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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Grüne Wasserstoff Mobilität
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Alt 24.11.2020, 09:15   #140
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Schubbi84 Beitrag anzeigen
...
- "Tanken" ist schnell erledigt, vergleichbar mit aktuellen Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Also keine lange Lade- und somit Wartezeiten.
Das Tanken ist nur in der Theorie schnell erledigt. Weil vor dem Tanken immer erst ein extrem hoher Druck aufgebaut werden muss (um die 600 Bar), benötigt die Vorbereitung des Tankvorganges viel Energie und auch Zeit auf Seiten der Zapfsäule und nach dem Tankvorgang ist die Zapfpistole meist vereist und braucht eine ganze Weile, bis sie für den nächsten Tankvorgang einsetzbar ist.

In Kalifornien ist die Wasserstoffmobilität dank extrem hoher Subventionen deutlich weiter als in Deutschland. Einen Mirai bekommt man dort inklusive des benötigten Wasserstoffes nahezu geschenkt.
Und trotzdem kommt Wasserstoff dort bislang nicht aus der Nische raus.



Zitat:
Zitat von Schubbi84 Beitrag anzeigen
...
- Der Wasserstoff ist praktischer speicherbar. Damit meine ich, dass ich in einen vergleichbar kleinen Tank viel "Energie" bekomme. Beim Strom hört man ja immer von den übertrieben großen Batterien die nötig sind um die benötigte Energie zu speichern.

- Der Wasserstoff ist leichter transportierbar. Theoretisch könnte ich irgendwo auf der Welt Wasserstoff mit regenerativen Energien erzeugen und via Pipeline, Schiff, LKW, usw. zum Endverbraucher transportieren.

Sehe ich das so richtig, oder habe ich irgendwo einen Denk- oder Verständnisfehler?
...
Wasserstoff ist das kleinste Element im Periodensystem und damit eben auch extrem flüchtig. Die Tanks müssen sehr dicht sein und werden relativ aufwendig konstruiert. Technisch möglich aber eben auch nicht trivial. Und auch bei aktuellen hochwertigen Tanks gibt es immer noch relevante Stillstandsverluste.

Transport via Pipeline ist wegen der erforderlichen hochdichten und druckfesten Pipeline mWn wirtschaftlich nicht sinnvoll. Strom selbst ließe sich weitaus besser über simple Hochspannungskabel transportieren und selbst da gibt es die bekannten Genehmigungs-Probleme mit langen Stromtrassen.

Die jetzt erhoffte großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff in politisch hochgradig instabilen Regionen Nordafrikas hatte man ja in Bezug auf die Solarstromproduktion im Desertec-Projekt vor 25 Jahren schonmal angedacht und dabei Zigmilliarden versenkt, ohne dass es jemals zu einer Realisierung des Projektes gekommen wäre.

Bei Großmaschinenantrieben, evt. in der Schiffahrt, in der Stahl und Zementproduktion wird Wasserstoff sicher früher oder später eine bedeutende Rolle einnehmen. Auch im Flugverkehr wäre es denkbar, dass Brennstoffzellenantriebe möglicherweise sich (in ferner Zukunft) durchsetzen. In den genanten Bereichen glaube ich schon, dass das eine Technologie mit großem Potenzial ist, aber bei der individuellen Mobilität bezweifle ich das Potenzial von Brennstoffzellenantrieben angesichts der hier quälend langsamen technologischen Fortentwicklung m Vergleich zur batterieelektrischen Mobilität

Man muss sich nur mal durchlesen, wie skeptisch alleine im E-Mobilitätsthread noch vor einem Jahr die allermeisten User bezüglich Tesla und E-Fahrzeugen allgemein noch waren.
Gerade mal ein Jahr später, sind fast in ganz Europa sämtliche aktuelle batterieelektrischen Autos ausverkauft. Sogar technisch überholte Modelle wie der E-Golf werden deshalb derzeit noch weiterproduziert. Das Tempo der Weiterentwicklung batterieelektrischer Mobilität hängt derzeit alleine von den Produktionskapazitäten der Autohersteller ab.

Bei der individuellen Wasserstoffmobilität hat sich dafür im gleichen Zeitraum praktisch nichts weiter entwickelt und es kamen glaube ich auch keine neuen Modelle auf den Markt.

Geändert von Hafu (24.11.2020 um 09:34 Uhr).
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