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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Mental besonders starke Athlet*innen - Ein Mythos?
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Alt 10.10.2022, 22:29   #1
Antracis
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Registriert seit: 12.07.2012
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Mental besonders starke Athlet*innen - Ein Mythos?

Immer mal wieder gibt es in der öffentlichen Diskussion (Ausdauer)-Athlet*innen denen eine besondere Härte nachgesagt wird, die besonders in dem Ruf stehen, sich quälen- ja
besonders „tief gehen“ zu können

Im Triathlon würde wohl keine Diskussion vorüber gehen, ohne das sicher Lionel Sanders in dem Zusammenhang genannt wird. Und Christian Blummenfelt, der auf den blauen Teppich in Tokio reiherte, hat sich ins kollektive Sportler-Gewissen eingebrannt. In Hawaii musste er ja auch weggetragen werden aus der Zielzone gleich ins Sanizelt.

Klar ist einerseits, dass man noch so stahlhart in der Birne sein kann: Wenn die Laktatbildungsrate, VO2max und FTP nicht stimmen, wird einem das wenig helfen. Andererseits spielt das Mentale sicher bei sehr langen Wettkämpfen eine Rolle (Aber auch bei sehr sehr kurzen, wie jeder Sprinter oder Gewichtheber bestätigen wird!)

Was ich mich frage: Sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Athet*innen da wirklich so groß, wie sie teilweise scheinen ? Oder lassen wir uns vielleicht von einer gewissen Außendarstellung blenden, und unterschätzen introvertierte Athleten ?

Würde einem als mental besonders harter Athlet z.B. Timo Bracht einfallen, der immerhin über 10 Ironman-Siege auf der Agenda hat, darunter die großen WK wie Frankfurt, Lanzarote und Roth und auf Hawaii, das ihm nicht gerade lag, immerhin 6 Top10 Platzierungen ? Oder war der einfach nur physisch sehr stark , aber halt keine „Kampfmaschine“ ?

Der mental stahlharte Sanders hingegen setzt gefühlt jedes zweite Rennen gewaltig in den Sand und läuft dann unter ferner liefen in der Ergebnisliste. (Gut, in der Eistruhe hat er sich als ziemlicher Softie enttarnt )

Anne Haug wird auch immer eher als tolle Läuferin aber nicht als extreme Kämpferin gelobt, obwohl für ihre Erfolge sicherlich nötig war. Liegt vielleicht daran, wie sie im interview rüberkommt ?

Von meinem Eindruck wurde Iden auch mental eher unterschätzt, zumindest wäre meine Vermutung, wenn man vor Hawaii eine suggestive Umfrage gemacht hätte, ob sich der mental stärkere Blummenfelt gegen den guten aber softeren Iden durchsetzt, wäre das mehrheitlich bejaht worden.

Würde man Currie, O Donnell, McNamee, Hoffmann und Aernouts als mental besonders starke Athleten auf der Liste haben , immerhin alles Podiumsplatzierte in Hawaii, „dem härtesten Triathlon der Welt“ ?

Mich würden Meinungen dazu interessieren. Vielleicht ist meine Wahrnehmung ja auch falsch oder nicht Mainstream.

Geändert von Antracis (10.10.2022 um 22:38 Uhr).
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