Außer Spesen nix gewesen
Challenge Roth - 2 Jahre Arbeit und ich konnte mich nicht belohnen und erstmals nach 9 Jahren steht ein DNF in der Ergebnisliste. Natürlich bin ich schwer enttäuscht und frustriert. Alles war perfekt angerichtet. Top Wetter und ich in Top Form.
Doch was war passiert? Der Körper und später auch der Kopf wollten nicht. Ich war vor dem Rennen mega entspannt. Im Wasser entglitt mir die Leichtigkeit aber umgehend. Durch diffuses Licht, Unwohlsein im ganzen Körper und Schwindel sah ich mich immer wieder Desorientierung ausgesetzt. Immer wieder musste ich kurz anhalten, Schwimmbrille runter, wo bin ich. Das Wasser war trübe und die Sonne knallte auf den Kanal und erzeugte Nebelschwaden. Irgendwann war ich am Schwimmausstieg, immer noch überzeugt, dass wird dein Rennen, jetzt kommen deine Disziplinen. Aber auch der erste Wechsel lief konfus und fahrig ab
Die ersten Kilometer auf dem Rad hab ich mich wie mit meinem Coach Jörg besprochen zurückgehalten um Körner zu sparen. Nach 20 km merkte ich wie wieder Schwindel einsetzte und mein Genick verkrampfte und höllisch weh tat. Dann musste ich dringend kurz in die Büsche und als dann im Steilstück in Greding die Kette zweimal zwischen Ritzel und Speichen fiel, begannen die Kopfspiele ob das hier und heute deins ist. Da nützte es auch nicht, dass ein paar Meter später meine Teamkollegen der TB Cannstatt mich lautstark anfeuerten.
Es wurde immer zäher und ich wusste nicht mehr wie ich noch eine weitere Runde und geschweige denn einen Marathon im Anschluss bestreiten sollte. Meter für Meter bin ich dann zerbrochen, am Schwindel und auch mental. Da blieb dann nur noch Reissleine ziehen, bevor ich stürze.
Mit ein bisschen Abstand habe ich das Desaster verdaut und bin motiviert nach einer kleinen Pause für 2022 voll anzugreifen. Ich bedanke mich bei meiner Familie, insbesondere meinem Bruder der mich betreut hat, meinem Coach Jörg Birkel, der mich perfekt vorbereitet hat, meinem Team TB Cannstatt, meinen anderen Trainingspartner wie Stefan, Claudius, Tobias, Thomas und anderen Bekannten und Freunden die meinen Weg verfolgen und auch ab 6:45 vor dem Liveticker saßen. Und auch den Rothmachern die unter widrigen Umständen das Rennen top organisiert haben
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