Ich finde diesen Fall könnte man zum Anlass nehmen, um eine grundsätzliche Toleranz-Frage zu stellen:
Wieviel freie Meinung ist in unserer derzeitigen Gesellschaft noch möglich?
Im konkreten, wieviel darf man von der allgemeinen Meinung noch abweichen, sei es durch Äußerungen oder Handlungen, ohne massiver persönlicher Kritik, Beleidigungen, Repressalien, Schikanen und Konsequenzen in anderen Lebensbereichen ausgesetzt zu sein? Das gilt umso mehr, je mehr man in der Öffentlichkeit steht.
Um neben Faris drei weitere Beispiele zu nennen:
Ist es ok, Christopher Froome während der Etappen mit Urin zu beschmeissen, körperlich anzugehen und die ganze Zeit auszubuhen, obwohl er freigesprochen wurde, aber im Vergleich zu anderen Freigesprochenen etwas ungelenk und sehr freundlich wirkt?
Ist es ok, Christian Wulff medial zu ruinieren, obwohl er nachweislich keine groben Fehler gemacht hat, dafür aber eine außergewöhnliche Gattin hatte und nicht der übliche so harte Politiker ist?
Ist es ok, Lena Meyer-Landrut mit "F0tze" und vielen anderen Kraftausdrücken kontinuierlich öffentlich zu beleidigen, vielleicht weil sie eine etwas außer der Norm flippige, ggf. für manche bestimmt nervige Art hat?
Und bestimmt gibt es weitere, noch viel bessere Beispiele.
Um auf Faris zurückzukommen: Hier im Forum wurde darauf hingewiesen, dass Faris endlich nichts mehr twittert (also sich nicht mehr öffentlich mitteilt) und das wurde als positiver Erfolg für den "Gegenwind" verbucht.
Geändert von Adept (19.05.2020 um 11:29 Uhr).
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