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Alt 12.02.2019, 18:16   #13412
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
"Jahwe ist nicht der Gott eines bestimmten Stammes, sondern der Gott der gesamten Menschheit."
Dieses Zitat entstammt einer jüdischen Illustrierten, nämlich der "Illustrierten Monatsschrift für das gesamte Judentum" aus dem Jahr 1917. Mir scheint, dass man den Artikel bis zum Beweis des Gegenteils als "Schmarrn" bezeichnen darf. Leider wurden ein paar Sätze davon in Wikipedia aufgenommen.

Es ist ein schwärmerischer Aufsatz über die Großartigkeit des Judentums und des Monotheismus. Der Aufsatz begründet seine Thesen damit, dass deren Urheber sie gefühlt hätten. Hier ein paar Zitate:

Zitat:
"Ihre Größe [die der späteren Propheten, nach Moses] liegt vielmehr in der Entschiedenheit und Klarheit, mit der sie aus der religiös-ethischen Grundkonzeption des Mose intuitiv die letzten Schlüsse ziehen."

"Ihre Genialität ist also nicht logischer Natur, sondern ist eine Genialität des Fühlens."

"So enthüllt sich ihrem Herzen die seelische Verwandtschaft, die wesenhafte Gleichartigkeit der verschiedenen Völker, und sie erkennen in den Heiden ihre Brüder. "

"Der Begriff der Menschheit, der so entsteht, erschließt sich ihnen nicht als Folge eines logischen Raisonnements, nicht als Ergebnis folgerichtigen Denkens, sondern er ist der unmittelbare Ausdruck ihres menschheitlichen Fühlens, der Empfindung (...)."
Die Bibel beschreibt zwar die Entstehung des "jüdischen Volks", jedoch im Rückblick und mit der klaren Absicht einer Verklärung, nämlich der Verklärung als das treue Volk Jahwes, das schon immer monotheistisch geprägt gewesen wäre. Es geht hier um eine der Gründungs-Mythen, die viele Völker haben. Man denke an die Nibelungen-Sage.

Das "jüdische Volk" war nicht von Anfang an monotheistisch, und die Juden waren nicht von Anfang an das Volk Jahwes. Das Wort "Israel" bezeugt dies. "Isra-El" bedeutet so viel wie "Kämper für El", und El war eine Gottheit. Diese Gottheit war sogar verheiratet, und zwar mit Aschera. Es war also nicht monotheistisch.

In der Bibel gibt es sehr viele Stellen, die eine Konkurrenz zu Baal beschreiben, einer damals populären Gottheit.

Als sich dann später Jahwe und der Monotheismus durchsetzten, wurde "El" einfach als einer der vielen Namen von Jahwe vereinnahmt, und man sagte, naja, es wäre ja eigentlich schon immer Jahwe gewesen. Die Frau von El, Aschera, wurde in der Not zuerst mit Jahwe verheiratet und später ganz gestrichen. In der Bibel steht sie noch drin.

Zitat:
Richter 6, 25: "In jener Nacht sagte der HERR zu ihm: Nimm den Stier von den Rindern, die deinem Vater gehören, und zwar den siebenjährigen Prachtstier, reiß den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und die Aschera daneben hau um!"
All dies beweist, dass eine Missionierung stattgefunden haben muss. Zwar nicht im dem Sinne, dass die Juden durch die Welt zogen und predigten. Aber doch in dem Sinne, dass es in den eigenen Reihen eine Missionierung gab, die zum Ziel hatte, die damals populären Vorstellungen zu ersetzen.

Ob Jahwe wirklich auch die anderen Völker liebte, kann jeder selbst nachlesen:

Zitat:
[Jahwe spricht zu Mose:] "Und ich [Jahwe] fange heute an, den Völkern überall unter dem Himmel Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von dir nur hören, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich sehen."

[Moses zieht also wie geheißen in die Schlacht und berichtet das Ergebnis:] "Wir vollzogen an ihrer ganzen Bevölkerung den Bann, auch die Frauen samt Kindern und Alten; keinen ließen wir überleben." 5. Mose 2, 25,34
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