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Trainingslager
Südbaden
Triathlon Trainingslager Südbaden
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Training auf dem eigenen Rad
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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Training am frühen Morgen
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Alt 11.12.2020, 12:49   #2657
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 2.890
Aloha Athleten,

wie motiviert Ihr Euch dieser Tage eigentlich, unseren Sport auch durch die aktuell dunkle Zeit weiter mit Feuer in den Augen und Power in den Beinen durchzuziehen?
Mir persönlich fällt es nicht so einfach, regelmäßig am Ball zu bleiben und meine Mindesterwartung an mich selber - mindestens einmal Action pro Tag - durchzuhalten.
Und eigentlich "bescheisse" ich mittleweile auch dabei ein wenig. So zähle ich mittlerweile meine Yoga-Session als "Workout" und stoppe die Zeit mit meiner Suunto.
Dafür gibt es in der Tat eine Aktivität in der App - eine echte Premiere für mich, denn bislang galt die Devise - kein Schweiß=kein Training.
Auch leidet das Radeln aktuell unter den Bedingungen, früh sind die Straßen hier oftmals noch überfroren und glitschig, das überfordert meine Fähigkeiten in Bezug auf Radbeherrschung. Mehr als zwei, maximal dreimal pro Woche schaffe ich es nicht mehr am Morgen raus.
Durch die aktuelle Lage ergeben sich morgens oftmals auch "ungeplante" Projekte.
So war ich heute anstatt auf meinem Bike im Dunkeln bereits mit dem Auto, 80 Kilometer gen Osten, meinem Radbuddy (der 24 Stunden-Mann aus dem Sommer) einen 20-er Pack Schnelltests für ihn, seine Familie und den betreuenden Pflegedienst bringen.
Die Praxen und Pflegedienste sind allesamt "blank", jeder muß schauen, wo er bleibt. Und meine vielen Tests hatte ich ja auch nur via meiner Bekannten und viel Bürokratie und Kosten selber aus Shanghai zu mir in meine Wohnanlage "organisiert".
Vorgestern hatten mein Buddy und seine Frau erste Symptome, heute früh schaffte er es nur noch schlurfend vom Bett auf den Balkon, mußte sich festhalten und konnte die Box nicht mal mehr fangen, die ich ihm von unten vorsichtig zuwarf.
Und im Juli fuhr er mit 45 km/h auf seinem Plasma noch vor mir und machte über die Schulter hinweg Action-Pics von unserer wilden Bikejagd...

Bei einem Inzidenzwert jenseits der 600 in unserem Kreis wächst die Anzahl infizierter Bekannter täglich und ich habe das Gefühl, dass vor allem wir fitten Athleten mit starkem Immunsystem extrem reagieren, wenn wir erwischt werden.
Als ob der perfekt trainierte Körper dem Virus den Mittelfinger zeigt und es in einer offenen Schlacht bis auf's Messer ausgetragen wird...
Selber testen wir uns sowieso jeden Tag auf eigene Kosten, um die Bewohner im Haus nicht zu gefährden.

Da ist Sport umso wichtiger!
Und bevor sich abends der Schweinehund höhnisch lachend einen nächsten, sportfreien Tagessieg verbuchen kann, packt es mich mittlerweile mit unerwarteter Regelmäßigkeit, dass ich in Gedanken bei Rocky und seinem sibirischen Aufbautraining bei mir auf dem Hof im Nieselregen (an den guten Abenden) oder im Schnee (an den Männertagen) 45 Minuten ein knüppelhartes HIIT-Programm durchziehe und danach - durchgeschwitzt sowie bereits ziemlich breit - den Hund von der Couch ziehe, meine neunen Laufschuhe noch einmal fester schnüre, Stirnlampe auf "Maximum Volume" stelle, die Kopfhörer mit motivierendem HIIT-Powermetal in das Regal feuer und noch einmal 40 Minuten all out durch die Nacht baller.
Danach tut alles weh und das innere Gefühl ist einfach unbezahlbar - mega!
Vielleicht sollte ich die kommenden Monate einen Thread "Sport am späten Abend" eröffnen - da könnte ich wunderbar und sehr regelmäßig von praller Action berichten.

Es hört nie auf - We are all together in that - stay strong!
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