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Alt 16.07.2019, 09:39   #4
Hafu
 
Beiträge: n/a
Ferndiagnosen sind bei so einem Fall schwer bis unmöglich. Deine Symptomschilderung (Schmerzen bei längerem Sitzen mit gebeugten Knien) ist eigentlich absolut typisch für ein retropatellares Knorpelproblem (Chondropathia patellae; das allerletzte, was man bei so einer Diagnose tun sollte, ist operieren, wie dir eine Google-Recherche bestätigen wird) . Ein Patellaspitzensyndrom macht derartigen Ruheschmerz eigentlich nicht, sondern manifestiert sich v.a. mit Belastungsschmerz bei dynamischen Sprungübungen.

Da bei dir aber das Kernspintomogramm nach deiner Schilderung die Diagnose Patellaspitzensyndrom angeblich bestätigt hat, scheinst du "Mäuse und Flöhe", also zwei verschiedene Diagnosen am Knie zu haben, was natürlich die Behandlung erst recht erschwert.

Letztlich wurden bei dir auch zwei verschiedene Befunde bei der OP versucht zu therapieren, wobei die "Knorpelglättung" sehr umstritten ist und von vielen Knieoperateuren mittlerweile abgelehnt wird, erst recht hinter der Kniescheibe, wo der Knorpel durchblutungsbedingt eine besonders schlechte Heilungstendenz hat.

Eine Gelenk-Punktion 6 Wochen nach Knie-OP ist auch sehr ungewöhnlich und ein deutliches Zeichen, dass das Gelenk (in dem Fall wohl der Knorpel) sich offensichtlich noch nicht von dem Eingriff erholt hat. Irgendwelche Laufversuche (schon gar nicht kurz nach einer Gelenkpunktion bzw. bei noch bestehender Schwellneigung) machen da auch keinen Sinn.

Warte jetzt nicht auf den nächsten Arzttermin, der dir auch keine Spontanheilung herbeizaubern kann, sondern versuche ein Gefühl für die Belastbarkeit deines Knies zu entwickeln. Mach Spaziergänge und versuche dabei herauszufinden wie lange du gehen kannst, ohne dass das Knie oder/und Sehne danach angeschwollen ist. Wenn du das herausgefunden hast, dann versuchst du diese Distanz behutsam von Woche zu Woche um ein bis zwei km zu steigern. Bevor du nicht mindestens 10km am Stück spazieren gehen kannst, brauchst du auch nicht an Laufversuche zu denken.
Begleitend machst du kniestabilisierendes Krafttraining (im schmerzfreien Bereich) mit Schwerpunkt auf den Vastus medialis. Idealerweise lässt du dir KG am Gerät verschreiben, so dass ein erfahrener Therapeut dir sinnvolle Kraftübungen zeigen und dich anlernen kann.

Wie Körbel schon geschrieben hat: Probleme 3 Monate nach Knie-Op mögen einem als Patienten viel vorkommen, ist aber kein langer Zeitraum bei einem komplexen Verlauf und insbesondere auch nicht, wenn auch noch etwas am Gelenkknorpel gemacht wurde (Die "Knorpelglättung" glättet nur oberflächlich betrachtet den Knorpel --> auf histologischer Ebene setzt sie einen Zell-Schaden, der danach erst wieder verheilen muss!) . Lass deinem Knie die nötige Zeit, such nicht ständig dessen Belastungsgrenze, sondern belaste und trainiere das Knie in einem Maß, den es toleriert.
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