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Thema: Corona Virus
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Alt 19.11.2021, 12:59   #27371
TRIPI
Szenekenner
 
Registriert seit: 23.04.2015
Beiträge: 856
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Für einen Teil der Impfskeptiker ist die Impfung keine medizinische, sondern eine ideologische Sache. Aus deren Sicht liegen medizinische Gründe mehr oder weniger nicht vor. Die Gefährlichkeit des Virus ergäbe sich aus gefälschten Daten. Die Berichterstattung durch die Medien seien Lügen, Verdrehung und Übertreibungen.

Eine ursprünglich medizinische Angelegenheit wird weltanschaulich aufgebläht. Nicht alle Impfskeptiker sind so, dass möchte ich klar betonen. Doch es gibt einen Teil, der wird sich nicht überzeugen lassen, ganz gleich wie viele Menschen noch sterben. Das käme für sie der Aufgabe ihrer politischen oder sozialen Identität gleich.

Ich frage mich, wie man zu diesen Menschen wieder Brücken bauen kann. Wenn man sie über 2G oder eine Impfpflicht aus dem sozialen Leben drängt, werden sich diese Menschen politisch organisieren. Was das bedeutet, kann man ungefähr erahnen, wenn man sieht, wie auf Demos stinknormale Spießbürger plötzlich Journalisten anschreien und Kameras wegschlagen. Andere reden zitternd vor Wut wirres Zeug. Das sind keine Verrückten, sondern diese Menschen sind einfach sehr überzeugt. Sie handeln zumindest teilweise in bester Absicht.

Ich frage mich, ob eine Impfpflicht eine Spaltung der Gesellschaft und Radikalisierung der Impfgegner weiter vorantreibt. Dieser Sorge kann man medizinische Argumente entgegenhalten. Aber genau das ist nicht der Punkt, um den es den harten Impfgegnern geht. Es geht nicht um Medizin oder Naturwissenschaft, sondern um Ideologie, ob uns das nun gefällt oder nicht.

In der Abwägung neige ich persönlich eher der Impfpflicht zu. Wir haben es ohne sie versucht und sehen jetzt, dass es nicht funktioniert. Aber ich sehe auch die Nachteile.
Ich habe in meinem Umfeld eine Familie, die sich nicht impfen lassen will. Die Konstellation ist wie folgt: Es sind Italiener, was nur deshalb relevant ist, weil die Omi(Mutter der Frau) in Italien einer der ersten Fälle von Sinusvenenthrombose war, sie hat überlebt aber dadurch die Sehkraft auf einem Auge verloren. So wird es mir zumindest erzählt. Nun war hier Ende letzten Jahres europaweit alles so abgeriegelt dass es der Frau nicht möglich war, ihre Mutter in Italien zu besuchen. Da hat sich richtig ordentlich Groll aufgebaut.
Der Mann, ein typischer Gockel, schon eifersüchtig wenn ich nur mit der Frau rede, ist der klassische Fall von "ich weiß alles besser als Virologen, alle anderen sind dumm". Dabei bin ich sicher dass er noch nie ne Uni von innen gesehen hat.
Was macht man da jetzt? Sie hat diffuse und ja auch durch das Beispiel ihrer Mutter begründete Ängste vor der Impfung, er lehnt sowieso alles ab was mehr als 7 Buchstaben hat, sie bestätigen sich gegenseitig. Der Sohn, macht gerade in Klasse 12 Abi, würde sich gerne impfen lassen, darf aber nicht, überlegt es heimlich zu machen.
Die Herrschaften sind aber sicher keine Querdenker, sind auch ansonsten geimpft, nur bei dem Thema vollkommen emotional anstatt rational.
Ich denke es gibt sehr viele so Fälle, die nicht eindeutig irgendwo einzuordnen sind, die aber ihre Position immer mehr verhärten je mehr sie an den Rand gedrängt werden. Man redet dann eben irgendwann nur noch mit Gleichgesinnten. Ich versuche das Thema auch zu umschiffen, um quasi vorzuleben dass ich als Geimpfter auch noch lebe und mir kein dritter Arm gewachsen ist.
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