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Alt 09.06.2022, 08:58   #40
svmechow
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Registriert seit: 01.09.2021
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Beiträge: 1.045
Zitat:
Zitat von mamoarmin Beitrag anzeigen
Danke für den Hinweis....mein alter Hausarzt ist auch der Meinung gewesen, das wäre falsch ausgegebenes Geld.
Eine wichtige Frage: mein Uruloge meint,ich solle vor dem Test 3 Wochen KEIN, absolut KEIN Rad fahren, da der Wert sonst verfälscht ist...stimmt, dass oder kann ich einfach normal weitertraineren und 1-2 Tage vorher eben aussetzen?
Ich hatte mich da mal reingelesen und habe leider recht viel negatives, also sinnfreiheit dieses PSA Wert tests gelesen.
Gibt es da Studien, die nachweisen, dass es sinnvoll ist?
Über Sinn und Unsinn der PSA-basierten Prostatakrebs-Früherkennung wird viel diskutiert. Und es wird sehr emotional diskutiert. Innerhalb der urologischen Fachgesellschaften indessen herrscht Einigkeit darüber, dass eine Testung zu empfehlen ist.

Die Hauptkritik an der Früherkennung besteht darin, dass aus einem suspekten Ergebnis dann die falschen Schlüsse gezogen werden.
Die PSA-Testung ist ein erster Screeningpareter im Rahmen eines Früherkennungsalgorithmus und natürlich ist es möglich, dabei auch falsch positive Ergebnisse zu erhalten, sprich: erhöhte PSA-Werte, die nicht auf ein malignes Geschehen hindeuten und mit Hilfe weiterer Diagnosemaßnahmen eingeordnet werden müssen.

Was kann also schlimmstenfalls passieren? Mann checkt sein PSA und erhält einen erhöhten Wert. In einer nachfolgenden Kontrolle bestätigt sich das - oder auch nicht. Wenn es sich bestätigt, ist ein möglicher nächster Schritt die Durchführung einer multiparametrischen Kernspintomographie mit Entnahme von Gewebeproben. Bestenfalls zeigt sich hier ein unauffälliger Befund und die Diagnostik ist abgeschlossen.

Möglicherweise aber zeigt sich ein malignes Geschehen, welches dann mit den dafür zur Verfügung stehenden Maßnahmen frühzeitig versorgt werden kann.

Viele Hausärzte, leider gerade die alternden, gehen davon aus, dass die einzige Möglichkeit zur Behandlung des PCa die Entfernung des Organs ist. Die Prostatektomie ist auch beileibe keine triviale Operation, da das Organ leider sehr ungünstig liegt oberhalb der Harnröhre mit einem für die Erektion Funktion verantwortlichen Gefäß-Nervenbündel zu beiden Seiten. Man kann sich aber auch als Laie gut vorstellen, dass es bei einer Entfernung des Organs zu deutlich weniger Kollateralschäden kommt, wenn das Karzinom nicht in einem fortgeschrittenen Stadium befindlich ist.
Es gibt aber gerade für frühe Karzinome auch weitere etablierte Methoden (Bestrahlungen mit Seeds) und auch einige noch nicht so etablierte Methoden, die aber zunehmend Beachtung finden (thermische Verfahren oder hochintensiv fokussierter Ultraschall) oder ein Verfahren namens Active Surveillance, bei dem man nach einem bestimmten vorgegebenen Protokoll in der Überwachung ist, um bei einem eventuellen Progress der Erkrankung rasch einzuschreiten.

Was wir uns von der Früherkennung versprechen, ist, wie der Name sagt, die Erkennung des Karzinoms in einem Stadium, in dem es gut behandelbar ist, nicht die Organgrenzen überschreitet und erst recht nicht metastasiert hat.

Charakteristisch für das PCa ist dessen eher langsames Wachstum, in den meisten Fällen zumindest. Auf dieses Faktum stützen viele Hausärzte ihre Empfehlung, keine Vorsorge zu empfehlen. Tatsächlich findet sich bei einem nicht unerheblichen Anteil von Männern, deren Leichnam aufgrund was auch immer obduziert wurde, ein PCa quasi als Zufallsbefund. Tatsächlich sterben viele Männer auch mit einem
Prostatakarzinom und nicht an einem Prostatakarzinom.
Es sterben aber auch immer noch jedes Jahr viele Männer daran: das PCa ist immer noch die dritthäufigste Krebstodesursache (nach Lungen- und Darmkrebs).

Die Leitlinie der urologischen Fachgesellschaften empfehlen Männern, die eine Früherkennung wünschen, daher auch die Durchführung eines PSA-Tests.
Dass das nicht in der Weise standardisiert erfolgt wie beim Brustkrebsscreening und noch dazu vom Patienten selbst bezahlt werden muss, ist skandalös und stellt eine relevante Schlechterstellung des Mannes in der Vorsorgekultur dar.
Ich rede mir da den Mund fusselig, aber eigentlich sollte der Protest aus Euren Reihen kommen. Es ist mehr als suspekt und auch wenig glaubwürdig, wenn sich ausgerechnet eine Frau da so einsetzt.

Mein Eindruck ist, dass viele Männer dieses Thema meilenweit fortschrieben. So von wegen: mich wird es schon nicht treffen. In Deutschland erkranken pro Jahr stabil 90-100 Männer pro 100.000 Einwohner neu. Da kann man gut ausrechnen, wieviele Männer aus diesem Forum irgendwann erkranken werden.

Früher war die Prostatektomie fast immer assoziiert mit nachfolgender erektiler Dysfunktion und Harninkontinenz. Unter anderem eshalb herrscht immer noch eine irrational große Angst vor dem ganzen Thema. Ein früh erkanntes Karzinom indessen zieht nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit diese deletären Konsequenzen nach sich. Und dazu braucht man wie auch bei Brustkrebs oder Darmkrebs die Früherkennung.

Das mit dem Radfahren ist eben so ne Sache. Ein Wert unter dem jeweiligen Grenzwert trotz Radfahren ist natürlich genau so zu werten, nämlich als Wert unter der jeweiligen Grenze. Wenn er aber erhöht ist, kann ich mich nicht darauf ausruhen, dass es am Radfahren lag, sondern muss das wiederholen, diesmal mit 2-3wöchiger Radpause.
Insofern musst Du Dir überlegen, wie Du es machen willst. Ich würde vermutlich erstmal nur ein paar Tage aussetzen und für den Fall eines erhöhten Wertes in Gottes Namen ne Weile das Bike stehen lassen.
Ebensogut kannst du auch gleich ne längere Pause machen, das vermindert das Risiko ein falsch positiven Ergebnisses und Du bist Nichtsein unnötiger Angst und Sorge bis zur Wiederholung.

Bis hierhin erstmal.
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