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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Quo vadis DTU?
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Alt 05.04.2017, 11:27   #19
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
...sprich es wollen mehr athleten an europacups, weltcups usw teilnehmen, als die dtu startplätze hat. deswegen verstehe ich übrigens auch die forderung von gregor im podcast nicht, die europacups allen interessierten zur profilierung und leistungsentwicklung zu öffnen nicht, die dazu nötigen startplätze bekommt deutschland dort gar nicht.
...
Die Forderung von Gregor resultiert daraus, weil er weiß, wie es die international erfolgreichen Verbände (Großbritannien, Spanien, Frankreich) handhaben:

Auf Gran Canaria beim ersten Europacup waren alleine 25 (!) Spanier und 10 (!) Briten am Start. Und genau ein Deutscher.

In Quarteira waren, wenn ich es richtig im Kopf habe, 11 Spanier, 9 Franzosen und 9 Briten und kein einziger Deutscher am Start.

Und ich spreche hier nur vom Männer-Elitefeld. Bei den Frauen waren bei beiden Rennen keine einzige Deutsche und jeweils ähnlich viele Spanier, Briten und Franzosen am Start.

Eine Limitierung der Startplätze bei Kontinentalcups existiert aktuell nur in der Theorie. Solange ein Starterfeld nicht voll ist, kann eine Nation so viele Starter nominieren, wie sie will. Die Spanier, Briten und Franzosen profitieren in der Praxis davon, dass der größte und reichste Triathlonverband Europas, nämlich die deutsche Triathlon Union, sein ihm zustehendes Starterkontingent nie ausnützt und können damit ihren eigenen Wettkampfnachwuchs internationale Wettkampfpraxis sammeln lassen, die dem Großteil der deutschen Starter verwehrt bleibt.

Anstatt von den seit Jahren international erfolgreichen Nationen (GB, Spanien, Frankreich) zu lernen und versuchen deren bewährte Nachwuchsförderungskonzepte zu imitieren, versucht die DTU gerade das Rad neu zu erfinden und ein komplett neues Förderkonzept zu konzipieren mit einer radikalen Auslese auf unterster, nämlich nationaler Ebene und in einem hochsensiblen Alter (mit 18-20 Jahren) in dem die meisten Athleten aufgrund eines Wechsels der Lebensumstände (Beendigung der Schullaufbahn, Beginn eines Studiums oder Berufslaufbahn) ohnehin einer Doppel- und Dreifachbelastung ausgesetzt sind.

Dass es Athleten gibt, die nicht nur durch Training sondern eben auch durch internationale Wettkämpfe schneller werden und sich weiter entwickeln wird im aktuellen Leistungssportkonzept der DTU unverständlicherweise komplett vergessen.

Man muss sich mal die Mühe machen, in der Wettkampfdatenbank auf Triathlon.org nach zu lesen, auf welchen Plazierungen aktuell erfolgreiche Athleten wie z.B. der Zweite von Abu Dhabi, der Brite Thomas Bishop oder die dritte von Abu Dhabi Sara Vilic oder die Achtplazierte Lisa Perterer vor wenigen Jahren (oder Monaten) international noch ins Ziel gelaufen sind, in welchem Alter eine Gwen Jorgensen, Katie Zaferes, Flora Duffy überhaupt erst in internationale Triathlons eingestiegen sind (allesamt deutlich jenseits von 23 Jahren) um zu erkennen, dass die radikale Auslese, die die DTU zur Zeit zu betreiben versucht, zwangsläufig dazu führt, dass solche "Spätentwickler" in Deutschland dem Leistungssport verloren gehen, weil sie nahezu keine Chance hätten in echten Wettkämpfen gesichtet zu werden.

Geändert von Hafu (05.04.2017 um 11:55 Uhr).
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