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Alt 15.04.2022, 11:05   #3130
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Ich verstehe deine Schlussfolgerung nicht. Warum sollten die Abgeordneten inkompetent sein?
Sie sind dann inkompetent, wenn eine Entscheidung, wofür sie stimmen sollen, ihnen von der Partei oder Fraktionsführung oder auch von "Fachkollegen" vorgegeben werden muß. Nichts dagegen, daß diese Empfehlungen abgeben. Aber entscheiden und abstimmen muß jeder selbständig können.
Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Es geht doch vielmehr um die Frage, wie sich menschliche Einheiten organisieren. Egal ob in Politik oder Beruf oder Wissenschaft oder Familie oder sonst wo. Wenn Menschen zusammen arbeiten/leben sollen, dann braucht es Strukturen. Die bilden sich immer heraus und das hat nichts mit der Kompetenz oder den Fähigkeiten des Einzelnen zu tun.
In der Familie geben die Eltern das Kommando an, in der Firma das Management, in der Wissenschaft der Professor, in der Politik eben Fraktions- oder Parteileitung. Trotzdem können die Alle auch nicht machen was sie wollen, sondern die sind ja auch Mitarbeit der Untergebenen angewiesen.
Diese Beispiele sind alles nicht-demokratische Strukturen, haben also wenig mit freien Abstimmungen und Mehrheitsentscheiden zu tun. Bei Deinem Beispiel Familie geben Eltern den unmündigen Kindern an, wo es lang geht - das sollte bei Erwachsenen auf keinen Fall passieren. Im Management entscheiden Manager selbst - nach Input von den Fachleuten - übertragen aufs Parlament: die Ausschuß-Spezialisten informieren über ihre Ergebnisse so, daß die "Laien" (nicht-Fach-abgeordnete) genügend Informationen haben, um eine eigene Meinung zu bilden. So läuft es bei uns in der Firma: die Fachleute fassen die Ergebnisse in "Manager-Sprache" zusammen, und die die Manager, meist in Gruppen von sog. "Steering-committees" eintscheiden gemeinsam.

Stukturen gibt es überall, aber kaum irgendwo gibt es einen, der "das Kommando" hat - sowas kenne ich nur vom Militär (und leider aus Krankenhäusern, soweit die Erfahrungen von meinem Vater als Arzt reichen). Überall sonst gibt es eher die Rolle des Organisators und Moderators, es werden Meinungen ausgetauscht und gemeinsam Entscheidungen gefällt, die u.U. nicht mit den des "Fachmannes" oder des Chefs übereinstimmen. Eine Abstimmung, dessen Ergebnis sicher vorhersagbar ist, ist keine, und damit überflüssig.

Meine Erwartungen an demokratische Prozesse mögen sich nicht mit dem aktuellen politische System decken - aber gerade diese Diskrepanzen halte ich für einen wesentlichen Faktor, warum viele Menschen sich von der Politik abwenden, weil sie nicht mehr den Eindruck haben, daß sie über ihre Wahl eines Abgeordneten nennenswerten Einfluß haben können, wenn dieser nur noch ein Rädchen im Parteiengetriebe ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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