[Rälph]

2018 war für mich das erste Jahr seit 1997, in dem ich an keinem einzigen Wettkampf teilgenommen habe. Aber eigentlich passt das ja auch ganz gut: 1997 bis 2017. 20 Jahre nonstop Ausdauersport auf (teilweise) doch sehr respektablem Amateurniveau.

Seit Januar 2018 habe ich einen anderen Weg eingeschlagen. Mein sportliches Hauptinteresse kreist momentan um den Kampfsport; genauer: Brazilian Jiu Jitsu. Zu Beginn fiel es mir nicht leicht, mein sportliches Ego an der Garderobe abzugeben und einzusehen, dass die Jungs und Mädels auf der Matte einfach viel, viel, viel besser und stärker sind. Es war zu Beginn schon ernüchternd zu akzeptieren, dass beinahe jeder der gesamten Trainingsgruppe theoretisch die Fähigkeiten in petto hat, mich innerhalb kürzester Zeit in einem Zweikampf völlig kaltzumachen. Sprich, mir die Arme, die Schulter, die Beine zu brechen oder mich schlicht zu erwürgen. Und das unabhängig von meiner Gegenwehr. Da gibts kein Zappeln und kein Klammern, man ist komplett chancenlos - etwa so, wie die Fightbros es gegen mich auf der LD sein würden.
Aber da die Leute in diesem Sport alle ausgesprochen nett sind (ernst gemeint), habe ich mich nicht groß verletzt, von einer gebrochenen Rippe, ein paar verbogenen Fingern und einem Ohrenhämatom einmnal abgesehen.
In diesem Jahr geht meine Reise im BJJ also weiter. Es ist ein verflixt komplizierter Sport und man braucht viele Jahre, um technisch, und das ist entscheidend, mitzuhalten. Wie auch immer, mich hat das BJJ Virus gepackt. Es ist ein sehr harter, aber ehrlicher und kammeradschaftlicher Sport, der einem körperlich und geistig alles abverlangt.

Aber: Alte Liebe rostet nicht! In letzter Zeit stecke ich wieder verstärkt in meinen Trailschuhen, es macht auch wieder Laune und die Form ist trotz kaum km nicht soo übel. In der Ferne höre ich schon die Zugspitze rufen, mich doch wieder auf den Ultratrail zu begeben...mal sehen...