Zitat:
Zitat von Hafu
Ich finde es bemerkenswert, was für einen großen Einzugsbereich der Erfurter Dopingring hat. Athleten aus Estland, Kasachstan und Österreich waren für viel Geld Stammkunden bei dem Dopingring und nahmen z.T. erhebliche logistische Anstrengungen auf sich, um Blut zu spenden und vor Wettkämpfen zurückzuerhalten (Treffen auf Aujtobahnraststätten, in Hotels etc.).
Das ist ein klares Indiz, dass es Blutdoping im Jahr 2019 eben nicht beim korrupten Dopinghelfer um die Ecke gibt, denn warum sollte ein Kasache sonst die Dienste eines deutschen Arztes in Anspruch nehmen, wenn es in Kasachstan oder in benachbarten Ländern vergleichbare Dopingringe, die dieselben Dienste wohnortnahe anbieten, gäbe.
Ich kann daher manche Kommentare, die das Ganze als Pars pro toto für den gesamten Spitzensport in allen Sportarten ansehen, rational unter Berücksichtigung der aktuellen Faktenlage nicht nachvollziehen.
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Das wäre ein Argument für sauberen Sport in Kasachstan, nicht aber für sauberen Sport in Deutschland. Denn hierzulande haben wir eine ganze Reihe an Ärzten, die Doping auf hohem Niveau betrieben haben. Dazu kommen die Spezialisten aus den Nachbarländern Spanien und Italien.
Diese Infrastruktur aus Ärzten und Helfern, teilweise auch aus Funktionären und Kontrolleuren gäbe es nicht, wenn nicht gedopt würde.
Dein Argument, das auf die Verfügbarkeit oder Nichtverfügbarkeit von Dopingmethoden setzt, scheint mir zumindest in Deutschland eher
für verbreitetes Doping zu sprechen. Das muss aber nicht heißen, dass alle Spitzensportler gedopt sind, oder das es in allen Sportarten gleich wäre.