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Alt 10.10.2020, 13:24   #4190
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.292
Als ich das KZ Sachsenhausen in Oranienburg bei Berlin besichtigte - es war das 1. KZ, Modell und Schulungslager für alle anderen Lager der SS - erfuhr ich zum ersten Mal im Detail, wie die SS in ganz Europa ein riesiges Lagersystem errichtete mit unterschiedlichen Typen von Zwangsarbeitslagern bis Vernichtungslager für Juden, Roma, Sinti, Homoxesuelle, politisch, religiös, ethnisch Verfolgte. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich diese Ausstellung in Sachsenhausen:
die-zentrale-des-kz-terrors
oder den Katalog zu bestellen:
die-zentrale-des-kz-terrors-die-inspektion-der-konzentrationslager-1934-1945

"Im Frühjahr 1934 unterstellten die Nationalsozialisten alle KZ einer neu geschaffenen Dienststelle der SS: der „Inspektion der Konzentrationslager“ (IKL). Im Auftrag des „Reichsführers SS“ Heinrich Himmler verwaltete die IKL 32 Hauptlager mit über 1000 Nebenlagern. Von 1938 bis Kriegsende residierte die IKL in einem von Häftlingen erbauten repräsentativen Gebäude am Rande des KZ Sachsenhausen. Es ist heute das bedeutendste original erhaltene Bauzeugnis der Schreibtischtäter des NS-Terrors. Etwa 100 SS-Männer entschieden hier über Ernährung, Bekleidung und Unterbringung der Häftlinge, über Transporte in andere Lager und Todesmärsche, über Strafen und Hinrichtungen, Zwangsarbeit, medizinische Experimente und Massenmorde."

Organisatorisch betreibt die Stiftung brandenburgische Gedenkstätten das Lager Sachsenhausen. Es gibt wöchentliche Führungen. Daneben existieren in Brandenburg zahlreiche andere Erinnerungsstätten an die Opfer. Insofern denke ich, dass sich zentrale Ausstellungsorte und dezentrale nach meiner Erfahrung ergänzen und kein entweder oder darstellen.

Dass sich Opferverbände und Bürger aktiv engagieren müssen, damit die Bundesländer genug Geld zur Verfügung stellen, ist leider ein trauriges Kapitel. So wurde erst 2015 ein Mahnmal offiziell erstellt, um der Opfer in einem brutalen Aussenarbeitslager von Sachsenhausen zu gedenken, während zuerst 1998 Jugendliche in einem freiwilligen Workcamp einen Gedenkort schufen. Ich finde solche Orte sehr wichtig, weil sie eben auch im Alltag der dortigen Bewohner, der Bootsfahrer, Spaziergänger und Angler präsent bleiben und nicht nur den anreisenden Besuchern.

"Im Rahmen der Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen 2015 wurde ein neuer Gedenkort für die Opfer des KZ Außenlagers „Klinkerwerk“ am Hafenbecken eingeweiht. Nach dem Entwurf von Kamel Louafi und Dörte Eggert-Heerdegen wurde der bestehende Gedenkort am Hafenbecken teilweise mit Stahlwänden eingefasst, von denen eine Stahltafel mit einem Zitat eines Überlebenden versehen wurde. Öffnungen stellen Sichtbeziehungen zum authentischen Ort und seiner Umgebung her. Das vorhandene Denkmal, ein 1998 von Jugendlichen im Rahmen eines Workcamps errichtetes Dreieck aus im Gelände vorgefundenen Ziegelsteinen, wurde durch einen runden Betonsockel eingefasst, der einen Widmungstext trägt."

Geändert von qbz (10.10.2020 um 16:19 Uhr).
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