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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.07.2020, 09:28   #8642
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Hier im Forum magst Du Recht haben, aber genau diesen Eindruck erwecken viele politischen und gesellschaftlichen Aktionismen, sowohl bzgl. Corona, wie in anderen Themen. Es ist diese "whatever it takes" Mentalität, die suggeriert, daß es nur eine Frage des Mitteleinsatzes ist (Geld, persönlicher Einsatz oder Opfer), jede Katastrophe zu vermeiden.
Das was du beschreibst, sehe ich auch. Allerdings sehe ich darin nicht das aktive Bestreben die Natur beherrschen zu wollen (ein agieren), sondern das Ergreifen von Maßnahmen die man in konkreten Situationen für richtig hält, nachdem die Situation aufgetreten ist (ein reagieren). Darin sehe ich aber, genau wie du, die Geisteshaltung, dass es nur eine Frage des Mitteleinsatzes sei und alles wird gut. Eine echte Adressierung von Ursachen ist das aber nicht. Das is irgendwie so wie der Sysiphus, der den Felsbrocken den Berg hinaufrollen muss, der aber - fast oben angekommen - immer wieder runter kullert.

Den Wunsch die Natur aktiv beherrschen zu wollen sehe ich zwar auch, allerdings zuvorderst bei Vertretern des Trans- und Posthumanismus a la Ray Kurzweil oder Nick Bostrom.


Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Statt Leid konkret und gezielt zu mindern, soweit es geht, geht man "Weltrettungsprojekte" an (Klimarettung, Pandemie "austrocknen", "Herdenimmunität", ...), die zum scheitern verurteilt sind, weil die Natur (und auch der Mensch) nicht beherrschbar und nicht vorhersehbar ist.
Ich verstehe an sich. Ich stimme dem "Statt" am Anfang des Satzes aber nicht zu. Das "Statt" impliziert sofort, dass es nur ein "entweder oder" gäbe. Beides sollte aber m.E. gedacht werden: Die Maßnahmen zur Linderung von Leid (Zitat) "soweit es geht" und zugleich Veränderungen unserer Lebensweise insofern, dass menschengemachte Schwierigkeiten nicht wiederholt auftreten bzw. der Impact derselben langfristig gemindert werden kann.

Auch deiner Begründung "weil ..." stimme ich nicht zu, denn es geht ja gar nicht darum, dass man die Natur beherrschen soll, sondern darum, dass man die menschengemachten, negativen Einflüsse minimieren soll. Nebenbei: Die Ausgrenzung des Menschen aus der Natur (du schriebst: "...weil die Natur (und auch der Mensch)..."), die du vornimmst, halte ich für hoch problematisch: Der Mensch ist nicht das andere der Natur, der Mensch ist Natur. Das is ja fast so wie Precht sinngemäß mal sagte: Es gibt zwei Gruppen von Tieren. Gruppe 1: Alle Tiere ausser die in Gruppe 2. Gruppe 2: Diejenigen Tiere, die denken es gäbe zwei Gruppen. Wahrscheinlich meintest du ja aber einfach "...insbesondere den Menschen ...".

Letztlich klingt das was du schreibst so wie: "Man kann eh nix machen - der Kahn sinkt. Lass uns in der Zwischenzeit die Löcher stopfen, so gut es geht." Das sehe ich überhaupt nicht so. Wir können Einfluß auf die Zukunft nehmen. Sie ist nicht vorbestimmt.

Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Was würdest Du dafür bei uns weglassen wollen? Ich dachte es geht eher darum, etwas zusätzliches wie die Maske, oder Einschränkungen in den Kontakten dauerhaft einzuführen?
Mir fielen viele Dinge ein. Um die Verbindung zum Thema deutlicher werden zu lassen: Ich würde zum Beispiel die fortgesetzte Zerstörung von Lebensräumen und damit das Risiko von Zoonosen und z.B. auch die Massentierhaltung weglassen. Dabei geht es nicht darum "die Natur zu beherrschen". Die Zerstörung von Lebensräumen und Massentierhaltung ist menschengemacht.

Die Frequenz von Pandemien oder auch nur Epidemien hat in den letzten paar Jahren deutlich zugenommen. Unsere Lebensweise, auch der menschengemachte Klimawandel, begünstigen das. Wir sollten verantwortungsvoller mit unserem Lebensraum Erde umgehen, dann müssen wir und unsere Kinder wahrscheinlich weniger oft (metaphorisch) Masken tragen.

Geändert von Helmut S (01.07.2020 um 09:38 Uhr).
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