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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Sebastian Reinwands Meinung zu Dopingstrukturen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.10.2019, 12:00   #22
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Danke Arne

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Er schreibt hingegen, dass man das, was als allgemeine Praxis akzeptiert sei, dann auch bei Konstanze Klosterhalfen akzeptieren müsse.
Ergänzend: Er schreibt nicht, dass Doping als allgemeine Praxis zu akzeptieren sei oder gar zum Sport dazu gehöre und in der Folge auch Doping bei Klosterhalfen zu akzeptieren sein. Er meint damit, dass, wenn man sich bei Klosterhalfen darüber empört, dass sie in einem "belasteten Umfeld" trainiert, man sich auch in anderen Fällen empören müsste. Es geht ihm in dem Text als zentralen Kern nicht um Doping, sondern um das messen mit zweierlei Maß in der Berichterstattung.

Der vom captain im Eröffnungspost zitierte Absatz

Zitat:
"Wenn man jeden Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht, zur Persona non grata macht, ist jeder Sport tot."
ist sicher sehr überspitzt formuliert und in dieser Konsequenz auch sicher nicht richtig. Hier hätte er besser anders und vorsichtiger formuliert meine ich. HaFu hat übrigens am Beispiel Triathlon ausgeführt, warum das eben nicht so wäre, dass der Triathlon in engerem Sinne tot wäre, wenn man bestimmte Personen aus dem Triathlon entfernen würde.

Trotzdem scheint mir ein Stückchen Wahrheit darin zu liegen und ich würde von SR gerne hören, wie er das genau meinte, denn die Worte "[..]ist jeder Sport tot." sind ja zunächst eine Metapher. Evtl. meinte er ja auch, wenn man durch das mediale Ächten (liegt nahe, denn es geht in dem Artikel um die Art der Berichterstattung) allen mit Doping in Verbindung stehenden Personen den "persona non grata" Stempel aufdrückt, das Ansehen nahezu jeder Sportart und damit des gesamten Sports massiv geschädigt werden könnte.

Was die mediale Berichterstattung in der Wahrnehmung der Menschen für eine Kraft entwickeln kann, sieht man im Ergebnis im Radsport. Der Radsport in D ist in diesem Sinne ebenfalls "tot" meine ich. Um aber im Triathlon zu bleiben: Man stelle sich nur vor, man hätte damals das Thema "Norman Stadler und Dopingumfeld" im Rahmen der medialen Ausschlachtung über das geschehen Maß hinaus auf die Spitze getrieben? Man erinnere sich: Training mit dem Team Telekom, Zusammenarbeit mit den Freiburgern Lothar Heinrich und Andreas Schmid und mit Andreas Zoubek war er auch in Kontakt. Was hätte das für Auswirkungen haben können? Oder wenn jemand Idee kommen würde von Jan Frodeno zu fordern "Er muss da weg!"", weil er ja mit nem Trainer arbeitet der im dopingverseuchten Radsport seine Brötchen verdient? Ich bin aus der Perspektive schon der Meinung, dass man eine deutlich differenziertere und vorsichtigere Berichterstattung erwarten darf.

Letztlich finde ich insgesamt die Fokussierung auf diesen einen Absatz etwas unglücklich, da es bei dem Artikel ja im Grunde um das Messen mit zweierlei Maß bei der Berichterstattung geht. Den Artikel oder SR jetzt in die Richtung zu drehen wie es hier in dem Thread passiert ist so, als würde man in einem Artikel über Hasen lesen, dass diese auch Möhren fressen und dann über Möhren anstatt über Hasen reden. Freilich sind Möhren auch ein wichtiges und tolles Thema.
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