Zitat:
Zitat von TriCarlos
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Die Gefahr einer Impfpflicht sehe ich primär darin, dass bereits verhärtete Fronten innerhalb der Gesellschaft in einen noch offeneren Konflikt geraten. Dazu kommt, dass ich - ähnlich wie JENS-KLEVE - kein großer Freund von Verboten bin.
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Die Politik hat es leider versäumt rechtzeitig zu untersuchen, wer sich tatsächlich nicht impfen lässt. Sonst hätte sie die Querdenker vermutlich bei weitem nicht so umgarnt, wie es in den vergangenen Monaten meist passiert ist.
Mehr als die Hälfte der Impfverweigerer sind laut aktueller Forsa-Umfrage AFD-Wähler (und in Bayern kommen noch die Freien Wähler dazu, die hier gerne AFD-Themen wie Impfskepsis besetzen). Zu glauben, diese Menschen könne man mit Argumenten, Zusgeständnissen und Kompromissen noch erreichen ist blauäugig. Das sind dieselben Leute, die bei PEGIDA-Demonstrationen vor Jahren auf die Straße gegangen sind.
Wenn man denen das Impfthema wegnimmt, dann richtet sich ihr Zorn eben wieder auf Flüchtlinge oder auf neu angesiedelte Wölfe, geplante Windräder, Handymasten oder Ökostrommasten oder Innenstadtbahnhöfe. Irgendein Aufregerthema findet die AFD (und die seit Jahren der AFD zuarbeitende Blöd-Zeitung bzw. die Algorhythmen von Facebook und YT) allemal.
Natürlich gibt es auch bei den noch nicht Geimpften einige Zögerer und Zauderer, zu denen ich z.B. die mir bekannten nicht geimpften Krankenschwestern und Therapeuten in unserer Klinik zählen würde, mit denen ich schon einige Gespräche geführt habe und die ich nicht zum AFD-/Pegida-/Wutbürger-Flügel zählen würde. Denen wäre aber mit einer Impfpflicht eher geholfen, weil sie sich dann nicht mehr selbst entscheiden müssten, sondern die Entscheidung vom Staat abgenommen bekommen würden und auch der Rechtfertigungsdruck, in den sich manche von ihnen verrannt haben ihnen abgenommen würde.