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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.04.2021, 10:13   #22964
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ja, das kann sein. Vielleicht hat er gute Ideen. Ich kenne sie nur in Umrissen und will seine Expertise weder bestätigen noch bestreiten.
Seine Ideen sind in den ausführlichen Thesenpapieren beschrieben; sie sind allerdings nicht auf wenige plakative Stichwörter zu reduzieren, was sich medial weniger gut vermarkten lässt, als 0-Covid, oder Lockdown. Darum kennen zu wenige den Inhalt, um darüber zu diskutieren.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Für die politischen Entscheidungsträger war sein Konzept offenbar nicht überzeugend genug.
Für einige wenige wohl schon; mehrere Ministerpräsidenten sollen ihn als Experten in die Runde mit der Kanzlerin eingeladen haben, und Merkel hat ihn angeblich jedesmal ausgeladen, ohne ihn überhaupt anzuhören. Die wesentlichen Entscheidungsträger haben sich also nie sein Konzept soweit angehört, um ein inhaltliches Urteil bilden zu können.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Er war ja beileibe nicht der einzige, der für eine Öffnung von Schulen und der Wirtschaft plädierte, und einen Schutz der vulnerablen Gruppen. Sondern es war Gegenstand einer breiten gesellschaftlichen Debatte. Mir scheint, mit dem Aufkommen der britischen Mutante hat sich die Sache mit den vulnerablen Gruppen erledigt, denn es gehören ihr mittlerweile viel zu viele Menschen an, als dass man sie isolieren und schützen könnte.
Sehe ich nicht so. Die "breite gesellschaftliche Debatte" wurde von stetigen moralisierenden Vorwürfen gegen die differenzierteren Vorschläge überschattet (Stichwort "ihr nehmt Tote in Kauf..."), Anregungen zur Differenzierung von Nutzen und Schäden der Maßnahmen im Innenministerium repressiv unterdrückt und vom Merkelschen Entscheidungsprozess wurde weitgehend alles ignoriert, was nicht in die eigene Richtung passte. Eine wesentliche Änderung der vulnerablen Gruppen erkenne ich auch nicht (wobei die Größe weiterhin sehr unterschiedlich geschätzt wird von verschiedenen Seiten). Die neuen Mutationen haben das absolute Risiko leicht angehoben, aber nichts grundlegend geändert. Nach Flows Definition ist es für mich unverändert eine mittelschwere Pandemie.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Dass sich sein grundsätzliches Konzept nicht durchsetzen konnte (und zwar nirgends, soweit ich weiß) bedeutet nicht automatisch, dass es komplett falsch sein muss. Du wärest zweifellos in der Lage, die Vorteile dieser Strategie aufzuzählen. Dazu kommen dann die Nachteile und Unwägbarkeiten.
Klar, und kein Konzept ist nur gut, alternativlos richtig und fehler- oder schadensfrei. Daß sich sein Ansatz nirgendwo durchsetzen konnte, stimmt aber so nicht. Viele Elemente seiner Gedanken wurden z.T. in Deutschland (Tübingen, Rostock), aber auch Schweden, Florida, Texas, South Dakota, Schweiz praktiziert ohne einen nennenswert anderen Verlauf der Pandemie zu ergeben. Aber da hatten wir schon öfter. Mir wäre es recht, wenn es weniger "Lagerkämpfe" gäbe, sondern eher Synthese von den effektivsten Ansätzen mit den geringsten Kollateralschäden. Das geht aber nur, wenn sich alle zusammenraufen, und nicht die einen auf Covidioten und die anderen auf die totalitären Panikmacher oder Bill Gates schimpfen, sondern sich gegenseitig zuhören.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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