerin traue ich nicht zu, im internationalen Konzert der Putins und Erdogangs dieser Welt ernst genommen zu werden. Der Glaube, dass dies doch möglich wäre, kommt aus dem Grundverständnis, dass mit solchen Herrschern ein zielführender Diskurs betrieben werden könnte. Ich glaube dies nicht und denke, dass andere Fähigkeiten gefordert sind.
Darüber hinaus habe ich Probleme mit einigen Inhalten aus dem grünen Wahlprogramm, vor allem was Innen- und Sicherheitspolitik betrifft. Unterm Strich für mich also auch unwählbar.

Die SPD kann ich ebenfalls nicht ernst nehmen. Olaf Scholz soll nun als Kanzlerkandidat Programminhalte verkaufen, die er im früheren politischen Leben bekämpft hat. Stichwort: Mietendekel, Vermögensabgabe etc.
Unglaubwürdiger geht es kaum - unwählbar.

abc1971
12.05.2021, 09:38
Und was heißt das jetzt konkret für dich?

Ich bin immer wieder erstaunt, dass gerade von den Grünen Wunder erwartet werden, egal ob bei Garzweiler, A49 oder bei anderen Projekten. Solche Projekt laufen jahrzehntelang und können nicht mal eben kurz von einem grünen Minister gestoppt werden. So funktioniert Politik einfach nicht. Politik ist auch immer Kompromiss, auch wenn einem dieser manchmal nicht schmeckt. Dass das dann derart von der politisch anders orientierten Presse ausgeschlachtet wird, ist ja auch nicht neu.

https://www.graswurzel.net/gwr/2018/10/wendehaelse-an-der-grube/


Grüne Minister haben das Projekt nicht nur gestoppt, sondern im Ursprung, als Teil der Regierung vorangetrieben bzw. mitgetragen. Herzlich willkommen in der Realpolitik, kann ich da nur sagen. Mag man nun große Ziele für eine Regierungs-Ägide verkünden, die Lobby der Industrie wird eine grüne Regierung schon einnorden :Nee:

Übrigens ist das Joch des kleinsten gemeinsamen Nenners, also oftmals ein schlechter Kompromiss, in meinen Augen eines der größten Probleme unseres politischen Systems. Ich bin eher der Meinung, dass man im Einzelfall lieber konsequent in die eine oder andere Richtung gehen sollte, statt den Weg eines schlechten Kompromisses zu wählen. Diverse Beschlüsse der MPK in der Pandemie zeigen doch eindrucksvoll, dass ein Kompromiss oftmals die schlechteste Option ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin kein Anhänger absolutistischer Staatsformen. Aber die deutsche Kleinteiligkeit hindert uns in vielen Fragen darab wirklich große Probleme zu lösen. Präsidiale Demokratien haben beispielsweise in manchen Sachfragen effektivere Möglichkeiten um durchzuregieren.

tandem65
12.05.2021, 09:38
Als Bewohner des Rhein-Erft-Kreises habe ich eine etwas andere Sicht auf grüne Politik. Der Hambacher Forst und der sterbende Ort Kerpen Manheim liegt auf einer meiner Standard-Radrunden. Es war eine Landesregierung mit grüner Beteiligung, welche die politischen Entscheidungen hierfür mitgetragen hat: https://www.welt.de/regionales/nrw/article182016678/Hambacher-Forst-Die-Scheinheiligkeit-der-Gruenen.html

Schon die Erschließung von Garzweiler 2 wurde von einer grünen Umweltministerin mitgetragen.

Natürlich gibt es hier auch Projekte die nicht allen grünen Wählern schmecken.

Wie Du siehst habe ich es ja bereits geschrieben. Weshalb sollte grüne Politik, auch Parteiintern, Konfliktfrei sein? Zumal ja grün ausser in BW bisher nicht mal die stärkste Fraktion bildet.

langsamläufer
12.05.2021, 09:39
Aus dem groben Überblick der Wahlprogramme sehe ich bei den großen Parteien erstmal nicht so große Unterschiede, es ist ja zumindest schön, dass jeder etwas gegen den Klimawandel unternehmen will.


Was mir pers. leider viel zu kurz kommt:

->Wer packt das Steuersystem einmal an ? Kompizierter geht es ja kaum noch. Das nicht nur für Unternehmen sondern auch für den Privatmann.

Da findet man leider überhaupt keine Aussagen.

dr_big
12.05.2021, 09:41
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.


Ich wiederhole es immer wieder: die Wahlen dienen dazu, seine Meinung auszudrücken. Wenn dir die großen Parteien aus verständlichen Gründen nicht zusagen, dann wähle eine der kleinen Parteien die zumindest 80-90% in deine Richtung denken. Damit drückst du deine Meinung aus.
Nicht wählen heisst, du hast keine Meinung und interessierst dich nicht für die Gestaltung unserer Zukunft. Ist das wirklich deine Absicht?

El Stupido
12.05.2021, 09:56
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.
Mich holt kein Regierungsprogramm der "großen" Parteien ab.

(...)

Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

keko#
12.05.2021, 10:03
...Neue gutbezahlte Arbeitsplätze entstehen offensichtlich nicht unmittelbar an der selben Stelle, also der Getriebeingenieur oder Getriebemechaniker wird nicht 1:1 weitermachen können, weil E-Autos nunmal kein Getriebe haben. Und zudem das Auto generell einen überbewerteten Platz in unserer Gesellschaft hatte. Vielleicht können einige von ihnen aber Getriebe für Windturbinen bauen? IT-Kenntnisse haben sie sicherlich, über die Schiene kann der Sprung woandersrein schon klappen.
...
Das ist aber der ganz normale Prozess der Entwicklung, war bei den vorhergehenden industriellen Revolutionen auch nicht anders:

...

Die Arbeitsplätze verschieben sich halt. ...

Neue gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen aber gerade jetzt in den Sektoren der Säule ganz rechts (Bild oben). Der Dienstleistungssektor (Bild unten) ...

Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Hafu
12.05.2021, 10:18
...
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Kann durchaus so kommen, wie du es beschreibst. Aber die Vorstellung, dass man diese Entwickung mit einem Bundeskanzler Laschet statt Baerbock wesentlich verzögern kann (diese Vorstellung versucht die CDU ja aktuell mit der Entwicklung von Schreckensszenarien hinsichtlich einer Ökodikatur in die Köpfe der Menschen zu pflanzen) ist außerordentlich realitätsfern.

Wie lange sich mit Verbrennermotoren tatsächlich noch Geld verdienen lässt hängt ganz sicher nur sehr wenig mit der deutschen Bundesregierung zusammen, sondern hängt vor allem vom globalen Automarkt insbesondere den Entwicklungen in China und den USA ab.

Ab wann die Chinesen keine hochgezüchteten SUVs, Limousinen und Sportwagen aus Deutschland kaufen, könnte ein Kanzler Laschet weder entscheiden noch auch nur ein wenig mitbestimmen.

Die Transformation in Richtung E-Mobilität (uind auch die damit verbundenen Verwerfungen) wird für die Autoindustrie in jedem Fall kommen, komplett unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. VW hat das als erster großer Hersteller schon vor ein paar Jahren kapiert und wurde dafür anfangs mit seiner Elektro-Plattform-Strategie von einigen direkten Konkurrenten heftig belächelt, aber mittlerweile ziehen ja auch Mercedes, BMW und die anderen erkennbar nach.

Flow
12.05.2021, 10:21
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen.
Herrlich ... die Besetzung ist die richtige, das Stück ist das falsche ... :)

tandem65
12.05.2021, 10:26
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Ich verstehen nicht ganz. In welchem Szenario gibt es keine Transformation zum eAuto oder etwas korrekter weg vom Verbrenner? Ich vermute daß die 50, die nur noch 3000,-€/Monat von Daimler bekommen, dann entweder damit zufrieden sind oder auch sich woanders Jobs suchen werden wo sie eventuell besser bezahlt werden.
Daimler & Porsche sind nicht die einzigen die gute Arbeit zu schätzen wissen.

tridinski
12.05.2021, 10:30
Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

ja, klar hat das Auswirkungen. Aber Nichtstun hat auch Auswirkungen. Man kann halt jetzt Autos bauen wo der Antriebsstrang nicht mehr so komplex aufgebaut sein muss. Insgesamt Effizienzgewinn. "Das Fräulein vom Amt" hat auch keinen Job mehr heute, weil man die Nummer jetzt selber wählen kann, sogar mit Vorwahl, würde man wegen dem Arbeitsplatzargument zurück wollen? Dito der berittene Bote, der Kohlebergarbeiter, ... Insgesamt haben wir in D aber Fachkräftemangel!

In der Finanzbranche fallen auch Arbeitsplätze weg, Filialen schließen, Prozesse werden automatisiert, Startups holen sich ein Stück vom Kuchen, die Welt dreht sich.
(Zuletzt haben wir einen Prozess automatisiert in meiner Bank, da kam jeden Tag eine Liste von 1500-3000 Blatt Papier aus dem Drucker, die Kollegen haben das mit Textmarker und Lineal durchgearbeitet, dann Zahlen in Excel abgetippt und am Schluss per eMail verschickt. Im Jahr 2020. Die altgedienten Kollegen haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dass das automatisiert wird und sind unter Protest in andere Abteilungen gewechselt. Neuen jungen Kollegen hätte man diesen Job nie und nimmer verkaufen können "das machst du jetzt die nächsten Jahre", von Fehleranfälligkeit, Nachhaltigkeit/Papierverbrauch mal ganz zu schweigen.)

Und ja, neuer Wohlstand entsteht nicht zwangsläufig in Europa. Von daher muss man sich bewegen und kann nicht sagen wir bauen weiter Verbrennungsmotoren, dass es dafür demnächst keinen Markt mehr gibt ist mir egal. Wobei das Problem aus Autosicht meiner Meinung nach noch viel größer wird, auch E-Autos verstopfen den öffentlichen Raum und beanspruchen viel zu viel Platz, das wird gesellschaftlich zunehmend inakzeptabel.

abc1971
12.05.2021, 12:13
Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

abc1971
12.05.2021, 12:16
Ich wiederhole es immer wieder: die Wahlen dienen dazu, seine Meinung auszudrücken. Wenn dir die großen Parteien aus verständlichen Gründen nicht zusagen, dann wähle eine der kleinen Parteien die zumindest 80-90% in deine Richtung denken. Damit drückst du deine Meinung aus.
Nicht wählen heisst, du hast keine Meinung und interessierst dich nicht für die Gestaltung unserer Zukunft. Ist das wirklich deine Absicht?

Wenn es mich nicht interessieren würde, würde ich mich nicht an dieser Diskussion beteiligen. Auf kommunaler und zuletzt auch auf Landesebene wähle ich schon länger freie Wähler oder parteilose Kandidaten. Auf Bundesebene ist es natürlich etwas anderes.

tridinski
12.05.2021, 12:20
Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Baerbock traue ich zu dass sie den Strauß sofort wegpfeffert und sich nicht zum Mädel degradieren lässt dass vom großen Herren gnädig empfangen wird. Dann ist gleich Schluss mit Nicht-Ernstnehmen.

sabine-g
12.05.2021, 12:26
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.


Ich finde das geht überhaupt gar nicht.
In Myanmar ( Beispiel ) werden gerade Menschen erschossen / bekämpft weil sie gerne wählen möchten bzw. ihre gewählte Regierung zurückfordern.

Hafu
12.05.2021, 12:27
...ich mir anderes wünsche.

Das beweist, dass du ein politisch denkender Mensch bist und dementsprechend solltest du auch wählen.

Wenn du nicht wählst, dann wählst du durch die nicht abgegebene Stimme zu ca. 25% CDU und zu ca. 8% FDP und sogar die AFD kann sich über 8 bis 10% von dir freuen, da du dich ja nicht explizit gegen sie entschieden und das Stimmenverhältnis (wenigstens geringfügig) beeinflusst hast.

Selbst die kleinen Splitterparteien, die an der 5%-Hürde scheitern, erhalten für jede abgegeben Stimme Geld (zumindest ab der Hürde von 18 000 Stimmen bundesweit), so dass man so auch etwas Gutes tun kann, wenn man eine komplette Außenseiterpartei wählt.

abc1971
12.05.2021, 13:48
Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Baerbock traue ich zu dass sie den Strauß sofort wegpfeffert und sich nicht zum Mädel degradieren lässt dass vom großen Herren gnädig empfangen wird. Dann ist gleich Schluss mit Nicht-Ernstnehmen.

Merkel schreibe ich auch ganz anderes Standing und Fähigkeiten auf internationaler Ebene zu. Das hat natürlich mit "Stehzeit" auf ihrer Position zu tun, aber auch mit total unprätentiöser Zielorientierung und ihrer Fähigkeit Leute zusammenzubringen um Lösungen zu schaffen.
Kennst du die "Hunde-Story" bei Putin? Das hat ihre Souveränität in keinster Weise gefährdet.
Es ist für mich also kein Mann/Frau Ding, aus meiner Sicht. Laschet traue ich im Diskurs mit Autokraten ebenfalls sehr wenig Durchsetzungsvermögen zu.

abc1971
12.05.2021, 13:58
Ich finde das geht überhaupt gar nicht.
In Myanmar ( Beispiel ) werden gerade Menschen erschossen / bekämpft weil sie gerne wählen möchten bzw. ihre gewählte Regierung zurückfordern.

Ich denke drüber nach.
Den Vergleich mit Myanmar halte ich aber für wenig passend, um Nicht-Wähler abzustrafen. Ich habe bislang noch nie nicht gewählt.
Mich nervt schon seit längerer Zeit das Demokratieverständnis der etablierten Parteien und vieler Berufspolitiker die sich in diesem System eingerichtet haben und üppig partizipieren. Mir würde in einigen Sachfragen schon der eine oder andere Bürgerentschied reichen, damit ich mich stärker abgeholt fühle. Im nächsten Leben werde ich Schweizer :Lachen2: ;)

Matthias75
12.05.2021, 14:02
Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Im Fal von U.v.d.L. hat man aber auch sehr deutlich gezeigt, dass man für solche Unverschämtheiten anfällig/empfänglich ist. U.v.d.L. hat z.B. selbst in der Presse erwähnt, wie sehr sie das verletzt/getroffen hat. Aus meiner Sicht ein großer Fehler. Jetzt weiß jeder Autokrat, wie er sie treffen kann, wenn er will.

Dann lieber das stille Weglächeln von Merkel. Man hat vielleicht gemerkt, dass es ihr unangenehm ist. Sie hat aber deutlich gemacht, dass sie sich davon nicht beeindrucken lässt.

Ansonsten: Drehen wir das Geschichtsrad doch man 16 Jahre zurück. Ich denke, damals haben nur die wenigsten Merkel das Standing zugetraut, dass sie jetzt hat.

M.

El Stupido
12.05.2021, 14:19
Ich denke drüber nach.
Den Vergleich mit Myanmar halte ich aber für wenig passend, um Nicht-Wähler abzustrafen. Ich habe bislang noch nie nicht gewählt.
Mich nervt schon seit längerer Zeit das Demokratieverständnis der etablierten Parteien und vieler Berufspolitiker die sich in diesem System eingerichtet haben und üppig partizipieren. Mir würde in einigen Sachfragen schon der eine oder andere Bürgerentschied reichen, damit ich mich stärker abgeholt fühle. Im nächsten Leben werde ich Schweizer :Lachen2: ;)

Doch, Sabines Vergleich mit Myanmar finde ich legitim und passend. Man kann auch mit x anderen Ländern vergleichen. So etwas wie unsere parlamentarische Demokratie und freie, geheime Wahlen sind leider nicht überall selbstverständlich.

Ja, auch ich bin frustriert über Politiker*innen mit intransparenten Nebenverdiensten, solche die sich während der Pandemie mit Maskendeals die Taschen voll machen usw. aber man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Bürgerentscheide findest du hilfreich? Darf ich nach deiner Meinung über den Brexit fragen?

captain hook
12.05.2021, 14:53
Doch, Sabines Vergleich mit Myanmar finde ich legitim und passend. Man kann auch mit x anderen Ländern vergleichen. So etwas wie unsere parlamentarische Demokratie und freie, geheime Wahlen sind leider nicht überall selbstverständlich.

Ja, auch ich bin frustriert über Politiker*innen mit intransparenten Nebenverdiensten, solche die sich während der Pandemie mit Maskendeals die Taschen voll machen usw. aber man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Bürgerentscheide findest du hilfreich? Darf ich nach deiner Meinung über den Brexit fragen?

Hast Du gelegentlich mit Politikern und dem was sie machen zu tun? Glaub mir, Maskendeals und Co wären dann nicht das, was dich am meisten irritieren würde.

El Stupido
12.05.2021, 14:58
Hast Du gelegentlich mit Politikern und dem was sie machen zu tun? Glaub mir, Maskendeals und Co wären dann nicht das, was dich am meisten irritieren würde.

Hin und wieder mit welchen auf lokaler Ebene. Stadtrat, Kreisrat, Bewerber*innen für den Landtag. Aber nicht allzu oft und allzu intensiv.

Was meinst du konkret?

captain hook
12.05.2021, 15:03
Hin und wieder mit welchen auf lokaler Ebene. Stadtrat, Kreisrat, Bewerber*innen für den Landtag. Aber nicht allzu oft und allzu intensiv.

Was meinst du konkret?

Vergleich doch zB mal, welche Aussagen Politiker in verschiedenen Rollen zu verschiedenen Dingen einnehmen. Wenn sie zB selbst was zu entscheiden haben oder wenn sie in Untersuchungsausschüssen sitzen und was das alles mit ihren Wahlprogrammen zu tun hat und was sie ansonsten so machen. Und manchmal ändern sich die Rollen unterwegs... manchmal kann man da erstaunliche Dinge beobachten.

Nepumuk
12.05.2021, 16:42
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.


Ist gar nicht so schwer. Heute Abend ist Sitzung des Sozialausschusses. Es geht um die Erstattung von Kita-Gebühren während der reduzierten Öffnungszeiten. Nicht sehr glamourös, aber dafür ein ganz konkretes Thema.

qbz
12.05.2021, 17:41
Mich würde mal interessieren, was dafür spricht, dass die Grünen sich diesmal in der Regierung anders, sozialer, gerechter verhalten als wie damals zusammen mit Schröder. Sie beschlossen Hartz IV, senkten den Spitzensteuersatz deutlich von 52 auf 42 % sowie die Erbschaftssteuer und schafften die Steuer auf Veräusserungsgewinne von Kapitalgesellschaften ab, wovon vor allem die grossen Konzerne profitierten. Unter Merkel beschloss die CDU zusammen mit der SPD die Kapitalertragssteuer, was auch die Vermögenden begünstigt im Unterschied zu vorher, und als Folge der zahlreichen vorhergehenden Steuersenkungen die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 %, welche die gering Verdienenden benachteiligt. 1968 betrug die Mehrwertsteuer noch fast die Hälfte, ca. 10 %, dafür war der Spitzensteuersatz höher, Vermögenssteuer, die Erbschaftssteuer, die Steuern für Unternehmen. Dass mittlerweile die Einkommens- und Vermögensschere so auseinandergedriftet ist, liegt u.a. auch an der unsozialen Steuerpolitik von CDU, SPD, FDP, Grüne in den vergangenen Jahrzehnten.

Ich würde den Grünen hinsichtlich einer Umsetzung ihrer steuerpolitischen und auch klimapolitischen Wahlversprechen mehr vertrauen, wenn sie in erster Linie eine Koalition mit der SPD, Linke als zukünftige Regierungspartner favorisieren würden. Mit der jetzigen Wahlpolitik und Programmatik scheint es mir vermutlich stattdessen auf das Modell BW rauszulaufen, wo in der Koalition mit der CDU (oder evtl. noch mit der FDP) eine stärkere Belastung der sehr grossen Vermögen nicht durchsetzbar sein wird genauso wenig wie die Abschaffung von Hartz IV (ausser Kosmetik) oder die Einführung eines Gesetzes, was den Ländern einen Mietendeckel erlauben würde oder eine wirksame, 100 % im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehende Klimapolitik. Aber es gehört auch eine recht gute PR-Arbeit dazu, wenn man dann den eigenen Wählern in der Regierung mit der CDU die Einführung von Tempolimits als grosse Änderung und grossen Erfolg auf dem Weg in eine Klimaneutralität verkauft, etwas, das in anderen Ländern der EU und bei den Nachbarn schon lange eine Selbstverständlichkeit ist, oder die Umbenennung von ALG II (Hartz IV) in Garantiesicherung. Eine Aufgabe von Annalena Baerbock und Robert Habeck wird in der künftigen Regierung darin bestehen, ihren Wählern Reförmchen von CDU-Grüne als Reformen zu verkaufen und das können sie sehr gut.

Ps. Und aussen- und sicherheitspolitisch existieren keine Unterschiede zwischen CDU, SPD, FDP und Grüne. Das Führungspersonal dieser Parteien besteht aus Transatlantiker.

keko#
12.05.2021, 22:15
... "Das Fräulein vom Amt" hat auch keinen Job mehr heute, weil man die Nummer jetzt selber wählen kann, sogar mit Vorwahl, würde man wegen dem Arbeitsplatzargument zurück wollen? Dito der berittene Bote, der Kohlebergarbeiter, ... Insgesamt haben wir in D aber Fachkräftemangel!

In der Finanzbranche fallen auch Arbeitsplätze weg, Filialen schließen, Prozesse werden automatisiert, Startups holen sich ein Stück vom Kuchen, die Welt dreht sich.
(Zuletzt haben wir einen Prozess automatisiert in meiner Bank, da kam jeden Tag eine Liste von 1500-3000 Blatt Papier aus dem Drucker, die Kollegen haben das mit Textmarker und Lineal durchgearbeitet, dann Zahlen in Excel abgetippt und am Schluss per eMail verschickt. Im Jahr 2020. Die altgedienten Kollegen haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dass das automatisiert wird und sind unter Protest in andere Abteilungen gewechselt. Neuen jungen Kollegen hätte man diesen Job nie und nimmer verkaufen können "das machst du jetzt die nächsten Jahre", von Fehleranfälligkeit, Nachhaltigkeit/Papierverbrauch mal ganz zu schweigen.)....

Dieser Umschwung ist verschieden von allen anderen vorher: denn er hat eine enorme Geschwindigkeit, durchdringt also verschiedene Arbeitbsbereiche gleichzeitig und macht komplette Prozesse überflüssig. Es kann den "einfachen" Hotlinebeschäftigten in Indien genauso treffen, wie den Facharbeiter bei Daimler und das praktisch zeitgleich.

LidlRacer
13.05.2021, 02:25
Es ist 1 zu 1 ein Plakat der KPD SU aus den 1930er Jahren. Nicht einfach nur der gleich Stil. D.h. also es wäre genau so legitim 1 zu 1 NSDAP Plakate zu verwenden? Man darf also Menschen als Anti Semiten bezeichnen weil sie ein Wort wie Globalist verwendet haben, aber wenn die Partei Jugend Plakate aus dem stalinistischen Terror verwendet ist das natürlich alles Zufall, völlig harmlos, und unbedeutend? Selbstverständlich gibt es da keine Konsequenzen. Aber wehe jemand verwendet unbedacht auch nur ein falsches Wort (Aogo) dann stürzt sich die Meute natürlich sofort auf ihn. Bisl arg krasse Doppelmoral, findest du nicht?

Lustig:

Inzwischen hat sich diese absurde Schmutzkampagne gegen die Grünen als ein Fake von Rechtsextremen herausgestellt, auf den alle - inkl. Bild, Grüne Jugend, Thomas1987 und wir - hereingefallen sind:
https://www.volksverpetzer.de/wahlkampf/bild-erfindet-plakat

tandem65
13.05.2021, 07:18
Dieser Umschwung ist verschieden von allen anderen vorher: denn er hat eine enorme Geschwindigkeit, durchdringt also verschiedene Arbeitbsbereiche gleichzeitig und macht komplette Prozesse überflüssig. Es kann den "einfachen" Hotlinebeschäftigten in Indien genauso treffen, wie den Facharbeiter bei Daimler und das praktisch zeitgleich.

Was daran ist jetzt neu? Daß es Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung betrifft?
Oder einfach nur daß Du es wahrnimmst?

Hafu
13.05.2021, 08:28
Lustig:

Inzwischen hat sich diese absurde Schmutzkampagne gegen die Grünen als ein Fake von Rechtsextremen herausgestellt, auf den alle - inkl. Bild, Grüne Jugend, Thomas1987 und wir - hereingefallen sind:
https://www.volksverpetzer.de/wahlkampf/bild-erfindet-plakat

Eigentlich müsste die Grüne Jugend gegenüber der Bild mit diesen Fakten auf eine Gegendarstellung bei der Bildzeitung nach dem Pressegesetz klagen.

Das ist tatsächlich eine infame Lügengeschichte, die das berechtigterweise miese Image der politischen Bildberichterstattung unterstreicht.

keko#
13.05.2021, 09:24
Was daran ist jetzt neu? Daß es Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung betrifft?
Oder einfach nur daß Du es wahrnimmst?

Neu ist, dass wir mMn in einem Umschwung sind, der verschiedene Bereiche betrifft. So fordert der Klimawandel einen Umbau der Industrie und unserer Lebensweise und gleichzeitig wird dies die Digitalisierung auch zur Folge haben. Ich denke, dass in der nächsten Legislaturperiode dies das Hauptthema sein wird und auch greifbar wird. Das kann man nicht an den Grünen oder Frau Baerbock festmachen. Es wird nicht so sein, dass man einen Herrn Laschet als Kanzler hat und diese Themen sind weg.

keko#
13.05.2021, 10:23
...
Die Transformation in Richtung E-Mobilität (uind auch die damit verbundenen Verwerfungen) wird für die Autoindustrie in jedem Fall kommen, komplett unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. ....

Auch unser globales Finanzsystem wird transformiert. Egal wer in DE Bundeskanzler wird oder nicht. Wir werden digitales, programmierbares Geld haben werden müssen, genauso wie eine digitale Identität. Wer sich mal mit Kryptogeld beschäftigt hat und damit vielleicht mit einer App ein bisschen handelt, dem sollte das eigentlich klar sein. Solche Entwicklungen kommen von aussen und DE kann mitziehen oder sich zum Museum verwandeln, das chinesische Touristen besuchen. Autos+Maschinen brachten DE Wohlstand, das geht nun langsam zu Ende.
(Corona bringt dahingehend einen gewaltigen Schub)

Helmut S
13.05.2021, 11:27
Auch unser globales Finanzsystem wird transformiert. Egal wer in DE Bundeskanzler wird oder nicht. Wir werden digitales, programmierbares Geld haben werden müssen, genauso wie eine digitale Identität. Wer sich mal mit Kryptogeld beschäftigt hat und damit vielleicht mit einer App ein bisschen handelt, dem sollte das eigentlich klar sein. Solche Entwicklungen kommen von aussen und DE kann mitziehen oder sich zum Museum verwandeln, das chinesische Touristen besuchen. Autos+Maschinen brachten DE Wohlstand, das geht nun langsam zu Ende.
(Corona bringt dahingehend einen gewaltigen Schub)

Hmmm. Was die Kryptowährung betrifft, bin ich mir nicht sicher. Stand heute läuft das ja deutlich dem Klimaschutz 180 Grad entgegen. Du weißt ja selbst sehr gut, was dieses Thema an Energie verschlingt. Es ist aus meiner Sicht bei weitem nicht so zwingend wie man oft liest.

Dann ist das ja auch eine Frage wie jetzige und zukünftige Kryptowährungen das Geldsystem und die Fiskalpolitik der Länder unterstützen. Soweit ich das verstanden habe ist es zB beim Bitcoin so, dass der begrenzende Faktor für neue Token die Geldmenge ist. So wie ich das verstehe passt das heute nicht mehr wirklich zu einem Giralgeldsystem oder zur Fiskalpolitik als Interventionsmechanismus wie jetzt in der Krise oder zu dem was die EZB macht.

Ich meine also, dass nicht die Digitalisierung als solche ein Treiber für Kryptowährungen ist, sondern wenn dann eine Veränderung des Wirschafts- bzw. Gesellschaftssystems und Fiskalsystems (Stichwort: Vollgeld). Ich würde deshalb auch nicht ganz so zwingend schlussfolgern, dass es völlig(!) unerheblich ist wer in D Bundeskanzler*in ist. Grundsätzlich ist es ein progressives Thema. Mit Scholz oder Laschet wird so eine Position eher nicht besetzt werden meine ich. :Lachen2: Freilich ist der Einfluß des DE Kanzlers wohl eher gering, es ist ja wenigstens ein europäisches Thema.
:Blumen:

keko#
13.05.2021, 16:05
Hmmm. Was die Kryptowährung betrifft, bin ich mir nicht sicher. ....

Ich meine also, dass nicht die Digitalisierung als solche ein Treiber für Kryptowährungen ist, sondern wenn dann eine Veränderung des Wirschafts- bzw. Gesellschaftssystems und Fiskalsystems (Stichwort: Vollgeld). Ich würde deshalb auch nicht ganz so zwingend schlussfolgern, dass es völlig(!) unerheblich ist wer in D Bundeskanzler*in ist. Grundsätzlich ist es ein progressives Thema. Mit Scholz oder Laschet wird so eine Position eher nicht besetzt werden meine ich. :Lachen2: Freilich ist der Einfluß des DE Kanzlers wohl eher gering, es ist ja wenigstens ein europäisches Thema.
:Blumen:

Das mit der Kryptowährung war nur als Beispiel gedacht, warum codierbares Geld notwendig sein wird. Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.
:Blumen:

Es kann schon sein, dass Frau Baerbock manche Dinge beschleunigen könnte, weil sie jüngere Personenkreise anspricht. Aber ein Herr Laschet kann sich auch nicht gegen das digitale Geld stellen oder gegen den Kampf gegen den Klimawandel, weil dies globale Entwicklungen und Entscheidungen sind.

Helmut S
13.05.2021, 16:13
Das kann schon sein. Prognosen sind ja bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :Lachen2: Aber denkst du nicht, dass Kryptowährungen und der Kampf gegen den Klimawandel grundsätzlich einen Widerspruch darstellen?

:Blumen:

qbz
13.05.2021, 16:43
Das mit der Kryptowährung war nur als Beispiel gedacht, warum codierbares Geld notwendig sein wird. Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.
:Blumen:

Es kann schon sein, dass Frau Baerbock manche Dinge beschleunigen könnte, weil sie jüngere Personenkreise anspricht. Aber ein Herr Laschet kann sich auch nicht gegen das digitale Geld stellen oder gegen den Kampf gegen den Klimawandel, weil dies globale Entwicklungen und Entscheidungen sind.

Das sehe ich genauso. Der technologische Fortschritt, die Produktivität immer weiter zu erhöhen, geschieht unabhängig von der regierenden Partei. Wie allerdings die damit zusammenängenden sozialen Folgen für die Gesellschaft bewältigt werden, hängt von der Politik der Regierungen ab. Nach der Einführung eines digitalen Euros, garantiert durch die Zentralbanken, könnten z.B. Automaten die Buchung direkt vornehmen zwischen Verkäufer / Käufer, ohne zwischengeschaltete Banken, was wiederum die Produktivität erhöht.

tandem65
13.05.2021, 16:52
Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.

Inwiefern ist 1,-€ jetzt in ₿ mehr Wert als in €.
Also weshalb sollte es per se rentabler sein in ₿ Zahlungen in Bitcoin zu empfangen statt in €? Mir ist klar daß der Bitcoin ein tolles Spekulationsobjekt ist. Aber wenn ich den Bitcoin schnell wieder in € verfügbar haben muß/will habe ich da von nichts.

Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.
Eher den Nachteil daß ich ein für meine Einstellung problematisches Zahlungsmittel akzeptiere.

merz
13.05.2021, 17:09
(...)
Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.



Hui, darf ich fragen ob das oft genutzt wird? Welche Technik verwendest Du dazu?

m.

tandem65
13.05.2021, 18:01
Hui, darf ich fragen ob das oft genutzt wird?

Im Prinzip gar nicht. Ich habe 3 Zahlungen in 4 Jahren.
2 Fahrräder und einmal etwas mehr Zubehör IIRC.
Alles der gleiche Kunde.

Welche Technik verwendest Du dazu?

Bitpay-App auf dem Smartphone.
Der Betrag ist am Folgetag auf meinem Geschäftskonto. Im Prinzip ist das ein EC-Kartendienstleister.

merz
13.05.2021, 18:15
Sorry für den OT .... nur noch kurz: Hast Du dann in der Transaktion jemals selber Bitcoins gehalten oder lieferte der Service dann direkt Euros auf Dein Konto?

m.

tandem65
13.05.2021, 18:21
Sorry für den OT .... nur noch kurz: Hast Du dann in der Transaktion jemals selber Bitcoins gehalten oder lieferte der Service dann direkt Euros auf Dein Konto?

Ich war zwar nicht Jung, aber ich brauchte das Geld trotzdem.;)
Der Service liefert direkt Euros auf das Konto.

keko#
13.05.2021, 18:34
Inwiefern ist 1,-€ jetzt in ₿ mehr Wert als in €.
Also weshalb sollte es per se rentabler sein in ₿ Zahlungen in Bitcoin zu empfangen statt in €? Mir ist klar daß der Bitcoin ein tolles Spekulationsobjekt ist. Aber wenn ich den Bitcoin schnell wieder in € verfügbar haben muß/will habe ich da von nichts.

Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.
Eher den Nachteil daß ich ein für meine Einstellung problematisches Zahlungsmittel akzeptiere.

Stell dir vor ich kaufe in deinem Geschäft eine eBike für 15.000€. Da ich ein armer Hund bin, habe ich natürlich kein Geld. Ich möchte das eBike finanzieren. Ich marschiere also zu meiner Bank, mache dort einen Termin mit meiner Sachbearbeiterin aus. Sie muss alles händisch eintippen. Die Finanzierung steht und ich marschiere wieder zu dir. Nun dauert es wieder bis das Geld auf deinem Konto ist. Weil du ein freundlicher Fahrradhändler bist und ich ein netter Hund, gibst du mir das eBike schon mal. In der Zwischenzeit ist meine Bank zahlungsunfähig. Was ein Wahnsinn! So viele Unwägbarkeiten, so viele uneffektike Prozesse dazwischen...
Jetzt stelle dir vor, dies alles ginge automatisiert: du könntest in der gleichen Zeit 5 eBikes für 15.000€ verkaufen und hättest null Risiko! Ein echter Vorteil gegenüber dem Radhändler, der das nicht so macht. Du als Unternehmer und meine Bank hätten ihre Geschäftsprozesse optimiert.
:liebe053:

keko#
13.05.2021, 18:42
... Aber denkst du nicht, dass Kryptowährungen und der Kampf gegen den Klimawandel grundsätzlich einen Widerspruch darstellen?

:Blumen:

Meines Wissens haben die großen Tech-Firmen Amazon, Google und Micrsoft ein Eigeninteresse daran, den Verbrauch ihrer Cloudserveranlagen niedrig zu halten, weil dies ja letztendlich Geld kostet. Zudem kommte es ja darauf an, woher die Energie kommt.

merz
13.05.2021, 19:45
Für die proofof work Sachen in Bitcoin, die in China auf Kohle laufen, „lohnt“ es sich aber noch.

https://www.theguardian.com/technology/2021/apr/07/china-bitcoin-mining-climate-targets-nature-study?CMP=Share_iOSApp_Other

Schätzungen sind wohl schwer, aberin einer mittleren Schätzung hat Bitcoin im Moment den Strombedarf von Argentinien (so als Hausnummer)

https://cbeci.org/


m.

Helmut S
13.05.2021, 20:09
Digitale Währung und Kryptowährungen wie Bitcoin meint ja erstmal nicht zwingend das gleiche.

Während die Kryptowährungen eben gerade nicht den Staat oder die Zentralbank als Regulator haben wollen, sind digitale Währungen - zB ein digitaler Euro im aktuellen Währungssystem durchaus denkbar.

Die Grünen jedenfalls positionieren sich zwar für einen digitalen Euro, aber strikt gegen nicht staatliche Währungssysteme. Aus dem Programmentwurf zur Bundestagswahl 2021 zitiert:

Wir wollen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einen digitalen Euro schafft. Sie gewährleistet dabei Daten- und Rechtssicherheit für Verbraucher*innen und Unternehmen. Sie wirkt ungerechtfertigten Kosten durch Oligopole entgegen. Private Firmen können auf dieser Grundlage Produkte und Apps aufbauen. Ein digitaler Euro löst klassisches Bargeld nicht ab, sondern ergänzt es. Eine Aushöhlung des Geld- und Wäh- rungsmonopols durch private Währungen lehnen wir strikt ab. Bei allen digitalen Zahlungen und Kryptowährungen müssen die tatsächlichen wirtschaftlich Berechtigten analog zu Regelungen beim Bargeld ab einer gewissen Schwelle ermittelt werden. Zur Bekämpfung von Verbrechen wie Geldwäsche, Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Steuerhinterziehung und Terror-Finanzierung braucht es auch für den Bereich des digitalen Bezahlens klare Regeln.

Ich halte das für eine realistische und im Übrigen auch notwendige Position. Ebenso wie die gemeinsame, europäische Fiskalpolitik ohne Blockademöglichkeiten durch einzelne Staaten. Letzteres ist ja mit unregulierten Systemen ohne Interventionsmöglichkeiten durch den Staat gar nicht möglich. Aus meiner Sicht sind nicht zentral regulierte und überwachte Kryptowährungssysteme lediglich Tech-Phantasien für Spekulanten.

:Blumen:

LidlRacer
13.05.2021, 20:27
Könnt Ihr diese Nebendiskussion vielleicht hierhin auslagern?
Bitcoin (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=43206)

merz
13.05.2021, 20:30
Ok - sry
„Sollten die Grünen Bitcoin und block chain verbieten?“ :cool:

m.

keko#
13.05.2021, 20:39
...
Die Grünen jedenfalls positionieren sich zwar für einen digitalen Euro, aber strikt gegen nicht staatliche Währungssysteme. Aus dem Programmentwurf zur Bundestagswahl 2021 zitiert:...

Etwas anderes habe ich nicht erwartet. Das ist mMn 100% EU und möglicherweise ein Textbaustein der EZB, den auch Herr Laschet verwenden könnte.

abc1971
14.05.2021, 08:04
Doch, Sabines Vergleich mit Myanmar finde ich legitim und passend. Man kann auch mit x anderen Ländern vergleichen. So etwas wie unsere parlamentarische Demokratie und freie, geheime Wahlen sind leider nicht überall selbstverständlich.

Ja, auch ich bin frustriert über Politiker*innen mit intransparenten Nebenverdiensten, solche die sich während der Pandemie mit Maskendeals die Taschen voll machen usw. aber man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Bürgerentscheide findest du hilfreich? Darf ich nach deiner Meinung über den Brexit fragen?

Fragst Du mich jetzt, was ich vom Brexit halte? Oder willst Du wissen, was ich von Bürgerentscheiden halte, die z.B. zu weitreichenden Entscheidungen führen? ;)

Ich nehme mir nicht heraus aus meiner Perspektive eine demokratische Entscheidung eines Volkes zu kritisieren, dass ein weitaus größere demokratische Tradition hat, als z.B. das Deutsche. Im übrigen ist zu berücksichtigen, dass der Volksentscheid nur deshalb zu Stande kam, weil Cameron durch die Wahl entsprechende Mehrheitsverhältnisse vorgefunden hat. Was hätte ein Entscheid im Parlament geändert? Ich glaube nichts, halte deshalb die Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Volksentscheiden, anhand dieses Beispiels für verfehlt.

Bei meinem Wunsch zu mehr Volksentscheiden denke ich primär gar nicht an solche Fragestellungen, sondern eher an kommunale Themen, wie z.B. eventuelle Olympiabewerbungen. Ich halte es für total sinnvoll, wenn z.B. wie seinerzeit die Bevölkerung in Hamburg befragt wird, ob sie eine Bewerbung mittragen wird.
Außerdem möchte ich noch einmal auf mein Beispiel Schweiz verweisen, wo z.B. kommunale Bauprojekte durch dieses basisdemokratische Mittel legitimiert werden.
Aber auch große Entscheidungen können meiner Meinung nach durchaus auf diese Weise legitimiert werden. Wenn man sich z.B. die Abstimmungen zur europ. Verfassung ansieht, dann wurden diese von vielen Ländern vor parlamentarischer Ratifizierung erst einmal durch einen Volksentscheid "geschickt". Ich halte das auch für total sinnvoll. Wenn ich daran denke, dass uns die Politikerelite als Konsequenz der Pandemie mit mehr EU droht und z.B. größere Kompetenzen zur Gesundheitspolitik nach Brüssel verlagern will, so behaupte ich, dann spiegelt das in keinster Weise den Willen des Großteils der Bevölkerung wieder.

Helmut S
14.05.2021, 08:30
Könnt Ihr diese Nebendiskussion vielleicht hierhin auslagern?
Bitcoin (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=43206)

Ich würde die Digitalisierung des Währungssystems (genauer: Bargeldsystems) und die damit notwendigen geldpolitischen Maßnahmen sowie die sozialen Folgen (vom Klimaaspekt angefangen bis hin zur Wirtschaftsstabilität) daraus nicht als Nebendiskussion bezeichnen. Es ist mE von größter Bedeutung wie sich Parteien dazu positionieren. Ich würde niemals eine Partei wählen die für untegulierte, private digitale Bargeldsysteme steht. Das wäre mE höchst Fatal.

:Blumen:

Trimichi
15.05.2021, 10:27
Schon bald wird der Digitalisierung an anatomische Grenzen stoßen. Auch wenn Neurowissenschaftler sagen, "dass das Gehirn noch nicht digital funktioniert", so wird doch der mensch und die Menschen ein analoges und analoge Wesen bleiben. Wenn auch alles falsch ist, so wird zumindest Bundeskanzlerin Annalena Baerbock als Zeugin auftreten können, indem sie aussagt, nicht vor dem hohen Gericht, sondern viel effektiver via der "Inquisition der Massenmainstreammedien" und zwar im "heiligen Namen der Gleichschaltung", so wahr ihr das Antidiskriminierungsgesetz helfe freilich, insofern, aus eigener, zweifältiger Erfahrung übrigens, zugeben zu können, dass eine Schwangerschaft neun Monate dauert, und nicht optimiert werden kann. Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass Frau Baerbock ein Baby oder eines ihrer Kinder mit einem Tama-Gotchi verwechselt. Aber weis mans? :Lachanfall: :Huhu:

Mo77
15.05.2021, 19:59
Die verstärkten Konflikte und militärische Lösungsansätze in Israel werden den Grünen vermutlich wieder Stimmen entziehen.
Erschreckend zu welchen Szenen es auf antiisraelischen/pro Palästina Demonstrationen gekommen ist.
Offen Israel das Existenzrecht abzuerkennen hätte ich so in der Form auf deutschen Straßen nicht für möglich gehalten.
Die deutsche Vergangenheit und Staatsräson Verlangen klare Positionen.
Ein Verharren in multikausalen Erklärungen kostet auf beiden Seiten Stimmen.
Bleibt spannend

Trimichi
16.05.2021, 07:35
Die verstärkten Konflikte und militärische Lösungsansätze in Israel werden den Grünen vermutlich wieder Stimmen entziehen.
Erschreckend zu welchen Szenen es auf antiisraelischen/pro Palästina Demonstrationen gekommen ist.
Offen Israel das Existenzrecht abzuerkennen hätte ich so in der Form auf deutschen Straßen nicht für möglich gehalten.
Die deutsche Vergangenheit und Staatsräson Verlangen klare Positionen.
Ein Verharren in multikausalen Erklärungen kostet auf beiden Seiten Stimmen.
Bleibt spannend

Gute Einschätzung. Du unterschätzt den Annalena- und Volksverblödungsfaktor?

Die Europäer mit ihrem eigenem Multilateralismus und Multikausalismus, ihrem Wischi-Waschi und Toleranzgerede, alles gut, geht solange gut, bis Netanjahu mit dem A-Waffen-Einsatz droht. Ich kann dir aus eigener Erfahrung mit "Netan" versichern, dass er, "Bibi", ein Hardliner ist, der zu allem fähig ist. Wenn es zu tun ist.

Deswegen ja, Annalena wäre besser in einer gendergemainstreamten Hüpfburg im Einhorndesign aufgehoben als in der transparenten Glaskuppel. Alternativ kann Laschet dort den lieben Märchenonkel spielen. Mit Söders Rückzug aus der Kanzlerkandidatur hat Deutschland den letzten einigermaßen fähigen Menschen auf internationalem Politparkett verloren.

Irgendwann werden auch die Dümmsten, also die, die auf der Straße diesen Blödsinn machen, begreifen, dass die israelische Vergangenheit nicht ohne die deutsche Vergangenheit gedacht werden kann. Keine Sorgen machen mit dem Hinweis auf die Konferenz von Yalta.

In keiner dt. Regierung wird der Abschuss von Kassam-2 Raketen auf Zivilisten geduldet werden. Annalena traue ich allerdings alles zu. Vllt verwechselt sie Iran mit Kasan, und Kassam mit Assuan?

Lass sie machen! Wird lustig. Mit Annalena gestehen wir als Deutsche auf der politischen Bühne und damit gegenüber der Weltöffentlichkeit ein, dass man sich über uns zu Recht schlapp lachen kann. Und genau das ist der Trick. ;) :Blumen: :Huhu:

Helios
16.05.2021, 11:37
......
Offen Israel das Existenzrecht abzuerkennen hätte ich so in der Form auf deutschen Straßen nicht für möglich gehalten.
......


solche Diskussionen gibt es des Öfteren - meine Argumentation war bisher, sollte Israel nur einmal eine Auseinandersetzung militärisch verlieren, dann werden alle das Land räumen müssen - das ist der Grund, weshalb bei uns kein Personen-Limit bei Asyl und Zuwanderung ist, geschuldet den Greueltaten des "3. Reichs" - die Millionen Menschen müssen auf die Schnelle untergebracht werden, dann heist es zusammenrücken (ich denke nicht, dass alle ins Land der "Täter" möchten, aber was bleibt ihnen übrig, wenn sie nicht getötet werden wollen).

Nein - heisst es dann - die bleiben alle wo sie sind und es wird friedlich werden, wenn die Israelis keine Waffen mehr haben - Pipi Langstrumpf Denke iss easy.

Trimichi
16.05.2021, 13:25
solche Diskussionen gibt es des Öfteren - meine Argumentation war bisher, sollte Israel nur einmal eine Auseinandersetzung militärisch verlieren, dann werden alle das Land räumen müssen - das ist der Grund, weshalb bei uns kein Personen-Limit bei Asyl und Zuwanderung ist, geschuldet den Greueltaten des "3. Reichs" - die Millionen Menschen müssen auf die Schnelle untergebracht werden, dann heist es zusammenrücken (ich denke nicht, dass alle ins Land der "Täter" möchten, aber was bleibt ihnen übrig, wenn sie nicht getötet werden wollen).

Nein - heisst es dann - die bleiben alle wo sie sind und es wird friedlich werden, wenn die Israelis keine Waffen mehr haben - Pipi Langstrumpf Denke iss easy.

Besser wäre es würde man Terroristen entwaffnen. Meinst nicht auch?


Mensch Meier Meister Helios, deine Demenz scheint in ein er(n)stes Stadium eingetreten zu sein. Muss man sich Sorgen machen?

Thomas1987
16.05.2021, 15:39
Nichts ist verlogener als das deutsche Gewäsch von der besonderen Verantwortung für jüdisches Leben. Wenn man so etwas ernst nehmen würde, dann würde man kaum mit den schlimmsten Feinden Israels paktieren und das Land mit ihnen zu überschwemmen. Tatsache ist, offenes jüdisches Leben ist heute in weiten Teilen Deutschlands ohne permanenten Staatschutz nicht möglich. Und das erst nicht seit gestern. Und nein das liegt nicht an ein paar Ostdeutschen Glatzen.. Die Raketen aus dem Gazastreifen zahlt übrigens auch der deutsche Steuerzahler. Aber wer das offen ausspricht ist natürlich der wahre, böse Rassist.

Helios
16.05.2021, 16:30
Besser wäre es würde man Terroristen entwaffnen. Meinst nicht auch?


Mensch Meier Meister Helios, deine Demenz scheint in ein er(n)stes Stadium eingetreten zu sein. Muss man sich Sorgen machen?

ich war doch nur w15er mit stolpern über die fire-range in grafenwöhr, in tel aviv lebens ja so, als ob sie ein häusel in der fire range haben.

räusper - kommunikationsknoten in gaza abgeschalten - jetzt werdens wohl bodentruppen zum entwaffnen reinschicken - es ist immer das selbe schema und leicht vorherzusagen => weil der hamashäuptling inkl. familie bereits weg war, hatten sie schon vorbereitungen getroffen.
eigentlich würde es mich nicht interessieren, was sie sich einfallen haben lassen, man kommt aber nicht drumherum informiert zu werden.

qbz
18.05.2021, 09:16
Gestern sprachen zwei Journalisten im RBB24 zusammen mit Annalena Baerbock und Olaf Scholz, da beide in einem Potsdamer Wahlkreis für den Bundestag kandidieren:

Polittalk. Wer schafft's ins Kanzleramt? (https://www.ardmediathek.de/video/wer-schafft-s-ins-kanzleramt-oder-polittalk-mit-annalena-baerbock-und-olaf-scholz/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvcmJiLXRhbGsvMjAyMS0wNS 0xN1QyMTowMDowMF81OThmYjdhNy1jZjcyLTQyZTAtYjNlMi1m M2Q5NTc3Y2I3NTYvd2VyLXNjaGFmZnRzLWlucy1rYW56bGVyYW 10LXBvbGl0dGFsay1taXQtYW5uYWxlbmEtYmFlcmJvY2stdW5k LW9sYWYtc2Nob2x6/)

El Stupido
18.05.2021, 09:25
Gestern jemand Laschet auf Pro7 gesehen?
Lese gerade das hier bei Twitter:

Kein polarisierender Wahlkampf in diesem Jahr. Das Land ist aufgewühlt genug.
@ArminLaschet
auf
@Pro7
zu seinem Anspruch der Wahlkampfführung. #P7Spezial (https://twitter.com/CDU/status/1394357431430438920?s=20)

Wissen das auch Ziemiak und Kuban etc.?
Zuletzt fällt die CDU weniger mit eigenen Inhalten auf sondern vielmehr mit Kurs gegen B90/Grüne.

aequitas
18.05.2021, 10:36
Wissen das auch Ziemiak und Kuban etc.?
Zuletzt fällt die CDU weniger mit eigenen Inhalten auf sondern vielmehr mit Kurs gegen B90/Grüne.

Ohne eigenem Wahlprogramm wird es schwer. Die CDU/CSU scheint wirklich Angst zu haben vor den Grünen. Wobei meinetwegen sollen sie den persönlichen Ton gerne weiter fahren, damit schwarz-grün unwahrscheinlicher wird und die Möglichkeit für eine Ampel öffnet.

Nepumuk
18.05.2021, 11:53
..., damit schwarz-grün unwahrscheinlicher wird und die Möglichkeit für eine Ampel öffnet.

Dazu benötigt die FDP wohl einen neuen Chef. Lindner präsentiert sich (erneut) als regierungsunfähig:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-absage-an-steuererhoehungen-gefaehrdet-buendnis-mit-spd-und-gruenen-a-a10c23c8-c1c1-4476-8241-3f4afcee3741

El Stupido
18.05.2021, 12:18
Dazu benötigt die FDP wohl einen neuen Chef. Lindner präsentiert sich (erneut) als regierungsunfähig:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-absage-an-steuererhoehungen-gefaehrdet-buendnis-mit-spd-und-gruenen-a-a10c23c8-c1c1-4476-8241-3f4afcee3741

FDP ohne Lindner ist derzeit eigentlich kaum vorstellbar. Linder IST die FDP, alle anderen (Kubicki, Wissing,...) erscheinen wie Nebenfiguren.
Lindner ist derjenige, der auf den Wahlplakaten locker im Unterhemd mit Smartphone posiert (https://www.stern.de/politik/deutschland/christian-lindner-zieht-sich-fuer-wahlkampf-bis-auf-das-unterhemd-aus-7421678.html) und das Gesicht der FDP.

Das er solche Taktiererein macht ist ja auch nichts neues. Wer erinnert sich nicht an "lieber nicht regieren als schlecht regieren". Wie du ja bereits schreibst: "(erneut) regierungsunfähig".

Nepumuk
18.05.2021, 12:32
Das er solche Taktiererein macht ist ja auch nichts neues. Wer erinnert sich nicht an "lieber nicht regieren als schlecht regieren". Wie du ja bereits schreibst: "(erneut) regierungsunfähig".

Eigentlich schade. Ich habe durchaus Sympathien für die Position der FDP und kann vielen ihrer Positionen zustimmen. Leider hapert's dann an der Umsetzung, dem Personal und der Erkenntnis, dass eine leistungsfähige Wirtschaft ohne eine intakte Umwelt langfristig nicht funktionieren wird.

aequitas
18.05.2021, 12:57
FDP ohne Lindner ist derzeit eigentlich kaum vorstellbar. Linder IST die FDP, alle anderen (Kubicki, Wissing,...) erscheinen wie Nebenfiguren.
Lindner ist derjenige, der auf den Wahlplakaten locker im Unterhemd mit Smartphone posiert (https://www.stern.de/politik/deutschland/christian-lindner-zieht-sich-fuer-wahlkampf-bis-auf-das-unterhemd-aus-7421678.html) und das Gesicht der FDP.

Das er solche Taktiererein macht ist ja auch nichts neues. Wer erinnert sich nicht an "lieber nicht regieren als schlecht regieren". Wie du ja bereits schreibst: "(erneut) regierungsunfähig".

Ist denn die FDP 2021 wieder so zu 100% Lindner ausgelegt? Gibt durchaus viel Personal, das sozialliberale Positionen vertritt und ebenso Präsenz genießt, jedoch nicht in dem Ausmaß wie Lindner und Kubicki. Ist das also einfach eine Wahrnehmung aufgrund der Berichterstattung?

Auch in Sachen Umwelt hat die FDP mittlerweile zukunftsfähige Punkte. Hier sehe ich durchaus auch Potential, dass in einer Ampel-Koalition progressive Klimapolitik gemacht werden könnte - jenseits von Verboten.

Hafu
18.05.2021, 13:32
...
Auch in Sachen Umwelt hat die FDP mittlerweile zukunftsfähige Punkte. Hier sehe ich durchaus auch Potential, dass in einer Ampel-Koalition progressive Klimapolitik gemacht werden könnte - jenseits von Verboten.

???

Kannst du diese "zukunftsfähigen Punkte" eventuell nochmal näher erläutern?

Ich habe in diversen Veröffentlichungen der letzten Tage (in unterschiedlichen Formulierungen) nur das zur "Klimapolitik" der FDP gefunden:

...An der Vorlage des Bundesvorstands zum Thema Klimaschutz gab es nur wenige Änderungen. Demnach lehnt die FDP staatliche Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele weitgehend ab. Unter anderem will sie keine Tempolimits, Fahrverbote oder ein Verbot des Verbrennungsmotors. Vielmehr soll der Weg zur Erreichung der nationalen Klimaschutzvorgaben "dem Erfindergeist" von Ingenieuren und Wissenschaftlern überlassen werden (https://www.tagesschau.de/inland/fdp-parteitag-193.html).

"Keine staatlichen Vorgaben" ist zwar oberflächlich betrachtet eine klassische liberale Position, aber mir ist komplett unklar, wie eine solche Klimaschutzpolitik praktisch funktionieren soll.

Wie würden den unsere Flüsse heutzutage aussehen, wenn in den 80ern "keine staatlichen Vorgaben" für Unternehmen entstanden wären, wie sie mit dem Abwasser ihrer Produktionsstandorte umzugehen haben.

Wer hätte sich in den 90ern denn ein Auto mit Katalysator gekauft, wenn es "keine staatlichen Vorgaben" für die Autoindustrie gegeben hätte?

Ich halte die Position der FDP in dieser zentralen Frage für erschreckend ähnlich zur Haltung der AFD zum selben Problem. Im Kern ist die FDP mit ihren Aussagen sehr nahe an aktiver Klimawandelleugnung.

aequitas
18.05.2021, 15:03
Ich halte die Position der FDP in dieser zentralen Frage für erschreckend ähnlich zur Haltung der AFD zum selben Problem. Im Kern ist die FDP mit ihren Aussagen sehr nahe an aktiver Klimawandelleugnung.

Die FDP steht für Zertifikatehandel worüber sich der CO2-Preis bestimmen lässt. Halte ich für fortschrittlich im Gegensatz zu einem kompletten innerdeutschen Flugverbot oder einem Tempolimit. Wobei letzterem kann ich aus anderen Gründen durchaus etwas abgewinnen.

Woher komm der Vergleich mit der AfD? Die leugnen den Klimawandel, die FDP setzt sich zum größten Teil damit konstruktiv auseinander. Dein Zitat verdeutlicht viel eher das Problem das im anderen Thread diskutiert wird: viel Meinung, wenig Fakten.

Nepumuk
18.05.2021, 15:42
Die FDP steht für Zertifikatehandel worüber sich der CO2-Preis bestimmen lässt. Halte ich für fortschrittlich im Gegensatz zu einem kompletten innerdeutschen Flugverbot oder einem Tempolimit. Wobei letzterem kann ich aus anderen Gründen durchaus etwas abgewinnen.


Das Grundproblem mit jeder Form finanzieller Steuerung ist die soziale Ungerechtigkeit. Wohlhabende können sich "freikaufen", weniger Wohlhabende sind die Gekniffenen. Eine Tempolimit z.B. hat dieses Problem nicht, ganz im Gegenteil. Unfassbar billig ist es noch dazu.

Hafu
18.05.2021, 16:20
Die FDP steht für Zertifikatehandel worüber sich der CO2-Preis bestimmen lässt. Halte ich für fortschrittlich im Gegensatz zu einem kompletten innerdeutschen Flugverbot ...

Niemand in Deutschland will und wird irgenwelche Flugverbote fordern (oder durchsetzen). Das ist nur die irreführende Darstellung der Bildzeitung und der Union in dicken Überschriften.

Die Grünen haben angekündigt, dass zukünftig Kerosin nicht mehr subventioniert werden soll, sondern genauso der Besteuerung unterliegen könnte wie es derzeit der Strom ist, mit dem die Bahn fährt.
Das erscheint mir fair und sinnvoll.

Dass sich bei einer Besteuerung des Flugbenzins Kurzstreckenflüge (innerhalb Deutschlands) und Billigflüge für unter 100,-€ innerhalb Europas nicht mehr rechnen, liegt auf der Hand. Aber das ist kein Verbot, sondern schlicht und einfach Marktwirtschaft.

Mallorca für 29,-€ ist kein Grundrecht.


Woher komm der Vergleich mit der AfD? Die leugnen den Klimawandel, die FDP setzt sich zum größten Teil damit konstruktiv auseinander. Dein Zitat verdeutlicht viel eher das Problem das im anderen Thread diskutiert wird: viel Meinung, wenig Fakten.

Die AFD will auch keine Verbote und keine staatlichen klimapolitischen Eingriffe.

Wer im Jahr 2021 ernsthaft auf zukünftigen "Erfindergeist" setzt wie die FDP, anstatt tatsächlich zu handeln, der hat das Pariser Klimaabkommen nicht ansatzweise verstanden.
Im Pariser Klimaabkommen sind Ziele hinsichtlich der Begrenzung der Erderwärmung und der Reduktion der Emission von Treibhausgasen definiert. Konkrete Aufgabe der Politik ist es aber jetzt konkrete Pläne zur Umsetzung dieser Ziele zu definieren.
Die FDP vertagt das Klimawandel-Problem in ihrem Wahlprogramm in eine ferne Zukunft und bleibt mit ihren angedachten Maßnahmen komplett nebulös. Ohne staatliche Vorgaben alleine mit ein wenig Zertifikatehandel, den es ja seit 2005 schon gibt, und der bislang eine Mogelpackung der Energiepolitik geblieben ist kann die Einhaltung des Vertrags des Pariser Klimaabkommens unmöglich gelingen.

Nepumuk
18.05.2021, 16:26
Wer im Jahr 2021 ernsthaft auf zukünftigen "Erfindergeist" setzt wie die FDP, anstatt tatsächlich zu handeln, der hat das Pariser Klimaabkommen nicht ansatzweise verstanden.


Zumal wir ja gar nicht mehr warten müssen. Der "Erfindergeist" hat ja schon längst zugeschlagen. Deswegen haben wir ja Solarzellen, Windkraftanlagen, intelligente Stromnetz, eAutos etc. etc. Alles schon erfunden und Vieles davon serienreif. Wir müssen "nur noch" die flächendenkende Umsetzung hin bekommen.

El Stupido
19.05.2021, 10:54
Franziska Giffey tritt zurück:

https://www.sueddeutsche.de/politik/franziska-giffey-doktorarbeit-ruecktritt-1.5298263

qbz
20.05.2021, 17:12
Heute wurde im Bundestag über den sog. Uploadfilter im Rahmen einer Urheberrechtsreform, gegen den es aus dem Internet bekanntlich sehr viele Proteste gab, abgestimmt. Pro: CDU, SPD; Contra: die Linke, FDP, AFD; Enthaltung: Grüne :Lachen2: .

https://netzpolitik.org/2021/urheberrechtsreform-uploadfilter-werden-gesetz/

Wenn der Bundestag am heutigen Donnerstag abschließend über die Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie in deutsches Recht abstimmt, werden die im umstrittenen Artikel 17 vorgesehenen Uploadfilter endgültig in deutsches Recht gegossen. Größere Diensteanbieter wie etwa YouTube müssen dann nach den Vorgaben des Urheberrechts-Diensteanbietergesetzes (UrhDaG) spätestens ab August sämtliche Inhalte, die hochgeladen werden, automatisiert überprüfen und gegebenenfalls blockieren.

Ein seit Jahrzehnten etablierter Konsens der Internetregulierung ist damit aufgekündigt: Während Plattformen bisher in Notice-and-Takedown-Verfahren auf Hinweise hin vermeintlich rechtswidrige Inhalte prüfen und eventuell löschen mussten, sollen sie nun sämtliche Uploads ihrer Nutzerinnen und Nutzer aktiv überwachen.
......
Statt einer klaren Erlaubnis bestimmter Nutzungen ist nunmehr vorgesehen, dass bei geringfügigen Nutzungen vermutet wird, dass es sich dabei um gesetzlich erlaubte Nutzungen handelt, etwa da sie als Zitat oder zum Zweck der Parodie verwendet werden. Zugleich wurden die Kennzeichnungsmöglichkeiten durch Nutzende stark eingeschränkt und die Bagatellgrenzen sehr eng gezogen. Für Text etwa sind das 160 Zeichen, also weniger als ein Tweet. Und schließlich haben die Rechteinhaber einen „roten Knopf“ bekommen, mit dem sie in besonders dringlichen Fällen sofort die Sperrung eines Inhalts bis zur Entscheidung auslösen können. Ein entsprechender „grüner Knopf“ für im Sinne der Meinungsbildung dringliche Inhalte ist nicht vorgesehen.
.....
Die Regierungskoalition hat ihre ständig wiederholten Versprechen, Uploadfilter nicht einführen zu wollen, mit dem UrhDaG endgültig gebrochen. Dass die Umsetzung dennoch weitgehend geräuschlos erfolgt und die Regierung das UrhDaG mit seinen Uploadfiltern als vernünftigen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen verkaufen kann, mag in Teilen der Pandemie geschuldet sein. Es liegt aber auch daran, dass sich bereits nach Verabschiedung der Richtlinie viele Menschen vom Thema abgewendet haben – frustriert von wortbrüchigen Politikerinnen und Politikern.
......

Mo77
20.05.2021, 18:19
Bis was haben die Grünen sich denn jetzt schon alles enthalten die letzten Wochen?

teofilo
22.05.2021, 21:45
Sozialpsychologen hätten hier ihre wahre Freude. Trend-Marketing funktioniert, egal ob Gravelbikes, Magicbrillen, veganes Carboloading oder Wahlverhalten;) :Cheese:

qbz
25.05.2021, 12:28
"Grüne und SPD streiten über Rüstungsexporte: Grünenchef Habeck spricht sich dafür aus, Defensivwaffen an die Ukraine zu liefern. SPD-Fraktionschef Mützenich nennt das »kontraproduktiv und gefährlich«. " (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-robert-habeck-fuer-waffenlieferungen-rolf-muetzenich-widerspricht-a-f1284aa2-4749-4c6f-b8bb-f8cac8b36b8d)

El Stupido
26.05.2021, 08:00
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick (https://pbs.twimg.com/media/E2QU31aX0AIQe65?format=png&name=medium)

:(

Schwarzfahrer
26.05.2021, 08:19
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick (https://pbs.twimg.com/media/E2QU31aX0AIQe65?format=png&name=medium)

:(
Das sollte "den anderen" doch langsam zu denken geben: vielleicht macht nicht die AfD alles richtig, sondern sie einiges falsch?

Auf Bundesebene finde ich bemerkenswert, daß seit Jahresbeginn nur eine Partei einen kontinuierlichen Trend aufweist, und das ist die FDP (https://dawum.de/Bundestag/); alle anderen dümpeln entweder um den gleichen Wert oder zeigen extreme Sprünge, was offenbar mehr mit Tagesmeldungen und Personen zu tun hat als mit programmatischen Inhalten. Bin gespannt, wohin es noch hinläuft...

captain hook
26.05.2021, 08:28
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick (https://pbs.twimg.com/media/E2QU31aX0AIQe65?format=png&name=medium)

:(

Die 26 Prozent die es gut finden, dass ihre Chefin Sanktionenen gegen Weißrussland nicht gut findet wenn die mal kurz nen Flieger vom Himmel holen. Sich nicht vorschreiben lassen wollen ne Maske tragen zu müssen, aber Diktaturen unterstützen. Genau mein Humor. Ich könnte mal empfehlen in so einem Land ne abweichende Meinung zu haben.

captain hook
26.05.2021, 08:30
Das sollte "den anderen" doch langsam zu denken geben: vielleicht macht nicht die AfD alles richtig, sondern sie einiges falsch?

.

Auf jeden Fall.

El Stupido
26.05.2021, 08:39
Es ist ja richtig, dass "die anderen" so einiges falsch oder mindestens mal ungeschickt angehen.
Daraus aber ein "Das sollte "den anderen" doch langsam zu denken geben: vielleicht macht nicht die AfD alles richtig, sondern sie einiges falsch?" verharmlost Wähler*innen des politischen Arm des Rechtsterrorismus als harmlose Protestwähler*innen.

Hafu
26.05.2021, 08:39
Die 26 Prozent die es gut finden, dass ihre Chefin Sanktionenen gegen Weißrussland nicht gut findet wenn die mal kurz nen Flieger vom Himmel holen. Sich nicht vorschreiben lassen wollen ne Maske tragen zu müssen, aber Diktaturen unterstützen. Genau mein Humor. Ich könnte mal empfehlen in so einem Land ne abweichende Meinung zu haben.

:Blumen:

Leider ist der durchschnittliche AFD-Wähler geistig zu beschränkt, als dass ihm diese massiven inneren Widersprüche selbst bewusst werden würden.

Hafu
26.05.2021, 08:52
...
Auf Bundesebene finde ich bemerkenswert, daß seit Jahresbeginn nur eine Partei einen kontinuierlichen Trend aufweist, und das ist die FDP (https://dawum.de/Bundestag/); alle anderen dümpeln entweder um den gleichen Wert oder zeigen extreme Sprünge, ...

Den viel eindrucksvolleren Aufwärtstrend der Grünen interpretierst du also negativ , weil neben dem kontinuierlichen Aufwärtstrend von Mai'20 bis Februar'21(von 12% auf 18%) zusätzlich anschließend noch zwei Sprünge enthalten sind (einmal wegen des Regierungsversagen beim Pandemie- und Impfmanagement im Februar/März) und dann ein weiterer Sprung nach dem Kanzlerkandidaten-Nominierungsdebakel der Union und der geräuschlos gelungen Kandidatenkür von Baerbock?
Der Aufwärtstrend der FDP begann im übrigen erst Mitte Oktober, während der Aufwärtstrend der Grünen in deiner Grafik schon im Mai begann.

Das ist schon eine sehr eigenwillige Kurvendiskussion.

captain hook
26.05.2021, 08:54
Es ist ja richtig, dass "die anderen" so einiges falsch oder mindestens mal ungeschickt angehen.
Daraus aber ein "Das sollte "den anderen" doch langsam zu denken geben: vielleicht macht nicht die AfD alles richtig, sondern sie einiges falsch?" verharmlost Wähler*innen des politischen Arm des Rechtsterrorismus als harmlose Protestwähler*innen.

Du hast absolut recht. Allerdings dürfte es wie schon in der Vergangenheit sehr schwer werden die Leute zurück zu gewinnen, wenn man sie stigmatisiert. Jemand der jetzt eher nicht links ökologisch verwurzelt ist, hat vermutlich wenig Probleme sich eine zugelassenen Partei am eher rechten Rand zu suchen. Muss man bei seiner Beurteilung berücksichtigen.

Ich führe gelegentlich Gespräche mit Menschen, die auch nicht so links ökologisch ticken... Da nehmen die Gedanken ganz andere Abzweigungen wie bei mir. Da werden die üblichen, auch hier im Forum gelegentlich geposteten Links, verteilt, man lacht drüber, sagt dann, dass ist ja nicht 100 Prozent richtig, aber ein Funken Wahrheit wäre schon dabei. Denen muss man mit Argumenten pro grün oder linke gar nicht kommen. Die nehmen ihnen die Autos weg und wollen ihre Ersparnisse besteuern. Das ist in ihr Hirn eingebrannt. Für alles andere sind die komplett taub. Da kommen die eher in einen Hassrausch als dass sie mal anfangen nachzudenken.

Schwarzfahrer
26.05.2021, 09:11
Leider ist der durchschnittliche AFD-Wähler geistig zu beschränkt, als dass ihm diese massiven inneren Widersprüche selbst bewusst werden würden.
Du meinst, daß die durchschnittlichen Wähler anderer Parteien weniger beschränkt sind? Oder daß nur in der AfD krasse innere Widersprüche vorliegen? Ich glaube eher, daß der "durchschnittliche Wähler" sich generell mehr emotional und medial beeinflussen lässt, als selbst über Details nachzudenken und sich kritisch mit einzelnen Inhalten auseinanderzusetzen.
Den viel eindrucksvolleren Aufwärtstrend der Grünen interpretierst du also negativ , weil neben dem kontinuierlichen Aufwärtstrend von Mai'20 bis Februar'21(von 12% auf 18%) zusätzlich anschließend noch zwei Sprünge enthalten sind (einmal wegen des Regierungsversagen beim Pandemie- und Impfmanagement im Februar/März) und dann ein weiterer Sprung nach dem Kanzlerkandidaten-Nominierungsdebakel der Union und der geräuschlos gelungen Kandidatenkür von Baerbock?
Nicht negativ, aber weniger aussagekräftig bezüglich inhaltlicher Überzeugung der Wähler, und damit volatiler. Sept. 20 - März 21 stagnieren sie, dann gibt es zwei Sprünge in einer Größenordnung und Steilheit, die eindeutig mit medialen Hypes mehr zu tun haben, als mit inhaltlicher Überzeugung in der Breite. Die Gründe für die Stufen benennst Du ja selbst.

Mir ist aber auch bewußt, daß aus den weiter oben genannten Gründen der Aufwärtstrend der FDP auf jeden Fall begrenzt ist, z.B. durch den Anteil von Menschen, die sich überhaupt mehr mit Inhalten als mit Personen auseinandersetzen (das bei Wählern aller Parteien), und durch den Anteil Menschen, denen Individualismus über Kollektivismus geht, um nur ein paar Punkte zu nennen. Wenn sich Lindner keine persönlichen Skandale leistet, könnte eine Sättigung der FDP-Kurve ein besserer Indikator für Wähler für Liberale Inhalte sein, als die AfD-Kurve für Rechtsextreme oder die CDU-Kurve für Konservative. Dabei sind im letzten Jahr viele FDP-Wähler enttäuscht abgesprungen wegen einiger (von manchen als peinlich empfundenen) Anbiederungen von Lindner an den Zeitgeist.

Schwarzfahrer
26.05.2021, 09:16
Du hast absolut recht. Allerdings dürfte es wie schon in der Vergangenheit sehr schwer werden die Leute zurück zu gewinnen, wenn man sie stigmatisiert.
Diese Erkenntnis sollte endlich auch in der Politik ankommen...
Ich führe gelegentlich Gespräche mit Menschen, die auch nicht so links ökologisch ticken... Da nehmen die Gedanken ganz andere Abzweigungen wie bei mir. Da werden die üblichen, auch hier im Forum gelegentlich geposteten Links, verteilt, man lacht drüber, sagt dann, dass ist ja nicht 100 Prozent richtig, aber ein Funken Wahrheit wäre schon dabei. Denen muss man mit Argumenten pro grün oder linke gar nicht kommen. Die nehmen ihnen die Autos weg und wollen ihre Ersparnisse besteuern. Das ist in ihr Hirn eingebrannt. Für alles andere sind die komplett taub. Da kommen die eher in einen Hassrausch als dass sie mal anfangen nachzudenken.
Diese Beobachtung ist sicher korrekt - und leider auch von der anderen Seite wird es häufig ähnlich erlebt und wahrgenommen. Es ist inzwischen müßig zu diskutieren, wer angefangen hat oder Schuld dran ist - die Frage ist, ob und wer zuerst den Schritt macht, auf die anderen zuzugehen, die Unsicherheiten der eigenen Position zuzugeben, und die Gemeinsamkeiten zu suchen statt das Trennende zu überhöhen, statt die Fronten zu verhärten.

El Stupido
26.05.2021, 09:31
@ captain: Ja, es dürfte äußert schwer werden, solche Leute zurück zu gewinnen. Wenn nicht sogar teils unmöglich. Wo ich aber anderer Meinung bin als du ist das mit dem "Stigmatisieren". Es sollte allgemein bekannt sein, wer sich so in der AfD tummelt und was die für Vorstellungen hat. Es düfte schwer messbar sein, wie viele die AfD nicht trotz solcher Sachen sondern wegen solcher Sachen wählen. Egal wie: man sollte das Kind beim Namen nennen dürfen ohne das es was mit Stigmatisierung zu tun hat.

Nochmals ein Gedanke zum Thema "zurückgewinnen":
Es wird viel geschrieben im Internet, viel verbreitet, Quellen z.T. nicht hinterfragt, bewusst Fake-News gestreut usw.
Lange hörte man beschwichtigende Aussagen wie "wenn die mal merken, dass das alles Fake ist werden denen die Augen aufgehen".
Nun ist Trump aber aus dem Amt und Biden im Amt, da werden eben Durchhaltemärchen gesponnen von angeblichen Comebacks.
Weltweit sind Millionen von Menschen gegen Covid-19 geimpft und abgesehen von den seltenen Fällen tödlich verlaufener Hirnvenenthrombosen ist das geräuschlos gelaufen. Statt als böswillige Manipulator*innen entlarvt zu sein schreiben solche Leute jetzt "Ja, aber innerhalb der nächsten zwei Jahre sind alle geimpften tot".
Leute, die solchen Quellen folgen, es glauben, es nicht hinterfragen weil es zu gut ins Weltbild passt die gewinnst du nicht mehr zurück.
Und so wird auch die AfD weiter von "Messermigranten" usw. schwadronieren.

aequitas
26.05.2021, 09:38
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick (https://pbs.twimg.com/media/E2QU31aX0AIQe65?format=png&name=medium)

:(

Allerdings sollte man dann zusätzliche den Vergleich zu den letzten LTW bemühen. Sowohl AfD als auch CDU haben in der verlinkten Prognose Wähler verloren, während die anderen Parteien Wähler hinzugewinnen konnten. Es sieht zwar wirklich nicht schön aus, aber immerhin wurde das Potential der AfD gesenkt.

aequitas
26.05.2021, 09:46
Mir ist aber auch bewußt, daß aus den weiter oben genannten Gründen der Aufwärtstrend der FDP auf jeden Fall begrenzt ist, z.B. durch den Anteil von Menschen, die sich überhaupt mehr mit Inhalten als mit Personen auseinandersetzen (das bei Wählern aller Parteien), und durch den Anteil Menschen, denen Individualismus über Kollektivismus geht, um nur ein paar Punkte zu nennen. Wenn sich Lindner keine persönlichen Skandale leistet, könnte eine Sättigung der FDP-Kurve ein besserer Indikator für Wähler für Liberale Inhalte sein, als die AfD-Kurve für Rechtsextreme oder die CDU-Kurve für Konservative. Dabei sind im letzten Jahr viele FDP-Wähler enttäuscht abgesprungen wegen einiger (von manchen als peinlich empfundenen) Anbiederungen von Lindner an den Zeitgeist.

Es gibt sicher einige Rechtslibertäre o.ä. in der FDP - die finden wahrlich so einiges peinlich. Allerdings "die Lindner-FDP" als den Kern des Liberalismus und FDP zu bezeichnen ist etwas absurd, gerade wenn man etwas weiter zurückschaut. Umweltschutz/Nachhaltigkeit und Einwanderung sind wichtige liberale Themen, die auch von fortschrittlichen Teilen der FDP erkannt werden. Glücklicherweise etablieren sich auch wieder mehr (sozial-)liberale in der Partei, sodass diese Themen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, da sie Kern von Freiheit sind, wie wir sie in Mitteleuropa kennen.

Ich bin wahrlich kein FDP-Wähler, sehe aber in ihnen durchaus einen potentiellen Koalitionspartner für zukunftsfähige Reformen. Die Wahrnehmung dieser Partei ist allerdings immer wieder zum Schmunzeln, wenn 68er-Linke wie qbz und konservative Rechte wie Schwarzfahrer sie entweder als "neoliberal" oder "sozialisitisch" bzw. "an den Zeitgeist angebiedert" bezeichnen.

Hafu
26.05.2021, 09:47
... Wenn sich Lindner keine persönlichen Skandale leistet, ...

Apropos Skandale: Die Wahl des FDP-Politikers Kemmerich mit den Stimmen der AFD zum thüringischen Ministerpräsidenten ist ja jetzt schon über ein Jahr her und deshalb haben es viele FDP-Wähler wohl längst vergessen oder ihrer Partei verziehen.
Hoffentlich setzt Lindner seine innige und sehr befremdliche Freundschaft zum Honorarkonsul von Weißrussland, den zu küssen und zu umarmen er nichtmal in der Hochphase der Pandemie widerstehen konnte, (https://taz.de/Christian-Lindners-Umarmung/!5683962/) nutzbringend dafür ein, die Freilassung des entführten Oppositionellen Protasewitsch zu erwirken.
Dafür würde sogar ich mal jemandem wie Lindner Beifall spenden und dann hätte das peinliche Anbiedern und Networken zur Einwerbung von Parteispenden auch mal was Gutes.

https://bilder1.n-tv.de/img/incoming/crop21789296/9132744738-cImg_16_9-w720/Lindner.jpg

https://pbs.twimg.com/media/EYPoMgKXQAEqZGB.jpg

El Stupido
26.05.2021, 09:52
:Blumen: @ HaFu

Schwarzfahrer
26.05.2021, 09:57
Apropos Skandale. Hoffentlich setzt Lindner seine innige und sehr befremdliche Freundschaft zum Honorarkonsul von Weißrussland, den zu küssen und zu umarmen er nichtmal in der Hochphase der Pandemie widerstehen konnte, nutzbringend dafür ein, die Freilassung des entführten Oppositionellen Protasewitsch zu erwirken.
Ja, das wäre zu wünschen - wenn auch leider weder Linder in Deutschland noch vermutlich ein Honorarkonsul in Weissrussland besonders viel politisches Gewicht haben dürften.
Ansonsten ist leider die mangelnde kritische Distanz von Politikern zu unappetitlichen Protagonisten aus verschiedenen Ländern nichts ungewöhnliches. Als Politiker kann man wohl (besonders in der Außenpolitik) keine rein moralischen Maßstäbe ansetzen, oder hat zumindest andere Skalen, als die reine Moraltheorie erwarten lässt - sonst hätte nicht die Deutsche Regierung schon in den 70-ern Geschäfte mit Ceausescu gemacht, Strauss die Colonia Dignidad besucht, die Franzosen Gaddafi hoffiert, vom Umgang mit dem Iran oder der Hamas ganz zu schweigen.

keko#
26.05.2021, 13:27
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick (https://pbs.twimg.com/media/E2QU31aX0AIQe65?format=png&name=medium)

:(

Wundert dich das? U. a die Folgen von Corona werden dafür sorgen, dass Spannungen in der Gesellschaft zunehmen und Extremismus in unsere Gesellschaft fest verankert sein wird. Andere europäische Länder kennen das längst. Deutschland steht vor der Herausforderung von Hass und Rassimus.

qbz
26.05.2021, 13:47
........
Die Wahrnehmung dieser Partei ist allerdings immer wieder zum Schmunzeln, wenn 68er-Linke wie qbz und konservative Rechte wie Schwarzfahrer sie entweder als "neoliberal" oder "sozialisitisch" bzw. "an den Zeitgeist angebiedert" bezeichnen.

Zwei Fragen zum Schmunzeln: :)
Neoliberalismus (altgriechisch νέος neos, deutsch ‚neu‘ und lateinisch liberalis ‚freiheitlich‘) bezeichnet eine Neubelebung wirtschaftsliberaler Ideen im 20. Jahrhundert. Wie der Klassische Liberalismus strebt er eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung an, lehnt jedoch staatliche Eingriffe in die Wirtschaft nicht ganz ab, sondern will sie auf ein Minimum beschränken.[1] Neben der Freiburger und Österreichischen Schule ist die Chicagoer Schule zudem von zentraler Bedeutung sowie die damit praktizierte Wirtschaftspolitik der Deregulierung, Privatisierung, Reduktion der Bürokratie und Durchsetzung des Freihandels.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

1. Frage: Welche Partei im Bundestag kommt dieser Definition von Wirtschaftspolitik und Staat in ihrem Parteiprogramm und Politik am nächsten? Hilfestellung gäbe auch ein Wahlomat dazu?
2. Frage: Was hat 68 und Linke mit der Antwort auf Frage 1 zu tun?

Ausserdem hilfreich für die Fragen ;-) und empfehlenswert zu lesen, die FAZ zur FDP 2013: FDP: Das Elend der deutschen Neoliberalen. Nach dem Rauswurf aus dem Parlament ergoss sich viel Hass und Häme über die FDP. Woher kommt das? Der Grund liegt mehr als dreißig Jahre zurück: Damals sind die Liberalen neoliberal geworden. Autor: Ehemaliger Leiter der Wirtschaftsredaktion der FAZ, Robert Hank. Ausgezeichnet mit der Hayek Medaille. (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/fdp-das-elend-der-deutschen-neoliberalen-12596139.html)

El Stupido
26.05.2021, 14:23
Wundert dich das? U. a die Folgen von Corona werden dafür sorgen, dass Spannungen in der Gesellschaft zunehmen und Extremismus in unsere Gesellschaft fest verankert sein wird. Andere europäische Länder kennen das längst. Deutschland steht vor der Herausforderung von Hass und Rassimus.

Nein, es wundert mich nicht.
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.
Auch ohne Corona würden es gewisse Kräfte schaffen, weiter an der Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten.

Und gegen die von dir genannte Herausforderung (ich würde es eher Bedrohung nennen) von Hass und Rassismus zählt nur ein unmissvertändliches NEIN von allen einzelnen.
Nicht Parteien zu wählen die mit gutem Recht als politischer Arm des Rechtsterrorismus bezeichnet werden dürfen wäre da ein guter Anfang.

NBer
26.05.2021, 14:23
Ja, die AFD ist stark im Osten, bei uns im MV bei der letzten Umfrage mit 17%, drittstärkste Kraft. Allerdings...wie woanders auch, würde das einen Verlust von 4% zur letzten Wahl bedeuten.
Auch bei den beiden bisher stattgefundenen Landtagswahlen in diesem Jahr war die AFD prozentual der größte Verlierer.

aequitas
07.06.2021, 07:27
Da hier vor ein paar Seiten die Umweltpolitik diskutiert wurde:

Der Klima-Wahlkampf hat ein kontroverses Thema: Wie weit sollen Benzinpreise und Heizkosten steigen? Und wie können die Bürger am besten entlastet werden?

Die besten Noten bekommen die Konzepte von Grünen und FDP (https://www.spiegel.de/wirtschaft/klimaforscher-raten-zu-hoeheren-co2-preisen-und-einem-sozialen-ausgleich-fuer-die-buerger-a-1d7deba3-c66a-4324-9f74-d6e198240f0b-amp?__twitter_impression=true)

Schlafschaf
07.06.2021, 08:08
In deinem link steht zwei mal https, reparier mal :)

Schwarzfahrer
07.06.2021, 08:45
Sieht niemand einen Bezug der gestrigen Wahlen in Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl?

Ich finde es erstaunlich, daß trotz der Wählerbeschimpfung seitens des Ostbeauftragten die Wahlbeteiligung auf für Sachsen-Anhalt hohem Niveau von 60 % gelandet ist (was ich allerdings grundsätzlich für erschreckend niedrig halte), und daß die AfD gar nicht so viele Proteststimmen abbekommen hat, wie ich nach den Sprüchen von Wanderwitz befürchtet hätte.

Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Hafu
07.06.2021, 09:12
...wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen,...

Die Grünen sind für dich im Jahr 2021 eine linke Partei?

Für diese Perspektive muss man aber schon sehr weit rechts stehen.:Huhu:

(Die CEOs deutscher Unternehmen würde ich jetzt auch nicht unbedingt im "linken Lager verorten (https://www.stern.de/wirtschaft/umfrage--fuehrungskraefte-in-der-wirtschaft-wollen-baerbock-als-kanzlerin-30493752.html). Auch die sicherheitspolitischen Positionen der Grünen ebenso wie ihre Haltung zu Russland ist schwer vereinbar mit linker Programmatik)

keko#
07.06.2021, 09:47
...
Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden. Die Menschen werden ihren Urlaub genossen haben, die 4. Welle ist noch nicht da.
Ich gehe weiterhin von Schwarz-Grün aus mit Laschet als Kanzler und Baerbock Vize. Möglicherweise wäre das langfristig sogar ein Gewinn für die SPD, um sich neu zu positionieren. Ich persönlich würde die SPD in der Opposition befürworten und hoffe, dass sie richtig "rausfliegt".

sabine-g
07.06.2021, 09:54
Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden.

nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Schlafschaf
07.06.2021, 10:45
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Denke ich auch. Das ist dieses Jahr wahrscheinlich wirklich bei vielen nicht mehr so auf dem Radar, weil er Sommer bisher ja wirklich auf sich warten lässt. So einige Unentschlossene werden das Thema wohl erst mal abgehakt haben.

Mein geliebter Trainingsraum und der komplette Rest des Kellers standen am Samstag übrigens voll Wasser dank Jahrhunderstarkregen in meinem Ort. :(

El Stupido
07.06.2021, 11:01
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Gestern in der ARD - "Berliner Runde" - war unter anderem AfD-Baumann vertreten.
Er wurde gezielt auf die Klimakrise angesprochen, dass die AfD diese ja leugne etc.
Zu bester Sendezeit durfte er seine Ansichten / die der AfD präsentieren. Von wegen, dass nur 2% weltweit auf Deutschland zurückgingen während China wöchentlich neue Kraftwerke baue. In der Welt würde man uns auslachen für unsere Bemühungen etc.

Mindestens mal die Wähler*innen der AfD sind zu blöd um die Ursache und die Dringlichkeit zu verstehen.

Schwarzfahrer
07.06.2021, 11:19
Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden.
Das kann medial der Fall sein, da die Medienschaffenden dies als hohe Priorität ansehen. Ich bezweifle aber, daß dies für einen Großteil der Wähler gilt, die dürften andere Sorgen höher bewerten, z.B. wirtschaftliche Lage nach den durch die Corona-Maßnahmen verursachten Schäden, steigende Energiekosten, Bildung, Stabilität der Lebensumstände, Europapolitik und Migration, u.a.m. Wer diese Themen mit glaubwürdigen Antworten aufgreift, hat gute Chancen, auch gut abzuschneiden, glaube ich. Ich hoffe, daß nicht all diese Themen unter der Angst vorm Klimawandel und Corona begraben werden.
Ich gehe weiterhin von Schwarz-Grün aus mit Laschet als Kanzler und Baerbock Vize. Möglicherweise wäre das langfristig sogar ein Gewinn für die SPD, um sich neu zu positionieren. Ich persönlich würde die SPD in der Opposition befürworten und hoffe, dass sie richtig "rausfliegt".
Die SPD dürfte kaum noch die Kurve kriegen. Sogar die FDP könnte an ihr vorbeiziehen, so wie sie ihren Stimmenanteil stetig ausbauen (wenn doch sogar aequitas hier langsam zum Liberalen mutiert...:Cheese: )[Diese Pandemie macht aus mir immer mehr einen Liberalen, denn dieser ständige Paternalismus ist ja kaum auszuhalten.]

Nepumuk
07.06.2021, 11:42
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Davon muss man leider ausgehen. 60% der Wähler in Sachsen-Anhalt haben nach Vogel-Strauß-Taktik gewählt. Man macht einfach die Augen vor den Problemen zu und hofft, dass es nicht so schlimm kommt. Aber solange es genug billiges Fleisch und billigen Sprit gibt, ist für die meisten Wähler wohl alles in Ordnung. Wirklich traurig.

sabine-g
07.06.2021, 11:49
Sogar die FDP könnte an ihr vorbeiziehen, so wie sie ihren Stimmenanteil stetig ausbauen

Auch sehr blöd.
Die FDP ist leider ne echte Zukunftsbremse.

NBer
07.06.2021, 12:00
Der rechte Rand fantasiert jetzt seit gut einem Jahr in den sozialen Medien über "Revolution" und "Quittung für Coronamaßnahmen" usw usf.
Was sich ganz nüchtern feststellen lässt...bei allen 3 in 2021 stattgefundenen Landtagswahlen hat die AFD Prozentpunkte verloren. Zwei mal mit den größten Verlusten, einmal mit den zweitgrößten.
So viel zum Abbild der sozialen Medien und der wirklichen öffentlichen Meinung.

aequitas
07.06.2021, 12:25
Auch sehr blöd.
Die FDP ist leider ne echte Zukunftsbremse.

Stimmt, die einzige Partei mit einem sinnvollen Rentenkonzept. Absolute Zukunftsbremse. Bzgl. Klima sieht den verlinkten Artikel des Spiegels.

Die wirklichen Bremser sitzen in der Union und die werden wohl wieder die Regierung stellen - gemeinsam mit Grünen und ggf. FDP. Das wird leider nicht für die notwendigen Reformen sorgen.

Eine Ampel mit starken Grünen und FDP wäre mein Wunsch. Auch von der SPD erwarte ich nicht allzu viele sinnvolle Reformen, aber traue ihr mehr zu als der CDU.

NBer
07.06.2021, 12:31
Stimmt, die einzige Partei mit einem sinnvollen Rentenkonzept. Absolute Zukunftsbremse......

Nun hat Rente ja nur bedingt etwas mit Zukunft zu tun. Da geht es doch eher um Bestandsverwaltung.

aequitas
07.06.2021, 12:41
Nun hat Rente ja nur bedingt etwas mit Zukunft zu tun. Da geht es doch eher um Bestandsverwaltung.

Der Kommentar kann natürlich nur von einem Rentner oder bald Rentner kommen.

Das aktuelle Rentensystem ist desaströs und nicht mehr tragbar - ergo zukunftsunfähig. Rente ist ein sehr wichtiges Zukunftsthema. Hier besteht dringender Reformbedarf. Den erfüllt als einzige Partei die FDP.

ricofino
07.06.2021, 12:53
Das Rentenkonzept der FDP kenne ich zwar nicht, aber ein Vorbild könnte das österreichische sein. Und wenn dann noch alle Landtags und Bundestagsabgeordneten einzahlen wäre schon geholfen.

NBer
07.06.2021, 12:54
..... ist ein sehr wichtiges Zukunftsthema. Hier besteht dringender Reformbedarf. ....

Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.

aequitas
07.06.2021, 13:14
Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.

Natürlich wird das fast niemand sagen. Aber es betrifft die Jugend unmittelbar.

Als Zukunftsthema wird jedoch vielleicht der demographische Wandel genannt und damit ist dann auch die Rente gemeint. Von Realpolitik verstehen doch die wenigsten etwas. „Auf der Straße“ da geht es um Umwelt und Gerechtigkeit, aber wie das realpolitischen umzusetzen ist, dazu fehlen die Ideen und daneben gibt es weitere dringende Themen.

[Klima ist selbstverständlich ein wichtiges Thema und da glaube ich, dass eine Zusammenarbeit aus Grünen und FDP sehr zukunftsfähig sein kann.]

sabine-g
07.06.2021, 13:17
na ja.
Keine Ahnung ob die Jugend JETZT über die Rente nachdenkt.
Ich bin mir sicher dass sie über das Klima nachdenkt.
Ohne hier Lösungen zu haben braucht man an die Rente keinen Gedanken zu verschwenden.

Schwarzfahrer
07.06.2021, 13:21
......Klimakrise .... In der Welt würde man uns auslachen für unsere Bemühungen etc...
Ja, das kann schon mal vorkommen, z.B. The economist 2014:
Germany’s energy transition: Sunny, windy, costly and dirty (https://www.economist.com/europe/2014/01/18/sunny-windy-costly-and-dirty) oder IEEE spectrum 2020:
Germany's far-reaching program to reduce the share of fossil fuels in energy has achieved almost exactly what the United States achieved, but at greater expense (https://spectrum.ieee.org/energy/renewables/germanys-energiewende-20-years-later)

Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.
Ja, weil wohl immer noch viele von Blüm eingelullt glauben, "Die Rente ist sicher". Tatsache ist, daß ein steigender Anteil von Wählern Rentner sind und sein werden, und die Belastung der jüngeren durch Einzahlung in die Rentenkasse für diese Älteren massiv ansteigen wird, wenn man nichts ändert. Das wird in deutlich näherer Zukunft deutlich existenziellere Probleme bereiten für die Menschen in diesem Land, als jedes Klimawandelszenario.
„Finanzierungsschock droht“ – Gutachten mahnt grundlegende Rentenreform an (https://www.welt.de/politik/deutschland/article231639713/Rente-Gutachten-mahnt-nach-Corona-Krise-grundlegende-Reformen-an.html)
na ja.
Keine Ahnung ob die Jugend JETZT über die Rente nachdenkt.
wird sie zwangsläufig, sobald sie in Arbeit kommt, und merkt, welche Summen vom Gehalt für die Rente der aktuellen Rentner abgehen...

Hafu
07.06.2021, 13:26
...
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

:Blumen:

Komplett von der Hand zu weisen ist das nicht, aber ich hege noch eine gewisse Hoffnung, dass die Mehrheit der Wähler doch nicht so einfach gestrickt ist, dass sie auf die von Union und Bildzeitung seit einigen Wochen gefahrenen Angst- und Diffamierungskampagnen hereinfällt.

Mir ist es unglaublich egal, ob Frau Baerbock ihr Grundstudium in Hamburg mit Vordiplom oder Bachelor abgeschlossen hat, ob sie im German Marshall Fund als "Alumni" oder "Leadership member" geführt wird und ob sie ab 2005 oder erst 2006 in ihrem ersten Job Büroleiterin einer Europaabgeordneten war.

Der Großteil der Boulevardpresse sowie den konservativen Springer-Ablegern wie Welt scheinen diese Nebensächlichkeiten aber weitaus wichtiger zu sein als das immer noch komplett fehlende Wahlprogramm der Union, der drohende Klimawandel oder auch die strukturelle Korruptionsproblematik der Union.

keko#
07.06.2021, 14:00
Das kann medial der Fall sein, da die Medienschaffenden dies als hohe Priorität ansehen. Ich bezweifle aber, daß dies für einen Großteil der Wähler gilt, die dürften andere Sorgen höher bewerten, z.B. wirtschaftliche Lage nach den durch die Corona-Maßnahmen verursachten Schäden, steigende Energiekosten, Bildung, Stabilität der Lebensumstände, Europapolitik und Migration, u.a.m. Wer diese Themen mit glaubwürdigen Antworten aufgreift, hat gute Chancen, auch gut abzuschneiden, glaube ich. Ich hoffe, daß nicht all diese Themen unter der Angst vorm Klimawandel und Corona begraben werden....

Zumindest für DE glaube ich, dass man die wirtschaftlichen Folgen von Corona auch nach der Wahl weiterhin mit viel Geld bekämpfen wird. Das Corona-Problem selbst wird wohl etwas abflachen und der Klimawandel wieder an Bedeutung gewinnen, ebenso die Migrationsproblematik, die ja während Corona nicht verschwunden ist, sondern sich der Migrationsdruck aus den armen Ländern noch verstärken wird. DE wird wohl mit ähnlichen Verteilungskämpfen und gesellschaftlichen Problemen zu tun haben, wie wir das aus manchen europäischen Ländern kennen. Ebenso werden wir mit der AfD wohl eine rechte Partei haben, die sich etabliert: verwundert konnte ich feststellen, dass sich der eine oder andere gar freut, dass die AfD "nur" die zweitstärkste Kraft geblieben ist. Das muss man sich mal vorstellen... :(

qbz
07.06.2021, 14:21
.......
Als Zukunftsthema wird jedoch vielleicht der demographische Wandel genannt und damit ist dann auch die Rente gemeint. Von Realpolitik verstehen doch die wenigsten etwas. „Auf der Straße“ da geht es um Umwelt und Gerechtigkeit, aber wie das realpolitischen umzusetzen ist, dazu fehlen die Ideen und daneben gibt es weitere dringende Themen.
.....


Natürlich wird die Arbeitsproduktivität in den nächsten Jahrzehnten immens steigen. Das unterschlagen alle, welche ganz im Sinne der Interessen der Versicherungswirtschaft und der Investmentbanker eine gesetzliche Aktienrente fordern, einen Booster für den Aktienmarkt, und in Wiederholungsschleifen mit unsicheren Demografieprognosen Ängste verbreiten, um das jetzige bewährte Umlageverfahren zu schwächen, was SPD und Grüne schon mit der Einführung von Riester begonnen haben. Ausserdem: Bis heute sank die Bevölkerungszahl in DE nicht, weil es eine stetige, auch von der Wirtschaft gewünschte Zuwanderung aus der EU-Ländern und von ausserhalb gibt.

Eine gemeinsame Rentenversicherung für alle, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen sowie eine solidarische Mindestrente von 1200.- Euro, was die FDP beides ablehnt, ist die Realpolitik für die Mehrheit der Menschen und halt keine interessengebundene Klientelpolitik.

Hafu
07.06.2021, 14:35
...
Eine gemeinsame Rentenversicherung für alle, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen sowie eine solidarische Mindestrente von 1200.- Euro, was die FDP beides ablehnt, ist die Realpolitik für die Mehrheit der Menschen und halt keine interessengebundene Klientelpolitik.

Meine Frau wird als Lehrerin eine (ziemlich hohe) Pension bekommen und ich zahle seit ich arbeite in die "Arzteversorgung" statt in die "Deutsche Rentenversicherung" ein.
Die Ärzteversorgung ist ein rein kapitalgedecktes Rentensystem, bei dem meine Beiträge am Kapitalmarkt angelegt werden und ich sie dann, je nach erzielter Rendite 40 Jahre später zurückbekomme. Meine Höhe der Rente hängt stark von der zukünftigen Entwicklung des Aktienmarktes und dem Zinsniveau ab. In meinen jährlichen Rentenprognosen wird deshalb immer nur ein "unteres und oberes Niveau der späteren Rentenbezüge angegeben, je nach weiterer Entwicklung des Kapitalmarktes.

Es ist ziemlich genau das System, das der FDP für alle Deutsche vorschwebt und obwohl ich persönlich davon profitiere, halte ich es als Modell für ganz Deutschland verkehrt.
Ein Rentensystem wie in Österreich (oder Schweiz) , in das wirklich alle einzahlen müssen (auch die Gutverdiener und die Beamten) ist besser als Grundabsicherung für die Gesellschaft. Wer will kann dann gerne noch zusätzlich eine ergänzende Altersvorsorge am Kapitalmarkt betreiben.

Einzelne Versorgungswerke für bestimmte Berufsgruppen (außer Ärzten und Apotheker haben auch Anwälte ihre separate berufsständische Versorgung) ist letztlich Rosinenpickerei.

aequitas
07.06.2021, 14:41
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder. Aber statt sich mit notwendigen Reformen, der Zukunft und anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, verharrt man in seinem ideologischen Nest wie qbz und die ganz Partei Die Linke.

Thomas1987
07.06.2021, 14:44
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Darf ich Fragen wieviele hunderte wissenschaftlicher Studien Sie zum Thema Klima, Klimageschichte, Strahlungslehre, Thermodynamik, ... bereits gelesen haben?

sabine-g
07.06.2021, 14:46
Darf ich Fragen wieviele hunderte wissenschaftlicher Studien Sie zum Thema Klima, Klimageschichte, Strahlungslehre, Thermodynamik, ... bereits gelesen haben?

Klar dürfen Sie das fragen, ich habe aber keine Lust Ihnen das zu beantworten, Ihre bisherigen Beträge haben Sie leider völlig disqualifiziert.

Thomas1987
07.06.2021, 14:52
Klar dürfen Sie das fragen, ich habe aber keine Lust Ihnen das zu beantworten, Ihre bisherigen Beträge haben Sie leider völlig disqualifiziert.
Aha, alles klar. Keine weiteren Fragen.

qbz
07.06.2021, 15:55
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder. Aber statt sich mit notwendigen Reformen, der Zukunft und anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, verharrt man in seinem ideologischen Nest wie qbz und die ganz Partei Die Linke.

In diesem Nest befinden sich noch: "Im Jahr 2019 waren 84,6 % der Erwerbspersonen in Deutschland gesetzlich rentenversichert. Der Großteil der Versicherten war 2019 in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert (80,9 %)....... 15,4 % nicht gesetzlich versichert, vorwiegend Beamte."

Thomas1987
07.06.2021, 16:15
Am einfachsten wäre es das Rentensystem komplett aus Steuern zu finanzieren. Und zwar eine einheitliche Grundrente, Einkommensunabhängig. Beispielsweise über Umsatz/ Mehrwertsteuer. Die Rentenversicherungsbeiträge entfielen dafür komplett. Wer sich die Rente erhöhen möchte kann dies über Kapitalgedeckte Anlageformen tun. Unabhängig von de Art des Systems stehen die Sozialversicherungen ab 2027 aber ohnehin vor einem nicht lösbaren Problem aufgrund der Verrentung der Babyboomer. Mehr als eine steuergedeckte Grundsicherung lässt sich dann staatlich ohnehin nicht mehr organisieren. Und auch nur dann, wenn praktisch alle anderen staatlichen Subventionen entfallen. Die dort eingesparten Gelder sind nötig um das Sozialversicherungssystem aufrecht zu erhalten. Das ist eine mathematische Gewissheit und wird von der Politik dennoch völlig ignoriert.

merz
07.06.2021, 16:19
Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rente-sprengt-den-bundeshaushalt-mehrere-reformansaetze-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.

captain hook
07.06.2021, 16:28
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder.

Werden dann auch die anderen Dinge wie in Skandinavien angestrebt oder pickt man sich nur diesen Baustein raus?

Der Umgang mit Steuern zum Beispiel und einer ziemlichen Transparenz in solchen Angelegenheiten (und ein entsprechendes Verständnis dazu in der Bevölkerung) erscheint in diesem Zusammenhang durchaus relevant zu sein. Die eine Frage ist ja bei sowas, was macht man mit den vorhandenen Geldern, eine andere, in wie weit reduziert sich dieser Topf dadurch, dass es zu viele Möglichkeiten gibt sich einer Einzahlung zu entziehen.

Weiterhin ist ja noch eine wichtige Position, was man mit den eingezahlten Beiträgen tut. Es ist ja mitnichten so, dass alle Beiträge in D auch der Rentenkasse zur Verfügung stehen. Es gab da aus den Einzahlungen mal gewaltige Milliardenpuffer, die für andere Themen eingesetzt wurden. In diesem Artikel unter Zweckentfremdung beschrieben. https://www.econstor.eu/bitstream/10419/56043/1/688525059.pdf

Meiner Auffassung nach, kann dieses Thema nicht isoliert betrachtet werden und hängt mit vielen anderen Themen zusammen.

Wenn man durch eine Anlage am Kapitalmarkt die eingezahlten Beiträge einer Zweckentfremdung entziehen könnte, dann wäre das allerdings ein interessanter Ansatz. Wenn dann noch alle einzahlen und das in angemessener Höhe, könnte es langsam spannend werden.

aequitas
07.06.2021, 16:29
Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rente-sprengt-den-bundeshaushalt-mehrere-reformansaetze-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.

Eben. Aber dann sagt qbz et al. wieder: das lösen wir indem wir früher in Rente gehen, das System beibehalten und zudem die Renten weiter erhöhen. Selbst durch Beamte u.a. ist das dann nicht finanzierbar und vollkommen realitätsfern.

Thomas1987
07.06.2021, 16:29
Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rente-sprengt-den-bundeshaushalt-mehrere-reformansaetze-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.
Es gibt keinen Ausweg. Das ist mathematisch einfach nicht möglich. Das einzige was hilft ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen und die Ausgaben zu senken. D.h. Alle Subventionen müssen fallen und es muss in Forschung und Bildung investiert werden dass die Schwarte kracht. Zudem muss es einen massiven Zuzug höchstqualifizierter Fachkräfte geben. (Aber auch nur die, jeder Zuwanderer der im Schnitt unproduktiver ist als der Durchschnitt des jeweiligen Renteneintrittsjahrgangs verschärft das Problem) Mit diesen Maßnahmen hätte man zumindest die theoretisvlche Chance das System auf lange Sicht halbwegs zu retten. Natürlich wird es dazu nicht kommen, da es von allen politischen Richtungen aus unterschiedlichen Gründen keine Bereitschaft zu diesen Maßnahmen gibt.

Hafu
07.06.2021, 16:46
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? ...

Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Zwar fließen wegen der Unterfinanzierung der Rentenversicherung Steuerzuschüsse aus dem Staatshaushalt, aber letztendlich ist dies ein struktureller Fehler unseres Rentensystem. Der Staatshaushalt sollte nicht für Löcher in den Sozialsystemen gerade stehen, denn Steuergeld, das dorthin fließt, fehlt bei den Infrastrukturausgaben des Staates oder in der Bildung, denn v.a. dafür sind Steuern eigentlich gedacht.

captain hook
07.06.2021, 17:10
Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Zwar fließen wegen der Unterfinanzierung der Rentenversicherung Steuerzuschüsse aus dem Staatshaushalt, aber letztendlich ist dies ein struktureller Fehler unseres Rentensystem. Der Staatshaushalt sollte nicht für Löcher in den Sozialsystemen gerade stehen, denn Steuergeld, das dorthin fließt, fehlt bei den Infrastrukturausgaben des Staates oder in der Bildung, denn v.a. dafür sind Steuern eigentlich gedacht.

s.o. der "Staat" hat sich umgekehrt des öfteren aus der Rentenkasse und den dort vorhanden (!!!) Rücklagen zu anderen Zwecken bedient.

Hafu
07.06.2021, 17:26
s.o. der "Staat" hat sich umgekehrt des öfteren aus der Rentenkasse und den dort vorhanden (!!!) Rücklagen zu anderen Zwecken bedient.

Auch das ist natürlich verkehrt.:Blumen:

Dass es Reformbedarf in der Rentenversicherung gibt, ist unbestreitbar und dass ein zumindest anteilsweise Einlagenfinanziertes System Vorteile gegenüber einem rein umlagefinanzierten System hat liegt auf der Hand.

Allerdings sind solche Reformen auch nicht so einfach, wie sich das die FDP in ihrem Wahlprogramm, in dem mutmaßlich von hochgradig stabilen Kapitalmärkten mit stets steigenden Aktienkursen ausgeht, offensichtlich vorstellt.

Mit der Riesterrente sollte vor Jahrzehnten ja schon ein Einstieg in ein Einlagen-gedecktes Rentensystem geschaffen werden, aber gerade die externe Verwaltung der ins Riestersystem eingezahlten Gelder, die in Aktien- und Rentenfonds liegen und auf die der Staat keinerlei Zugriff hat, gehört auch zu den größten Schwächen, weil dafür (und für die Einlagensicherungsgarantie) Gebühren anfallen, die die Rendite der Einlagen beträchtlich reduzieren.
Geldanlage ohne Verlustrisiko und ohne nennenswerte Verwaltungsgebühren ist handwerklich schwer umzusetzen (auch wenn es zweifellos besser gemacht hätte werden können wie beim Riestern)-

aequitas
07.06.2021, 17:49
Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Ich dachte dir ging es in deinem vorherigen Post um eine aktienbasierte Rente. Dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Mein Post bezog sich auf etwas anderes als worauf die mit diesem Post reagiert hast.

Mit der Riesterrente sollte vor Jahrzehnten ja schon ein Einstieg in ein Einlagen-gedecktes Rentensystem geschaffen werden, aber gerade die externe Verwaltung der ins Riestersystem eingezahlten Gelder, die in Aktien- und Rentenfonds liegen und auf die der Staat keinerlei Zugriff hat, gehört auch zu den größten Schwächen, weil dafür (und für die Einlagensicherungsgarantie) Gebühren anfallen, die die Rendite der Einlagen beträchtlich reduzieren.
Geldanlage ohne Verlustrisiko und ohne nennenswerte Verwaltungsgebühren ist handwerklich schwer umzusetzen (auch wenn es zweifellos besser gemacht hätte werden können wie beim Riestern)-

Die Riesterrente ist ja auch fürchterlich. Es gibt wesentlich bessere Modelle - s. bspw. Schweden und Norwegen. Und natürlich kennt der Kapitalmarkt nicht nur eine Richtung, sondern es gibt auch Risiken. Wir reden jedoch von einer langfristigen Anlage für eine Rente und da gibt es tatsächlich nur eine Richtung - nach oben. Die ganzen Gebühren etc. lassen sich auch auf ein Minimum reduzieren, wenn man es nicht derart kompliziert gestaltet.

Aber die Diskussion zeigt mal wieder, dass Veränderungen schwer sind, da im Vorhinein bereits gesagt wird, dass sei unmöglich. Lieber "doktert" man am toten deutschen Rentensystem herum und lässt die nachfolgende Generationen leer dastehen.

captain hook
07.06.2021, 18:36
Aber die Diskussion zeigt mal wieder, dass Veränderungen schwer sind, da im Vorhinein bereits gesagt wird, dass sei unmöglich. Lieber "doktert" man am toten deutschen Rentensystem herum und lässt die nachfolgende Generationen leer dastehen.

Warum so resigniert?

Es macht allerdings wenig Sinn ein System aufbauen zu wollen, ohne die bekannten Schwächen des alten nicht mit zu bearbeiten. Auch, weil das erheblichen Einfluss auf den Umfang der finanziellen Mittel hat.

Da geht es nicht ums bewahren eines alten Systems, sondern um einen sinnvollen Aufbau. Du sagst, die FDP hat ein zukunftsfähiges Konzept, dann sind die angesprochenen Positionen darin zu beantworten. Sie sind absolut wesentlich. Wie stellt die FDP sich das vor? Zahlen alle ein? Wie schließt man Schlupflöcher? Werden Rentenbeiträge nur noch für Rentenzahlungen verwendet?

Diese Fragen muss jeder beantworten, der das von sich behauptet. Speziell wenn er sagt, er wäre der einzige der eins hat.

aequitas
07.06.2021, 19:28
Warum so resigniert?

Es macht allerdings wenig Sinn ein System aufbauen zu wollen, ohne die bekannten Schwächen des alten nicht mit zu bearbeiten. Auch, weil das erheblichen Einfluss auf den Umfang der finanziellen Mittel hat.

Da geht es nicht ums bewahren eines alten Systems, sondern um einen sinnvollen Aufbau. Du sagst, die FDP hat ein zukunftsfähiges Konzept, dann sind die angesprochenen Positionen darin zu beantworten. Sie sind absolut wesentlich. Wie stellt die FDP sich das vor? Zahlen alle ein? Wie schließt man Schlupflöcher? Werden Rentenbeiträge nur noch für Rentenzahlungen verwendet?

Diese Fragen muss jeder beantworten, der das von sich behauptet. Speziell wenn er sagt, er wäre der einzige der eins hat.

Ich bin nicht die FDP, sondern sage nur, dass es die einzige Partei ist, die in ihrem Wahlprogramm tiefgreifende Reformen des Rentensystems vorschlägt. Bei den anderen Parteien spielt das Thema quasi keine Rolle bzw. man bleibt dem aktuellen System treu.

Bisher waren die Antworten hier auch nicht sonderlich sachlich, sondern es wurde das alte System verteidigt bzw. eine sinnvolle Reform abgewiesen, da es an anderer Stelle nicht passe und dann bleibt man lieber beim alt bewährten.

iaux
07.06.2021, 20:31
das trifft es ziemlich gut:

Baerbocks Lebenslauf -Ein doppeltes Desaster
Ein Kommentar von Stefan Kuzmany
Die erste Euphorie ist vorbei: Benzinpreiswut, Rüstungsdebatte und Nebeneinkünfte-Ärger bremsen den Umfragehöhenflug der Grünen. Viel schlimmer jedoch ist das unwürdige Gewurstel um den Lebenslauf der Spitzenkandidatin Annalena Baerbock. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/annalena-baerbocks-lebenslauf-ein-doppeltes-desaster-kommentar-a-cc8145ec-e1fa-40a0-ba10-45238a70a6ed)

merz
07.06.2021, 21:26
Das man so einen hochgejazzten CV nicht viel früher eingefangen hat, überrascht mich auch - ist aber nicht ganz leicht, das Netz vergisst nichts.

m.

merz
07.06.2021, 21:28
Noch was zu Sachsen Anhalt: Demoskopen in schweren Zeit, erinnert an die USA - ich kann mich an keine Umfrage erinnern, die auch nur nah am tatsächlichen Endergebnis war, nicht eine .... wird spannend.

m.

HerrMan
07.06.2021, 21:32
Sieht so aus, als hätte sie es in wenigen Tagen komplett vergeigt. Scholz vergeigt es schon seit Monaten, weil er halt Scholz ist. Laschet ist dann der Mann, den das Volk verdient....

Warum wird bei der Tempolimit Diskussion nie 160 diskutiert? In unserer Raserreplubik wäre das doch ein Anfang, mit dem viele gut leben könnten. Und 10 Cent auf den Liter drauf wäre auch ein volksverträglicherer Einstieg.

aequitas
07.06.2021, 21:43
Zumindest aktuell zeigen die Umfragen keine Mehrheit für eine Koalition aus zwei Parteien. Bliebe Jamaika und Ampel. Aus Sicht der Grünen stellt sich dann die Frage: unter der Union oder mit eigener Kanzlerin? Als Ausgangslage kurz vor der Wahl würde mir das gefallen.

merz
07.06.2021, 21:43
Naja, 2021 war ja 7 Cent der Einstieg, 15 cent dann 2025, so im Moment die Gesetzeslage, wenn ich das richtig weiss

m.

NBer
07.06.2021, 23:51
Noch was zu Sachsen Anhalt: Demoskopen in schweren Zeit, erinnert an die USA - ich kann mich an keine Umfrage erinnern, die auch nur nah am tatsächlichen Endergebnis war, nicht eine .... wird spannend.

m.

Ich glaube im Gegensatz dazu, dass gerade in D die Umfragen meist sehr gut sind: https://www.welt.de/politik/deutschland/article169001550/Bei-der-Bundestagswahl-2017-lagen-die-Demoskopen-fast-richtig.html
Bei den Amis spielt ihr Wahlsystem rein, wo nur knappe Mehrheiten für große Unterschiede im Wahlmännerverhalten bewirken. Man hat dort im Bundesland vll nur 1000 Stimmen Vorteil, die Wahlmänner wählen aber so, als hätte die ganze Bevölkerung für den Sieger abgestimmt.

qbz
08.06.2021, 06:58
Ich glaube im Gegensatz dazu, dass gerade in D die Umfragen meist sehr gut sind: https://www.welt.de/politik/deutschland/article169001550/Bei-der-Bundestagswahl-2017-lagen-die-Demoskopen-fast-richtig.html
Bei den Amis spielt ihr Wahlsystem rein, wo nur knappe Mehrheiten für große Unterschiede im Wahlmännerverhalten bewirken. Man hat dort im Bundesland vll nur 1000 Stimmen Vorteil, die Wahlmänner wählen aber so, als hätte die ganze Bevölkerung für den Sieger abgestimmt.

Bei der jetzigen Landtagswahl prognostozierten gross aufgemachte Bild-Umfragen (Stimmungstests, keine Prognosen) zwei Tag vor der Wahl noch ein Kopf an Kopf Rennen zwischen CDU-AFD. Innerhalb von ein paar Tagen stellte sich ein Abstand von 16 % heraus. Mit diesen Umfragen hatten Bild und ähnliche Medien erfolgreich versucht, Wähler für die CDU in der letzte Woche noch zu mobilisieren. Ich finde, man sollte 2 Wochen vor der Wahl keine Umfragewerte mehr publizieren, weil manche Menschen taktisch wählen und sich dabei von Umfragen beeinflussen lassen.
https://www.ardaudiothek.de/im-gespraech/infratest-dimap-cdu-wahlsieg-in-sachsen-anhalt-kam-nicht-ueberraschend/89981744

Trimichi
08.06.2021, 07:03
Grün, schwarz, rot, gelb, ist wie mit vegan, vegetarisch oder fleischhaltig, ein Umschichten oder Umgruppieren der Elemente. Wirklich substanziell passieren wird nichts. Wir "wursteln" so weiter.

Letztlich wird es auf Laschet hinauslaufen. Den mögen noch die Meisten bzw. ist das der Politiker mit dem die Meisten wohl ohne zu verärgert zu sein am besten werden leben können im TV und in den Medien. Wenig ernst zu nehmen genauso wie Scholz und Baerbock, ich sach' nur Brückenlockdown...

qbz
08.06.2021, 07:07
Zu denken geben sollte in Sachsen-Anhalt die Verteilung der Wähler nach Bildungsgrad oder Berufsstatus vor allem der SPD und der Linke. Demnach wählten überproportional viele Arbeiter und Arbeitslose die AFD und deutlich mehr als die SPD / Linke, welche bei ihrem eigentlichen Stammklientel weiter verlieren.
https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/210607-196548700.jpg
https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/210607-196548700.jpg

Helios
08.06.2021, 07:36
.......
Letztlich wird es auf Laschet hinauslaufen. Den mögen noch die Meisten bzw. ist das der Politiker mit dem die Meisten wohl ohne zu verärgert zu sein am besten werden leben können im TV
........


pschhhh - schau mal wer forenintern das Ranking anführt und dann lästerst Du so herum - pschhhh - klar gewinnt der, der den wenigsten weh tut :Lachen2:

(3 auf einen Streich)

pepusalt
08.06.2021, 08:31
Sieht niemand einen Bezug der gestrigen Wahlen in Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl?

Ich finde es erstaunlich, daß trotz der Wählerbeschimpfung seitens des Ostbeauftragten die Wahlbeteiligung auf für Sachsen-Anhalt hohem Niveau von 60 % gelandet ist (was ich allerdings grundsätzlich für erschreckend niedrig halte), und daß die AfD gar nicht so viele Proteststimmen abbekommen hat, wie ich nach den Sprüchen von Wanderwitz befürchtet hätte.

Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Nein.
Hier eine sehr gute tiefgreifende Analyse der Landtagswahl in S-A , mit Augenzwinkern ;)
Schrei nach Liebe (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/landtagswahl-in-sachsen-anhalt-schrei-nach-liebe-der-afd-waehler-kolumne-a-17465fb8-92bb-4907-a5d3-f3918fd2aaa7)
Kolumne von Nikolaus Blome bei SPON

Hafu
08.06.2021, 09:48
Nein.
Hier eine sehr gute tiefgreifende Analyse der Landtagswahl in S-A , mit Augenzwinkern ;)
Schrei nach Liebe (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/landtagswahl-in-sachsen-anhalt-schrei-nach-liebe-der-afd-waehler-kolumne-a-17465fb8-92bb-4907-a5d3-f3918fd2aaa7)
Kolumne von Nikolaus Blome bei SPON

In dem Text werden einige Punkte des schwer erklärbaren konstant hohen Anteils an AFD-Wählern in den neuen Bundesländern gut beleuchtet.
Wirklich lesenswert.

Hinzu kommt halt der Effekt, dass man in der Krise (wir haben trotz sinkender inzidenzzahlen immer noch eine Pandemie mit vielen Einschränkungen) das wählt, was man kennt:
Alle Wahlen seit Beginn der Pandemie führten zu überzeugenden Siegen der Amtsinhaber, egal ob das ein Grüner in BW, eine SPDlerin in Rheinland Pfalz oder jetzt eben ein CDUler in Sachsen-Anhalt war.


Dass die Union jetzt daraus großartigen Rückenwind für Laschet und seine Aussitzungspolitik nach dem unrühmlichen Vorbild von Helmut Kohl ableitet ist nicht verwunderlich, aber auch sehr kurz gedacht. Das Umarmen des rechten Randes mit Leuten wie Hans-Georg-Maßen, das auch Söder vor Jahren schonmal erfolglos versucht hat, wird Laschet früher oder später aber auf die Füße fallen.

Die besser gebildeten Frauen (aber auch Männer), von denen im oben verlinkten Text die Rede war und von denen viele Sachsen-Anhalt in den letzten 30 Jahren verlassen haben und die deshalb bei der Wahl am Sonntag nicht wahlberechtigt waren, dürfen bei der Bundestagswahl mitentscheiden.

NBer
08.06.2021, 09:54
Bei der jetzigen Landtagswahl prognostozierten gross aufgemachte Bild-Umfragen (Stimmungstests, keine Prognosen) zwei Tag vor der Wahl noch ein Kopf an Kopf Rennen zwischen CDU-AFD.......

Nun ist eine BILD Umfrage nicht gerade repräsentativ, was die Genauigkeit vom Umfragen angeht. Da sollte man sich eher an die Umfrageinstitute halten......

tuben
08.06.2021, 10:28
Hafu: existieren die von dir beschriebenen Versorgungswerke parallel zur gestzlichen Rentenversicherung oder sind sie z.B. bei Ärzten die alleineige Altersversorgung ?

Hafu
08.06.2021, 10:49
Hafu: existieren die von dir beschriebenen Versorgungswerke parallel zur gestzlichen Rentenversicherung oder sind sie z.B. bei Ärzten die alleineige Altersversorgung ?

Man kann als Angehöriger der sog. "freien Berufe" selbst entscheiden, ob man sich von der gesetzlichen Rentenversicherung befreien lässt und dafür Pflichtmitglied in den berufsständischen Versorgungswerken wird.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsst%C3%A4ndische_Versorgung) (Solche Versorgungswerke gibt es auch für Steuerberater, Apotheker, Architekten usw.)

Die Höhe der Beiträge ist identisch zur normalen Rentenversicherung, die Rendite ist (mittlerweile) deutlich höher, was allerdings vor 40 Jahren noch anders war, da damals aufgrund der demographischen Entwicklung und der allgemeinen Lohnentwicklung das Umlageverfahren, auf dem die gesetzliche Rentenversicherung beruht unter dem Strich zu exzellenten Renditen für Rentenempfänger bezogen auf die eingezahlten Beiträge geführt hat.

Helios
08.06.2021, 11:40
Als ich 1990 als Technischer Angestellter mit Zeitvertrag im Bauamt angefangen habe, gingen die Kollegen noch mit 12% mehr netto in Rente als Aktiver - Dank der Zusatzversorgung, solche Späße dürfte es wohl nicht mehr geben.

1993 - mit 30 Jahren - hat man mir bei der Verbeamtung mitgeteilt, zur vollen Pension bräuchte ich 40 Dienstjahre - also bis 70 hinterm Schreibtisch durchhalten :-(( - und dann gibt es nur 75% vom letzten brutto, aber auch nur - wegen der Alimentation - wenn nicht genügend Restvermögen vorhanden ist - mehr als 2 Immobilien würde die Pension erheblich kürzen.

In der Vergangenheit gab es ja den Ertragsanteil der Rente, der zum versteuernden Einkommen dazuaddiert wurde, um die Steuerschuld feststellen zu können - der soll ja erhöht werden (die Versteuerung) - wenn es keine/kaum Rendite gibt - warum soll man sich den Renten-Quatsch überhaupt antun??? wo liegt die Attraktivität eines solchen Systems??

Vermutlich wird es eine verschärfte Steuer mit deutlich (edit-Anfang) niedrigerem Grundfreibetrag und höheren Sätzen (edit-Ende) auf Alterseinkommen geben - wo viel reinkommt, da kann man richtig absahnen :Lachen2: .

qbz
08.06.2021, 11:41
Nun ist eine BILD Umfrage nicht gerade repräsentativ, was die Genauigkeit vom Umfragen angeht. Da sollte man sich eher an die Umfrageinstitute halten......

Klar. Es ging mir im Kommentar auch nicht um die Genauigkeitsfrage, sondern um die Beeinflussung der WählerIn durch Umfragen. d.h. ich wollte damit nicht Deine Aussage relativieren.

aequitas
08.06.2021, 12:24
Dass Umfragen/Prognosen im unmittelbaren Vorlauf einer Wahl nicht sonderlich schlau sind, hatte ich schon zur BTW 2017 hier thematisiert. Andere Länder haben hier klare Fristen bis wann vor Wahlen noch Prognosen veröffentlicht werden dürfen.

LidlRacer
08.06.2021, 13:06
Dass Umfragen/Prognosen im unmittelbaren Vorlauf einer Wahl nicht sonderlich schlau sind, hatte ich schon zur BTW 2017 hier thematisiert. Andere Länder haben hier klare Fristen bis wann vor Wahlen noch Prognosen veröffentlicht werden dürfen.

Da sind wir uns mal einig.
Die Umfrage, nach der angeblich die Afd vor der CDU lag, scheint das Wahlverhalten massiv beeinflusst zu haben.
Das sollte eigentlich nicht so sein.

tuben
08.06.2021, 14:12
Hafu:
Danke.
Ich kenne ein vergleichbares Modell in meinem Bereich, allerdings ohne Wahlmöglichkeit.

Trimichi
08.06.2021, 16:25
Da sind wir uns mal einig.
Die Umfrage, nach der angeblich die Afd vor der CDU lag, scheint das Wahlverhalten massiv beeinflusst zu haben.
Das sollte eigentlich nicht so sein.

Achtung Fangfrage: wer wollte die Ukraine mit Defensivwaffen ausrüsten?

A) Meuten
B) Habeck
C) Laschet

:Huhu:

aequitas
10.06.2021, 09:40
Habeck spricht beim Handelsblatt GovTech neben sehr wichtigen Punkten zur Digitalisierung der Verwaltung auch über die Rente. Hier schlägt er einen Bürgerfonds nach schwedischem Vorbild vor. Eben im Unterschied zur Rente nicht über private Rentenversicherungen a la Riester, sondern staatlich investiert in Aktien. Sehr guter Vorschlag und freut mich, dass bei den Grünen hier etwas passiert.

Gerade seine Ausführungen zur Digialisierung fand ich spannend. Leider habe ich es nur Ausschnitsweise hören können. Aber die Richtung die er programmatisch gezeichnet hat ist durchaus ansprechend.

aequitas
10.06.2021, 09:43
Habeck spricht beim Handelsblatt GovTech neben sehr wichtigen Punkten zur Digitalisierung der Verwaltung auch über die Rente. Hier schlägt er einen Bürgerfonds nach schwedischem Vorbild vor. Eben im Unterschied zur Rente nicht über private Rentenversicherungen a la Riester, sondern staatlich investiert in Aktien. Sehr guter Vorschlag und freut mich, dass bei den Grünen hier etwas passiert.

Gerade seine Ausführungen zur Digialisierung fand ich spannend. Leider habe ich es nur Ausschnitsweise hören können. Aber die Richtung die er programmatisch gezeichnet hat ist durchaus ansprechend.

Auch wenn aus der CDU tatsächlich auch mal wieder gute Vorschläge zur Reform der Verwaltung kamen (nach 16 Jahren Regierung plötzlich dringende Reformen, CDU?), so viel schwächer fällt der Auftritt von Laschet gerade aus. Er ruht sich aus auf ein paar "Erfolge" während der Corona-Pandemie. Aber naja, CDU, wer hier Zukunft erwartet ...

Hafu
10.06.2021, 13:34
Die Union hält es nach wie vor für eine gute Idee, den Bundestagswahlkampf komplett ohne eigenes Wahlprogramm (und damit formulierte Ideen für die Zukunft Deutschlands zu bestreiten).
Und sie hat aktuell in den Umfragen damit auch noch Erfolg.

Das Programm der CDU (vollumfänglich unterstützt von der Springerpresse und insbeondere der Bild-Zeitung) besteht alleine darin, den Menschen Angst vor den Grünen zu machen , diese mit Spitzfindigkeiten im Lebenslauf zu diskreditieren und wo es geht mit Schmutz zu bewerfen, in der Annahme, dass irgendwas hängen bleibt.

Ansonsten ist das einzige Wahlversprechen, dass die Union abgibt, dass alles so bleibt wie bisher.

Habeck hat ein paar mal thematisiert, dass "der Wähler" nicht unterschätzt werden sollte, und dass es der Bevölkerung zumutbar ist, dass man auch vor Wahlen unvermeidbare Maßnahmen wie z.B. Erhöhung der Co2-Abgabe offen und transparent komuniziert. Wenn man sich den Furor ansieht, mit dem eine eigentlich lächerlich geringe Benzinpreiserhöhung von 16C, die unter einer grün-geführten Regierung gerade mal ein bis zwei Jahr früher käme als unter einer schwarz geführten Regierung, vor einer Woche durch die Schlagzeilen geisterte, bin ich mir nicht sicher, ob Habeck den Durchschnittswähler nicht überschätzt.

Matthias75
10.06.2021, 13:51
Die Union hält es nach wie vor für eine gute Idee, den Bundestagswahlkampf komplett ohne eigenes Wahlprogramm (und damit formulierte Ideen für die Zukunft Deutschlands zu bestreiten).

Und ich dachte schon, ich wäre nur zu doof, es es zu finden. :Lachen2:

Fairerweise sollte man erwähnen, dass die Programme der Grünen, der FDP und der Linken bislang auch nur Entwürfe sind (https://www.bundestagswahl-2021.de/wahlprogramme/). Aber immerhin kann man schonmal sehen, was sie vorhaben...

Und sie hat aktuell in den Umfragen damit auch noch Erfolg.

Das Programm der CDU (vollumfänglich unterstützt von der Springerpresse und insbeondere der Bild-Zeitung) besteht alleine darin, den Menschen Angst vor den Grünen zu machen , diese mit Spitzfindigkeiten im Lebenslauf zu diskreditieren und wo es geht mit Schmutz zu bewerfen, in der Annahme, dass irgendwas hängen bleibt.

Ja, erschreckend, dass das zumindest aktuell zu funktionieren scheint. Ich hoffe, dass sich der eine oder andere daran erinnert, bevor er sein Kreuz macht. ich würde davon ausgehen, dass bei anderen Politikers mindestens genauso viele Ungereimtheiten auftauchen würden ,wenn man deren Lebensläufe mit derselben Akribie drchleuchten würde.

Ich hoffe aber, dass der Wahlkampf in den kommenden Monaten wieder auf einer sachlichen Ebene weitergeführt wird und es nicht Standard wird, schmutzige Wäsche zu waschen....

M.

El Stupido
10.06.2021, 13:55
Treffend formuliert und gut zusammengefasst, HaFu :Blumen:

Ich frage mich auch schon länger woran es bei der CDU hinsichtlich Wahlprogramm liegt. Zum Teil sicher an der Person Laschet. Der Mann hat bei Klausurnoten den Würfel ausgepackt.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man sich bei zu vielen Themen total unglaubwürdig und lächerlich machen würde.
In zu vielen Punkten ist man total angreifbar.
Kommt man mit Argumenten wie "Sorgen der einfachen Bürger*innen" ernst nehmen kommt der Bumerang in Form der Nebenverdiener*innen in Reihe der Union bei Maskendeals.
Argumentiert man mit sachorientierter, objektiver Politik heißt der Bumerang Lobbyismus wie z.B. Klöckner, Amthor.
Verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern kann auch niemand authentisch verkaufen, der nach wie vor Scheuer im Amt lässt.
Kampf gegen Rechtsextremismus? Der Ex-Chef des Bundesverfassungsschutz lässt grüßen.
Digitalisierung? Im Bund und in vielen Länderparlamenten ist man seit Jahren in Regierungsverantwortung und hat es verpennt.

Die Ressourcen der CDU gehen im Moment echt drauf für den "Kampf" gegen B90 / Grünen und die Unterstützung ihres aktuell angezählten Bundesgesundheitsministers.

aequitas
10.06.2021, 15:08
Ansonsten ist das einzige Wahlversprechen, dass die Union abgibt, dass alles so bleibt wie bisher.

Ich weiß nicht, wo du Laschet gehört hast, aber beim Handesblat GovTech-Gipfel hat Laschet durchaus von Reformen gesprochen und auch in den letzten Tagen gab es aus der CDU (allen voran von Nadine Schöne und Thomas Hellmann) einige notwendige und durchaus sinnvolle Reformvorschläge. Dass die CDU allerdings jegliche Reformen verschläft und sonst dazu da ist, alles beim Alten zu belassen, ist richtig. Aber in seiner Absolutheit wie du das formulierst zeugt es letztlich auch nur davon, dass du eben nicht die Springer-Presse verfolgst, sondern Meinungsmacher der "anderen" Seite.

Ich frage mich auch schon länger woran es bei der CDU hinsichtlich Wahlprogramm liegt. Zum Teil sicher an der Person Laschet. Der Mann hat bei Klausurnoten den Würfel ausgepackt.

Die CDU hat laut eigener Aussage das eigene Wahlprogramm immer erst gegen Ende Juni veröffentlicht. Das scheint also nichts Neues zu sein und hat nichts mit Laschet zu tun. Mir scheint es von außen eher ein gelungenes Framing der anderen Parteien zu sein.

Statt über den Lebenslauf oder das noch nicht vorhandene Wahlprogramm zu streiten, könnte man sich stattdessen inhaltlichen Fragen widmen. Und zumindest dazu gibt es aus allen Parteien eine Art von Grundlage - von der CDU weniger als von FDP, Grünen und Linken, aber dennoch ...

Matthias75
10.06.2021, 15:19
Die CDU hat laut eigener Aussage das eigene Wahlprogramm immer erst gegen Ende Juni veröffentlicht. Das scheint also nichts Neues zu sein und hat nichts mit Laschet zu tun. Mir scheint es von außen eher ein gelungenes Framing der anderen Parteien zu sein.

Statt über den Lebenslauf oder das noch nicht vorhandene Wahlprogramm zu streiten, könnte man sich stattdessen inhaltlichen Fragen widmen. Und zumindest dazu gibt es aus allen Parteien eine Art von Grundlage - von der CDU weniger als von FDP, Grünen und Linken, aber dennoch ...

Man könnte der CDU auch unterstellen, dass sie erstmal abwartet, welche Themen die Konkurrenz in den Wahlkampf einbringt. Dann kann sie immer noch überlegen, welche Themen sie aufgreift, ob sie populäre Themen übernimmt, unpopuläre Themen auslässt oder bei diesen so wage bleibt, dass diese nicht negativ ausgelegt werden können etc...

Ich würde z.B. vermuten, dass man sich beim Thema Umweltschutz mit konkreten Aussagen zurückhalten und eher wage bleiben wird.

M.

Hafu
10.06.2021, 15:38
Das war's! (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kanzlerkandidatin-annalena-baerbock-das-war-s-a-69dfbcc1-a2c9-4a67-8c0a-89f1f4571f95)

Interessanter Text von Bettina Gaus, einer ehemaligen TAZ-Journalistin, die sich gerne an den Grünen und an Baerbock abarbeitet auf SPON. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kanzlerkandidatin-annalena-baerbock-das-war-s-a-69dfbcc1-a2c9-4a67-8c0a-89f1f4571f95) Ich teile die Grundaussage des Textes nicht und glaube, dass bis zur Bundestagswahl noch einiges in Bewegung geraten wird, insbesondere, wenn mit absehbar nachlassender Bedeutung der Pandemie Dinge wie Artensterben und Klimaschutzpolitik wieder an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewinnen (oder -um den Konjunktiv zu gebrauchen- gewinnen sollten).

Trotzdem macht Gaus in dem Text ein paar argumentativ gute Punkte, über die nachzudenken sich lohnt.

Unter Umständen könnte ein freiwilliger Rücktritt von Baerbock als Kandidatin zu Gunsten von Habeck den Grünen vielleicht tatsächlich helfen, da die Gründe für ein solches Zurücktreten (Lebenslauf, nicht an die Bundestagsverwaltung gemeldetes Weihnachtsgeld ) zwar banal und eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, durch einen solchen Schritt aber das Beharren von Spahn, Scheuer, Amthor und Konsorten an ihrern Ämtern trotz weitaus größerer Fehlleistungen umso mehr ins Auge sticht.


Gaus hat aber, auch das muss man sehen, Baerbock schon vor vier Wochen sehr massiv kritisiert, (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/aus-trotz-ein-steak-im-flieger-a-e18c9f8b-750f-4cff-8a99-a8cbd64ba80f) als die Meinungsumfragen noch deutlich anders aussehen und scheint als linke Journalistin ein sehr grundsätzliches Problem mit den trotz Klimaschutz als Hauptthema doch eher konservativ geprägten Grünen zu haben.

aequitas
10.06.2021, 15:45
Das war's! (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kanzlerkandidatin-annalena-baerbock-das-war-s-a-69dfbcc1-a2c9-4a67-8c0a-89f1f4571f95)

Interessanter Text von Bettina Gaus, einer ehemaligen TAZ-Journalistin, die sich gerne an den Grünen und an Baerbock abarbeitet auf SPON. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kanzlerkandidatin-annalena-baerbock-das-war-s-a-69dfbcc1-a2c9-4a67-8c0a-89f1f4571f95) Ich teile die Grundaussage des Textes nicht und glaube, dass bis zur Bundestagswahl noch einiges in Bewegung geraten wird, insbesondere, wenn mit absehbar nachlassender Bedeutung der Pandemie Dinge wie Artensterben und Klimaschutzpolitik wieder an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewinnen (oder -um den Konjunktiv zu gebrauchen- gewinnen sollten).

Unter Umständen könnte ein freiwilliger Rücktritt von Baerbock als Kandidatin zu Gunsten von Habeck den Gründen vielleicht tatsächlich helfen, da die Gründe für ein solches Zurücktreten zwar banal und eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, durch einen solchen Schritt aber das Beharren von Spahn, Scheuer, Amthor und Konsorten an ihrern Ämtern trotz weitaus größerer Fehlleistungen umso mehr ins Auge sticht..

Habe den Text auch gerade gelesen und das las sich stark nach persönlicher Antipathie der guten Fr. Gaus. Ich weiß allerdings nicht, ob die Sache wirklich einen derart großen Schaden angerichtet hat - es gab zu Beginn einfach einen Hype um die Person Baerbock und der Trend hat sich nun wieder normalisiert und die Prognosen werden realistischer. Dennoch liegt doch bspw. eine Grün-Rot-Gelbe Koalition gar nicht so fern und hier könnte Baerbock die Spitze übernehmen - mit der CDU geht das nicht.

Davon abgesehen könnte natürlich ein Wechsel an der Spitze der Grünen auch Vorteile mit sich bringen, da sich Habeck in den letzten Tagen besonders kämpferisch und souverän gezeigt hat. Andererseits würde man dadurch jedoch den Push von der weiblichen Kanzlerkandidatin verlieren.

Der Wahlkampf bleibt weiterhin spannend.

Nepumuk
10.06.2021, 16:36
Davon abgesehen könnte natürlich ein Wechsel an der Spitze der Grünen auch Vorteile mit sich bringen, da sich Habeck in den letzten Tagen besonders kämpferisch und souverän gezeigt hat. Andererseits würde man dadurch jedoch den Push von der weiblichen Kanzlerkandidatin verlieren.

Der Wahlkampf bleibt weiterhin spannend.

Als Grüner würde ich die Ziele einfach nicht so hoch hängen. Zunächst sollte es mal das Ziel sein, tatsächlich eindeutig zweitstärkste Kraft zu werden. Das wird schwer genug. Die Wähler der CDU sind scheinbar völlig schmerzfrei was Korruption, fehlende Ideen für die Zukunft etc. angeht. Letztendlich bedient die CDU den Wunsch der wohlhabenden Alten (zu denen ich mich durchaus zähle), dass es Ihnen weiter gut und immer besser geht.
Ich bin regelrecht schockiert wie sehr ich selbst mittlerweile von der Politik der CDU finanziell profitiere (z.B. durch steuerliches Absetzen, eAuto-Förderung etc.). Wie unglaublich unsozial diese Politik ist, dürfte den meisten Normal- und Geringverdiener gar nicht sein. Die bekommen den albernen 16ct-Benzinpreis-Aufreger hingeworfen und merken nicht, wo die dicke Kohle tatsächlich hin fließt. Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Helios
10.06.2021, 17:27
Warum ein Program??? wenn man auch ohne ü40% bekommt. :Lachen2:

In den Koalitionsverhandlungen wird eh alles über Bord geworfen, warum vorher die Leute belügen???

Slogan: wählt uns - kommen se her - kommen se ran - hier werden sie beschissen wie nebenan!! :Lachen2:

Thomas1987
10.06.2021, 19:40
Warum ein Program??? wenn man auch ohne ü40% bekommt. :Lachen2:

In den Koalitionsverhandlungen wird eh alles über Bord geworfen, warum vorher die Leute belügen???

Slogan: wählt uns - kommen se her - kommen se ran - hier werden sie beschissen wie nebenan!! :Lachen2:

Oder sich 20 Jahre als Friedenspartei inszenieren und dann nach 5 Monaten in der Regierung Zivilisten bombardieren. Aber hey, das Fressen kommt vor der Moral, und der Joseph hatte ja viel Hunger.

iaux
10.06.2021, 22:08
die Union stellt doch in 1-2 Wochen ihr Wahlprogram vor und dann sind es immer noch 3 Monate bis zur Wahl, das sollte doch reichen um sich das vollumfänglich zu Gemüte zu führen ;)

Eine Petitesse finde ich den falschen Lebenslauf nicht, es geht um die Kanzlerschaft der BRD, da sollte moralische Integrität hoch angesetzt werden. Vor allem da Sie auch sonst noch nirgends Verantwortung übernommen hat.
whataboutism mit Scheuer und Konsorten anzuführen, sind halt auch nur Versuche vom eigentlichen Drama abzulenken.
Wenngleich die Tatsache natürlich unsäglich ist, dass sich jener noch im Amt befindet und sich eine Giffey um das Bürgermeisteramt in Berlin bewirbt.

Das (eventuelle) Ende der Pandemie, wird mmn der Union einen weitern Schub bringen, da eine wirtschaftliche Erholung und das Ende der Restriktionen der Union nicht nur Sympathien, sondern auch Wählerstimmen bringen wird. Schade, dass es mit Abwahl der Union noch dauern wird...

Solange die Blaumeise im Garten ihr Liedchen trällert wird sich der Durchschnittsdeutsche nicht sonderlich um das Artensterben kümmern...:Maso:

Hafu
11.06.2021, 07:33
... Letztendlich bedient die CDU den Wunsch der wohlhabenden Alten (zu denen ich mich durchaus zähle), dass es Ihnen weiter gut und immer besser geht.
Ich bin regelrecht schockiert wie sehr ich selbst mittlerweile von der Politik der CDU finanziell profitiere (z.B. durch steuerliches Absetzen, eAuto-Förderung etc.). Wie unglaublich unsozial diese Politik ist, dürfte den meisten Normal- und Geringverdiener gar nicht sein. Die bekommen den albernen 16ct-Benzinpreis-Aufreger hingeworfen und merken nicht, wo die dicke Kohle tatsächlich hin fließt. Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Kann ich so unterschreiben. Aus rein finanzieller Sicht müsste ich auf jeden Fall Union wählen, denn diese garantieren mir neben all der finanziellen Klientelpolitik im Steuerrecht auch weiterhin Billigflüge, abartige billigen fossilen Treibstoff (der inflationsbereinigt deutlich billiger ist als für Autofahrer in den 80ern und sorgen dafür, dass meine Ü80-jährigen Eltern ihr angespartes Vermögen in teure Urlaube investieren können, weil sie daneben für alle Ausgaben des täglichen Lebens eine gesetzliche Rente in einer Höhe erhalten, von der ihre Enkel für die Zukunft nur träumen können.

...
Eine Petitesse finde ich den falschen Lebenslauf nicht, es geht um die Kanzlerschaft der BRD, da sollte moralische Integrität hoch angesetzt werden. Vor allem da Sie auch sonst noch nirgends Verantwortung übernommen hat.
...

bei der Umschreibung "falscher Lebenslauf" würde ich erwarten, dass Tätigkeiten im Lebenslauf auftauchen, die in der Realität so nicht ausgeübt wurden. Das kann ich bei den Ungenauigkeiten von Baerbock so nicht erkennen:
Sie hat eine Tätigkeit bei einer Europaabgeordneten als "Verantwortliche für deren Webauftritt 2005" angetreten und wurde erst 2006 dort "Büroleiterin". Das halte ich schon für relativ spitzfindig, daraus eine "Falschangabe" zu machen.

In meinem Lebenslauf steht auch nicht, dass ich vor 21 Jahren mal zwischen zwei Arbeitsstellen bei bereits unterschriebenem Anschlussvertrag für drei Monate arbeitslos war, weil sich das in einer Bewerbung nunmal nicht gut liest und eine maximal kleinteilige Auflistung von zukünftigen Arbeitgebern m.E.n. auch nicht gewünscht ist.

Ich würde meinen Lebenslauf deshalb nicht als "falsch" bezeichnen und vermute, dass bei akribischer Recherche in jedem Lebenslauf Schwächen und Ungenauigkeiten zu finden sind. Bekanntlich auch im Lebenslauf von Laschet (Thema Dozententätigkeit), was aber von der Springer-Presse nicht thematisiert wird.

Dass diese Dinge statt von Journalisten von Baerbocks Teams selbst im Vorfeld ihrer Kandidatur intern aufgedeckt und korrigiert hätte werden müssen, um keine unnötige Angriffsfläche zu bieten, dem stimme ich zu, aber man sollte schon auch die Kirche im Dorf lassen und klar differenzieren zwischen Lügen, Korruption und "Aufhübschen".

TobiBi
11.06.2021, 09:11
Ich bin regelrecht schockiert wie sehr ich selbst mittlerweile von der Politik der CDU finanziell profitiere (z.B. durch steuerliches Absetzen, eAuto-Förderung etc.). Wie unglaublich unsozial diese Politik ist, dürfte den meisten Normal- und Geringverdiener gar nicht sein. Die bekommen den albernen 16ct-Benzinpreis-Aufreger hingeworfen und merken nicht, wo die dicke Kohle tatsächlich hin fließt. Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Alle denken nur an sich, nur nicht ich - ich denk an mich.

Kann ich leider so unterschreiben.

dr_big
11.06.2021, 09:22
Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Viele Menschen können einfach nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden und glauben wenn sie konservativ wählen, wird alles wieder so wie in der Nachkriegszeit mit Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung.

In den USA sieht man das auch so schön, die Republikaner schwelgen nur in der Vergangenheit mit Öl- und Kohleindustrie und merken nicht, dass der Rest der Welt sich ganz anders entwickelt. In einem Beitrag hat ein US Kohlearbeiter mal schön gesagt: "egal wie stark Trump die Kohle pushen möchte, es gibt mittlerweile bessere und günstigere Alternativen. Die Kohle ist tot".

aequitas
11.06.2021, 09:39
Ich würde meinen Lebenslauf deshalb nicht als "falsch" bezeichnen und vermute, dass bei akribischer Recherche in jedem Lebenslauf Schwächen und Ungenauigkeiten zu finden sind. Bekanntlich auch im Lebenslauf von Laschet (Thema Dozententätigkeit), was aber von der Springer-Presse nicht thematisiert wird.

Sorry, eigentlich will ich weder Laschet noch "die" Springer-Presse verteidigen, aber das ist einfach eine Lüge - das stimmt nicht. Selbstverständlich hat "die" Springer-Presse - u.a. Die Welt und BILD - vom Klausurenverlust und "Notenwürfeln" von Laschet berichtet.

Manchmal sollte man es sich einfach nicht zu gemütlich in der eigenen Bubble machen. Das gilt sowohl für diejenigen, die ausschließlich Die Welt lesen als auch diejenigen, die hinter allem eine Verschwörung gegen die Grünen wittern.

Matthias75
11.06.2021, 09:42
bei der Umschreibung "falscher Lebenslauf" würde ich erwarten, dass Tätigkeiten im Lebenslauf auftauchen, die in der Realität so nicht ausgeübt wurden. Das kann ich bei den Ungenauigkeiten von Baerbock so nicht erkennen:
Sie hat eine Tätigkeit bei einer Europaabgeordneten als "Verantwortliche für deren Webauftritt 2005" angetreten und wurde erst 2006 dort "Büroleiterin". Das halte ich schon für relativ spitzfindig, daraus eine "Falschangabe" zu machen.

Es ging doch auch um Mitgliedschaften in Organisationen (Transatlantik-Stiftung German Marshall Fund & UNHCR).

Aber im Grunde stimme ich dir zu.

Ich wäre ebenfalls gespannt, was noch ans Tageslicht kommen würde, wenn die Presse den Lebenslauf der anderen Kanzlerkandidaten mit derselben Akribie und der selben Sensationsgier durchforsten würde.

M.

abc1971
11.06.2021, 11:02
Als Grüner würde ich die Ziele einfach nicht so hoch hängen. Zunächst sollte es mal das Ziel sein, tatsächlich eindeutig zweitstärkste Kraft zu werden. Das wird schwer genug. Die Wähler der CDU sind scheinbar völlig schmerzfrei was Korruption, fehlende Ideen für die Zukunft etc. angeht. Letztendlich bedient die CDU den Wunsch der wohlhabenden Alten (zu denen ich mich durchaus zähle), dass es Ihnen weiter gut und immer besser geht.
Ich bin regelrecht schockiert wie sehr ich selbst mittlerweile von der Politik der CDU finanziell profitiere (z.B. durch steuerliches Absetzen, eAuto-Förderung etc.). Wie unglaublich unsozial diese Politik ist, dürfte den meisten Normal- und Geringverdiener gar nicht sein. Die bekommen den albernen 16ct-Benzinpreis-Aufreger hingeworfen und merken nicht, wo die dicke Kohle tatsächlich hin fließt. Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Hervorragender Post, den ich zu 100% unterschreibe
Und es sind nicht alleine die Privatpersonen die davon profitieren, sondern natürlich auch die Großindustrie, an vordester Front die Automobilhersteller
Um fair zu sein, ist es aber nicht alleine die CDU, denn im Rahmen der großen Koalition trägt die SPD viele Entscheidungen mit

abc1971
11.06.2021, 11:08
die Union stellt doch in 1-2 Wochen ihr Wahlprogram vor und dann sind es immer noch 3 Monate bis zur Wahl, das sollte doch reichen um sich das vollumfänglich zu Gemüte zu führen ;)

Eine Petitesse finde ich den falschen Lebenslauf nicht, es geht um die Kanzlerschaft der BRD, da sollte moralische Integrität hoch angesetzt werden. Vor allem da Sie auch sonst noch nirgends Verantwortung übernommen hat.
whataboutism mit Scheuer und Konsorten anzuführen, sind halt auch nur Versuche vom eigentlichen Drama abzulenken.
Wenngleich die Tatsache natürlich unsäglich ist, dass sich jener noch im Amt befindet und sich eine Giffey um das Bürgermeisteramt in Berlin bewirbt.

Das (eventuelle) Ende der Pandemie, wird mmn der Union einen weitern Schub bringen, da eine wirtschaftliche Erholung und das Ende der Restriktionen der Union nicht nur Sympathien, sondern auch Wählerstimmen bringen wird. Schade, dass es mit Abwahl der Union noch dauern wird...

Solange die Blaumeise im Garten ihr Liedchen trällert wird sich der Durchschnittsdeutsche nicht sonderlich um das Artensterben kümmern...:Maso:

Nennen wir es doch einfach mal konkret beim Namen: Der Durchschnittsdeutsche ist einfach blöd. Was ist ihm wichtig? Auf der Autobahn ohne Tempolimit mit möglichst günstigem Sprit fahren; Ein schönes Fuppes Event im Sommer, mit Grillparty und reichlich Bier in geselliger Runde; Günstige Pauschalferien für die Family und dazu im Flieger an die türkische Rivera - Die Liste kann man fortsetzen
Das Klischee vom deutschen Michel stammt nicht ohne Grund aus dem 19. Jahrhundert. Kulturell hat sich in Deutschland nicht viel geändert, was die soziale Genetik betrifft.

Hafu
11.06.2021, 11:12
Es ging doch auch um Mitgliedschaften in Organisationen (Transatlantik-Stiftung German Marshall Fund & UNHCR).
...

Das mit dem German Marshall Fund ist m.E.n. ein gutes Beispiel wie eine Kleinigkeit in der Presse unverhältnismäßig aufgebauscht wurde:

Baerbock hat unbestreitbar ein Fellowship des German Marshall Fundes durchlaufen, was zweifellos eine gewisse Auszeichnung ist, weil das nicht einfach jeder machen kann, sondern man sich dafür bewerben und ausgewählt werden muss.

Mit dem Durchlaufen der Fellowship hätte sie die Grundvoraussetzung gehabt, um (gegen eine Monatsgebühr) Mitglied im "Leadership council" zu werden. (https://www.gmfus.org/transatlantic-leadership-initiatives/alumni-leadership-council)Durchaus denkbar, dass sie als damalige Berufsanfängerin die 5000,-€ für eine Platin-Mitgliedschaft in diesem exklusiven Club oder 250,-€ für eine Bronze-Mitgliedschaft sparen wollte; vielleicht wusste sie aber auch nicht, dass man nach durchlaufenem Fellowship-Programm nicht automatisch zu den Alumni gehört (wie z.B. an den meisten deutschen Universitäten), sondern noch einen extra Mitgliedschaftsantrag stellen muss.

Ich weiß, dass ich als Berufsanfänger mit Familie jeden Euro (bzw. DM), den ich damals ausgegeben habe dreimal rumgedreht habe, weil da auch 20 USD/Monat, was eigentlich nach wenig klingt, für eine Mitgliedschaft in einer renommierten und angesehenen Organisation eine spürbare Menge Geld waren.

Mir fehlt bei der medialen Einordnung dieser Dinge die Verhältnismäßigkeit. Ob amtierende Minister und Abgeordnete in krimineller Weise korrupt waren und z.T. anvertraute Steuergelder in Milliardenhöhe verschleudert haben (wie bei der Maskenprovisionsaffäre, dem Ankauf minderwertiger Masken aus China und deren Versuch sie an Behinderte weiterzureichen, dem Skandal um die Verjährung krimineller Cum-Ex-Geschäfte der Warburg-Bank, dem Mautdebakel von Scheuer usw.) und einem leicht aufgehübschten Lebenslauf einer Kanzlerkandidatin: da wird der falsche Eindruck erweckt, als ob das alles auf ethisch-moralischer Ebene dasselbe ist und sowieso alle Politiker Betrüger seien.

Ich sehe da einfach gravierende Unterschiede und es erinnert mich an den vorletzten US-Wahlkampf, den Hillary Clinton mutmaßlich v.a. wegen der sog. email-Affäre verloren hatte: (https://www.sueddeutsche.de/digital/us-wahl-2016-wie-clinton-die-e-mail-affaere-zum-verhaengnis-wurde-1.3241316) Clintons "Verfehlung" bestand darin, dass sie dienstliche e-mails von einem privaten e-mail-Account verschickt hatte und dieser Fehler wurde von FoxNews derartig aufgebauscht, dass justiziable Lügen und Betrugsgeschichten von Trump dahinter für die oberflächlich informierte Öffentlichkeit zu verblassen schienen.

Drop
11.06.2021, 11:15
Als Grüner würde ich die Ziele einfach nicht so hoch hängen. Zunächst sollte es mal das Ziel sein, tatsächlich eindeutig zweitstärkste Kraft zu werden. Das wird schwer genug. Die Wähler der CDU sind scheinbar völlig schmerzfrei was Korruption, fehlende Ideen für die Zukunft etc. angeht. Letztendlich bedient die CDU den Wunsch der wohlhabenden Alten (zu denen ich mich durchaus zähle), dass es Ihnen weiter gut und immer besser geht.
Ich bin regelrecht schockiert wie sehr ich selbst mittlerweile von der Politik der CDU finanziell profitiere (z.B. durch steuerliches Absetzen, eAuto-Förderung etc.). Wie unglaublich unsozial diese Politik ist, dürfte den meisten Normal- und Geringverdiener gar nicht sein. Die bekommen den albernen 16ct-Benzinpreis-Aufreger hingeworfen und merken nicht, wo die dicke Kohle tatsächlich hin fließt. Die Wohlstandsschere geht immer mehr auseinander und trotzdem wird die CDU, scheinbar auch von Gering- und Normalverdienern, weiter gewählt. Wirklich ein unglaublicher Vorgang.

Sehr treffend formuliert! :Blumen:

Drop
11.06.2021, 11:24
I
Mir fehlt bei der medialen Einordnung dieser Dinge die Verhältnismäßigkeit. Ob amtierende Minister und Abgeordnete in krimineller Weise korrupt waren und z.T. anvertraute Steuergelder in Milliardenhöhe verschleudert haben (wie bei der Maskenprovisionsaffäre, dem Ankauf minderwertiger Masken aus China und deren Versuch sie an Behinderte weiterzureichen, dem Skandal um die Verjährung krimineller Cum-Ex-Geschäfte der Warburg-Bank, dem Mautdebakel von Scheuer usw.) und einem leicht aufgehübschten Lebenslauf einer Kanzlerkandidatin: da wird der falsche Eindruck erweckt, als ob das alles auf ethisch-moralischer Ebene dasselbe ist und sowieso alle Politiker Betrüger seien.



Ich bin gespannt wie die Grünen darauf reagieren und ihr Programm kommunizieren. Bisher hatte man den Eindruck, dass sie sich da schwer tun ihr Programm verständlich für jedermann zu vermitteln. Mit Wahlkampf tut man sich offenbar immer noch schwer. Auf der anderen Seite ist es zu begrüßen, wenn man die politischen Gegner nicht denunziert sondern für seine Ideen zu wirbt.

Matthias75
11.06.2021, 11:29
Das mit dem German Marshall Fund ist m.E.n. ein gutes Beispiel wie eine Kleinigkeit in der Presse unverhältnismäßig aufgebauscht wurde:

+1!

Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Ich habe schon vor ein paar Wochen scherzhaft zu meiner Frau gesagt, dass ich nur darauf warte, dass in der Presse das Grundschulzeugnis von Frau Baerbock analysiert wird oder eine Kindergartenfreundin gefunden wird, der Frau Baerbock mal Sand ins Gesicht geworfen hat.

Mir wäre es deutlich lieber, wenn a) bei allen Kandidaten mit dem gleichen moralischen Massstab gemessen wird und b) endlich mal ein Wahlkampf mit Inhalten geführt wird.

Dass Baerbock z.B. gestern 15min in der ARD interviewed wird und medienübergreifend die einzige Schlagzeile heute Morgen ist, dass sich Frau Baerbock für ihre Fehler in ihrem Lebenslauf entschuldigt hat, obwohl auch andere Themen besprochen wurden, finde ich mehr als unnötig.

M.

Hafu
11.06.2021, 11:35
Auf diesem unterirdischem Niveau betreiben die Union und FDP (https://de.wikipedia.org/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft)aktuell Wahlkampf

46315

Keine der Behauptungen zu den den Grünen zugeschriebenen geplanten Verboten hält einen Faktencheck aus, aber offensichtlich ist es rechtlich zulässig, für viel Geld großformatige Anzeigen mit derartigen Fake-Unterstellungen in dieser difammierenden Art und Weise zu schalten.

merz
11.06.2021, 11:40
Ach Du Schreck, das wird ja ein lustiger Wahlkampf, unterirdisch
(Ich hab erstmal geschaut, ob das echt ist - ja ist es .....)
m.

keko#
11.06.2021, 11:40
Als Grüner würde ich die Ziele einfach nicht so hoch hängen. Zunächst sollte es mal das Ziel sein, tatsächlich eindeutig zweitstärkste Kraft zu werden. Das wird schwer genug. Die Wähler der CDU sind scheinbar völlig schmerzfrei was Korruption, fehlende Ideen für die Zukunft etc. angeht. Letztendlich bedient die CDU den Wunsch der wohlhabenden Alten (zu denen ich mich durchaus zähle), dass es Ihnen weiter gut und immer besser geht.....

'It's the economy, stupid!'

Matthias75
11.06.2021, 11:47
Laut Fraktionschef Brinkhaus wird es auch mit der Union höhere Benzinpreise geben. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/klimawandel-hoehere-benzinpreise-wird-es-auch-mit-der-union-geben-fraktionschef-ralph-brinkhaus-a-8ce519ba-389c-45d3-b765-77cdd3427192)

Der Artikel rückt die Forderungen der Grünen etwas gerade.

Beschlossen ist bereits ein Anstieg der CO2-Steuer, der zu einem Anstieg um mindestens 15,5 Cent/Liter bis 2025 führt. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts rechnet Brinkhaus mit einem weiteren, deutlichen höheren Preisanstieg.

Die Grünen wollen diesen Anstieg lediglich beschleunigen und bereits 2023 auf ca. 16 Cent/Liter kommen. Gleichzeitig wollen die Grünen, dass die eingenommenen Steuern/Abgaben an anderer Stelle zu Entlastungen der Bürger beitragen.

M.

keko#
11.06.2021, 11:53
Laut Fraktionschef Brinkhaus wird es auch mit der Union höhere Benzinpreise geben. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/klimawandel-hoehere-benzinpreise-wird-es-auch-mit-der-union-geben-fraktionschef-ralph-brinkhaus-a-8ce519ba-389c-45d3-b765-77cdd3427192) ....

Das ist doch völlig klar! Energie wird teurer, ebenso Mobilität, Reisen usw.
Der Kampf gegen den Klimwandel geht zunächst über den Geldbeutel. Andere Szenarien sind durchaus denkbar, z.b. ein Mobilitätskontigent. Corona hat mich da durchaus belehrt, was möglich ist und zu was Menschen bereit sind (positiv und negativ). Ich denke, dass die Entscheider das genau beobachtet haben.

Hafu
11.06.2021, 11:57
... Mit Wahlkampf tut man sich offenbar immer noch schwer. Auf der anderen Seite ist es zu begrüßen, wenn man die politischen Gegner nicht denunziert sondern für seine Ideen zu wirbt.

Möglicherweise ist das aber genau der Fehler, der die Grünen angreifbar macht: man darf die Grünen ungebremst ohrfeigen und ins Gesicht schlagen, ohne befürchten zu müssen, dass sie in gleicher Manier zurückschlagen.

Man darf ihnen Verbote unterstellen, die sie niemals so formuliert haben ohne Sorge vor Konsequenzen zu haben.

Niemals hat z.B. Baerbock behauptet, Kurzstreckenflüge verbieten zu wollen, sondern sie hat in mehreren Interviews die Ansicht vertreten, dass Kerosin in Zukunft fair besteuert werden sollte und alleine deshalb Flüge für 29,-€ nach Mallorca für die Fluggesellschaften nicht mehr finanzierbar sein werden.

Und sie hat die Absicht bekräftigt, die Bahn so auszubauen und zu stärken, dass Inlandsflüge überflüssig werden.

Welche Pläne die Union, SPD oder FDP haben, um Emissionen im Flugverkehr zu senken, habe ich noch nirgendwo gelesen und ich vermute stark, dass es keine Pläne gibt, sondern der Status Quo einfach nur erhalten werden soll, so wie die letzten 30 Jahre in diesem Sektor ziellos vertändelt worden sind.
In Frankreich, das bekanntlich nicht von den Grünen regiert wird, gibt es übrigens schon seit Jahren ein echtes Verbot von Inlandsflügen auf allen Strecken, die vom TGV abgedeckt werden. Ist vermutlich den meisten deutschen Politikern noch gar nicht aufgefallen.

Mo77
11.06.2021, 12:32
Ich sehe es so, dass Fr. Baerbock schon immer kreativ mit ihrem Lebenslauf umgeht.
Beleg (https://www.focus.de/politik/deutschland/eine-chronik-der-aenderungen-bereits-vor-8-jahren-schraubte-baerbock-an-ihrem-lebenslauf-das-war-mist_id_13376094.html)
Dass hier alle so ein Problem haben zu sagen, dass sie bescheißt. Ist doch kein Problem. In der Schule wird abgeschrieben, an der Kasse vorgedrängelt, die eigene Frau belogen.
Anscheinend bis zu 25 mal am Tag wird gelogen.
Beleg (https://www.br.de/wissen/luegen-schwindeln-forschung-104.html)Beleg (https://www.nzz.ch/panorama/durchschnittlich-luegt-jeder-25-mal-am-tag-ld.1442957)
Wie man sich dann hinter Worten wie Fehler, Ungenauigkeit etc versteckt. Es ist doch klar, dass eine Absicht dahinter steckt. mehr schein als sein zu erzeugen.
Das macht es halt zum Täuschen und Lügen. Wenn es ein Versehen gewesen ist müsste eine von den um die 10 fragwürdigen Punkten auch zu ihrem Nachteil "ungenau" sein. Ist es aber nicht. Steht doch ganz klar die Absicht dahinter zu blenden.
Überlegt mal vielleicht wäre sie ohne das "schönfärben", "Lügen", "Bescheissen" gar nicht beruflich so aufgestiegen.
Im Endeffekt ist es Doping für die Karriere.
Ich fordere gar nicht da so konsequent zu sein wie bei Doping.
Aber man kann doch sagen, dass sie einfach absichtlich nicht die Wahrheit geschrieben hat um einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Und dass nennt man nun mal Lügen
Die Politische Karriere erfordert ein Stück weit Rücksichtslosigkeit und Durchsetzungsvermögen, sich dann zu wundern dass es dann ein bestimmter Typus wird ist irgendwie putzig.
Ist wie beim KSK. Die sind bereit für das Land ihr Leben zu lassen und dann wundert man sich, dass manche das Land zu arg mögen...

iaux
11.06.2021, 12:33
Mir fehlt bei der medialen Einordnung dieser Dinge die Verhältnismäßigkeit. Ob amtierende Minister und Abgeordnete in krimineller Weise korrupt waren und z.T. anvertraute Steuergelder in Milliardenhöhe verschleudert haben (wie bei der Maskenprovisionsaffäre, dem Ankauf minderwertiger Masken aus China und deren Versuch sie an Behinderte weiterzureichen, dem Skandal um die Verjährung krimineller Cum-Ex-Geschäfte der Warburg-Bank, dem Mautdebakel von Scheuer usw.) und einem leicht aufgehübschten Lebenslauf einer Kanzlerkandidatin: da wird der falsche Eindruck erweckt, als ob das alles auf ethisch-moralischer Ebene dasselbe ist und sowieso alle Politiker Betrüger seien.



Naja, das geht jetzt eben ein/zwei Wochen durch die Presse. Wenn das für einen Teil Bürger dann dazu führt, dass man sich von ihr abwendet und sie nicht mehr wählen will, dann is das doch in Ordnung. Wenn man nichts anderes vorzuweisen hat, als die eigene moralische Integrität, an was soll man Sie messen?

Bei so einem 'optimierten' Lebenslauf entsteht eben der Eindruck, dass 'die da oben' doch alle gleich sind und vor allem sich selbst optimieren.

Und dazu muss man nicht den hinkenden Vergleich mit den Verfehlungen anderer Politiker ins Felde ziehen, welche deutlich schwerer wiegen. An denen perlen die (wahren, negativen) Presseartikel Teflon artig ab. Macht korrumpiert, und absolute Macht...

captain hook
11.06.2021, 12:51
Naja, das geht jetzt eben ein/zwei Wochen durch die Presse. Wenn das für einen Teil Bürger dann dazu führt, dass man sich von ihr abwendet und sie nicht mehr wählen will, dann is das doch in Ordnung. Wenn man nichts anderes vorzuweisen hat, als die eigene moralische Integrität, an was soll man Sie messen?

Bei so einem 'optimierten' Lebenslauf entsteht eben der Eindruck, dass 'die da oben' doch alle gleich sind und vor allem sich selbst optimieren.

Und dazu muss man nicht den hinkenden Vergleich mit den Verfehlungen anderer Politiker ins Felde ziehen, welche deutlich schwerer wiegen. An denen perlen die (wahren, negativen) Presseartikel Teflon artig ab. Macht korrumpiert, und absolute Macht...

Ich hab mir das in dem Artikel jetzt mal durchgelesen. Da wird ein gewisse Wortklauberei um Begrifflichkeiten und Übersetzungen betrieben und schwadroniert, ob sie ihre Promotion jetzt noch verfolgt oder nicht. Wow, das ist für mich als Wähler total aufschlussreich und fühle mich über ihre Selbstdarstellung total in die Irre geführt.

Wenn das wirklich alles ist, was man ihr vorwerfen möchte, dann habe ich grade meine perfekte Kandidatin gefunden.

Matthias75
11.06.2021, 12:55
Das ist doch völlig klar! Energie wird teurer, ebenso Mobilität, Reisen usw.
Der Kampf gegen den Klimwandel geht zunächst über den Geldbeutel.
Offensichtlich ist das vielen noch nicht klar, sonst könnte man damit nicht so schön Stimmung gegen die Grünen machen.

M.

iaux
11.06.2021, 12:56
Wenn das wirklich alles ist, was man ihr vorwerfen möchte, dann habe ich grade meine perfekte Kandidatin gefunden.

Und andere schreckt das eben ab...

Thomas1987
11.06.2021, 13:12
Offensichtlich ist das vielen noch nicht klar, sonst könnte man damit nicht so schön Stimmung gegen die Gründe machen.

M. Weil es einfach Unsinn ist. Wenn man tatsächlich selbst an die CO2 Sache glauben würde gäbe es nur eine Option. Jeder Bürger erhält exakt die gleiche Menge an CO2 die er ausstoßen darf. Ohne wenn und aber, ohne Ausnahmen, ohne Weiterverkaufsmöglichkeit. Aber ja, das wü der ja dann den Lebenstil und das Geschäftsmodell der Salon Linken einschränken. Also lieber die ehrlich arbeitende Mittel und Arbeiterschicht abkassieren und üppige Subventionen einstreichen. Ist natürlich viel angenehmer, verständlich.

aequitas
11.06.2021, 13:13
Auf diesem unterirdischem Niveau betreiben die Union und FDP (https://de.wikipedia.org/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft)aktuell Wahlkampf

Die INSM ist allerdings nicht die CDU/CSU oder FDP.

Welche Pläne die Union, SPD oder FDP haben, um Emissionen im Flugverkehr zu senken, habe ich noch nirgendwo gelesen und ich vermute stark, dass es keine Pläne gibt, sondern der Status Quo einfach nur erhalten werden soll, so wie die letzten 30 Jahre in diesem Sektor ziellos vertändelt worden sind.

Fahr doch mal einen Gang runter. Das ist ja wirklich der Wahnsinn mit was für einem Eifer und Schaum vor dem Mund du hier deine liebgewonnen Grünen verteidigst. Lese vielleicht mal andere Wahlprogramme oder beschäftige dich mit den Personalien und entsprechenden Positionen der Parteien. Aber dein Kreuzzug hier ist wirklich vollkommen übertrieben.

El Stupido
11.06.2021, 13:30
Die INSM ist allerdings nicht die CDU/CSU oder FDP.



Fahr doch mal einen Gang runter. Das ist ja wirklich der Wahnsinn mit was für einem Eifer und Schaum vor dem Mund du hier deine liebgewonnen Grünen verteidigst. Lese vielleicht mal andere Wahlprogramme oder beschäftige dich mit den Personalien und entsprechenden Positionen der Parteien. Aber dein Kreuzzug hier ist wirklich vollkommen übertrieben.

Christian Lindner, bist du es? ;)
[sarkastische Anspielung auf den Vorwurf der Voreingenommenheit von jemandem, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit die FDP weihräuchert]

captain hook
11.06.2021, 13:32
Und andere schreckt das eben ab...

Das kann jeder persönlich für sich entscheiden. Hoffentlich prüft er seine persönlich getroffene Auswahl dann ebenso intensiv. Wäre ja blöd, wenn er sich aufregt, dass jemand nicht exakt mitteilt ob er noch promovieren will oder nicht und dann jemanden besser findet, der 100.000 € Wahlkampfspende mal kurz wissentlich versickern lässt.

captain hook
11.06.2021, 13:35
Die INSM ist allerdings nicht die CDU/CSU oder FDP.



Fahr doch mal einen Gang runter. Das ist ja wirklich der Wahnsinn mit was für einem Eifer und Schaum vor dem Mund du hier deine liebgewonnen Grünen verteidigst. Lese vielleicht mal andere Wahlprogramme oder beschäftige dich mit den Personalien und entsprechenden Positionen der Parteien. Aber dein Kreuzzug hier ist wirklich vollkommen übertrieben.

Über Politik und Religion sollte man sich nicht streiten. Das führt nie zu einem guten Ende.

Nepumuk
11.06.2021, 13:44
Weil es einfach Unsinn ist. Wenn man tatsächlich selbst an die CO2 Sache glauben würde gäbe es nur eine Option.

Daran muss man gar nicht glauben. Das weiß man Dank einer überwältigender Anzahl wissenschaftlicher Studien mit übereinstimmenden Ergebnis längst.


Jeder Bürger erhält exakt die gleiche Menge an CO2 die er ausstoßen darf. Ohne wenn und aber, ohne Ausnahmen, ohne Weiterverkaufsmöglichkeit. Aber ja, das wü der ja dann den Lebenstil und das Geschäftsmodell der Salon Linken einschränken. Also lieber die ehrlich arbeitende Mittel und Arbeiterschicht abkassieren und üppige Subventionen einstreichen. Ist natürlich viel angenehmer, verständlich.
Dir ist vielleicht entgangen, dass die Grünen von den letzten 75 Jahren lediglich 7 Jahre als kleiner Partner der SPD regiert hat. Bzgl. der "Abkassierens der arbeitenden Mittel und Arbeitschicht" bin ich bei dir, allerdings solltest du vielleicht kurz inne halten und dir überlegen, ob die Ursache dafür tatsächlich die angeblichen "Salon Linken" sein können.
Kann irgendwie nicht sein, oder? Und falls doch, warum haben die anderen Parteien das in den übrigen 68 Jahren nicht korrigiert? Merkwürdig oder?

Inhaltlich bin ich bei dir. Finanzielle Anreize wie von CDU/FDP bevorzugt sind sozial ungerecht, weil sich Wohlhabende davon frei kaufen können.

Siebenschwein
11.06.2021, 13:46
Über Politik und Religion sollte man sich nicht streiten. Das führt nie zu einem guten Ende.

Was, wenn nicht streiten? Soll man, als Extrembeispiel, Faschos und Taliban nicht widersprechen?
Um Himmels Willen - es hat Jahrtausende gedauert, bis wir soweit waren, uns bei diesen zwei Themenbereichen nicht gleich die Keule über die Rübe zu ziehen. Also, bitte weiterstreiten!!!

aequitas
11.06.2021, 13:46
Christian Lindner, bist du es? ;)
[sarkastische Anspielung auf den Vorwurf der Voreingenommenheit von jemandem, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit die FDP weihräuchert]

Weil dieses ständige, unbegründete Bashing nervt. Da verteidige ich dann schon auch mal die FDP und wenn es sein muss auch die CDU. Wahrscheinlich landet mein Kreuz am Ende dann jedoch bei den Grünen, aber der Auftritt mancher hier und bei Twitter ist unerträglich (Böhmermann als Beispiel, der leider immer schlechter und weniger witzig wird).

Über Politik und Religion sollte man sich nicht streiten. Das führt nie zu einem guten Ende.

Nein, man sollte diskutieren, aber dann auch Sachebene. Stattdessen schreibt Hafu, dass alle Parteien bis auf die Grünen nichts zur CO2-Reduzierung schreiben würden. Das ist einfach falsch. Das ist genauso dumm wie das unbegründete Bashing gegen die Grünen, sie stünden nur für Verbote.

Aber die Tendenz der gesellschaftlichen Polarisierung wird natürlich nicht durch eine Wahl plötzlich umgekehrt.

Neginroeb
11.06.2021, 13:49
Die INSM ist allerdings nicht die CDU/CSU oder FDP.



Fahr doch mal einen Gang runter. Das ist ja wirklich der Wahnsinn mit was für einem Eifer und Schaum vor dem Mund du hier deine liebgewonnen Grünen verteidigst. Lese vielleicht mal andere Wahlprogramme oder beschäftige dich mit den Personalien und entsprechenden Positionen der Parteien. Aber dein Kreuzzug hier ist wirklich vollkommen übertrieben.

Zeigst Du mir dann mal das Wahlprogramm der CDU/CSU? 3 Monate vor der Wahl haben die einfach mal keines...

aequitas
11.06.2021, 13:56
Zeigst Du mir dann mal das Wahlprogramm der CDU/CSU? 3 Monate vor der Wahl haben die einfach mal keines...

Naja, Hafu hat auch die FDP und SPD angesprochen. Dort gibt es bspw. etwas zu lesen. Die Grünen beschließen zudem auch erst dieses Wochenende ihr Wahlprogramm. Die CDU ist hinten dran - das ist mir ehrlich gesagt tatsächlich ziemlich egal - hat ihr Programm dann allerdings auch 3 Monate vor der Wahl draußen. Ich sehe da kein grobes Versagen. Es gibt dennoch Punkte sich inhaltlich im Wahlkampf auseinanderzusetzen.

captain hook
11.06.2021, 14:02
Was, wenn nicht streiten? Soll man, als Extrembeispiel, Faschos und Taliban nicht widersprechen?
Um Himmels Willen - es hat Jahrtausende gedauert, bis wir soweit waren, uns bei diesen zwei Themenbereichen nicht gleich die Keule über die Rübe zu ziehen. Also, bitte weiterstreiten!!!

Manchmal wird die Errungenschaft, dass wir das nicht mehr tun aber auch in der Neuzeit ab und zu mal wieder vergessen.

JENS-KLEVE
11.06.2021, 14:03
Die vielen kleinen Fehler von AB wären in der Summe vielleicht gar nicht so schwerwiegend, wenn auf der anderen Seiten besondere Errungenschaften oder Fähigkeiten stehen würden, die dies aufwiegen.
Es muss nicht unbedingt der Bildungsweg sein, ich sehe aber auch keine besonderen Fähigkeiten oder Charakterstärke. Wenn ich das mit der jungen Merkel vergleiche, die war zwar nicht besonders elegant, aber irgendwie strahlte sie Kompetenz und eiserne Autorität aus. In der Weltpolitik kam sie als knallharte Vertreterin deutscher Interessen rüber. Ihr Wort hatte Gewicht.
Bei AB vermisse ich die Hervorhebung ihrer Pluspunkte. Was kann sie gut? Außer , dass sie nett, jung und weiblich ist... und bei den Grünen nominiert wurde.

Trimichi
11.06.2021, 15:23
Die vielen kleinen Fehler von AB wären in der Summe vielleicht gar nicht so schwerwiegend, wenn auf der anderen Seiten besondere Errungenschaften oder Fähigkeiten stehen würden, die dies aufwiegen.
Es muss nicht unbedingt der Bildungsweg sein, ich sehe aber auch keine besonderen Fähigkeiten oder Charakterstärke. Wenn ich das mit der jungen Merkel vergleiche, die war zwar nicht besonders elegant, aber irgendwie strahlte sie Kompetenz und eiserne Autorität aus. In der Weltpolitik kam sie als knallharte Vertreterin deutscher Interessen rüber. Ihr Wort hatte Gewicht.
Bei AB vermisse ich die Hervorhebung ihrer Pluspunkte. Was kann sie gut? Außer , dass sie nett, jung und weiblich ist... und bei den Grünen nominiert wurde.

Apropos Fehlerchen, Jens, du bringst was durcheinander. AB steht für Alistair Brownlee hier in diesem Forum und nicht für Anrufbeantworter! ;)

Ansonsten, wer sich nicht streiten will geht einfach in einen Supermarkt, der von Deutschen mit türkischem Migartationshintergrund geführt wird. Allerdings mit einem T-Shirt oder Tank-Top von den Israelischen Nahkämpfern, wo Nahkampf auch auf Hebräisch drauf geschrieben steht samt den entsprechenden Symbolen. Sehr schnell ist in dem "türkischen" Supermarkt Ruhe zu verspüren, sogar für mich als Deutscher ohne Migrationshintergrund (Grillsachen dort sehr lecker, Fußball-Wochenende steht an, komme just von dem diesen Supermarkt, einem anderen, da ich ja Hausverbot habe in meinem bervorzugten, von türkischstämmigen Deutschen betrieben Supermarkt, weil dort gibt es auch nicht so leckere Grillwaren aber das ist eine andere Geschichte, egal ... :) ).

Was hat also dieser Post mit Annalena B. (C-Promi notation, please) zu tun? Nichts, beide sind dumm, allerdings vertrete auch ich deutsche Interessen, im Vergleich zu Annalena B., ähm, Angela Merkel darüber hinaus auch im Inland. :Huhu:

P.S: Italien - Türkei 1:0 ;) :Blumen:

captain hook
11.06.2021, 15:34
Bei AB vermisse ich die Hervorhebung ihrer Pluspunkte. Was kann sie gut? Außer , dass sie nett, jung und weiblich ist... und bei den Grünen nominiert wurde.

Kannst du mal die großen Pluspunkte bei allen Kandidaten aller Parteien auflisten? Ich hab das Gefühl, dass ist insgesamt keine so lange Liste.

Hafu
11.06.2021, 15:39
Die INSM ist allerdings nicht die CDU/CSU oder FDP....

Aus diesem Grund, habe ich den Wikipedia-Eintrag der INSM verlinkt. Dass dieser Interessensverband historisch und faktisch nichts mit dem Namen, den er trägt zu tun hat, sollte danach klar sein.


Fahr doch mal einen Gang runter. Das ist ja wirklich der Wahnsinn mit was für einem Eifer und Schaum vor dem Mund du hier deine liebgewonnen Grünen verteidigst. Lese vielleicht mal andere Wahlprogramme oder beschäftige dich mit den Personalien und entsprechenden Positionen der Parteien. Aber dein Kreuzzug hier ist wirklich vollkommen übertrieben.

Das hier ist ein Meinungsforum. Du bist also der Meinung, dass das Forum hier unterhaltsamer wird, wenn man mit Meinungsäußerungen sich zurückhält?

Was ich im übrigen am derzeitigen sehr unsauber von der Union geführten Wahlkampf besonders abstoßend finde, ist dass die politische Auseinandersetzung nicht auf Sachebene geführt wird und nicht um das beste Zukunftskonzept für Deutschland gerungen wird, sondern dass versucht wird die Auseinandersetzung "ad hominem" zu führen. Die Person Baerbock wird auf vielfältigen Ebenden diskreditiert und diffamiert, um sich nicht ernsthaft mit von Frau Baerbock angekündigten Änderungen politischer Rahmenbedingungen beschäftigen zu müssen. Genau derselben Techniken bedienst du dich übrigens gerade, wenn du mal eben Begriffe wie "Schaum vor dem Mund", "Wahnsinn" und "Kreuzzug" in diesen Thread einbringst.

Ich bin übrigens gerne bereit, mich mit dem Wahlprogramm der Union, die ich immerhin mehrfach schon gewählt habe, auf einer sachlichen Ebene zu beschäftigen. Wärst du so nett, es mal eben zu verlinken?:Huhu:

Matthias75
11.06.2021, 15:40
Die vielen kleinen Fehler von AB wären in der Summe vielleicht gar nicht so schwerwiegend, wenn auf der anderen Seiten besondere Errungenschaften oder Fähigkeiten stehen würden, die dies aufwiegen.
Es muss nicht unbedingt der Bildungsweg sein, ich sehe aber auch keine besonderen Fähigkeiten oder Charakterstärke. Wenn ich das mit der jungen Merkel vergleiche, die war zwar nicht besonders elegant, aber irgendwie strahlte sie Kompetenz und eiserne Autorität aus. In der Weltpolitik kam sie als knallharte Vertreterin deutscher Interessen rüber. Ihr Wort hatte Gewicht.
Bei AB vermisse ich die Hervorhebung ihrer Pluspunkte. Was kann sie gut? Außer , dass sie nett, jung und weiblich ist... und bei den Grünen nominiert wurde.

Bei Merkel meine ich mich auch noch dunkel zu erinnern, dass man ihr das damals auch nicht so richtig zugetraut hatte.

Das Profil kam erst mit dem Amt bzw. sie hat ihr Profil während ihrer Amtszeit nochmal deutlich geschärft.

Ansonsten: Siehe Captain. Ich sehe aktuell auch keinen der anderen Kandidaten, der ein solches Profil hat.

M.

captain hook
11.06.2021, 15:46
Aus diesem Grund, habe ich den Wikipedia-Eintrag der INSM verlinkt. Dass dieser Interessensverband historisch und faktisch nichts mit dem Namen, den er trägt zu tun hat, sollte danach klar sein.



Das hier ist ein Meinungsforum. Du bist also der Meinung, dass das Forum hier unterhaltsamer wird, wenn man mit Meinungsäußerungen sich zurückhält?

Was ich im übrigen am derzeitigen sehr unsauber von der Union geführten Wahlkampf besonders abstoßend finde, ist dass die politische Auseinandersetzung nicht auf Sachebene geführt wird und nicht um das beste Zukunftskonzept für Deutschland gerungen wird, sondern dass versucht wird die Auseinandersetzung "ad hominem" zu führen. Die Person Baerbock wird auf vielfältigen Ebenden diskreditiert und diffamiert, um sich nicht ernsthaft mit von Frau Baerbock angekündigten Änderungen politischer Rahmenbedingungen beschäftigen zu müssen. Genau derselben Techniken bedienst du dich übrigens gerade, wenn du mal eben Begriffe wie "Schaum vor dem Mund", "Wahnsinn" und "Kreuzzug" in diesen Thread einbringst.

Ich bin übrigens gerne bereit, mich mit dem Wahlprogramm der Union, die ich immerhin mehrfach schon gewählt habe, auf einer sachlichen Ebene zu beschäftigen. Wärst du so nett, es mal eben zu verlinken?:Huhu:

Ich habe nicht das Gefühl, dass die Grünen sich besonders zurückhalten wenn es um die Aufarbeitung von Verfehlungen anderer Personen in anderen Parteien geht. Vielleicht erwartet man dann im Gegenzug halt eine besonders weiße Weste. Aber selbst das was da vorgetragen wird, wirkt ja geradezu lächerlich wenn man sich anschaut was da in den anderen Parteien geboten wird.

Ich glaube wann das Programm der CDU kommt wurde schon thematisiert.

Hafu
11.06.2021, 15:51
...
Nein, man sollte diskutieren, aber dann auch Sachebene. Stattdessen schreibt Hafu, dass alle Parteien bis auf die Grünen nichts zur CO2-Reduzierung schreiben würden. ....

Würdest du evt. mal kurz diese Behauptung mit einem Zitat untermauern? Dergleichen habe ich nie behauptet.

Die große Koalition hat nahezu dieselbe Benzinpreiserhöhung von rund 16 Cent/l, die die unionsnahe Springerpresse in den zwei Wochen vor der Landtagswahl den Grünen in dicken Überschriften vorgeworfen haben ebenfalls mit dem Co2-Emissionsgesetz im letzten Herbst beschlossen, allerdings würden die Grünen die Erhöhung um ein bis zwei Jahre vorziehen.

Nach der vom Verfassungsgericht vor einigen Wochen vorgegebenen Co2-Budgetierung bis 2030, wäre der aktuelle Plan der großen Koalition mit späteren Steuererhöhungen ohnehin verfassungswidrig, wenn nicht in Kürze ein alternativer Plan vorgelegt werden würde, wo das zum Erreichen der Klimaschutzziele erforderliche CO2 dann eben eingespart werden kann, wenn man den privaten Verkehrssektor unangetastet lässt.

keko#
11.06.2021, 15:53
...
Was ich im übrigen am derzeitigen sehr unsauber von der Union geführten Wahlkampf besonders abstoßend finde, ist dass die politische Auseinandersetzung nicht auf Sachebene geführt wird und nicht um das beste Zukunftskonzept für Deutschland gerungen wird, sondern dass versucht wird die Auseinandersetzung "ad hominem" zu führen. Die Person Baerbock wird auf vielfältigen Ebenden diskreditiert und diffamiert, um sich nicht ernsthaft mit von Frau Baerbock angekündigten Änderungen politischer Rahmenbedingungen beschäftigen zu müssen. ....

Da gebe ich dir recht. Leider ist das ein gängiger Mechanismus, den man in der Politik quasi überall findet.

Wenn ich mir die Medienlandschaft anschaue, dann sieht es für mich so aus, als hätte man sich weiterhin für Laschet/CDU entschieden. Entsprechend habe ich keine Hoffnung, dass Frau Barbock das Rennen macht. Die Umfragen zeigen auch bereits sinkende Werte.

Hafu
11.06.2021, 16:14
...
Wenn ich mir die Medienlandschaft anschaue, dann sieht es für mich so aus, als hätte man sich weiterhin für Laschet/CDU entschieden. Entsprechend habe ich keine Hoffnung, dass Frau Barbock das Rennen macht. Die Umfragen zeigen auch bereits sinkende Werte.

Die Stärke der Grünen vor rund 4 Wochen nach dem unwürdigen Kandidatengeschacher zwischen Söder und Laschet, war ja damals vor allem die Schwäche von Laschet, der sich in ziemlich katastrophal absolvierten Interviews bei Illner (https://www.focus.de/kultur/kino_tv/im-tv-talk-bei-maybrit-illner-sie-wollen-doch-kanzler-werden-schlagfertige-reisekauffrau-provoziert-laschet-lacher_id_12044803.html) und Lanz als maximal schwer vermittelbarer Kandidat (https://www.ruhr24.de/nrw/zdf-markus-lanz-armin-laschet-talkshow-corona-angela-merkel-markus-soeder-tv-dienstag-90287299.html) der eigenen Wählerbasis gegenüber herausgestellt hat. Baerbock hat damals noch niemand gekannt und deshalb gab es auch noch nie einen echten "Baerbock-Hype". Es war einfach eine heftige Unions- und v.a. explizit Laschet-Schwäche.

Natürlich blieb das den Beratern von Laschet nicht verborgen und deshalb durfte Laschet jetzt mehrere Wochen lang in keine einzige Talkshow mehr gehen und maximal noch kurze Statements vor der NRW-Staatskanzlei ablesen.
Wer nichts macht, macht nichts verkehrt. Das kann man "Erfolgsstrategie nennen.

Diese mediale Enthaltsamkeit lässt sich aber nicht die nächsten drei Monate bis zur Wahl durchhalten. Irgendwann muss Laschet sich auch wieder Fragen der Medien stellen und evt. wird auch bei potenziellen Wählern irgendwann das Bedürfnis wachsen, zu erfahren, wer der stets gequält lächelnde Typ eigentlich ist, der demnächst Bundeskanzler werden will und wofür er steht.
Mich würde es sehr überraschen, wenn Laschet dann plötzlich den Umgang mit Medien gelernt hat und besser rüberkommt als in seinen bisherigen Auftritten.

Zusätzlich werden sich einige Wähler, je näher die Bundestagswahl kommt vielleicht auch ernsthaft die Frage stellen, ob der nächste Bundesverkehrsminister wieder Andi Scheuer heißen soll und ob man mit seinem Kreuz auf dem Wahlzettel Jens Spahn zum nächsten großem Schritt auf der Karrierelter verhelfen will, der bekanntlich der engste Parteifreund von Laschet ist und extra für diesen auf eine eigene Kandidatur im Kampf um den Bundesvorsitz der CDU verzichtet hatte.
Laschet würde sich im Falle eines Wahlsieges auf jeden Fall mit einem passenden Ministeramt erkenntlich zeigen.
Ein Kreuz für die Union bei den Zweitstimmen ist also auf alle Fälle auch ein Kreuz für Laschet, Scheuer und Spahn.

Demokratie lebt vom Wechsel und es ist immer schlecht, wenn ein und dieselbe Partei 16 Jahren an der Macht bleibt. 20 Jahre dieselbe Partei wäre aber nochmal deutlich schlechter

aequitas
11.06.2021, 16:16
Aus diesem Grund, habe ich den Wikipedia-Eintrag der INSM verlinkt. Dass dieser Interessensverband historisch und faktisch nichts mit dem Namen, den er trägt zu tun hat, sollte danach klar sein.

Aus diesem Grund? Das macht überhaupt keinen Sinn, was du da schreibst. Das eine hängt nicht mit dem anderen zusammen. Das INSM ist ein Lobbyverband der nichts mit sozialer Marktwirtschaft zu tun hat - da gebe ich dir recht. Kann mit dem Verein auch nichts anfangen, aber dein Framing ist einfach falsch. Das ist genau die Art der Diskussionsweise, die sonst bei anderen Diskutanten bemängelt wird, dass einfach Dinge in den Raum gestellt werden, die eine klare Lüge sind und werden als Fakten verkauft. Das ist einfach ganz schlechter Stil und hat nichts mit Meinung zu tun.

Das hier ist ein Meinungsforum. Du bist also der Meinung, dass das Forum hier unterhaltsamer wird, wenn man mit Meinungsäußerungen sich zurückhält?

Was ich im übrigen am derzeitigen sehr unsauber von der Union geführten Wahlkampf besonders abstoßend finde, ist dass die politische Auseinandersetzung nicht auf Sachebene geführt wird und nicht um das beste Zukunftskonzept für Deutschland gerungen wird, sondern dass versucht wird die Auseinandersetzung "ad hominem" zu führen. Die Person Baerbock wird auf vielfältigen Ebenden diskreditiert und diffamiert, um sich nicht ernsthaft mit von Frau Baerbock angekündigten Änderungen politischer Rahmenbedingungen beschäftigen zu müssen. Genau derselben Techniken bedienst du dich übrigens gerade, wenn du mal eben Begriffe wie "Schaum vor dem Mund", "Wahnsinn" und "Kreuzzug" in diesen Thread einbringst.

Du betreibst doch genau das: ad hominem gegen Laschet, weil dir die Kritik an Merkel nicht passt. Nur weil eine Seite unfair spielt, muss man es ihr nicht gleichtun. Es gibt genug Argumente für die Grünen und gegen die CDU, aber die Art und Weise wie derzeit auch (!) viele Grüne auftreten ist mindestens genauso ätzend wie das der CDU:

Ich bin übrigens gerne bereit, mich mit dem Wahlprogramm der Union, die ich immerhin mehrfach schon gewählt habe, auf einer sachlichen Ebene zu beschäftigen. Wärst du so nett, es mal eben zu verlinken?:Huhu:

Warum soll ich das Wahlprogramm der CDU verlinkten? Lese doch mal mehr als den Feed von Böhmermann und die TAZ. Die Grünen beschließen übrigens dieses Wochenende ihr Wahlprogramm. Zwei Wochen später die CDU. Passt doch.

Wenn du dich für Positionen innerhalb der CDU interessiert, dann wärst du bspw. diese Woche in der Sueddeutschen fündig geworden, wo es einen Artikel zu lesen gab, der sich mit den Initiativen zur Digitalisierung u.a. der Verwaltung beschäftigt hat. Hier sind gute Ansätze drin, die so ähnlich teilweise auch Habeck beim Handelsblatt GovTech-Gipfel genannt hat. Wahrscheinlich kommt am Ende wenig von "Neustaat" tatsächlich ins Programm der CDU, aber es ist ein inhaltlicher Ouput über den sich diskutieren lässt.

Aber ich habe auch gar keine Lust hier die CDU zu verteidigen. Aber die Art und Weise wie hier wieder diskutiert wird verdeutlicht wieder mal aufs Neue, dass die Gesellschaft wahnsinnig polarisiert ist. Schade daran ist, dass dabei auch noch sonst eher vernünftige wie du, Hafu, sich daran beteiligen.

Thomas1987
11.06.2021, 16:17
Daran muss man gar nicht glauben. Das weiß man Dank einer überwältigender Anzahl wissenschaftlicher Studien mit übereinstimmenden Ergebnis längst.


Dir ist vielleicht entgangen, dass die Grünen von den letzten 75 Jahren lediglich 7 Jahre als kleiner Partner der SPD regiert hat. Bzgl. der "Abkassierens der arbeitenden Mittel und Arbeitschicht" bin ich bei dir, allerdings solltest du vielleicht kurz inne halten und dir überlegen, ob die Ursache dafür tatsächlich die angeblichen "Salon Linken" sein können.
Kann irgendwie nicht sein, oder? Und falls doch, warum haben die anderen Parteien das in den übrigen 68 Jahren nicht korrigiert? Merkwürdig oder?

Inhaltlich bin ich bei dir. Finanzielle Anreize wie von CDU/FDP bevorzugt sind sozial ungerecht, weil sich Wohlhabende davon frei kaufen können..

Eine Lüge wird nicht wahr, nur weil man sie unendlich wiederholt. Es gibt hunderte und aber hunderte Studien und Wissenschaftler, welche den menschlichen CO2 Ausstoß und seine Auswirkungen auf das Klima DEUTLICh weniger dramatisch sehen, bzw. Keine Belege dafür sehen, dass der CO2 Anstieg zu einer bedrohlichen Erwärmung führen könnte.
Ich habe ja nicht gesagt andere Parteien seien besser. Ich sage nur, dass eine CO2 Regulierung über den Preis unsozial und vor allem auch unendlich verlogen ist.

aequitas
11.06.2021, 16:19
Würdest du evt. mal kurz diese Behauptung mit einem Zitat untermauern? Dergleichen habe ich nie behauptet.

Welche Pläne die Union, SPD oder FDP haben, um Emissionen im Flugverkehr zu senken, habe ich noch nirgendwo gelesen und ich vermute stark, dass es keine Pläne gibt, sondern der Status Quo einfach nur erhalten werden soll, so wie die letzten 30 Jahre in diesem Sektor ziellos vertändelt worden sind.

:Blumen:

Hafu
11.06.2021, 16:47
:Blumen:

Da ging es explizit um die Emissionen im Flugverkehr, da sowohl FDP als auch CDU öffentlich den Grünen unterstellt hätten, sie wollen Kurzstreckenflüge verbieten. (https://rp-online.de/politik/deutschland/verbot-von-kurzstreckenfluegen-kritik-von-union-und-fdp-an-baerbocks-plaenen_aid-58156389)

Ich habe in der Tat noch nirgendwo gelesen, wie FDP oder/ und CDU die "Emissionen im Flugverkehr" reduzieren wollen. Vielleicht willst du mir da mit entsprechenden Links auf die Sprünge helfen?
Das einzige, was ich aus dieser Ecke aktuell gelesen habe, sind nebulöse Äußerungen zu "grünem Kerosin", die ja (auf aktuellem technischen Niveau zu Ende gedacht, Fliegen weitaus teurer machen würde, als es die von den Grünen geplante und von CDU/CSU und FDP abgelehnte Besteuerung von Kerosin tun würde)

aequitas
11.06.2021, 16:51
Da ging es explizit um die Emissionen im Flugverkehr, da sowohl FDP als auch CDU öffentlich den Grünen unterstellt hätten, sie wollen Kurzstreckenflüge verbieten. (https://rp-online.de/politik/deutschland/verbot-von-kurzstreckenfluegen-kritik-von-union-und-fdp-an-Dbaerbocks-plaenen_aid-58156389)

Ich habe in der Tat noch nirgendwo gelesen, wie FDP oder/ und CDU die "Emissionen im Flugverkehr" reduzieren wollen. Vielleicht willst du mir da mit entsprechenden Links auf die Sprünge helfen?
Das einzige, was ich aus dieser Ecke aktuell gelesen habe, sind nebulöse Äußerungen zu "grünem Kerosin", die ja (auf aktuellem technischen Niveau zu Ende gedacht, Fliegen weitaus teurer machen würde, als es die von den Grünen geplante und von CDU/CSU und FDP abgelehnte Besteuerung von Kerosin tun würde)

Dann lies doch mal. So schwer sollte die Bedienung von Google heute auch dir nicht mehr fallen. Aber deine Aussage bleibt weiter vereinfachend falsch. Wenn das dein Diskussionsstil ist, hier einfach solche platten Wahlkampfattitüden der Grünen von dir zu geben, statt dich selbst aktiv damit zu beschäftigen, dann habe ich auch keine Lust dir hinterher zu laufen und dich mit Lektüre zu versorgen.

Mich nervt einfach nur die Art und Weise wie hier diskutiert wird. Genau das Spiel, das du anprangerst, treibst du selbst.

Hafu
11.06.2021, 17:00
.

Eine Lüge wird nicht wahr, nur weil man sie unendlich wiederholt. Es gibt hunderte und aber hunderte Studien und Wissenschaftler, welche den menschlichen CO2 Ausstoß und seine Auswirkungen auf das Klima DEUTLICh weniger dramatisch sehen, bzw. Keine Belege dafür sehen, dass der CO2 Anstieg zu einer bedrohlichen Erwärmung führen könnte.
...

Du scheinst sehr tief in einer Desinformationsblase zu stecken. Eine Argumentation mit der bloßen Anzahl an Studien ist nicht stichhaltig. Es kommt auf die Qualität der Studien an.
An den zahlreichen Weltklimakonferenzen der vergangenen Jahre nahmen teilweise bis zu 30 000 Wissenschaftler aller Fachrichtungen teil (und da waren durchaus auch erklärte Klimawandelleugner dabei). Der wissenschaftliche Konsens hat sich dabei in den letzten Jahrzehnten nicht verändert. Nur das Zeitfenster, in dem man möglicherweise das Ruder noch herumreißen kann wurde von Jahrzehnt zu Jahrzehnt kleiner.


Dass die Erhöhung des Co2-Wertes in den Vergangenen hundert Jahren v.a. durch den Beitrag des Menschen zustande gekommen ist, ist unter 99% der Wissenschaftler unbestritten und lässt sich durch die Menge an fossilen Brennstoffen, die zuvor über Millionen von Jahren entstanden sind, ziemlich leicht nachvollziehen

Trimichi
11.06.2021, 17:09
[Entfernt nach Beschwerde]

aequitas
11.06.2021, 17:20
Weil Hafu hier mal wieder die CO2-Steuer gegen den Zertifikatehandel ins Feld geführt hat. Selbst Gustav Horn vom IMK der HBS spricht sich für den Zertifikatehandel aus - inkl. soziialen Ausgleichs, was sehr richtig und wichtig ist. (https://twitter.com/gustavahorn/status/1403260674348883970?s=21)

Aber so wie Hobbyvirologen gibt es nun mal auch Hobbyökonomen.

Trimichi
11.06.2021, 18:21
Weil Hafu hier mal wieder die CO2-Steuer gegen den Zertifikatehandel ins Feld geführt hat. Selbst Gustav Horn vom IMK der HBS spricht sich für den Zertifikatehandel aus - inkl. soziialen Ausgleichs, was sehr richtig und wichtig ist. (https://twitter.com/gustavahorn/status/1403260674348883970?s=21)

Aber so wie Hobbyvirologen gibt es nun mal auch Hobbyökonomen.

Reg' dich nicht auf. Erst hamse mit ihrer fanatischen Vielfliegerei usw. alles kaputtisiert, und im selben Wahnsinn machen sie weiter, nur eben in die andere Richtung. Hafu ist kein Einzelfall, glaube mir. Solche Typen sind sehr beratungsresistent. Lass' paar Jahre ins Land gehen, dann klingt der Öko-Wahn auch wieder ab. Oder steigert sich noch, weil wir ja keine paar Jahre mehr haben, wie diese Vielflieger usw. ja jetzt erkannt haben. :Lachanfall:

Hafu
11.06.2021, 20:39
Dann lies doch mal. So schwer sollte die Bedienung von Google heute auch dir nicht mehr fallen. Aber deine Aussage bleibt weiter vereinfachend falsch. ....

Auf Google zu verweisen ist billig (und auf die von dir weiter fortgesetzten persönlichen Attacken gehe ich besser mal nicht ein. Wie schon heute nachmittag erwähnt: politische Diskussionen "ad hominem" statt auf Sachebene zu führen ist stets miserabler Stil).

Was sind (in deinen Worten) die konkreten Pläne von FDP oder Union, um die Emissionen im Flugverkehr zu reduzieren?

Das Bundesverfassungsgericht hat vor wenigen Wochen klare Vorgaben hinsichtlich der Budgetierung sämtlicher Co2-Emissionen gemacht, an die jede zukünftige Bundesregierung fix gebunden ist.

Die vom Verfassungsgericht vorgegebene generationengerechte Co2-Budgetierung ist nur umsetzbar, wenn neben dem Automobilsektor auch im Bereich Flugverkehr schon in den nächsten paar Jahren die Co2-Emissionen signifikant sinken.

Die Grünen haben angekündigt, Flugkerosin zukünftig vergleichbar zu besteuern wie andere fossile Kraftstoffe und über einen Ausbau der Bahninfrastruktur Inlandsausflüge perspektivisch überflüssig werden zu lassen, letztere ein Weg, den auch Frankreich gegangen ist.

Dafür ist Baerbock von der Springerpresse über Wochen heftig kritisiert und ihre Worte im Mund verdreht und Verbote konstruiert worden, wovon nie die Rede war.

Wie will eine zukünftige Regierung mit Beteiligung von Union oder FDP die Flugemissionen reduzieren, ohne Fliegen zu verteuern, was eine Konsequenz der Pläne der Grünen ist?

LidlRacer
11.06.2021, 20:40
Auf diesem unterirdischem Niveau betreiben die Union und FDP (https://de.wikipedia.org/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft)aktuell Wahlkampf

46315

Keine der Behauptungen zu den den Grünen zugeschriebenen geplanten Verboten hält einen Faktencheck aus, aber offensichtlich ist es rechtlich zulässig, für viel Geld großformatige Anzeigen mit derartigen Fake-Unterstellungen in dieser difammierenden Art und Weise zu schalten.

Der freundliche Volksverpetzer beschäftigt sich auch mit diesem Drecksverein:
https://www.volksverpetzer.de/schwer-verpetzt/insm-propaganda

Helios
12.06.2021, 11:46
Wenn ich Grüner wäre, dann würde ich auf die Provokation - eine Grüne wird als Moses dargestellt - nicht eingehen.

Eine Grüne als Prophetin darzustellen kommt vermutlich bei Leuten mit christlichem Hintergrund sogar gut an - außer bei den Grünen selbst (vermutlich gerade bei den Atheisten) und dann lassen sie sich zu dummen Aktionen hinreißen - ich denke sogar, dass eine kriegerische Antwort die Absicht war - um dann sagen zu können: es sind halt doch keine Pazifisten, die tun nur so, alles nur Steinewerfer.

Dass die Umfragewerte fallen, wenn man den Leuten sagt, dass man ihnen mehr Geld abknöpfen wird - wow - dazu muss man kein Hellseher sein.

In dem Maße indem die co2-Abgabe oder die co2-zertifikate steigen, indem Maße werden auch die "Gegenmaßnahmen" teurer - wie e-Autos, Gebäudetechnik oder -isolation - seitdem Öl keine 12Pfennig (6Cent) mehr kostet, findet das Verteuerungsspiel statt und wird jetzt durch die Politik noch verschärft - der Moses-Verein wollte das wohl zum Ausdruck bringen und ging den Weg der Provokation, anstatt sachlich ihr Anliegen und deren Auswirkung anzubringen.

Bei Koalitionsverhandlungen wird es diesbezüglich wohl einen harten Body-Check, mit Bandenpreller und doppeltem Aufschrei geben.

merz
12.06.2021, 12:23
Manchmal verstehr ich den Kapitalismus nicht. Statt sich zu freuen dass der alte Krempel wegkommt und ganze Infrastrukturen neu gebaut werden, wird rumgeheult.
Fall von „Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag?“ :cool:

m.

ricofino
12.06.2021, 14:29
Die CDU/CSU hat es die letzten Wochen geschafft die Grünen als die Partei hinzustellen die dem Bürger an den Geldbeutel wollen.
Dazu braucht es weder ein eigenes Parteiprogramm noch ein Konzept.
Sogar ein potentiell schwacher Kanzler wird akzeptiert, Hauptsache es kostet nichts. So wird die CDU die Wahl gewinnen, ich denke die Grünen schaffen die Wende nicht mehr, helfen würde nur noch ein dürrer Sommer, aber auch den wird es nicht geben.

Schade, vielleicht dann in 4 Jahren!

Hafu
12.06.2021, 15:53
Manchmal verstehr ich den Kapitalismus nicht. Statt sich zu freuen dass der alte Krempel wegkommt und ganze Infrastrukturen neu gebaut werden, wird rumgeheult.
Fall von „Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag?“ :cool:
...

:Blumen:
Die Biden-Administration hat längst erkannt, dass im Kampf gegen Klimawandel auch ein gigantisches Investitionsprogramm für bessere und smarte Stromnetze, für Solar- und Windkraftwerke, e-Mobilität und vieles mehr steckt und hat Infrastrukturinvestitionen von zig-Milliarden bereits budgetiert.

Auch in Deutschland gibt es genügend CEOs die die Chancen sehen, die diesem Strukturwandel innewohnen. Nur gehören diese eben nicht zu den Unterstützern der INSM. Wer in seiner Fabrik primär Motorblöcke gießt, Zilinderkopfdichtungen fertigt oder Vergaser produziert, der mag durchaus panisch auf die nächsten Jahre blicken, denn in fast allen Ländern der Welt gibt es längst definierte Ausstiegsdaten, ab wann PKW mit Verbrennermotor nicht mehr zulassungsfähig sein werden. Ob Deutschland für seinen eigenen kleinen Binnenmarkt einen Ausstieg 2030 oder vielleicht auch erst 2035 beschließt ist im globalen Maßstab nahezu irrelevant, zumal ja keine größere Automobilzulieferfabrik nur für den deutschen Markt produziert.

Die diffamierende Anzeigenkampagne hat im übrigen ein bemerkenswertes Presseecho gefunden: Mit den Suchworten INSM und Baerbock findet die Google-News-Suche keinen einzigen Pressetext, der ein gutes Haar an der Anzeige lassen würde. (https://www.google.com/search?q=insm+baerbock&sxsrf=ALeKk030XWMtAnV-ReW3J8Gue1-TjBTXqg:1623505467356&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=2ahUKEwiPprCVnZLxAhULyIUKHRDqCaEQ_AUoAXoECAEQA w&biw=1368&bih=802) Selbst die Geldgeber der INSM (die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände haben sich entschieden von dem Anzeigentext und dem Framing von Baerbock in einem Antisemitischem Verschwörer-Kontext distanziert. Eher könnte die Kampagne so zu einem Solidarisierungseffekt von unentschlossenen Wählern mit Baerbock führen.

Zeitungen, die bei der Kampagne mitmachten und nicht wie "Der Spiegel" oder T-Online den Abdruck bzw. die Online-Schaltung der geschmacklosen Anzeige verweigerten, haben wohl auch explizit in vielen Fällen Kündigungen deshalb erhalten, wie die Frankfurter Rundschau heute berichtet.

(https://www.fr.de/politik/gruene-neoliberale-lobbyorganisation-anzeige-gezieltem-angriff-annalena-baerbock-hetze-propaganda-antisemitismus-insm-90799992.html)

Helios
12.06.2021, 16:48
Manchmal verstehr ich den Kapitalismus nicht. Statt sich zu freuen dass der alte Krempel wegkommt und ganze Infrastrukturen neu gebaut werden, wird rumgeheult.
Fall von „Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag?“ :cool:

m.

In "Brennstofftechnik und Gasversorgung" war unser Prof ein junger Inschinör als der Krieg vorbei war - die hatten nix und mussten aus Müll Industrien aufbauen, die alles mögliche können mussten, aber nicht viel verbrauchen durften.

Der alte Krempel ist/war z. T. energieeffizienter als neu-Anlagen ;) - weil die damals auch nciht grade dumm waren - das wird leider immer wieder vergessen. ;)

Die klimagerechter Wohlstands-Rede hab ich mir heute angehört; Bauchkrämpfe hab ich bekommen als der fckw freie Kühlschrank zu 100 Watt als Beispiel was geht, mit der Ölheizung und der 10kw-Wärmepumpe verglichen wurde.

Derzeit kann man mit ner WP eine Arbeitszahl von 2,5 herum im Praxisbetrieb erreichen (1kw elektrisch steckst rein - 2,5kw Wärme (Leistung) bekommst raus) - im Recknagel/Sprenger - Taschenbuch Heizungstechnik aus 83/84 wird die Energieausbeute noch mit 6-8 angegeben. Für das Jahr 2000 hat man damals noch mit einer Steigerung locker über 10 spekuliert - also mit 1kw elektrisch bekommt man 10 kw Heizwärme.
Das Ozonloch und das Verbot von FCKW hat der Wärmepumpe energietechnisch das Genick gebrochen - wäre klasse, das mal weiter zu geben. Würden überall diese Energiekiller eingebaut, dann bricht das Stromnetz zusammen - Kuperpreise für Kabel sind jetzt schon nicht mehr zu bezahlen - ist ja egal, Hauptsach der klimagerechte Wohlstand wird gemacht :Maso:

Der Habeck ist auch lustig - 90% weniger co2 - im Winter werden jetzt bei uns alle Räume, außer Küche, Bad, Schlafzimmer zugemauert, dann schaffen wir das.

Habe fertig.

qbz
12.06.2021, 18:26
Manchmal verstehr ich den Kapitalismus nicht. Statt sich zu freuen dass der alte Krempel wegkommt und ganze Infrastrukturen neu gebaut werden, wird rumgeheult.
Fall von „Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag?“ :cool:

m.

Sog. wirtschaftlicher Strukturwandel führt halt im neoliberal ausgerichteten Kapitalismus oft zur Deindustrialisierung ganzer Regionen wie z.B. im Rust Belt der USA oder im Norden Englands. Das wissen die Menschen. Deswegen braucht es eine staatliche Infrastrukturpolitik für die wirtschaftliche Entwicklung, welche eher linksorientierte Parteien fordern, im Zusammenhang mit der Klimapolitik wie für die Lausitz z.B. oder wie damals für das Ruhrgebiet oder das Saarland.

keko#
12.06.2021, 19:00
:Blumen:
Die Biden-Administration hat längst erkannt, dass im Kampf gegen Klimawandel auch ein gigantisches Investitionsprogramm für bessere und smarte Stromnetze, für Solar- und Windkraftwerke, e-Mobilität und vieles mehr steckt und hat Infrastrukturinvestitionen von zig-Milliarden bereits budgetiert.

Auch in Deutschland gibt es genügend CEOs die die Chancen sehen, die diesem Strukturwandel innewohnen. ...


Das ist richtig und sage ich schon seit vielen Monaten: Der Klimawandel hat es bis in die höchsten EU-Stuben geschafft, Billionen werden geplant, und allerlei Unternehmen und Investoren riechen wohl einen Braten. Dagegen ist auch gar nichts zu sagen: Unternehmen und Investoren wollen Geld verdienen. Ob das letztendlich dem Klima hilft, ist für mich noch offen. Die Idee dahinter ist grundstätzlich mal gut.

Bzgl. Baerbock und CDU:

Die CDU hat mit Sicherheit keine Schläfmützen als Wahlkampfmanager. Ich könnte mir vorstellen, dass sie gerade bewusst die Füsse still halten und dann relativ kurz vor der Wahl damit kommen, dass sie die gleichen Ziele haben wie die Grünen, es aber letztendlich sanfter und verträglicher machen werden. Damit könnte man Wähler abfangen, die zu den Grünen tendieren und die Stammwählerschaft ("weiter so, mir geht´s doch ganz gut") befriedigen. Zusammen mit einem entspannten, relativ coronafreiem Sommer, sehe ich die CDU als klaren Favoriten. Ich bleibe dabei: Laschet Kanzler, Baerbock Vize - ähnliches Szenario wie in den USA.

Bleierpel
12.06.2021, 21:13
….
Bzgl. Baerbock und CDU:

Die CDU hat mit Sicherheit keine Schläfmützen als Wahlkampfmanager. Ich könnte mir vorstellen, dass sie gerade bewusst die Füsse still halten und dann relativ kurz vor der Wahl damit kommen, dass sie die gleichen Ziele haben wie die Grünen, es aber letztendlich sanfter und verträglicher machen werden. Damit könnte man Wähler abfangen, die zu den Grünen tendieren und die Stammwählerschaft ("weiter so, mir geht´s doch ganz gut") befriedigen. Zusammen mit einem entspannten, relativ coronafreiem Sommer, sehe ich die CDU als klaren Favoriten. Ich bleibe dabei: Laschet Kanzler, Baerbock Vize - ähnliches Szenario wie in den USA.

Ich fürchte ganz arg, dass Du recht haben wirst. Bei der Beglückwünschungspressekonferenz für Haseloff hat die Lusche Laschet klar ausgesprochen: weiter so wie bisher…

Also nix Klima, Infrastruktur, Internet, Mobilität… Gesamt gefaßt unter: no Future …
(Hatten wir in den 80ern schon mal ;))

keko#
12.06.2021, 21:28
Ich fürchte ganz arg, dass Du recht haben wirst. Bei der Beglückwünschungspressekonferenz für Haseloff hat die Lusche Laschet klar ausgesprochen: weiter so wie bisher…

Also nix Klima, Infrastruktur, Internet, Mobilität… Gesamt gefaßt unter: no Future …
(Hatten wir in den 80ern schon mal ;))

Ich sehe in meinem Stuttgarter Vorstadtidyll keine große Änderung: zwar gewinnen die Grünen an Stimmen und das eine oder andere Solardach ist auf dem Reihenhaus, gleichzeitig parken aber jedes Jahr mehr Autos vor den Häusern und die Anzahl der Reisen nehmen zu (bis auf die Corona-Delle). Mit meinen uralten Cityrad, dass ich quasi täglich nutze, falle ich etwas aus der Rolle. Vermutlich wird eine Änderung von unten kommen müssen und nicht von den Besitzenden, die wir ja alle sind. Möglich halte ich auch ein einmaliges Ereignis wie Corona. Dass z.B. eine Weltstadt von einer Naturkatastrophe heimgesucht wird und dann ein radikales Umdenken stattfindet.

Trimichi
12.06.2021, 21:31
Schade, vielleicht dann in 4 Jahren!

So lange dauerts nicht. Donald Trump wird 2024 Präsi again.

Mal so nebenbei: für welches Land war eigentlich usere Uschi am G7? Merkel war ja für Deutschland dort. Aber die Ursl? Na-ja, ist ja egal. Notfalls haut der Russe drauf und dann passt die Brilln. So ein geeiere in Cornwall. Echt, glanzlos ohne DT. Und eine Baerbock müsste dort in Trachtenkostüm wie die Dirndl auf Oktoberfest auftreten. :Huhu: :Huhu: :Huhu: :Huhu: :Lachanfall: :Lachanfall:

Trump & Bearbuck, dass ginge. ;- )

P.S.: Ursl, ich habe dich durchschaut. Glaub ja nicht du kannst mich täuschen. Obacht mit Vladimir. Ned das noch kracht wieder so wei mitm Flug PS752, solche Abstürze vergesst ihr feschen MADl immer ziemlich schnell,

Bleierpel
12.06.2021, 22:00
Gerade im Heute-Journal: Annalena Baerbock sagt auf dem Parteitag, dass Sie quasi Schix gebaut hat… Wer, bitte, wer in der gesamten anderen Parteienlandschaft sagt das von sich?!?! Keiner der Politkaste gibt Fehler zu…

Alleine DAS ist für mich ein Grund, Erst- UND Zweitstimme den Grünen zu geben!

UND: Änderungen passieren selten in der großen Breite… Aber das weißt Du natürlich, werter Keko (wo ist das #… :-))

Trimichi
12.06.2021, 22:04
Habe fertig.

Schade. Jetzt wo alles gut wird? Lass' uns bitte noch vorher ein Bier am Rothsee trinken gehen. Ich zahle auch! Aber tu' dir das nicht an, jetzt, wo langsam klar wird, dass der Westen total krank ist können wir uns zurücklehnen. Worthülsen werden die Probleme nicht lösen, Bier schon. :)

Hafu hat völlig Recht. Wenn wir jetzt nicht Annalena Baerbock kollektiv den Rücken stärken, so wie die Grünen selbst, nun, wir haben es in der Hand. Es ist für uns Deutsche, bekannt in der Welt für grün, eine Schicksalswahl. So war das mit Trump gemeint. Wir können nicht Laschet wählen! Deswegen muss man Annalena ihre Fehler nachsehen. Sie hat das Zeug zur Kanzlerin, das zählt, und ja, zeigt Menschlichkeit am Parteitag und nimmt bei ihren Themen, den Klima, Fahrt auf und gewinnt Boden. Das macht sie authentisch und sympathisch.

Ich lege mich fest: ich wähle Annalena!

Habe, dito, fertig,

Hafu
13.06.2021, 09:41
Auf Twitter hat sich ein User, die Mühe gemacht, mal Laschets Lebenslauf im Detail zu untersuchen. (https://twitter.com/useronline1/status/1403719097121189889)
Nach dem, was Baerbock in den letzten Wochen so vorgeworfen wurde, ist es (nach Lektüre des oben verlinkten Threads) IMHO absolut zulässig, zu behaupten, dass auch Laschet seinen Lebenslauf durch Weglassen wenig schmeichelhafter beruflicher Stationen und v.a. durch das Weglassen der für nahezu sämtliche Stationen seiner Karriere maßgeblichen Mitgliedschaft bei einer farbentragenden studentischen Verbindung sehr stark "aufgehübscht" hat.

Insbesondere Laschets Mitgliedschaft in einer farbentragenden Verbindung und seine diversen späteren Tätigkeiten bei sogenannten Bundesbrüdern ist absolut nicht das, was ich mir als dominierende Ursache der beruflichen Karriere für einen zukünftigen Bundeskanzler wünschen würde.